In dieser vorliegenden Hausarbeit beschäftige ich mich mit der kunsthistorischen Thematik des Goldgrundes in der niederländischen Tafelmalerei.
Beginnen werde ich im zweiten Kapitel mit der Entwicklungsgeschichte der technischen Anwendung und Symbolhaftigkeit des Goldgrundes, von den ersten antiken und byzantinischen Anfängen, bis zu der Kulminationsphase in der Früh- bzw. Hochrenaissance. Dabei verfolge ich die These, dass der Goldgrund die wichtigste Voraussetzung für die gemalte Lichterscheinung war, die diesen während der Renaissance verdrängte.
Weiterhin werde ich die kunsthistorische Entwicklung der Handhabung des Goldgrundes explizit anhand von mehreren zeitlich verschieden entstandenen Werken aus der Tafelmalerei erörtern. Dabei stelle ich ab dem dritten Kapitel im Kontext des Goldgrundes Simone Martinis Verkündigung (1333) und Ambrigio Lorenzettis Verkündigung (1344) Jan van Eycks Deesis aus dem Genter Altar gegenüber, als Vor- van Eycksche Werke und zudem unterziehe ich Rogier van der Weydens Kreuzabnahme als Nach-van Eyksches Werk einem Vergleich.
Im letzten Kapitel, dem Resümee stelle ich die hier aufgegriffenen Werke zur Diskussion. Im Anhang folgt das Literaturverzeichnis für Monographien, Internetadressen und ein Bilderverzeichnis, zudem folgen die Abbildungen der in dieser Hausarbeit thematisierten Werke.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Historischer Hintergrund: Rückblick von der Antike bis zu der Frührenaissance
- 3. Bildanalyse im Kontext zum Goldgrund:
- 3.1. Simone Martini - Verkündigung (1333; Uffizien, Florenz)
- 3.2. Ambrogio Lorenzetti – Verkündigung (1344; Pinacoteca Nazionale, Siena)
- 3.3. Jan van Eyck - Genter Altar; Deesis (1432, St. Bavo Kathedrale, Gent)
- 3.4. Rogier van der Weyden – Kreuzabnahme (ca. 1435; Museo del Prado, Madrid)
- 4. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die kunsthistorische Entwicklung des Goldgrundes in der niederländischen Tafelmalerei vom 14. bis zum 15. Jahrhundert. Die Arbeit verfolgt die These, dass der Goldgrund eine wichtige Voraussetzung für die spätere gemalte Lichterscheinung der Renaissance war, die ihn schließlich verdrängte. Die Analyse konzentriert sich auf die technische Anwendung und die symbolische Bedeutung des Goldgrundes.
- Entwicklung des Goldgrundes von der Antike bis zur Frührenaissance
- Symbolische Bedeutung des Goldes in Bezug auf Licht, Heiligkeit und Macht
- Vergleichende Bildanalyse von Werken verschiedener Künstler
- Der Übergang vom Goldgrund zur gemalten Lichterscheinung
- Die Rolle des Goldgrundes in der Schaffung von Raumillusion und der Interaktion zwischen Fläche und Tiefenraum
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und beschreibt den Fokus auf die kunsthistorische Entwicklung des Goldgrundes in der niederländischen Tafelmalerei. Es wird die These aufgestellt, dass der Goldgrund eine entscheidende Rolle für die Entwicklung der gemalten Lichterscheinung spielte und im Laufe der Zeit durch diese verdrängt wurde. Die Methode der Arbeit, die auf einer vergleichenden Bildanalyse verschiedener Werke basiert, wird kurz skizziert. Der zweite Abschnitt gibt einen Überblick über die folgenden Kapitel.
