Jesus als Heiler


Seminararbeit, 2006

15 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhalt

Einleitung

Verbindung von Heil und Heilung

Zusammenhang von Heil und Heilung

Ursache von Krankheit

Betrachtung von Krankheit an der Offenbarung des Johannes

und Jesus Christus als mögl. Antichrist/ von Dämon Besessener

Kategorisierung der Heilungstaten Jesus

Anders als im Buddhismus, in welchem Buddha als Arzt auftrat und seinen „Patienten“ Medikamente in Form von Kräutern (und den daraus gefertigten Extrakten) verschrieb, sowie natürlich auch die buddhistische Lehre, die zur Heilung beitragen soll, trat Jesus als Heiler auf. Da ein Arzt die Kranken auch von ihren Gebrechenheilt, muss es sich wohl lohnen, diesem näher nachzugehen:

Die buddhistische Vorstellung von „Arzt“ kommt der hypokratischen Bezeichnung eines Arztes wohl am nächsten, obgleich die Vorstellung von Ärzten im Buddhismus einige Schritte über die des Hypokrates, wenn man dies so sagen kann, hinausgeht.

Im Gegensatz dazu, wie bereits erwähnt wurde, bezeichnet man, und Jesus sich selber (soweit man dies aus den biblischen, wie auch den apokryphen Schriften herauslesen kann) nicht als Arzt, sonder eben als Heiler, der die Kranken in dem Sinne „heilt“, als dass er sie völlig ohne ärztliche Hilfsmittel, wie z.B. Kräuter, von ihren Leiden befreit. Dies könnte man, und wird auch als Wunderheilung bezeichnet.

So wurde Jesus selbst auch nicht von denen, die er wieder „gesund machte“, als Arzt bezeichnet. Von Ärzten wird in den überlieferten Texten sogar eher abfällig, kritisch und sogar ironisch gesprochen: „Arzt, hilf dir selbst!“ (Lk. 4,23)

Das Wörtchen „Heil“ bedeutet im biblischen Sinne aber nicht unbedingt ein, oder das körperliche Wohlbefinden des Individuums, sondern vielmehr die „Erlösung und Rettung der Menschen durch Jesus Christus“. Die Lehre davon beizeichnet man innerhalb der Theologie als Soteriologie1.

Da man hier nun ein Wort vorfindet, welches sich zunächst auf zwei verschiedene Dinge, oder auch Bereiche, bezieht, so findet man biblische Belege dafür (und dies im Neuen Testament), dass sich diese beiden unterschiedlichen Dinge vereinen lassen, also möglicherweise durch „Heilung“ „Heil“ kommt; so zu mindest im Deutschen. Wie es sich im griechischen Original, wenn man sich auf das Neue Testament, oder im Hebräischen, bei Bezug auf das Alte Testament, ist mir nicht bekannt, da ich keinem von beiden mächtig bin. Jedoch scheint es, nach Angaben der Literatur, kein anderssprachliches Äquivalent dafür zu geben. Wird im Alten Testament hiermit die eigene Befreiung des Menschen von aller Negativität, oder auch „Unheil“, bezeichnet, „so kann von Rettung, Freimachung, Führung, Annahme, von Segen und Frieden und besonders vom Erbarmen und von der Gnade Gottes

1 Die Soteriologie (griechisch σωτηριολογία) nennt man in der christlichen Theologie die Lehre von der Erlösung des Menschen durch Jesus Christus. Sie bildet ein Teilgebiet der Dogmatik. Der Ausdruck kommt vom griechischen Soter -Retter, Heiland.

geredet werden“ (S. 100, Z.28-30)1. Da es, wie bereits erwähnt, kein direktes Wort für dieses

Heil gibt, erscheint hier wohl (nach Horst Balz) das hebräische „Schalom“, also „Friede“, für das am besten passendste, „da mit ‚Frieden’ ja ein vorbehaltlos positiver Zustand in den verschiedensten Bereichen und Bezügen bezeichnet werden kann.“(S.100, Z.32 – S.101, Z.1)1 So zum Beispiel der Friede zwischen Gott und den Menschen.

