Die Französische Revolution und ihre Auswirkungen im kirchengeschichtlichen Kontext


Term Paper, 2020

12 Pages, Grade: 1


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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitendes

2. Die franzosische Revolution
2.1 Ausgangssituation
2.2. Verlauf der Revolution und die Folgen

3. Die Kirche nach der franzosischen Revolution
3.1 Die Situation in Deutschland nach der franzosischen Revolution
3.2 Kurzer kirchengeschichtlicher Ausblick in das 19. Jahrhundert

4. Schlusspladoyer

5. Bibliographie

1. Einleitendes

Von Natur aus sei der Mensch gut und werde erst durch die Gesellschaft, Kultur und Vernunft verdorben, so Jean-Jacques Rousseau. Die negative Entwicklung ist durch das Aufkommen des Eigentums, welches Reiche und Arme schuf, die Einsetzung einer Obrigkeit, welche Herrschende und Beherrschte schuf, und die Ausartung der Macht in Willkur, welche Herren und Sklaven schuf, entstanden. Zwar ist der Mensch frei geboren, aber er liegt uberall in Ketten. Zuruck in den Naturzustand kann der Mensch leider nicht mehr, also muss ein Gemeinwille her, Volonte generale, um die Freiheit des Einzelnen in Einklang mit der staatlichen Ordnung zu bringen. Durch Rousseaus Theorie des allgemeinen Willens, durch Montesquieus Idee des Judikativen und des universalen Rechts fur Rechtsfreiheit u.a.m. wird dem Volk Mut gemacht, sich mitten der Aufklarungszeit von der feudalistischen und absolutistischen Konigs- und Adelsherrschaft zu befreien1. Das geschah mittels der franzosischen Revolution (1789-1799), ein Mittel um die Ideen und Konzepte der Aufklarung umzusetzen und den Franzosen Gewissens- und Kultusfreiheit zu garantieren.2

Anliegen dieser Arbeit ist somit sich mit dem Ausgang und Charakter der franzosischen Revolution im kirchengeschichtlichen Kontext auseinanderzusetzen.

In einem ersten Schritt wird eine kurze und knappe Annaherung an den Verlauf der franzosischen Revolution gewagt, indem man die Geschichte und Politik in Frankreich unter Ludwig XVI. unter die Lupe nimmt, den Ausgangspunkt und den Verlauf der franzosischen Revolution darstellt und die Folgen dieser Wende in kirchengeschichtlichen Kontext analysiert.

Als nachsten Schritt wird die Kirche im Zeitalter der Aufklarung bzw. nach der franzosischen Revolution behandelt, indem man als Fallbeispiel Deutschland nimmt, um die Situation besser verstehen zu konnen. AnschlieBend wird ein tangentialer Uberblick in den Anfangen des 19. Jahrhunderts gewagt.

Das Schlusspladoyer widmet sich dann, die bisher genannten Punkte zusammenfassend zu konkludieren.

2.1. Die franzosische Revolution

Das Motto >>Liberte, egalite, fraternite 3 << war das Motto der franzosischen Revolution, Revolution, welche von 1789 bis 1799 gedauert hat. Das Motto zeigt sehr gut den Pfaden der Aufklarungszeit, namlich die Ideen und Ziele, welche sich in Frankreich durch die Abschaffung des feudal-absolutistischen Standestaats kristallisiert haben.

Die Werte Freiheit, Gleichheit und Bruderlichkeit waren die primaren Leitmotive fur ein neues Verstandnis in Bezug auf die Menschenrechte, welche wiederum eine gesellschaftliche und politische Veranderung generiert haben, sowohl in Frankreich, als auch in ganz Europa.4 Dieser Leitspruch pragt unser Demokratieverstandnis noch heute.

2.2. Ausgangssituation

Der junge Ludwig XVI erhalt die Schlussel zur absolutistischen Monarchie Frankreich, nachdem sein Vater (1765) und sein GroBvater (1744) gestorben sind. Die Situation des Landes war kritisch. Der franzosische Staat war stark verschuldet und verlangte deshalb den Menschen hohe Steuern. Der Adel und der Konig aber lebten im Luxus. Die Landwirtschaft befand sich auf den Gipfel der Verzweiflung, Durre sorgte fur Hunger bei vielen Menschen. Gleichzeitig wollten immer weniger Menschen sich der Kirche unterordnen. Das legibus absolutus sollte nicht mehr lange Bestand haben. Die Gesellschaft gliederte sich in mehreren Stande5, und naturlich existierten Vorrechte und Benachteiligungen. Der Klerus und die Adel waren von den Steuern befreit. Also mussten die Steuer von den Bauern und restlichen Stande bezahlt werden.

Ein anderes Impuls, welches zur Unzufriedenheit fuhrte, war eine starke Versteuerung von Lebensmitteln.6

Zu dieser Zeit begann sich langsam aber sicher die Philosophie der Aufklarung auszudehnen und durch Philosophen wie Rousseau oder Montesquieu, wird die absolutistische Monarchie in Frage gestellt.

Es dauerte nicht mehr Lange und es fingen die ersten Proteste gegen die Existenzdiskriminierung an. Man forderte Gerechtigkeit, Gleichheit, Gewissens- und Kultusfreiheit.7

2.3. Verlauf der Revolution und die Folgen

Die Umsetzung grundlegender Werte und Ideen der Aufklarung, insbesondere in der Gestalt der Menschenrechte, geschah durch den Schlag auf die gesamte ,,(...) mittelalterliche Feudalordnung der franzosischen Kirche (...)”8 und durch den Kampf zu einer neuen, besseren, menschennaheren Staatsordnung.

