Die bereits seit dem Ende des zweiten Weltkriegs existente Spannung zwischen den beiden Supermächten Sowjetunion (SU) und USA (United States of America = Vereinigte Staaten von Amerika) gipfelte im Oktober 1962 in der sogenannten Kubakrise (Ku-Kr.). Auf dem Höhepunkt der Aufrüstung mit atomaren Waffen etablierte die SU auf Kuba Atomwaffenraketen, durch die sich die USA bedroht fühlten. Die USA verlangten von dem damaligen Staatspräsidenten der SU, Nikita Chruschtschow (C.), die sofortige Abrüstung. Üblicherweise wird angenommen, dass der damalige Präsident der USA, John F. Kennedy (K.), hier eine deeskalierende Rolle einnahm und somit einen drohenden atomaren Weltkrieg verhinderte. Während der Ku-Kr. fand ein Briefwechsel zwischen den beiden Präsidenten statt, der eine Deeskalation des Konflikts zur Folge hatte. Mit Hilfe der sogenannten Kennedy Tapes vom 28.10.1962 wird in dieser Arbeit dargestellt, wie sich ein Herrschaftskonflikt in einen Interessenkonflikt transformieren lassen kann. Laut der ersten Hypothese eskalieren Herrschaftskonflikte immer. Dennoch zeigt der Briefwechsel, dass der Herrschaftskonflikt durch C.`s deeskalierende Haltung in einen Interessenkonflikt transformiert werden konnte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsdiskussion
- Begriffsbestimmungen
- Definition Herrschaftskonflikt
- Definition Interessenkonflikt
- Definition Neoklassischer Realismus nach Gideon Rose
- Definition Kubakrise im Rahmen dieser Hausarbeit
- Hauptteil
- Methodik
- Tabellarische Analyse des Briefes von C. an K. vom 28.10.1962
- Tabellarische Analyse des Briefes von K. an C. vom 28.10.1962
- Interpretation der beiden Tabellen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht, inwieweit der Briefwechsel zwischen Nikita Chruschtschow und John F. Kennedy vom 28. Oktober 1962 zur Transformation eines Herrschaftskonflikts um die Stationierung sowjetischer Atomraketen auf Kuba in einen Interessenkonflikt beitrug. Die Arbeit analysiert die Kommunikation der beiden Präsidenten anhand der Kennedy Tapes und beleuchtet diese im Kontext des neoklassischen Realismus. Die Hypothese wird geprüft, ob Herrschaftskonflikte immer eskalieren und ob Chruschtschow eine größere Bereitschaft zur Deeskalation zeigte als Kennedy.
- Transformation von Herrschafts- zu Interessenkonflikten
- Analyse des Briefwechsels zwischen Chruschtschow und Kennedy
- Anwendung des neoklassischen Realismus auf die Kubakrise
- Rolle der Kommunikation in der Deeskalation
- Vergleich der Handlungsweisen von Chruschtschow und Kennedy
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die Kubakrise als Höhepunkt der Spannungen zwischen der Sowjetunion und den USA dar und führt in die Thematik der Transformation eines Herrschaftskonflikts in einen Interessenkonflikt ein. Der Briefwechsel zwischen Chruschtschow und Kennedy vom 28. Oktober 1962 dient als zentraler Untersuchungsgegenstand. Die Arbeit formuliert zwei Hypothesen: die unausweichliche Eskalation von Herrschaftskonflikten und die größere Deeskalationsbereitschaft Chruschtschows im Vergleich zu Kennedy. Die Methodik und der Forschungsansatz werden kurz umrissen.
Forschungsdiskussion: Dieses Kapitel präsentiert den aktuellen Forschungsstand zur Kubakrise, der sich auf Krisenmanagement, die Handlungsweisen beider Regierungen und die Rolle Fidel Castros konzentriert. Es werden bereits existierende Analysen des Briefwechsels erwähnt, jedoch ohne den Fokus auf den neoklassischen Realismus, der in dieser Arbeit im Mittelpunkt steht. Die bestehende Forschungslücke – die fehlende tabellarische Analyse der Kennedy Tapes unter neoklassisch-realistischer Perspektive – wird hervorgehoben, und die Arbeit positioniert sich als Beitrag zur Schließung dieser Lücke.
