Die vorliegende Arbeit befasst sich mit zwei afroamerikanischen Persönlichkeiten und ihrer Kunst.
Um die Darstellungsweise ihrer Kunst besser nachvollziehen zu können, werden zu Beginn die Begriffe wie der der Utopie, Dystopie und der der Naiven Malerei definiert. Anschließend wird der afroamerikanische Künstler Bill Traylor analysiert. Hierbei wird auf seine Biografie eingegangen und zwei seiner Werke werden herangezogen, anhand welcher die Thematik exemplarisch untersucht und belegt wird. Da er in seiner Kunst eine Utopie erschafft, werden die utopischen Merkmale in seinen Bildern herausgearbeitet und dargestellt.
Daraufhin wird der afroamerikanische Künstler Horace Pippin untersucht. Zugleich wird auf seine Geschichte als Soldat eingegangen. Weiterhin werden zwei seiner Werke studiert und auf dystopische Merkmale analysiert. Nicht alle Bilder der Künstler veranschaulichen eine Traumaverarbeitung. Aus diesem Grund wurden in dieser Arbeit bewusst Werke ausgesucht, die die Merkmale der Utopie und Dystopie aufweisen anhand derer Traumaverarbeitung belegt werden kann.
Im darauffolgenden Abschnitt wird eine vergleichende Untersuchung durchgeführt, indem die Darstellungsweisen in den Werken Yellow and Blue House with Figures and Dog, Kitchen Scene, Yellow House, The Ending of the War: Starting Home und The Holy Mountain III gegenübergestellt werden. Dieser Abschnitt liefert die Antwort auf die Frage, inwiefern eine Darstellung von Utopie oder Dystopie in den Werken erkennbar ist. Infolgedessen schließt das Fazit die Arbeit ab.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Vorwort
- Definitionen
- Utopie – Definition und Merkmale
- Dystopie – Definition und Merkmale
- Naive Malerei
- Bill Traylor – geboren als Sklave, gestorben als Maler
- Bill Traylors utopische Vorstellung eines Eigenheims
- Bill Traylor: Yellow and Blue House with Figures and Dog, 1939
- Bill Traylor: Kitchen Scene, Yellow House, 1939/1942
- Horace Pippin – Die Folgen eines Soldatenlebens
- Pippins Trauma und Verarbeitung des Ersten Weltkrieges
- Horace Pippin: The Ending of the War: Starting Home, 1930-1933
- Horace Pippin: The Holy Mountain III, 1945
- Vergleichende Untersuchung zwischen Traylor und Pippin
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese wissenschaftliche Arbeit zielt darauf ab, die Verarbeitung traumatischer Erlebnisse mithilfe der Naiven Malerei näher zu untersuchen und zu zeigen, dass diese Kunstform ein Mittel zum Zweck für Künstler sein kann, um traumatische Erfahrungen zu verarbeiten. Sie vertritt die These, dass einige Künstler ihre Traumata durch die Schaffung eines Gegenbildes, einer Utopie, zu ihrem Trauma bewältigen, während andere ihre Ängste und Trauer in der Gestaltung einer Dystopie in ihrer Kunst ausdrücken. Diese Arbeit wird anhand der Künstler Bill Traylor und Horace Pippin exemplarisch aufzeigen, inwiefern Künstler bewusst ihre Malerei einsetzen, um ihre traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten und inwiefern sich diese Verarbeitung unterscheidet.
- Die Rolle der Naiven Malerei als Verarbeitungsmechanismus für Traumata
- Utopische und dystopische Darstellungen in der Kunst als Ausdruck von Traumaverarbeitung
- Die Verbindung zwischen Biografie, künstlerischem Schaffen und der Darstellung von Utopie und Dystopie
- Analyse der Werke von Bill Traylor und Horace Pippin im Kontext ihrer Lebensgeschichten
- Die Bedeutung von Afroamerikaner*innen in der Geschichte des Ersten Weltkrieges und der Sklaverei
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Kapitel 2 definiert die Begriffe Utopie und Dystopie aus psychologischer Perspektive und erläutert ihre Bedeutung im Kontext der Kunst. Kapitel 3 beleuchtet Bill Traylors Leben als Sklave und seine künstlerische Entwicklung. Kapitel 4 analysiert zwei Werke von Bill Traylor, "Yellow and Blue House with Figures and Dog" und "Kitchen Scene, Yellow House", und zeigt auf, wie Traylor in seinen Werken eine utopische Vorstellung eines Eigenheims und eines harmonischen Zusammenlebens kreiert. Kapitel 5 stellt Horace Pippins Geschichte als Soldat im Ersten Weltkrieg vor und beleuchtet die Folgen seines Traumas und seiner körperlichen Verletzung. Kapitel 6 analysiert zwei Werke von Pippin, "The Ending of the War: Starting Home" und "The Holy Mountain III", und zeigt auf, wie Pippin in seinen Werken dystopische Merkmale wie Gewalt und Entindividualisierung darstellt, die seine Kriegserfahrungen widerspiegeln. Kapitel 7 vergleicht die künstlerischen Darstellungsweisen von Traylor und Pippin und ihre Verwendung von utopischen und dystopischen Elementen, um ihre jeweiligen Traumata zu verarbeiten.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen der Traumaverarbeitung, der Naiven Malerei, der Utopie, der Dystopie und der afroamerikanischen Geschichte. Es werden die Werke von Bill Traylor und Horace Pippin im Kontext ihrer Biografie und der ihnen widerfahrenden Ereignisse wie Sklaverei und Erster Weltkrieg analysiert. Wichtige Themen sind die Darstellung von Gewalt, Entindividualisierung, das Streben nach Freiheit und ein harmonisches Zusammenleben in den Werken der beiden Künstler.
- Quote paper
- Anna Hosseini (Author), 2020, Utopische und dystopische Darstellungen in der Naiven Malerei am Beispiel von Bill Traylor und Horace Pippin, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/541306