Hauptziel dieses Buches ist die Auseinandersetzung mit der Frage eines alten Menschheitstraums: Dies ist der Wunsch das Leben in Frieden und ohne Angst leben zu können. Im Idealfall soll so ein friedliches Nebeneinander in Politik und Gesellschaft möglich werden. Durch die Beleuchtung verschiedener Aspekte werden in dieser Arbeit realistische Konditionen, Beschränkungen und Perspektiven von und auf Friedenschancen geschildert und weiterentwickelt.
Dazu werden anthropologische Denkmodelle religiöser, philosophischer, rechtlicher, psychologischer und ökonomischer Natur in einigen Facetten vorgestellt. Alle Ansätze haben für sich genommen das Ziel, Antworten auf die Frage zu geben, was den Menschen in seinem "Menschsein" ausmacht. Es geht hier darum zu prüfen, ob mit den vorgestellten Konzepten übergreifende Generalisierungen im Hinblick auf eine allgemeine Wesenshaftigkeit des Menschen möglich sind. Ist der Mensch im Kern politisch zu erfassen, wenn erkannt wird, was ihn ausmacht? Dann könnte Politik am Reißbrett gemacht werden.
Es sei vorweggenommen, dass keiner der zu beschreibenden Theorien allein die vielschichtige Natur des Menschen erschöpfend darstellen kann. Daraus ergibt sich, dass diese Denkansätze, sofern sie nur isoliert voneinander betrachtet werden, nicht als alleinige Friedensgaranten taugen, sondern erst im Wechselspiel Potentiale und Möglichkeiten entfalten. Dann kann aber eine weitwinklige Ansicht auf die Natur des Menschen gewonnen werden. Vor diesem Hintergrund soll ein Blick auf Friedenschancen gewagt werden – auch unter grundsätzlichen Überlegungen zur Idee von Gut und Böse.
Es geht dabei auch um die Frage, welche Gegebenheiten Frieden erschweren oder begünstigen. Deswegen werden – auf Grundlage der vorangehenden Ausführungen – Einflüsse von Lebensumständen, Ressourcen, Einzelinteressen, Sozialen Medien, kulturellen Diversitäten, Migrationsfragen und gesellschaftlichen Strömungen auf Friedenschancen und deren Beschränkungen hin betrachtet. Dieser Teil kann als Hintergrund für den letzten Buchabschnitt verstanden werden. In diesem werden sowohl Möglichkeiten der Friedenssicherung, aber auch der aktuelle Stand der Friedensforschung thematisiert. Abschließend wird ein Fazit gewagt.
Unter anderem werden Fragen wie die folgenden behandelt: Wie ist der Status quo der Friedensforschung? Welche Maßnahmen zur Friedenssicherung gibt es aktuell? Wie könnten weitere Maßnahmen zur Friedenssicherung gestaltet werden?
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- ERSTER TEIL
- 1. Einleitung
- 2. BEGRIFFSKLÄRUNGEN: POLITIK, UTOPIE, AKTEUR, MENSCHENBILD, FRIEDEN, KONFLIKT UND KRIEG
- 3. DER MENSCH UND DIE RELIGION
- 3.1. Die Verquickung von Religion und Politik
- 3.2. Substantialistischer Religionsbegriff versus Funktionalistischer Religionsbegriff
- 3.3. Das Machtinstrument Religion
- 3.4. Wozu Religion?
- 3.5. Warum glaubt der Mensch?
- 3.6. Glaube und Wissen
- 3.7. Neurologische Erkenntnisse und Spirituelles Erleben
- 3.8. Die religiös-politische Konflikt-Dimension
- 4. KULTUR UND KONFLIKT
- 4.1. Annäherungen an den Kulturbegriff
- 4.2. Zum Verhältnis von Kultur und Religion
- 4.3. Kampf der Kulturen
- 5. DER MENSCH UND DIE PHILOSOPHIE
- 5.1. Begriffsklärung Philosophie
- 5.2. Politische Philosophie
- 5.3. Modelle der Staatslegitimierung
- 5.3.1. Das eudämonistische Modell
- 5.3.2. Das utilitaristische Modell
- 5.3.3. Das kontraktualistische Modell
- 5.4. Was kann die Philosophie auf politischer Ebene leisten?
- 6. DER MENSCH UND DAS RECHT
- 6.1. Zum Rechtsbegriff
- 6.2. Positives Recht vs. Naturrecht
- 6.3. Über die Menschenrechte
- 6.3.1. Der Begriff des Menschenrechts
- 6.3.2. Zu den Menschenrechten in der Politik
- 7. DER MENSCH UND DIE PSYCHOLOGIE
- 7.1. Der Begriff Psychologie - eine Definition
- 7.2. Das Erkenntnis-Methodik-Problem in der Psychologie
- 7.3. Paradigmen in der Psychologie
- 7.4. Die Politik und der Narzissmus
- 8. Die Massen und die Politik
- 8.1. Der Begriff Massenpsychologie – eine Annäherung
- 8.2. Gustav Le Bon, Sigmund Freud und Elias Canetti: Überlegungen zur Masse
- 8.3. Populismus - Verführung der Massen
- 8.3.1. Populismus in der Politik
- 8.3.2. Definition Propaganda
- 8.3.3. Die Lüge als politisches Stilmittel
- 8.4. Was kann die Politische Psychologie leisten?
