„Ein Coffee-Shop irgendwo auf der Route 66. Das Killer-Paar Mickey und Mallroy, beide mit stark vorbelastetem Kindheitstrauma, zieht von hier aus eine blutige Spur quer durch die Staaten, an deren Ende 52 Leichen in nur 3 Wochen zurückbleiben. Sie werden begleitet durch die sensationsgierige Öffentlichkeit und steigen zu wahren Medienhelden auf. Auch nachdem sie von der Polizei gefasst werden, geht das Morden weiter…“ Der Film „Natural Born Killers“ (1994), nach einer Geschichte von Quentin Tarantino, geriet nach scheinbaren Nachahmungstaten in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. In den USA wurde Oliver Stone, der Regisseur sogar auf Basis des Produkthaftungsgesetzes verklagt. (vgl.Kunczik: 1998, S. 10). Die Wirkung von Medien auf menschliches Verhalten scheint folglich nicht mehr in Frage gestellt zu werden. Gewalt ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Medien. Sei es in Nachrichten, in Dokumentationen oder zur Unterhaltung in Serien und Filmen. Ebenso zahlreich wie die gewaltreichen Medieninhalte sind auch die Studien und Theorien zur Erforschung von Gewalt in den Medien. Wie und unter welchen Umständen beobachtetes Verhalten verhaltenswirksam wird, hat unter anderem Albert Bandura in zahlreichen Experimenten untersucht und in seiner „Sozialkognitiven Lerntheorie“ zusammengefasst, welche in dieser Arbeit dargestellt wird. Hier ist der Bereich der Medienwirkungsforschung angesprochen, welche Antworten darauf sucht, wie und mit welcher Intensität Medien auf die Menschen wirken, die Medieninhalte wahrnehmen und welche Folgen sich aus dieser Wirkung ergeben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die sozial-kognitive Lerntheorie
- Zur Person Albert Bandura
- Begriffsklärung
- Experiment „Bobo Doll”
- Der Einfluss von beobachteter Belohnung
- eine Modifikation des „Bobo Doll\"-Experiments
- Modell-/Beobachtungslernen
- Teilprozesse
- Lerneffekte
- Voraussetzungen für Modell-/Beobachtungslernen
- Kritik
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die sozial-kognitive Lerntheorie von Albert Bandura und ihre Relevanz für die Medienwirkungsforschung. Sie konzentriert sich auf die Erforschung von Gewalt in den Medien und untersucht, wie beobachtetes Verhalten verhaltenswirksam wird. Die Arbeit analysiert Banduras Experimente und die daraus resultierenden Erkenntnisse, insbesondere das „Bobo Doll”-Experiment und seine Modifikationen.
- Die Rolle sozialer Modelle im menschlichen Handeln
- Der Einfluss von beobachtetem Verhalten auf die Aneignung, Ausführung und Beibehaltung von Verhaltensweisen
- Die Teilprozesse und Lerneffekte des Modell-/Beobachtungslernens
- Die Bedeutung kognitiver Prozesse und Umweltdeterminanten im Verhalten
- Kritik an der sozial-kognitiven Lerntheorie und ihre Begrenzungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Ausgangspunkt der Arbeit dar und beleuchtet die Relevanz von Mediengewalt und den Einfluss von Medien auf menschliches Verhalten. Sie führt in die sozial-kognitive Lerntheorie von Albert Bandura ein und skizziert den Aufbau der Arbeit.
- Die sozial-kognitive Lerntheorie: Dieses Kapitel erläutert die Grundprinzipien der sozial-kognitiven Lerntheorie von Albert Bandura. Es beleuchtet die Bedeutung von kognitiven Prozessen, sozialen Modellen und dem Wechselspiel zwischen Mensch und Umwelt für menschliches Verhalten.
- Zur Person Albert Bandura: Dieses Kapitel liefert einen kurzen biographischen Überblick über Albert Bandura und seine wissenschaftlichen Beiträge.
- Begriffsklärung: Dieses Kapitel definiert zentrale Begriffe der sozial-kognitiven Lerntheorie, wie „kognitiv“, „Lernen“, „Modell“ und „Aggression“, um eine einheitliche Begriffsgrundlage für die weiteren Analysen zu schaffen.
- Experiment „Bobo Doll”: Dieses Kapitel beschreibt Banduras berühmtes „Bobo Doll”-Experiment, das den Einfluss von beobachtetem aggressivem Verhalten auf Kinder untersucht. Es analysiert die Versuchsanordnung, die unterschiedlichen Gruppen und die Ergebnisse des Experiments.
- Der Einfluss von beobachteter Belohnung: Dieses Kapitel widmet sich einer Modifikation des „Bobo Doll”-Experiments, die den Einfluss von beobachteter Belohnung auf das Nachahmungsverhalten von Kindern untersucht.
- Modell-/Beobachtungslernen: Dieses Kapitel erläutert die Teilprozesse und Lerneffekte des Modell-/Beobachtungslernens, die durch Banduras Experimente aufgezeigt wurden. Es analysiert die verschiedenen Phasen des Lernprozesses und die Faktoren, die den Lerneffekt beeinflussen.
- Voraussetzungen für Modell-/Beobachtungslernen: Dieses Kapitel beleuchtet die grundlegenden Voraussetzungen, die Lernen im Kontext des Modell-/Beobachtungslernens überhaupt erst ermöglichen. Es analysiert die Bedeutung von Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Reproduktion und Motivation für den Lernprozess.
- Kritik: Dieses Kapitel nimmt einige Kritikpunkte an der sozial-kognitiven Lerntheorie von Albert Bandura auf und diskutiert deren Begrenzungen und Schwächen.
Schlüsselwörter
Die sozial-kognitive Lerntheorie von Albert Bandura, Modell-/Beobachtungslernen, Experiment „Bobo Doll”, Mediengewalt, Medienwirkungsforschung, Aggression, Verhalten, kognitiver Determinismus, Umweltdeterminanten, Lerneffekte, Kritik.
- Arbeit zitieren
- Jessica Besier (Autor:in), 2006, Die sozial-kognitive Lerntheorie nach Albert Bandura, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54665