Die franzosische Revolution kennt de facto drei Phasen:

1. Die erste Phase (1789 -1791): Kampf fur die burgerliche Freiheitsrechte und die Generierung einer konstitutionellen Monarchie
2. Die zweite Phase (1792-1794): Revolutionsregierung die gegenrevolutionare Absichten bekampfen, und durch die Guillotine u.a.m. Angst und Blut verursachten
3. Die dritte Phase (1795-1799): Die letzte Regierungsform der Franzosischen Revolution. Die Staatsgewalt war durch das Direktorium gekennzeichnet, ein funfkopfiges Kollegialorgan.

In Kurze und Knappe kann man festhalten, dass die Unzufriedenheit des franzosischen Volks sich durch Proteste und durch den Angriff auf die Bastille erstmals gezeigt hat. Es kam zu blutigen Aufstanden im ganzen Land. Diese endetet erst als der Konig Menschen- und Burgerrechte akzeptierte. Die Rechte des Konigs wurden jetzt neu definiert und eingeschrankt, er hatte nicht mehr die absolute Macht uber Alles und Allem. Der Konig jedoch wollte seine Macht zuruck. Heimlich schrieb Ludwig XVI den anderen Furstenhauser in Europa und bat sie einen Angriff auf diese neue ,,revolutionare Regierung'' in Frankreich zu starten. Das taten sie auch, aber verloren. AnschlieBend wurde Ludwig XVI zum Tode verurteilt und hingerichtet durch die Guillotine. Langsam aber sicher, zeigt sich auch durch die neue Konfiguration der Revolutionsregierung, Tiefen und Schwachen dieser neuen Zeit. Die Jakobiner gelangen an die Macht und Ihre Herrschaft ist durch Gewalt, Festnahmen und Hinrichtungen bekannt. Allerdings verloren sie an Anhanger durch den Terror, und durch die Hinrichtung eines Revolutionsgefahrten Robespierre, wurde der Jakobinerklub durch Louis Legendre, Politiker der franzosischen Revolution, geschlossen. Am 22. August 1795 wird eine neue Verfassung aufgezeigt. Man spricht jetzt uber die Gesetzgebung (Legislative), ausfuhrende Gewalt (Exekutive) und Rechtsprechung (Judikative).9

[...]


1 Sei an dieser Stelle das Legislative, das Exekutive und das Judikative als Gewaltenteilung genannt, fur eine bessere staatliche Ordnung und Freiheitsgefuhl. Neben Montesquieu und Rousseau, sollte noch ein Name erwahnt werden, namlich John Lock, zwar kein Franzose, aber der schon uber die Trennung von exekutiven und legislativen Gewalt sprach.

2 August, Franzen: Kleine Kirchengeschichte. Breisgau, 2006, S.335

3 >>Freiheit, Gleichheit, Bruderlichkeit<<

4 Zu erwahnen ware aber, dass obwohl sich die Revolutionare fur die Menschenrechte einsetzten, die Franzosische Revolution sehr blutig war. Als beliebtestes Instrument der Vollstreckung sei die Guillotine genannt. Die Neuartigkeit der Bestrafung hatte dazu gefuhrt, dass die Menge derjenigen betrachtlich angeschwollen war, die ein barbarisches Mitleid zu solchen traurigen Schauspielen fuhrt.

,,Diese Maschine ist den anderen Bestrafungsarten zu Recht vorgezogen worden:Sie befleckt nicht die Hand des Menschen mit einem Mord an Seinesgleichen, und die Geschwindigkeit, mit der sie den Schuldigen trifft, entspricht eher dem Geist des Gesetzes, das oft streng sein kann, aber niemals grausam sein darf”. (Eugene Hatin: Histoire politique et litteraire de la presse en France, Paris: Poulet-Malassis &De Broise, 1861, S. 53)Durch die Guillotine wurden beispielsweise auch Konig Ludwig XVI, Marie Antoinette u.a., hingerichtet.

5 Als Stande lassen sich die gesellschaftlichen Gruppen verstehen, welche die franzosische Gesellschaft widerspiegeln:

- Erster Stand: Klerus: alle katholischen Geistlichen (ungefahr 0,5 % der Bevolkerung)
- Zweiter Stand: Adel (ungefahr 1,5 % der Bevolkerung)
- Dritter Stand: Burgerfamilien, reiche Kaufleute, niedrige Beamte, Rechtsanwalte, Arzte, Handwerker, Soldaten, Dienstboten und Bauernfamilien
- AuBerhalb der Stande standen Tagelohner, Magde, Behinderte usw.

6 Im Jahre 1789 war Brot teurer als zu jedem anderen Zeitpunkt des 18. Jahrhunderts, Ursache war vor allem die schlechte Ernte. Fur die Bevolkerung war die Situation kritisch.

7 Vgl. August, Franzen: Kleine Kirchengeschichte. Breisgau, 2006, S. 335

8 Vgl. Ebd., S.335

9 Ursprung des Prinzips des Gewalteinteilung finden sich de facto in den philosophischen und staatstheoretischen Schriften der Aufklarer John Locke und Montesquieu, die sich gegen die Machtkonzentration und Willkur des Absolutismus richteten.

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Details

Title
Die Französische Revolution und ihre Auswirkungen im kirchengeschichtlichen Kontext
College
University Lucian Blage in Sibiu  (Evangelische Theologie)
Course
Kirchengeschichte
Grade
1
Author
Year
2020
Pages
12
Catalog Number
V542689
ISBN (eBook)
9783346174130
ISBN (Book)
9783346174147
Language
German
Keywords
auswirkungen, französische, kontext, revolution
Quote paper
Mihai Daniel Udrea (Author), 2020, Die Französische Revolution und ihre Auswirkungen im kirchengeschichtlichen Kontext, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/542689

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