Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob das demokratische System Brasiliens einer klientelistischen Unterwanderung ausgesetzt ist. Dabei setzt die Arbeit ihren Fokus auf das sozialstaatliche Werkzeug, welches den Machterhalt derzeitiger Führungsschichten aufrechterhält. Zuerst wird eine Einführung in die Hintergründe des brasilianischen Wirtschaftssystems gegeben.
In diesem Zusammenhang wird eine historische Hinführung zur heutigen Wirtschaftsweise Brasiliens, genannt Neo-Extraktivismus, behandelt. Das erste Kapitel abschließend, werden die sozioökonomischen Auswirkungen der momentan praktizierten Wirtschaftsweise am Beispiel eines Staudammprojekts, welches unter anderem für einen Mensch – Umweltkonflikt steht, dargestellt. Das zweite Kapitel erfasst die wohlfahrtsstaatliche Dimension.
Dabei ist die Beziehung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen Ziel der Darstellung, welche durch die Verortung des brasilianischen Wohlfahrtsstaats in, einem zuvor erklärten, theoretischem Gerüst von drei Welten der Wohlfahrtsstaatlichkeit nach Esping-Andersen gegeben wird. Dadurch soll der, die Macht des Wirtschaftssystems und der Führungskader unterstützende, klientelistische Charakterzug der brasilianischen Wohlfahrtsstaatlichkeit zum Vorschein kommen. Im Anschluss wird eine Begriffsbestimmung vorgenommen um anschließend im letzten Subkapitel dem Ziel, der Verortung des brasilianischen Sozialstaats in einen klientelistischen Zusammenhang, näherzukommen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Neo-Extraktivismus
- Sozioökonomische Auswirkungen des Neo-Extraktivismus am Beispiel des Staudammprojekts Belo Monte
- Brasilien als Wohlfahrtsstaat
- Typen der Wohlfahrtsstaatlichkeit
- Bolsa Familia
- Verortung des brasilianischen Wohlfahrtsystems
- Klientelismus und Demokratie
- Klientelismus
- Neopatrimonialer Klientelismus im brasilianischen Sozialstaat
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, ob das demokratische System Brasiliens einer klientelistischen Unterwanderung ausgesetzt ist. Der Fokus liegt dabei auf der Rolle des brasilianischen Sozialstaates als Werkzeug für den Machterhalt der Führungsschichten.
- Der Neo-Extraktivismus als Wirtschaftsmodell Brasiliens
- Die sozioökonomischen Auswirkungen des Neo-Extraktivismus
- Der brasilianische Wohlfahrtsstaat und seine Verortung im Vergleich zu anderen Modellen
- Der Einfluss des Klientelismus auf das brasilianische demokratische System
- Die Rolle des Sozialstaates im Kontext des Klientelismus
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in die Hintergründe des brasilianischen Wirtschaftssystems und erläutert den Neo-Extraktivismus als aktuelle Wirtschaftsweise. Dabei werden die sozioökonomischen Auswirkungen des Neo-Extraktivismus am Beispiel des Staudammprojekts Belo Monte dargestellt, welches einen Mensch-Umweltkonflikt aufzeigt.
Im zweiten Kapitel wird die wohlfahrtsstaatliche Dimension Brasiliens beleuchtet. Die Verortung des brasilianischen Wohlfahrtsstaats im theoretischen Gerüst von drei Welten der Wohlfahrtsstaatlichkeit nach Esping-Andersen soll den klientelistischen Charakterzug des brasilianischen Wohlfahrtsstaates aufzeigen.
Das dritte Kapitel behandelt den Klientelismus und seine Definition. Im Fokus steht die Verortung des brasilianischen Sozialstaates in einem klientelistischen Kontext.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Klientelismus, Sozialstaatlichkeit, Demokratie, Neo-Extraktivismus, Wohlfahrtsstaat, Brasilien, Ungleichheit, Wirtschaftsmodell, Staudammprojekt Belo Monte, Bolsa Familia, Esping-Andersen.
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- David Maria Hesterberg (Autor), 2014, Klientelismus und Sozialstaatlichkeit in Brasilien, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/541125