In den letzten Jahren hat sich Corporate Governance zu einem zentralen Gestaltungsparameter der kapitalmarktorientierten Unternehmensführung entwickelt. Dem Interesse institutioneller Investoren an einer verantwortungsvollen Unternehmensführung wurde in Deutschland Ende 2001 mit der Veröffentlichung des Corporate Governance Kodex (Kodex) Rechnung getragen. Auch wenn institutionelle Investoren nicht direkt an der Entwicklung beteiligt waren, so ist ihr Einfluss doch ein maßgeblicher Antrieb für die Entwicklung des Kodex gewesen.
Wissenschaftliche Untersuchungen zu den Beziehungen zwischen institutionellen Investoren und Unternehmen im Sinne aktiven Verhaltens liegen für Deutschland bisher nur vereinzelt und in Grundzügen vor. Selbst für etablierte Unternehmen ist die Einflussnahme institutioneller Investoren in Bezug auf Corporate Governance und Unternehmensführung bislang nicht transparent.
Ziel der Arbeit ist es, Arten und Gründe der Einflussnahme institutioneller Investoren auf Unternehmensführung sowie Corporate Governance von Kapitalmarktunternehmen aufzuzeigen. Dabei wird zwischen Unternehmensführung im Sinne von Management und Corporate Governance im Sinne von Unternehmensleitsätzen unterschieden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Corporate Governance
- 2.1 Begriffsbestimung
- 2.2 Charakteristika
- 3 Institutionelle Investoren
- 3.1 Charakteristika Institutioneller Investoren
- 3.2 Bedeutung institutioneller Investoren im Internationalen Vergleich
- 4 Arten der Einflussnahme durch Institutionelle Investoren
- 4.1 Externe Instrumente
- 4.1.1 Verkauf und Drohpotenzial
- 4.1.2 Gestaltung der Aktionärsrechte
- 4.1.3 Hauptversammlung
- 4.1.4 Öffentlichkeitsarbeit
- 4.2 Interne Instrumente
- 4.2.1 Persönliche Gespräche
- 4.2.2 Aufsichtsratsmandate
- 4.1 Externe Instrumente
- 5 Gründe der Einflussnahme Institutioneller Investoren
- 5.1 Prinzipal-Agent-Konflikt
- 5.2 Zielkonflikte zwischen Institutionellen Investoren und Corporate Governance
- 6 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Einflussnahme institutioneller Investoren auf die Unternehmensführung und Corporate Governance von Kapitalmarktunternehmen. Sie differenziert dabei zwischen Unternehmensführung (Management) und Corporate Governance (Unternehmensleitsätze). Das Ziel ist es, die Arten und Gründe dieser Einflussnahme aufzuzeigen.
- Der Begriff und die Charakteristika von Corporate Governance
- Die Charakteristika institutioneller Investoren und deren unterschiedliche Interessen
- Arten der Einflussnahme durch institutionelle Investoren (externe und interne Instrumente)
- Die Gründe für die Einflussnahme institutioneller Investoren (Prinzipal-Agent-Konflikt und Zielkonflikte)
- Die Bedeutung institutioneller Investoren im internationalen Vergleich
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt die wachsende Bedeutung von Corporate Governance und das Interesse institutioneller Investoren daran. Sie hebt die Forschungslücke bezüglich des aktiven Verhaltens institutioneller Investoren in Deutschland hervor und formuliert das Ziel der Arbeit: die Darstellung der Arten und Gründe ihrer Einflussnahme auf Unternehmensführung und Corporate Governance.
2 Corporate Governance: Dieses Kapitel definiert den Begriff Corporate Governance, basierend auf der OECD-Definition und weiteren Quellen. Es erläutert den im Corporate Governance Kodex festgehaltenen Ordnungsrahmen in Deutschland, der die Rechte der Aktionäre gegenüber der Gesellschaft betont und internationale Standards guter Unternehmensführung beinhaltet. Die Charakteristika von Corporate Governance werden im Kontext der Wechselbeziehungen zwischen Unternehmen und Umwelt, insbesondere im Hinblick auf Aktionärs- und Unternehmensinteressen, beleuchtet. Der Fokus liegt auf der Notwendigkeit der Kontrolle des Managements im Interesse der Aktionärsgewinnmaximierung und der gesetzlichen Vorgaben, welche das Management in Deutschland unterliegt.
