Selbstwirksamkeitserwartung, Besorgtheit und Schulleistung


Hausarbeit (Hauptseminar), 2005

15 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhalt

1. Theorie der Selbstwirksamkeitserwartung
1.1 Selbstwirksamkeit - ein Merkmal der Persönlichkeit
1.2 Selbstwirksamkeit - Was ist das?
1.3 Selbstwirksamkeit - Wie entsteht sie?

2. Selbstwirksamkeitserwartung und Prüfungsangst von Schülern
2.1 Leistungsängstlichkeit - Wie kommt es dazu?
2.2 Zusammenhang zwischen Selbstwirksamkeit und Prüfungsangst
2.3 Selbstwirksamkeitserwartungen - Wie wirkt sie bei Leistungsängstlichkeit?
2.4 Selbstbewusstseinserwartungen - Ist die Förderung sinnvoll?

3. Selbstwirksamkeitserwartungen von Lehrern
3.1 Selbstwirksamkeitserwartungen – Wo liegen sie im Berufsfeld des Lehrers?
3.2 Selbstwirksamkeitserwartungen – Wie wirken sie im Berufsfeld des Lehrers?

4. Selbstwirksamkeit – Wie kann man sie fördern?
4.1 Handlungskompetenzen steigern
4.2 Allgemeine Selbstwirksamkeit steigern
4.3 Spezifische Selbstwirksamkeitserwartungen steigern

5. Literatur

1. Theorie der Selbstwirksamkeitserwartung

Menschen erlangen die Erfahrung, dass sie zum erreichen bestimmter Ziele auch bestimmte Handlungen ausführen müssen (Prinzip der persönlichen Verursachung).[1] Wenn ein Mensch seine Handlungsweise frei entscheiden kann, wird er eine Handlung erst dann durchführen, wenn er davon überzeugt ist, dass er über die notwendigen Kompetenzen zur erfolgreichen Durchführung der Handlung verfügt. Dies kann man als Kern der Selbstwirksamkeitserwartung bezeichnen.[2]

Ist der Mensch allerdings nicht davon überzeugt, dass er durch sein Verhalten etwas Wünschenswertes erreichen kann, wird er wohl kaum einen Handlungsversuch unternehmen. Führt er die Handlung ohne die positive Überzeugung aus, wird er sie sehr wahrscheinlich nicht erfolgreich zu ende führen.

Damit der Mensch sich selbstwirksam fühlen kann, muss der Erfolg auf die eigene Kompetenz attributiert werden. Deshalb kann der Begriff der Selbstwirksamkeitserwartung mit dem Begriff der „Kompetenzerwartung“ synonym verwendet werden.[3]

1.1 Selbstwirksamkeit - ein Merkmal der Persönlichkeit

In zahlreichen Studien konnte festgestellt werden, dass selbstwirksame Menschen beruflich wie privat erfolgreicher sind, sie sich schneller von Krankheiten erholen und eine besonders erfüllte Beziehung zu anderen Menschen haben.

Selbstwirksamkeit ist deshalb eine bedeutsame Eigenschaft. Die Selbstwirksamkeit bestimmt unsere Ziele und unser Handeln. Aus diesen Gründen muss sie verbessert werden, da dies enorm günstige Auswirkungen auf alle Bereiche des Lebens und Befindens hat.[4]

1.2 Selbstwirksamkeit - Was ist das?

Prof. Albert Bandura (1997, S.3) definiert dies so: „Wahrgenommene Selbstwirksamkeit bezieht sich auf Überzeugungen über diejenigen Fähigkeiten, die man benötigt, um eine bestimmte Handlung zu organisieren und auszuführen, um damit bestimmte Ziele zu erreichen.“

Selbstwirksamkeitserwartungen wirken sich vor allem auf die Auswahl von Handlungen aus. Weiterhin beeinflussen sie die investierte Anstrengung im Zielerreichungsprozess so wie die Ausdauer angesichts der Schwierigkeiten und Barrieren. Die Selbstwirksamkeitserwartungen beeinflussen damit indirekt den Grad des Handlungserfolges.[5]

Bei der Selbstwirksamkeit steht das Vertrauen im Vordergrund. Dieses Vertrauen kann durch die erfolgreiche Bewältigung der gestellten Anforderungen gewonnen werden.[6]

„Selbstwirksamkeitserwartungen bilden ein dynamisches und differenziertes System selbstbezogener Kognitionen und lassen sich entweder eher als bereichsspezifisch oder eher als generalisierte Selbstwirksamkeitserwartung fassen, je nachdem wie breit die Anforderungssituation definiert ist:[7]

Bereichsspezifische Selbstwirksamkeitserwartungen lassen sich als Erwartungen gegenüber einem punktuellen Problem auffassen.

