Ziel dieser Seminararbeit ist es, zu untersuchen und darzustellen, wie Walter Benjamin die grundlegenden Veränderungen, welche die Kunst und ihre Rezeption im Laufe ihrer Geschichte erfährt, als Folge der Entdeckung und Entwicklung der technischen Reproduzierbarkeit begreift.
Folgende Themenbereiche werden hierfür angeführt: Zum einen wird die technische Reproduzierbarkeit vor 1900 und ihre Bedeutung für die Kunstproduktion und das Kunstverständnis aus Benjamins Perspektive illustriert. Zum anderen wird das Verhältnis des Kunstwerks im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit zur Masse analysiert. In diesem Zusammenhang wird der von Benjamin postulierte Verfall der Aura dargestellt.
Da der Film bei Benjamins medientheoretischen Reflexionen oft eine zentrale Position einnimmt, wird gesondert auf sein Verständnis von Film und auf die Zuschauerwahrnehmung eingegangen. Schlusspunkt dieser Seminararbeit bildet ein kurzer Exkurs in die kritische Bewertung von Benjamins medientheoretischen Analysen durch Theodor W. Adorno, dessen Person und theoretische Abhandlungen ebenfalls einen Kernaspekt des Seminars gebildet haben.
Als Hauptquelle für die Bearbeitung der Fragestellung dient Benjamins vieldiskutierter Aufsatz "Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit" von 1936. Eine der Hauptthesen des Kunstwerkaufsatzes besagt, dass die Möglichkeit der Reproduzierbarkeit des Kunstwerkes durch die technischen Medien eine Revolution in der Kunst hervorgerufen hat - primär bezieht er sich dabei auf die Medien Film und Fotografie.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die technische Reproduzierbarkeit vor neunzehnhundert
- Die Bedeutung der technischen Reproduzierbarkeit für die Kunst
- Walter Benjamin über den Film
- Theodor W. Adorno: Kritik an Walter Benjamins Theorien
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Analyse von Walter Benjamins Sicht auf die grundlegenden Veränderungen der Kunst und ihrer Rezeption im Zuge der technischen Reproduzierbarkeit. Sie beleuchtet die Entwicklung der technischen Reproduzierbarkeit vor neunzehnhundert, ihre Bedeutung für die Kunstproduktion und das Kunstverständnis, sowie das Verhältnis des Kunstwerks im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit zur Masse.
- Die historische Entwicklung der technischen Reproduzierbarkeit
- Die Bedeutung der technischen Reproduzierbarkeit für die Kunstproduktion und das Kunstverständnis
- Der Verfall der Aura des Kunstwerks im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit
- Walter Benjamins medientheoretische Reflexionen über den Film
- Theodor W. Adornos Kritik an Walter Benjamins Theorien
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Diese Einleitung legt die Ziele und den Umfang der Seminararbeit dar, die sich mit Walter Benjamins Theorien über die Auswirkungen der technischen Reproduzierbarkeit auf die Kunst beschäftigt. Sie stellt die Themenbereiche vor, die im Folgenden behandelt werden, und führt in die zentrale These ein, dass die technische Reproduzierbarkeit eine Revolution in der Kunst hervorgerufen hat, die insbesondere durch die Medien Film und Fotografie geprägt ist.
Die technische Reproduzierbarkeit vor neunzehnhundert
Dieses Kapitel analysiert die historische Entwicklung der technischen Reproduzierbarkeit von Kunstwerken, beginnend bei den Griechen und der massiven Produktion von Bronzen, Münzen und Terrakotten. Es folgt die Entwicklung des Holzschnitts, des Drucks der Schrift, des Kupferstichs, der Radierung und der Lithographie, die alle zur Massenreproduzierbarkeit von Kunstwerken beigetragen haben. Das Kapitel beleuchtet die verschiedenen Etappen der technischen Reproduzierbarkeit und deren Auswirkungen auf die Kunstproduktion und Kunstwahrnehmung.
Die Bedeutung der technischen Reproduzierbarkeit für die Kunst
Dieses Kapitel konzentriert sich auf Benjamins These, dass die technische Reproduzierbarkeit um neunzehnhundert zu einer grundlegenden Veränderung im Gesamtcharakter der Kunst geführt hat. Es wird erläutert, wie die technische Reproduzierbarkeit die gesamte überkommende Kunst zu ihrem Objekt gemacht und ihre Wirkung tiefgreifend verändert hat.
Walter Benjamin über den Film
Da der Film eine zentrale Rolle in Benjamins medientheoretischen Reflexionen spielt, wird in diesem Kapitel sein Verständnis von Film und seine Auswirkungen auf die Zuschauerwahrnehmung behandelt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: technische Reproduzierbarkeit, Kunstwerk, Aura, Film, Fotografie, Walter Benjamin, Theodor W. Adorno, Massenmedien, Kunstgeschichte, medientheoretische Analyse. Diese Begriffe stehen im Zentrum der Arbeit und ermöglichen eine tiefgreifende Analyse der Auswirkungen der technischen Reproduzierbarkeit auf die Kunst und die Rezeption des Kunstwerks.
- Citar trabajo
- Giulia Friedrich (Autor), 2019, Die Veränderung des Gesamtcharakters der Kunst durch die technische Reproduzierbarkeit nach Walter Benjamin, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/540049