3 Institutionelle Investoren: Dieses Kapitel charakterisiert institutionelle Investoren, indem es zwischen privaten, unternehmerischen und institutionellen Investoren unterscheidet. Es beschreibt institutionelle Investoren als Akteure mit großen Vermögensbeständen und professionellen Anlagetechniken, die im Gegensatz zu privaten Investoren, eher eine passive Rolle als Anteilseigner einnehmen. Das Kapitel zeigt die verschiedenen Interessen auf, die institutionelle Investoren aufgrund unterschiedlicher Anlegerinteressen und gesetzlicher Vorgaben vertreten müssen – ein Beispiel hierfür ist die Rolle von Banken als Verwalter von Depots und Stimmrechten.
Schlüsselwörter
Corporate Governance, Institutionelle Investoren, Unternehmensführung, Aktionäre, Prinzipal-Agent-Konflikt, Einflussnahme, Corporate Governance Kodex, Kapitalmarktunternehmen, Gewinnmaximierung, Unternehmensleitsätze.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Einflussnahme institutioneller Investoren auf Corporate Governance
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Einflussnahme institutioneller Investoren auf die Unternehmensführung und Corporate Governance von Kapitalmarktunternehmen. Sie differenziert zwischen Unternehmensführung (Management) und Corporate Governance (Unternehmensleitsätze) und zeigt die Arten und Gründe dieser Einflussnahme auf.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: den Begriff und die Charakteristika von Corporate Governance; die Charakteristika institutioneller Investoren und deren unterschiedliche Interessen; Arten der Einflussnahme durch institutionelle Investoren (externe und interne Instrumente); die Gründe für die Einflussnahme institutioneller Investoren (Prinzipal-Agent-Konflikt und Zielkonflikte); und die Bedeutung institutioneller Investoren im internationalen Vergleich.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in sechs Kapitel gegliedert: Einleitung, Corporate Governance, Institutionelle Investoren, Arten der Einflussnahme durch Institutionelle Investoren, Gründe der Einflussnahme Institutioneller Investoren und Fazit. Jedes Kapitel wird im Inhaltsverzeichnis detailliert aufgeführt und im Abschnitt "Zusammenfassung der Kapitel" zusammengefasst.
Was wird unter Corporate Governance verstanden?
Das Kapitel "Corporate Governance" definiert den Begriff basierend auf der OECD-Definition und weiteren Quellen. Es erläutert den in Deutschland geltenden Ordnungsrahmen (Corporate Governance Kodex), der die Rechte der Aktionäre betont und internationale Standards beinhaltet. Die Charakteristika von Corporate Governance werden im Kontext der Wechselbeziehungen zwischen Unternehmen und Umwelt, insbesondere im Hinblick auf Aktionärs- und Unternehmensinteressen, beleuchtet. Der Fokus liegt auf der Kontrolle des Managements im Interesse der Aktionärsgewinnmaximierung und der gesetzlichen Vorgaben für das Management in Deutschland.
Wer sind institutionelle Investoren und welche Interessen vertreten sie?
Das Kapitel "Institutionelle Investoren" charakterisiert institutionelle Investoren, unterscheidet zwischen verschiedenen Arten und beschreibt sie als Akteure mit großen Vermögensbeständen und professionellen Anlagetechniken. Im Gegensatz zu privaten Investoren nehmen sie eher eine passive Rolle ein. Die Arbeit zeigt die unterschiedlichen Interessen auf, die institutionelle Investoren aufgrund unterschiedlicher Anlegerinteressen und gesetzlicher Vorgaben vertreten müssen (z.B. Banken als Verwalter von Depots und Stimmrechten).
Welche Arten der Einflussnahme von institutionellen Investoren werden unterschieden?
Die Arbeit unterscheidet zwischen externen und internen Instrumenten der Einflussnahme. Externe Instrumente umfassen Verkauf und Drohpotenzial, Gestaltung der Aktionärsrechte, Hauptversammlung und Öffentlichkeitsarbeit. Interne Instrumente sind persönliche Gespräche und Aufsichtsratsmandate.
Welche Gründe liegen der Einflussnahme institutioneller Investoren zugrunde?
Die Arbeit nennt den Prinzipal-Agent-Konflikt und Zielkonflikte zwischen institutionellen Investoren und Corporate Governance als Hauptgründe für die Einflussnahme. Diese Konflikte entstehen durch unterschiedliche Interessen und Zielsetzungen zwischen den Investoren und dem Management der Unternehmen.
Welche Schlüsselwörter sind für die Arbeit relevant?
Die relevanten Schlüsselwörter sind: Corporate Governance, Institutionelle Investoren, Unternehmensführung, Aktionäre, Prinzipal-Agent-Konflikt, Einflussnahme, Corporate Governance Kodex, Kapitalmarktunternehmen, Gewinnmaximierung, Unternehmensleitsätze.
- Citar trabajo
- Kai Ganguin (Autor), 2005, Institutionelle Investoren und Corporate Governance: Problem oder Lösung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54486