Generalisierte Selbstwirksamkeitserwartungen dagegen als Erwartungen, das ganze Leben ganz allgemein gut bewältigen zu können.“

1.3 Selbstwirksamkeit – Wie entsteht sie?

Nach Bandura lassen sich vier effektive Quellen der Selbstwirksamkeitserfahrung unterscheiden:

Die körperliche Erregung kann einen Hinweis darauf geben, dass die eigenen Handlungsressourcen schwach sind. Dies äußert sich z.B. dadurch, dass man in einer schwierigen Anforderungssituation spürt wie einem das Herz förmlich bis zum Hals schlägt.

Durch verbale Mitteilungen oder Überredung ist es auch möglich Selbstwirksamkeitserwartungen aufzubauen. Zum Beispiel versichern uns anderen Personen: „Du kannst es bestimmt schaffen!“[8]

Allerdings muss man dann selbst von der Aufrichtigkeit dieser Aussage überzeugt sein. Besteht jedoch die Vermutung, dass dieser Satz nur aus Nettigkeit oder Beruhigung gesagt wurde, wird er bei uns keine Wirkung entfalten.[9]

Beim Beobachten von handelnden Modellpersonen können wir Rückschlüsse auf unsere eigene Kompetenz ziehen. Dies wird als stellvertretende Erfahrung oder Lernen am Modell bezeichnet. Dabei ist es wichtig, dass wir uns mit der beim erfolgreichen Handeln beobachtete Modellperson identifizieren können. Nur dann können wir die Gewissheit erlangen, es ebenso wie diese zu schaffen.[10]

Die Selbstwirksamkeit wird am besten durch die direkte Erfahrung beeinflusst. Es handelt sich hierbei um Erfahrungen aus eigenem aktiven Handeln und dem Meistern einer schwierigen Aufgabe.

[...]


[1] G. S. Schmitz und R. Schwarzer, Selbstwirksamkeitserwartungen von Lehrern: Längsschnittbefunde mit einem neuen Instrument; in: Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, Bern: 2004, 14, Seite 13.

[2] http://userpage.fu-berlin.de/~gschmitz/homepage/training_persoenlichkeit.htm

[3] G. S. Schmitz und R. Schwarzer, Selbstwirksamkeitserwartungen von Lehrern 2004, Seite 13.

[4] http://userpage.fu-berlin.de/~gschmitz/homepage/training_persoenlichkeit.htm

[5] G. S. Schmitz und R. Schwarzer, Selbstwirksamkeitserwartungen von Lehrern, 2004, Seite 13.

[6] http://userpage.fu-berlin.de/~gschmitz/homepage/training_persoenlichkeit.htm

[7] Lars Satow, Ralf Schwarzer, Selbstwirksamkeitserwartung, Besorgtheit und Schulleistung: Eine Längsschnittuntersuchung in der Sekundarstufe I, in: Empirische Pädagogik, Landau: 2000, 14(2), S. 132.

[8] G. S. Schmitz und R. Schwarzer, Selbstwirksamkeitserwartungen von Lehrern, 2004, Seite 13.

[9] http://userpage.fu-berlin.de/~gschmitz/homepage/pu_verbale_mitteilung.htm.

[10] http://userpage.fu-berlin.de/~gschmitz/homepage/pu_stellvertretende_erfahrung.htm.

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Selbstwirksamkeitserwartung, Besorgtheit und Schulleistung
Hochschule
Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau
Veranstaltung
Seminar Prüfungsängstlichkeit
Note
2,0
Autor
Jahr
2005
Seiten
15
Katalognummer
V54222
ISBN (eBook)
9783638494755
ISBN (Buch)
9783656773634
Dateigröße
541 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Selbstwirksamkeitserwartung, Besorgtheit, Schulleistung, Seminar, Prüfungsängstlichkeit
Arbeit zitieren
Steffen Sandoz (Autor:in), 2005, Selbstwirksamkeitserwartung, Besorgtheit und Schulleistung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54222

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