Diese Masterarbeit will Organisationen bei der Analyse und Entwicklung von Datenmarktplätzen unterstützen, indem es die Herausforderungen der Datenmarktplätze im Kontext der Datenökonomie identifiziert, entsprechende Anforderungen ableitet und ein Funktionsreferenzmodell konstruiert. Das entwickelte Modell bietet den Akteuren der Datenwirtschaft in zweierlei Hinsicht Hilfestellung und Anleitung: Praktiker können das Referenzmodell als Instrument zur Einordnung, Gestaltung und Implementierung von Datenmarktplätzen nutzen. Darüber hinaus erleichtert das Referenzmodell die Bewertung von Softwarelösungen und unterstützt bei der Ermittlung von praktischen Anwendungsfällen. Aus wissenschaftlicher Sicht ist das Referenzmodell ein Design-Artefakt und stellt somit eine Abstraktion eines Informationssystems im Bereich der Datenmarktplätze dar.
Die Digitalisierung führt in nahezu allen Wirtschaftsbereichen zu einer Disruption etablierter Wertschöpfungsstrukturen und traditioneller Geschäftsmodelle. Im Mittelpunkt dieses Megatrends stehen Daten, welche eine unverzichtbare Ressource für die betriebliche Wertschöpfung bilden. So werden Daten einerseits zur Optimierung interner Prozesse und Kundenbeziehungen genutzt und stellen andererseits das Fundament für die Entstehung neuartiger datengetriebener Innovationen und Geschäftsmodelle dar. Doch obwohl der Datenbestand innerhalb eines Unternehmens reichlich vorhanden ist und stetig wächst, werden Daten in großem Umfang nicht offen und transparent geteilt oder gehandelt. Da die Qualität der Informationen, die aus Daten gewonnen werden können, mit der verfügbaren Datenmenge und -qualität steigt, haben die an der Datenwirtschaft beteiligten Unternehmen ein großes Interesse daran, auf Daten anderer Marktteilnehmer zuzugreifen.
Der Handel mit Daten etabliert sich daher als immer wichtigeres Geschäftsfeld, in dem Datenmarktplätzen als digitale Handelsplattformen eine Schlüsselrolle zukommt. Solche Plattformen rücken in das Zentrum der Datenökonomie vor, indem sie eine Infrastruktur für den Handel von Daten und datennahen Dienstleistungen anbieten und dadurch die Bereitschaft zum Datenaustausch erhöhen. Zugleich erleichtern sie den Zugriff auf große, qualitativ hochwertige Datensätze und schaffen den Raum zur Monetarisierung des eigenen Datenbestands. Trotz der wachsenden Aufmerksamkeit für die Bedeutung des Datenmarktes befinden sich die meisten Datenmarkplätze noch in ihrer Anfangsphase.
Inhaltsverzeichnis
- Kurzfassung
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Einleitung
- Ausgangssituation
- Ziel, Forschungsfragen und Ergebnisse der Arbeit
- Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit
- Theoretische Grundlagen
- Grundlagen der ökonomischen Betrachtung von Daten
- Bedeutung von Daten im Wandel der Zeit
- Begriffliche Grundlagen der Daten
- Daten und Informationen
- Datenorganisation und Datenarten
- Datenqualität
- Datenlebenszyklus
- Ökonomische Betrachtung von Daten
- Bewertung von Datengütern
- Datenökonomie und Datenökosysteme
- Datenökonomie als Innovations- und Wachstumstreiber
- Datengetriebene Wertschöpfung
- Datenaustauch und Datenhandel in der Datenökonomie
- Bedeutung des Ökosystembegriffs
- Begriffsabgrenzung
- Eigenschaften von Ökosystemen
- Rolle des Keystone Akteurs im Ökosystem
- Vernetzung von Datenökosystemen in der Datenökonomie
- Komponenten von Datenökosystemen
- Eigenschaften von Datenökosystemen
- Kriterien-Rahmenwerk für erfolgreiche Datenökosysteme
- Grundlagen der Datenmarktplätze
- Digitale Plattformmärkte
- Eigenschaften digitaler mehrseitiger Märkte
- Schlüsselfaktoren erfolgreicher Plattformen
- Konzeptionelle Erfassung von Datenmarktplätzen
