„Keine Methode der Datenerhebung hat sich in der Markt- und Meinungsforschung
so rapide verbreitet wie das telephonische Interview in den vergangenen zehn Jahren“. (Diekmann: S.429)
Diese Aussage illustriert den Siegeszug des Telefoninterviews in der empirischen Sozialforschung. Galt jene Befragungsart von ihren Anfängen in den 40er Jahren in den USA bis in die 70er Jahre hinein als schnelle, billige und qualitativ minder- wertige, kurz „quick and dirty“- Methode, so ist sie heute als Datenerhebungs- instrument in der empirischen Sozialforschung nicht nur allgemein akzeptiert, sondern sogar vorherrschend.
Wo liegen die Gründe für diesen Trend? Folgende Punkte erweisen sich als besonders relevant: Zum einen können Daten, durch die Befragung am Telefon , schneller erhoben werden, d.h. das Institut spart durch jene Befragungsart Zeit und somit auch Geld. Die mündlichen Interviews bringen neben steigenden Kosten, vor allem im Personalbereich, auch sinkende Teilnahmequoten mit sich. Der entscheidende Grund für die Durchsetzung des Telefoninterviews ist, dass sich das Telefon als Kommunikationsmittel etabliert hat und dass fast die gesamte Bevölkerung via Telefon erreichbar ist (Schnell/ Hill/ Esser: S.341).
Im Folgendem möchte ich einleitend einen kurzen Ländervergleich zwischen den USA und der BRD, anhand des unterschiedlichen Entwicklungsprozesses des Telefoninterviews, vornehmen. Ferner werde ich auf die Methodik beim und während des Telefoninterviews eingehen. Es folgt die Analyse der Organisation und der Durchführung von Telefonbefragungen und ich schliesse den Hauptteil in einem Vergleich zwischen telephonischen und persönlichen Interview ab, in dem ich deren Vor- und Nachteile resümiere.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- II.1. Entwicklungsprozess des Telefoninterviews in der BRD und in den USA
- II.2. Methodik
- II.2.1. Telefondichte
- II.2.2. Telefonstichprobe und Probleme bei der Telefonstichprobe
- II.2.2.1. Telefonstichprobe
- II.2.2.2. Probleme bei der Telefonstichprobe
- II.2.3. Auswahlverfahren
- II.3. Organisation und Durchführung
- II.3.1. Unterschied zentrale und dezentrale Administrationsform
- II.3.2. Computer Assisted Telephone Interview
- II.3.3. Vorgehensweise im Interview
- II.4. Vergleich Telefoninterview und persönliches Interview
- III. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Entwicklung und Methodik des Telefoninterviews in der empirischen Sozialforschung. Sie befasst sich mit den Vorteilen und Herausforderungen des Telefoninterviews im Vergleich zum persönlichen Interview.
- Entwicklung des Telefoninterviews in der BRD und den USA
- Methodische Aspekte des Telefoninterviews
- Organisation und Durchführung von Telefonbefragungen
- Vergleich von Telefoninterviews und persönlichen Interviews
- Repräsentativität von Daten aus Telefonbefragungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Bedeutung des Telefoninterviews in der empirischen Sozialforschung dar und beschreibt die Gründe für seinen Siegeszug. Anschließend erfolgt ein Ländervergleich zwischen den USA und der BRD, der den unterschiedlichen Entwicklungsprozess des Telefoninterviews in beiden Ländern beleuchtet.
Der Hauptteil geht tiefer auf die Methodik des Telefoninterviews ein. Er behandelt die Telefondichte als wichtige Voraussetzung für repräsentative Daten, die Konstruktion von Telefonstichproben sowie die Organisation und Durchführung von Telefonbefragungen. Abschließend werden Vor- und Nachteile des Telefoninterviews im Vergleich zum persönlichen Interview diskutiert.
Schlüsselwörter
Telefoninterview, empirische Sozialforschung, Methodik, Telefondichte, Telefonstichprobe, Repräsentativität, Organisation, Durchführung, Vergleich, persönliches Interview.
- Quote paper
- Diplom Volkswirt; M.A. Jan Henkel (Author), 2001, Das Telefoninterview, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54750