In dieser Arbeit soll die aktuelle TV-Serie "Love" (Netflix 2016-2018) hinsichtlich der vermittelten Liebessemantik genauer untersucht werden. Dabei wird die Frage beantwortet, welche Hinweise sie, unter Berücksichtigung ihrer Aussagekraft als systemtheoretische Quelle, bezüglich einer zukünftigen Liebessemantik enthält.
Dabei wird zunächst überprüft, inwiefern sich die TV-Serie im Allgemeinen als systemtheoretische Quelle eignet, indem sie im Wesentlichen vorgestellt und beurteilt wird. Daran anschließend liegt der Schwerpunkt auf der Bestimmung der Liebessemantik von morgen und der Aussagekraft der vorliegenden Quelle, indem die TV-Serie im Vergleich zu Friedrich Schlegels Briefroman Lucinde (1799) betrachtet wird.
Dieser gilt als Quelle für den Paradigmenwechsel des Liebesverständnisses im 19. Jahrhundert und es wird überprüft, ob die TV-Serie "Love" vergleichbares leisten kann. Die genaue Umsetzung und Ergebnisse des Vergleichs zeigt das Kapitel selbst, während daraus resultierende Antworten bezüglich der Forschungsfrage in einem abschließenden Fazit dargestellt und diskutiert werden.
Was ist Liebe? Diese Frage hängt eng mit dem Grundbedürfnis des Menschen nach Zuneigung zusammen, weshalb sie sich womöglich jeder einmal gestellt hat. Darüber hinaus aber bildet sie die Grundlage kulturwissenschaftlicher Forschung, die unter anderem das Ziel hat, das gesellschaftliche System durch die Bestimmung der Funktion von Liebe genauer zu definieren. Historisch betrachtet lassen sich somit unterschiedliche Liebessemantiken beschreiben, die durch die jeweiligen kulturellen Umstände begründet werden können und auch das heutige Verständnis von Liebe prägen.
Doch wie wird Liebe morgen verstanden? Diese Frage bildet nicht nur das Motiv der folgenden Arbeit, sondern wird bereits zu Beginn des 21. Jahrhunderts bei der Untersuchung zeitgemäßer TV-Serien fokussiert. Daraus geht hervor, dass das Verständnis von Liebe zwar nicht neu erfunden, aber mehr und mehr reflektiert wird, was die Annahme begründet, dass heutige TV-Serien möglicherweise eine neue Liebessemantik oder detailliertere Hinweise darauf enthalten können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der vorliegende Untersuchungsgegenstand als systemtheoretische Quelle
- Die TV-Serie Love (Netflix 2016-2018) als Lucinde (Schlegel 1799) unserer Zeit?
- Vergleich der Darstellung der gelebten Liebe
- Vergleich der Quellen als Innovationsmedien
- Vergleich der Quellen als Auslöser praktizierter Liebe
- Fazit und Ausblick: Hinweise auf die Liebessemantik von morgen in Love (Netflix 2016-2018)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, welche Hinweise die TV-Serie Love (Netflix 2016-2018) bezüglich einer zukünftigen Liebessemantik liefert. Sie untersucht, ob die Serie als systemtheoretische Quelle dienen kann und im Vergleich zu Friedrich Schlegels Briefroman Lucinde (1799) als ein Werk angesehen werden kann, das einen Paradigmenwechsel im Verständnis von Liebe im 21. Jahrhundert einleitet.
- Die TV-Serie Love als systemtheoretische Quelle und ihre Relevanz für die Erforschung der Liebessemantik
- Vergleich der TV-Serie Love und Friedrich Schlegels Lucinde als Quelle für einen Paradigmenwechsel des Liebesverständnisses
- Analyse der Funktionen von Literatur und TV-Serien im Hinblick auf die Darstellung der gelebten Liebe, die Auslösung von Innovationen und den Beitrag zur praktizierten Liebe
- Die Bedeutung von Quality-TV und der Einfluss des Autors Judd Apatow auf die Darstellung des zeitgemäßen Liebesverständnisses
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Forschungsfrage ein und stellt die TV-Serie Love (Netflix 2016-2018) als Untersuchungsgegenstand vor. Es untersucht, inwiefern die Serie als systemtheoretische Quelle geeignet ist und welche Relevanz sie für die Bestimmung der Liebessemantik von morgen hat. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Rolle der TV-Serie Love als "Lucinde" unserer Zeit, indem es die Serie mit Friedrich Schlegels Briefroman Lucinde (1799) vergleicht. Es werden drei Funktionen von Literatur, wie sie von Emmerich (2009) beschrieben werden, analysiert: die Darstellung des gelebten Lebens, die Auslösung von Innovationen und den Beitrag zur praktizierten Liebe. Durch den Vergleich der beiden Werke soll ermittelt werden, ob die TV-Serie Love, ähnlich wie Lucinde, Hinweise auf ein verändertes Liebesverständnis im 21. Jahrhundert liefern kann.
Schlüsselwörter
Liebessemantik, TV-Serie, Love (Netflix 2016-2018), systemtheoretische Quelle, Lucinde, Friedrich Schlegel, Paradigmenwechsel, Quality-TV, Judd Apatow, Innovation, gelebte Liebe, praktizierte Liebe
- Citar trabajo
- Anonym (Autor), 2019, Die Bestimmung der Liebessemantik von morgen anhand der TV-Serie "Love", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/541379