Begriffsbestimmungen: Dieser Abschnitt liefert präzise Definitionen zentraler Begriffe. Der Herrschaftskonflikt wird nach Christoph Weller definiert, wobei der Fokus auf dem Kampf um politische Einflussmöglichkeiten liegt. Der Interessenkonflikt wird anhand der Typologie von Vilhelm Aubert erklärt. Der neoklassische Realismus nach Gideon Rose wird ebenfalls erläutert, um das theoretische Gerüst der Analyse zu bilden. Schließlich wird die Kubakrise im Kontext der Arbeit definiert.
Schlüsselwörter
Kubakrise, Herrschaftskonflikt, Interessenkonflikt, Nikita Chruschtschow, John F. Kennedy, Neoklassischer Realismus, Kennedy Tapes, Deeskalation, Internationale Beziehungen, Kommunikation, Qualitativ Inhaltsanalyse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Transformation eines Herrschaftskonflikts in einen Interessenkonflikt – Die Kubakrise im Spiegel des Briefwechsels zwischen Chruschtschow und Kennedy
Was ist das Thema der Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht, wie der Briefwechsel zwischen Nikita Chruschtschow und John F. Kennedy vom 28. Oktober 1962 dazu beitrug, einen Herrschaftskonflikt um sowjetische Atomraketen auf Kuba in einen Interessenkonflikt zu verwandeln. Die Analyse konzentriert sich auf die Kommunikation der beiden Präsidenten im Kontext des neoklassischen Realismus.
Welche Hypothesen werden in der Arbeit geprüft?
Die Arbeit prüft zwei Hypothesen: Erstens, dass Herrschaftskonflikte immer eskalieren; und zweitens, dass Chruschtschow eine größere Bereitschaft zur Deeskalation zeigte als Kennedy.
Welche Methodik wird angewendet?
Die Arbeit verwendet eine qualitative Inhaltsanalyse der Kennedy Tapes, des Briefwechsels zwischen Chruschtschow und Kennedy vom 28. Oktober 1962. Die Daten werden tabellarisch analysiert und im Rahmen des neoklassischen Realismus interpretiert.
Welche Schlüsselbegriffe werden definiert?
Die Arbeit definiert präzise die Begriffe Herrschaftskonflikt (nach Christoph Weller), Interessenkonflikt (nach Vilhelm Aubert), neoklassischer Realismus (nach Gideon Rose) und beschreibt die Kubakrise im spezifischen Kontext der Untersuchung.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit beinhaltet eine Einleitung, eine Forschungsdiskussion, einen Abschnitt mit Begriffsbestimmungen, einen Hauptteil mit methodischer Beschreibung und tabellarischen Analysen des Briefwechsels, eine Interpretation der Tabellen und ein Fazit.
Was ist der zentrale Untersuchungsgegenstand?
Der zentrale Untersuchungsgegenstand ist der Briefwechsel zwischen Chruschtschow und Kennedy vom 28. Oktober 1962, analysiert anhand der Kennedy Tapes.
Welches theoretische Gerüst wird verwendet?
Das theoretische Gerüst der Analyse basiert auf dem neoklassischen Realismus nach Gideon Rose.
Welche Forschungslücke schließt die Arbeit?
Die Arbeit schließt die Forschungslücke einer fehlenden tabellarischen Analyse des Briefwechsels unter neoklassisch-realistischer Perspektive.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Kubakrise, Herrschaftskonflikt, Interessenkonflikt, Nikita Chruschtschow, John F. Kennedy, Neoklassischer Realismus, Kennedy Tapes, Deeskalation, Internationale Beziehungen, Kommunikation, Qualitative Inhaltsanalyse.
- Quote paper
- Pinar Wetzel (Author), 2019, Vom Herrschaftskonflikt zum Interessenkonflikt. Der Briefwechsel von Kennedy und Chruschtschow am 28.10.1962, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/540318