2. Historischer Hintergrund: Rückblick von der Antike bis zu der Frührenaissance: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung und Symbolik des Goldgrundes von der Antike bis zur Frührenaissance. Es wird die Verwendung von Gold als Symbol für Reichtum, Macht und Heiligkeit erläutert, sowie seine ambivalente Symbolik als Sonnenlicht und gleichzeitig als Bezugspunkt zur Farbe Gelb. Der Goldgrund wird nicht als Farbe, sondern als Bedeutungsträger des Lichtes interpretiert, der eine Verbindung zu Himmel und dem Göttlichen herstellt. Die Ablösung des spätantiken blauen Luftgrundes durch den Goldgrund in der frühbyzantinischen Epoche wird beschrieben, wobei Alois Riegls Argumentation zum Fortschritt gegenüber dem blauen Luftgrund hervorgehoben wird. Schließlich wird die Assoziation von Gold mit dem Göttlichen und Paradies und seine Verwendung als spirituelles Instrumentarium in der byzantinischen Kunst diskutiert. Die Verwendung von Goldauflagen als eigentlichen Goldgrund wird ebenfalls erläutert und seine Funktion als Fläche, die die gemalten Partien umgibt, statt sie darzustellen wird herausgearbeitet. Schließlich wird Ellen J. Beers These zur materialität des Goldgrundes im Mittelalter zitiert, welche seine Funktion als nicht raumhaltiges Bildelement beschreibt.
Schlüsselwörter
Goldgrund, niederländische Tafelmalerei, Frührenaissance, Byzantinische Kunst, Lichterscheinung, Symbolismus, Bildanalyse, Raumillusion, Simone Martini, Ambrogio Lorenzetti, Jan van Eyck, Rogier van der Weyden.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: "Der Goldgrund in der niederländischen Tafelmalerei"
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die kunsthistorische Entwicklung des Goldgrundes in der niederländischen Tafelmalerei vom 14. bis zum 15. Jahrhundert. Sie analysiert die technische Anwendung und die symbolische Bedeutung des Goldgrundes und untersucht dessen Rolle im Übergang zur gemalten Lichterscheinung der Renaissance.
Welche These wird in der Arbeit vertreten?
Die Arbeit vertritt die These, dass der Goldgrund eine wichtige Voraussetzung für die spätere gemalte Lichterscheinung der Renaissance war, die ihn schließlich verdrängte.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Einleitung, Historischer Hintergrund (Antike bis Frührenaissance), Bildanalyse (mit Fokus auf Werke von Simone Martini, Ambrogio Lorenzetti, Jan van Eyck und Rogier van der Weyden) und Resümee.
Welche Künstler und Werke werden in der Bildanalyse untersucht?
Die Bildanalyse konzentriert sich auf folgende Werke: Simone Martinis "Verkündigung" (1333), Ambrogio Lorenzettis "Verkündigung" (1344), Jan van Eycks "Genter Altar; Deesis" (1432) und Rogier van der Weydens "Kreuzabnahme" (ca. 1435).
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung des Goldgrundes, seine symbolische Bedeutung (Licht, Heiligkeit, Macht), eine vergleichende Bildanalyse, den Übergang vom Goldgrund zur gemalten Lichterscheinung und die Rolle des Goldgrundes bei der Schaffung von Raumillusion.
Wie wird der Goldgrund in der Arbeit interpretiert?
Der Goldgrund wird nicht nur als Farbe, sondern als Bedeutungsträger des Lichtes interpretiert, der eine Verbindung zu Himmel und dem Göttlichen herstellt. Seine Funktion als Fläche, die die gemalten Partien umgibt, statt sie darzustellen, wird hervorgehoben.
Welche historischen Aspekte werden betrachtet?
Der historische Hintergrund beleuchtet die Entwicklung und Symbolik des Goldgrundes von der Antike bis zur Frührenaissance, inklusive der Ablösung des spätantiken blauen Luftgrundes und der Verwendung von Gold als Symbol für Reichtum, Macht und Heiligkeit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Goldgrund, niederländische Tafelmalerei, Frührenaissance, Byzantinische Kunst, Lichterscheinung, Symbolismus, Bildanalyse, Raumillusion, Simone Martini, Ambrogio Lorenzetti, Jan van Eyck, Rogier van der Weyden.
Welche Methode wird in der Arbeit angewendet?
Die Arbeit basiert auf einer vergleichenden Bildanalyse verschiedener Werke, um die Entwicklung und Bedeutung des Goldgrundes zu untersuchen.
- Citar trabajo
- Jacek Brzozowski (Autor), 2006, Goldgrund - Die historische Entwicklung des Goldgrundes in der niederländischen Tafelmalerei zu einer gemalten Lichterscheinung vom 14. bis zum 15. Jahrhundert, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54802