In Jer. 6,1ff wird Israel jedoch eine Störung des „Friedens“, also ein „Unheil“ angekündigt:

„Flieht, ihr Leute von Benjamin, aus Jerusalem und blast die Posauen ein Tekoa und richtet ein Fluchtzeichen auf über Bet-Kerem! Denn es droht von Norden Unheil und großer Jammer.“ Daraus erkennt Israel, dass es nur von Gott selbst wieder Frieden, und somit „Heil“, „also Sündenvergebung, Erlösung [und] Neuanfang“ (S.101, Z.12f)1 bekommen kann.

Nun aber zurück zur Verbindung von „Heil“ und „Heilung“!

Zuerst eine Stelle zur Bedeutung von Heil im Sinne der Soteriologie:

3Alles, was zum Leben und zur Frömmigkeit dient, hat uns seine

göttliche Kraft geschenkt durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch seine Herrlichkeit und Kraft.

4Durch sie sind uns die teueren und allergrößten Verheißungen geschenkt, damit ihr dadurch Anteil bekommt an der göttlichen

Natur, die ihr entronnen seid der verderblichen Begierde in der

Welt.

[…]

10Darum, liebe Brüder, bemüht euch desto mehr, eure Berufung und Erwählung festzumachen. Denn wenn ihr dies tut, werdet ihr nicht straucheln,

11und so wird euch reichlich gewährt werden der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilands Jesus Christus.

(2. Petrus 1, 3f und 10f)

Des Weiteren eine Stelle, in welcher beides, also das soteriologische „Heil“ und „Heil“ im

Sinne von Heilung, in Verbindung genannt wird: „Als das Volk das [die Heilungstat] sah,

1Horst Balz. Heil und Heilung im Neuen Testament.

fürchtete es sich und pries Gott, der solche Macht den Menschen gegeben hat“ (Mt. 9,8).

Sowie:

24Und die Kunde von ihm erscholl durch ganz Syrien. Und sie brachten zu ihm alle Kranken, mit mancherlei Leiden und Plagen behaftet, Besessene, Mondsüchtige und Gelähmte; und er machte

sie gesund.

25Und es folgte ihm eine große Menge aus Galiläa, aus den Zehn Städten, aus Jerusalem, aus Judäa und von jenseits des Jordans.

(Matthäus 4, 24f)

Betrachtet man das erste Beispiel, so wird hier deutlich, dass diejenigen, die die Wunderheilung mit angesehen haben, Gott in dem Sinne „näher“ kamen, wie es die Soteriologie beschreibt.

Im nächsten Zitat wird Ähnliches verdeutlicht; allein das Wort „folgen“ lässt zwei verschiedene Interpretationen zu: Entweder bezeichnet dieses das Folgen im Sinne eines Gläubigen, oder eines, durch die Heilungstaten, zum Glauben Gekommenen, oder ein „Nachfolgen“ im Sinne von „hinterherlaufen“, um (möglicherweise) geheilt zu werden.

So kennt auch das Neue Testament einige Heilsbegriffe, welche man im Deutschen mit dem Wort „Heil“ auszudrücken pflegt: Neben Seligkeit finden auch „retten“, „erlösen“ und „befreien“ als Äquivalent zum Wort „Heil“. Dies führt also auf den soteriologischen Aspekt zurück und bezieht sich auf Jesus selbst, welcher somit auch als „Heiland“, als „salvator“ (Retter und Befreier) und auch als „Heil und Gesundmacher“ bezeichnet wird.

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Jesus als Heiler
Hochschule
Eberhard-Karls-Universität Tübingen  (Seminar für vergleichende Religionswissenschaft)
Note
1,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
15
Katalognummer
V54557
ISBN (eBook)
9783638497312
ISBN (Buch)
9783638751933
Dateigröße
484 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Jesus, Heiler
Arbeit zitieren
Jens Striegel (Autor:in), 2006, Jesus als Heiler, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54557

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