In unserer Gesellschaft wird es immer „beliebter“, das Thema Tod und besonders das Sterben zu verdrängen. Da der Umgang mit dem Tod aber eine menschliche Grunderfahrung ist und deshalb nicht verschwiegen werden darf, halte ich die Möglichkeit, die sich mit der Literatur bietet, nämlich diese Thematik immer wieder ins Bewusstsein der Leser zu rücken, für äußerst wichtig. Der Tod ist ein Teil des Lebens. Er betrifft uns alle irgendwann, ob im Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit oder durch den Verlust einer nahe stehenden Person. Doch wie gehen wir damit um? Wie kann man sich darauf vorbereiten und vor allem, wie bereiten wir unsere Kinder darauf vor?
Die Literatur kann einen Weg aufzeigen und zu dieser Thematik hinführen. Sie kann vermitteln und dem Menschen zeigen, dass er nicht allein mit seinen Gefühlen und Ängsten ist, außerdem kann die Literatur dem Leser genügend Spielraum lassen um seinen eigenen Weg für den Umgang mit dem Tod zu finden. Natürlich ist es bei Kinderund Jugendbüchern wichtig, den Leser mit seinen Gedanken und Gefühlen nicht allein zu lassen. Das Gelesene muss besprochen und mit dem alltäglichen Leben verknüpft werden. Während einiger Seminare im Bereich Kinder- und Jugendliteratur fiel mir auf, dass durchaus viele Autoren auf unterschiedlichste und interessante Weise das Thema Tod für ihre Erzählungen wählen. Ein häufiges Thema ist der Tod einer nahe stehenden Person, so auch in den beiden Jugendbüchern „Die Sache mit Christoph“ von Irina Korschunow und „Stolperschritte“ von Mirjam Pressler. Anhand dieser beiden Erzählungen möchte ich untersuchen, wie die beiden Hauptfiguren mit dem Tod in ihrem unmittelbaren Umfeld umgehen. Wie verarbeiten sie ihren Schmerz? Welche Erfahrungen machen sie mit ihrer Umwelt? Wie schaffen sie es mit diesem Schicksalsschlag weiterzuleben? Welche Trauerphasen durchleben sie? Verändern sie sich? Welche Handlungsmuster zur Bewältigung eines solchen Problems werden aufgezeigt und welche Einstellung zum Tod wird in diesen Erzählungen vermittelt? Einleitend möchte ich Informationen über die Adoleszenz und dem Erleben eines Todesfalles in dieser schwierigen Lebensphase geben. Danach werde ich kurz etwas zu den Erzählungen sagen um dann anschließend mit den Bewältigungsstrategien der Hauptfiguren und ihrem Umgang mit dem Tod in den jeweiligen Erzählungen fortzufahren. Abschließen möchte ich meine Betrachtungen mit einem Vergleich bezüglich meines
Untersuchungsschwerpunktes.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Tod, ein schwieriges Thema in der Adoleszenzphase
- Begriff der Adoleszenz
- Der Tod: Ein Einschnitt in die Persönlichkeitsentwicklung?
- „Die Sache mit Christoph“
- Zur Erzählung
- Figurenkonstellation
- Charakterisierung der Figur Martin
- Der Umgang mit dem Tod
- Zur Erzählung
- „Stolperschritte“
- Zur Erzählung
- Figurenkonstellation
- Charakterisierung der Figur Thomas
- Der Umgang mit dem Tod
- Zur Erzählung
- Der Vergleich
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Thematik des Todes in der neueren Kinder- und Jugendliteratur am Beispiel der Erzählungen „Die Sache mit Christoph“ von Irina Korschunow und „Stolperschritte“ von Mirjam Pressler. Ziel ist es, die Bewältigungsstrategien der Hauptfiguren im Umgang mit dem Tod im unmittelbaren Umfeld zu analysieren und zu erforschen, wie sie mit ihrem Schmerz umgehen, welche Erfahrungen sie mit ihrer Umwelt machen und wie sie mit diesem Schicksalsschlag weiterleben.
- Der Umgang mit dem Tod in der Adoleszenzphase
- Die Verarbeitung von Trauer und Schmerz
- Die Rolle des sozialen Umfelds bei der Bewältigung eines Todesfalls
- Die Darstellung von Trauerphasen in der Literatur
- Die Vermittlung von Handlungsmustern und Einstellungen zum Tod
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Todes in der Gesellschaft und der Literatur ein und unterstreicht die Bedeutung des Themas für Kinder und Jugendliche. Die Arbeit fokussiert sich auf die beiden Erzählungen "Die Sache mit Christoph" und "Stolperschritte" und stellt die Forschungsfragen vor.
Das zweite Kapitel beleuchtet die Adoleszenzphase als eine schwierige Lebensphase, in der die Psyche noch nicht reif ist und ein Todesfall das gewohnte Leben aus den Fugen bringen kann. Es werden die Merkmale der Adoleszenz und die Herausforderungen im Umgang mit dem Tod in dieser Entwicklungsphase beschrieben. Die Bedeutung des sozialen Umfelds und die möglichen Folgen von Verdrängung werden erläutert.
Kapitel drei analysiert "Die Sache mit Christoph" von Irina Korschunow. Die Erzählung, die Figur Martin und sein Umgang mit dem Tod werden vorgestellt.
Kapitel vier widmet sich "Stolperschritte" von Mirjam Pressler. Die Erzählung, die Figur Thomas und sein Umgang mit dem Tod werden dargestellt.
Der Vergleich der beiden Erzählungen, das Fazit und die Literaturangaben runden die Arbeit ab.
Schlüsselwörter
Adoleszenz, Tod, Trauer, Verarbeitung, Bewältigung, soziale Identität, Literatur, Kinder- und Jugendliteratur, Erzählung, "Die Sache mit Christoph", "Stolperschritte", Irina Korschunow, Mirjam Pressler.
- Arbeit zitieren
- Marlies Eberding (Autor:in), 2006, Die Thematik des Todes in der neueren Kinder- und Jugendliteratur. Zu Irina Korschunows 'Die Sache mit Christoph' und Mirjam Presslers 'Stolperschritte', München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54148