- Datenmarktplätze und Datenanbieter
- Beteiligte Rollen
- Klassifikation von Datenmarktplätzen
- Kernfunktionen von Datenmarktplätzen
- Trends und Entwicklungsszenarien
- Grundlagen der Referenzmodellierung
- Referenzmodellbegriff
- Vorgehensmodell der Referenzmodellentwicklung
- Entwurfsmuster für die Konstruktion von Referenzmodellen
- Analyse des Gestaltungsbereichs
- Gestaltungsbereich „Marktplatzzentriertes Datenökosystem“
- Einordnung des Datenmarktplatzes in das Datenökosystem
- Merkmale des marktplatzzentrierten Datenökosystems
- Herausforderungen und Anforderungen der Datenmarktplätze
- Herausforderungen im marktplatzzentrierten Datenökosystem
- Anforderungen an den Datenmarktplatz im Gestaltungsbereich
- Anforderungen zu „Vertrauen und Transparenz“
- Anforderungen zu „Sicherheit und Datensouveränität“
- Anforderungen zu „Compliance und Regulierung“
- Anforderungen zu „Datenqualität“
- Anforderungen zu „Datenökosystem“
- Anforderungen zu „Monetarisierung und Wertermittlung“
- Anforderungen zu „Interoperabilität“
- Anforderungen zu „Dynamik und Skalierbarkeit“
- Zwischenfazit zu der Analyse des Gestaltungsbereichs
- Empirische Untersuchung
- Methodologie der Erkenntnisgewinnung
- Forschungsdesign
- Forschungsinstrument
- Auswertungsmethode
- Konzeption des Forschungsprozesses
- Ausgestaltung der Experteninterviews
- Interviewausgestaltung der Marktplatzbetreiber
- Interviewausgestaltung der Unternehmen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit zielt darauf ab, Organisationen bei der Analyse und Entwicklung von Datenmarktplätzen zu unterstützen. Dabei werden die Herausforderungen im Kontext der Datenökonomie identifiziert, entsprechende Anforderungen abgeleitet und ein Funktionsreferenzmodell konstruiert.
- Das Referenzmodell ermöglicht eine Einordnung, Gestaltung und Implementierung von Datenmarktplätzen.
- Es unterstützt die Bewertung von Softwarelösungen und die Ermittlung von praktischen Anwendungsfällen.
- Die Arbeit untersucht die Bedeutung von Daten in der Digitalisierung und die Entstehung von datengetriebenen Innovationen und Geschäftsmodellen.
- Sie analysiert die Herausforderungen und Anforderungen an Datenmarktplätze im Kontext der Datenökonomie.
- Die Arbeit entwickelt ein Funktionsreferenzmodell zur Gestaltung und Einordnung von Datenmarktplätzen, welches als Designartefakt eine Abstraktion eines Informationssystems im Bereich der Datenmarktplätze darstellt.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Ausgangssituation, die Zielsetzung, die Forschungsfragen und die Ergebnisse der Arbeit sowie die Vorgehensweise und den Aufbau der Arbeit erläutert. Anschließend werden in Kapitel 2 die theoretischen Grundlagen behandelt. Hierbei werden die Bedeutung von Daten im Wandel der Zeit, die ökonomische Betrachtung von Daten, die Datenökonomie und Datenökosysteme sowie die Grundlagen der Datenmarktplätze und der Referenzmodellierung beleuchtet. Kapitel 3 analysiert den Gestaltungsbereich "Marktplatzzentriertes Datenökosystem" und identifiziert Herausforderungen und Anforderungen an Datenmarktplätze. Kapitel 4 beschäftigt sich mit der empirischen Untersuchung, die zur Erkenntnisgewinnung durchgeführt wurde. Hierbei werden die Methodologie, die Konzeption des Forschungsprozesses und die Ausgestaltung der Experteninterviews erläutert.
Schlüsselwörter
Datenökonomie, Datenökosysteme, Datenmarktplätze, Funktionsreferenzmodell, Designartefakt, Data Economy, Data Ecosystems, Data Marketplaces, Functional Reference Model, Design Artifact.
- Quote paper
- Lukas Meisel (Author), 2019, Entwicklung eines Funktionsreferenzmodells zur Gestaltung von Datenmarktplätzen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/540551