Sexueller Missbrauch an Kindern ist nicht nur heute eine weit verbreitete Gewalttat. Sie reicht bis hin zu den antiken Hochkulturen der Griechen und Römer, die sich für ihre Lustgefühle Kinderbordelle errichteten. Den wahrscheinlich frühsten Hinweis auf sexuellen Missbrauch zeigt eine ca. 5000 Jahre alte Tontafel der Sumerer, auf der geschrieben steht:“ (Der Gott) Enlil sprach zur (Göttin) Ninlil von Beischlaf. Sie will nicht. Meine Vagina ist zu klein. (...) Meine Lippen sind zu klein....“( Deegener, Günther, 1998, S.43).
Von dieser bis zur heutigen Zeit hat sich das Verhältnis zwischen Erwachsenen und Kindern geändert. Zumindest in den Industrieländern wird versucht Kindern vor Gewalttaten zu schützen. Jedoch werden in vielen Gebieten weltweit- auch in Deutschland- Frauen und Mädchen „als Ware, als Tauschgegenstand, als Sexualobjekt betrachtet und behandelt“ (Deegener, Günther, 1998, S.50).
Allein in Deutschland sind im Jahre 1999 ca. 20000 Kinder missbraucht worden, wobei die Dunkelziffer noch höher geschätzt wird. Dieses ist damit zu erklären, dass sehr viele Missbrauchfälle in der Familie vorkommen, verheimlicht werden und so strafrechtlich nicht verfolgt werden können (vgl. Menzel, Harald, 2005).
In den letzten Jahren sind viele Berichte über sexuellen Missbrauch veröffentlicht worden, wodurch einige Menschen für dieses Thema sensibilisiert wurden. Es traten Fragen wie „Wie kann ich verhindern, dass mein Kind missbraucht wird? Woran kann ich erkennen, dass mein Kind oder ein anderes missbraucht wird und wie kann ich helfen?“ (Deegener, Günther, 1998, Seite 11) auf.
In meiner Arbeit möchte ich mich mit einem in der Gesellschaft tabuisiertem Thema auseinandersetzen und diese Fragen beantworten. Ich möchte Menschen zu diesem Thema aufklären, damit sie Hilfe suchende Signale von Kindern besser verstehen und deuten können, sowie Ratschläge geben wie man sexuelle Gewalt vorbeugen kann. Außerdem werde ich über mögliche Folgeschäden und Symptome von sexuellem Missbrauch berichten, wie man am besten mit einem missbrauchten Kind umgeht und es schützen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition
- Häufigkeit und Prävalenz
- Täter
- Klassifikation der Täter
- Strategien von Tätern
- Opfer
- Folgen und Diagnostik
- Hinweise im Verhalten
- Körperliche Symptome
- Trauma
- Umgang mit missbrauchten Kindern
- Unterstützung der Eltern
- Intervention
- Prävention
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Tabuthema sexueller Missbrauch an Kindern und verfolgt das Ziel, die Komplexität dieses Themas zu beleuchten und Wissen zu vermitteln, das Menschen dabei helfen kann, Hilfe suchende Signale von Kindern zu verstehen, Präventionsmaßnahmen zu ergreifen und im Falle eines Missbrauchs angemessen zu handeln. Die Arbeit bietet darüber hinaus einen Einblick in die Folgen und Symptome von sexuellem Missbrauch und beleuchtet die Wichtigkeit des pädagogischen Umgangs mit missbrauchten Kindern.
- Definition von sexuellem Missbrauch an Kindern
- Häufigkeit und Prävalenz des sexuellen Missbrauchs
- Klassifizierung und Strategien von Tätern
- Folgen und Diagnostik sexuellen Missbrauchs
- Pädagogischer Umgang mit missbrauchten Kindern und Präventionsmaßnahmen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die historische Relevanz des Themas sexueller Missbrauch an Kindern, die sich durch verschiedene Kulturen und Epochen zieht. Sie zeigt auf, dass trotz Fortschritten im Schutz von Kindern in Industrieländern, sexuelle Gewalt gegen Frauen und Mädchen in vielen Teilen der Welt ein Problem bleibt. Die Arbeit stellt die hohe Dunkelziffer von Missbrauchsfällen in Deutschland dar und führt die Wichtigkeit des Themas und die Notwendigkeit von Aufklärungsarbeit hervor.
Definition
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Definition des sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen und stellt die drei wesentlichen Bedingungen heraus, die für eine Einordnung einer Handlung als sexueller Missbrauch relevant sind: ein großer Alters- und/oder Reifeunterschied, Ausübung von Autorität und eine gewaltsame oder getäuscht ausgeübte Handlung. Es werden verschiedene Intensitätsgrade des sexuellen Missbrauchs beschrieben, von leichteren Formen wie Exhibitionismus bis hin zur Vergewaltigung.
Häufigkeit und Prävalenz
Das Kapitel präsentiert Statistiken über die Verbreitung von sexuellem Missbrauch und zeigt, dass jedes dritte Mädchen und jeder siebte Junge sexuell missbraucht wird. Es werden Erkenntnisse über das Geschlechterverhältnis der Täter und die Altersgruppen der am häufigsten betroffenen Kinder dargestellt. Die Gefahr durch leibliche Väter und die erhöhte Gefährdung durch Stiefväter und Pflegeväter werden ebenfalls beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: sexueller Missbrauch, Kinder, Täter, Opfer, Folgen, Diagnostik, Intervention, Prävention, Pädagogik, Schutz, Aufklärung, Trauma, Kindeswohl.
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- Linda Deike (Autor), 2005, Sexueller Missbrauch an Kindern , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54404