- 9. DER MENSCH ALS ÖKONOMISCHES UND ARBEITENDES WESEN
- 9.1. Zur Idee des Homo Oeconomicus
- 9.2. Der Kommunismus und der Kapitalismus
- 9.2.1. Begriffsklärung Kommunismus
- 9.2.2. Anthropologische Implikationen des Kommunismus im Marxschen Sinne
- 9.3.1. Begriffsklärung Kapitalismus
- 9.3.2. Zur Anthropologie des Kapitalismus
- ZWEITER TEIL
- 1. DER MENSCH ZWISCHEN GUT UND BÖSE
- 1.1. Zur Idee des Guten
- 1.2. Zur Idee des Bösen
- 1.3. Der Mensch zwischen Gut und Böse: Anmerkungen
- 2. Der Mensch zwischen Gut und Böse: Ansätze
- 2.1. Der Griechische-Denkansatz aus der Antike
- 2.2. Die Scholastik des Mittelalters
- 2.3. Die Moderne
- 3. DER MENSCH UND DIE MACHT
- 3.1. Zur Macht
- 3.2. Theorien der Macht
- 4. EIN BILD VOM MENSCHEN IN DER WELT
- DRITTER TEIL
- 1. Die Globalisierung & die Superreichen
- 2. Endliche Ressourcen & Geopolitik
- 3. Das Umwelt-Dilemma
- 4. Migrations- und Flüchtlingsbewegungen
- 5. Gefahren der Digitalisierung
- 6. Leben in 100 Jahren
- VIERTER TEIL
- 1. Institutionalisierter Frieden
- 2. Fazit
- 3. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Buch setzt sich mit der komplexen Frage nach einem möglichen friedlichen Zusammenleben der Menschheit auseinander. Es analysiert verschiedene anthropologische Denkansätze, um die Natur des Menschen und seine Fähigkeit zum Frieden besser zu verstehen. Ziel ist es, realistische Bedingungen und Möglichkeiten für die Errichtung eines dauerhaften Friedens zu erforschen und zu bewerten.
- Die Anthropologie des Menschen: Wie verschiedene Denkmodelle (religiös, philosophisch, rechtlich, psychologisch, ökonomisch) den Menschen als politisches Wesen definieren.
- Friedenskonzepte: Die Chancen und Grenzen verschiedener Friedensmodelle im Kontext globaler Konfliktfelder.
- Das Verhältnis von Gut und Böse: Die Rolle von Moral und Ethik in der Gestaltung friedlicher Beziehungen.
- Lebensumstände und Frieden: Wie globale Herausforderungen wie Ressourcenknappheit, Umweltverschmutzung, Migration und Digitalisierung den Frieden beeinflussen.
- Aktuelle Friedensforschung: Eine Analyse des aktuellen Stands der Friedensforschung und der Möglichkeiten zur Friedenssicherung.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung des Buches stellt die Frage nach dem Menschheitstraum vom Frieden und erläutert den Ansatz des Buches, dieser Frage durch die Analyse verschiedener anthropologischer Denkmodelle nachzugehen. Die ersten Kapitel befassen sich mit der Definition grundlegender Begriffe wie Politik, Utopie, Akteur, Menschenbild, Frieden, Konflikt und Krieg. Es folgt eine Untersuchung der Rolle von Religion und Kultur im Kontext von Konflikten, bevor philosophische und rechtliche Ansätze zur Staatslegitimierung und Menschenrechte beleuchtet werden.
Anschließend werden psychologische Aspekte des Menschen im Fokus stehen, insbesondere die Massenpsychologie, die Rolle des Populismus und die Frage, wie die Politik den Narzissmus des Menschen beeinflusst. Der zweite Teil beschäftigt sich mit der ambivalenten Natur des Menschen zwischen Gut und Böse und analysiert verschiedene Denkansätze aus der Antike, dem Mittelalter und der Moderne.
Der dritte Teil des Buches behandelt die Auswirkungen globaler Herausforderungen auf die Möglichkeiten des Friedens. Hier werden Themen wie die Globalisierung, Ressourcenknappheit, Umweltprobleme, Migration, Digitalisierung und die Zukunft der Menschheit analysiert.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Themen und Konzepte des Buches sind: Frieden, Utopie, Menschenbild, Anthropologie, Religion, Kultur, Philosophie, Recht, Psychologie, Massenpsychologie, Populismus, Ökonomie, Gut und Böse, Macht, Globalisierung, Ressourcen, Umwelt, Migration, Digitalisierung, Friedensforschung, Friedenskonzepte.
- Citation du texte
- Magister Artium Julian Felder (Auteur), 2019, Utopie Frieden. Ein Übersichtswerk zu Menschenbildern und Konzepten von Gut und Böse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/539882