Als Amerikaliteratur bezeichnet man im Allgemeinen die Literatur, die sich ihre Schwerpunkte im Themenbereich „Neue Welt“ sucht. Es gibt eine ganze Reihe allgemeiner, unterhaltender und spezialisierter Amerikaschriften. Ein besonderer Schrifttyp ist im Bereich der Amerikaliteratur im Zusammenhang mit der Auswanderung auszumachen. Dieser ist dadurch gekennzeichnet, dass er dem Leser verspricht, die „Neue Welt“ aus der Perspektive der Auswanderer und speziell für Auswanderungswillige zu schildern. Der Typus der „Auswandererliteratur“ bleibt jedoch eine nachträgliche Kategorisierung, deren Grenzen nicht immer trennscharf gezogen werden können. Schon zeitgenössische Werke versuchen Kategorien zu tradieren, wie den kurz gehaltenen „Ratgeber“ oder das ausführliche „Bildungswerk“. Der Ratgeber zielt dabei auf ein „einfacheres“ und weniger wohlhabenderes Publikum. Während das Bildungswerk das Ziel verfolgte den gut situierten Bildungsbürger weit reichende Informationen zu geben. Auch diese zeitgenössische Unterscheidung ist aus heutiger Sicht nicht trennscharf, denn die Leserschaft eines besonders „informativen“ Werkes ist durchaus in breiten Bevölkerungsschichten zu finden.1
Inhaltsverzeichnis
- 1. Eingrenzung des Begriffes
- 2. Adressat und Herausgeber mit unterschiedlichem Interesse
- 2.1 Interesse der Adressaten
- 2.2 Interesse der Verfasser, Herausgeber oder Auftraggeber
- 3. Typische Muster der Amerikaliteratur
- 4. Rezeption der Amerikaliteratur
- 5. Fallbeispiel: Friedrich Münch
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung der Amerikaliteratur für die Auswanderung nach Amerika im 19. Jahrhundert. Sie analysiert Reiseberichte, Auswanderungsführer und Handbücher, indem sie die Interessen der Adressaten und der Verfasser/Herausgeber beleuchtet und typische Muster der Amerikaliteratur identifiziert.
- Die unterschiedlichen Interessen der Auswanderungswilligen und derjenigen, die die Literatur verfassten und verteilten.
- Die Charakteristika und Typologien der Amerikaliteratur im Kontext der Auswanderung.
- Der Einfluss von regionalen und projektbezogenen Faktoren auf die Auswandererliteratur.
- Die Rezeption der Amerikaliteratur durch potenzielle Auswanderer.
- Fallbeispiele zur Veranschaulichung der komplexen Interaktionen.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Eingrenzung des Begriffes: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Amerikaliteratur" im Kontext der Auswanderung. Es wird herausgestellt, dass die "Auswandererliteratur" eine nachträgliche Kategorisierung darstellt, die verschiedene Schrifttypen umfasst, von kurzen Ratgebern für ein weniger wohlhabendes Publikum bis hin zu ausführlichen Bildungswerken für gebildete Bürger. Die Grenzen dieser Kategorien sind jedoch fließend und zeitlich bedingt.
2. Adressat und Herausgeber mit unterschiedlichem Interesse: Dieses Kapitel untersucht die Interessen der Adressaten (potentielle Auswanderer) und der Verfasser/Herausgeber der Auswanderungsliteratur. Die Adressaten suchten detaillierte Informationen über das Zielland, während die Herausgeber oft profitorientiert waren, wobei die Genauigkeit der Informationen mitunter zweitrangig war. Einige Herausgeber förderten jedoch die Auswanderung gezielt und verteilten ihre Broschüren kostenlos.
3. Typische Muster der Amerikaliteratur: Das Kapitel beschreibt typische Muster der Amerikaliteratur, die in zwei Hauptkategorien eingeteilt werden: Projektbezug und Regionsbezug. Der Projektbezug umfasst Schriften von Auswanderergruppen, die gemeinschaftlich ihr Glück suchten, während der Regionsbezug Schriften über bestimmte Regionen Nordamerikas beschreibt, oft beeinflusst von aktuellen Ereignissen wie dem Goldrausch. Staatliche Einwanderungskommissionen spielten ebenfalls eine Rolle, indem sie Werbebroschüren verteilten.
Schlüsselwörter
Amerikaliteratur, Auswanderung, 19. Jahrhundert, Reiseberichte, Auswanderungsführer, Handbücher, Adressateninteressen, Herausgeberinteressen, Typologie, Projektbezug, Regionsbezug, Informationsquellen, Neue Welt.
Häufig gestellte Fragen zur Amerikaliteratur und Auswanderung im 19. Jahrhundert
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung der Amerikaliteratur für die Auswanderung nach Amerika im 19. Jahrhundert. Sie analysiert Reiseberichte, Auswanderungsführer und Handbücher, indem sie die Interessen der Adressaten und der Verfasser/Herausgeber beleuchtet und typische Muster der Amerikaliteratur identifiziert.
Welche Aspekte der Amerikaliteratur werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die unterschiedlichen Interessen der Auswanderungswilligen und der Verfasser/Herausgeber der Literatur, die Charakteristika und Typologien der Amerikaliteratur im Kontext der Auswanderung, den Einfluss regionaler und projektbezogener Faktoren, die Rezeption der Literatur durch potenzielle Auswanderer und beleuchtet dies anhand von Fallbeispielen.
Wie wird der Begriff "Amerikaliteratur" definiert?
Der Begriff "Amerikaliteratur" wird im Kontext der Auswanderung definiert. Es wird betont, dass die "Auswandererliteratur" eine nachträgliche Kategorisierung ist, die verschiedene Schrifttypen umfasst (von kurzen Ratgebern bis hin zu ausführlichen Werken). Die Grenzen dieser Kategorien sind fließend und zeitlich bedingt.
Welche Interessen hatten die Adressaten und die Herausgeber der Auswanderungsliteratur?
Die Adressaten (potentielle Auswanderer) suchten detaillierte Informationen über Amerika. Die Herausgeber waren oft profitorientiert, wobei die Genauigkeit der Informationen mitunter zweitrangig war. Einige Herausgeber förderten jedoch die Auswanderung gezielt und verteilten ihre Broschüren kostenlos.
Welche typischen Muster finden sich in der Amerikaliteratur?
Die Amerikaliteratur lässt sich in zwei Hauptkategorien einteilen: Projektbezug (Schriften von gemeinschaftlich auswandernden Gruppen) und Regionsbezug (Schriften über bestimmte Regionen, oft beeinflusst von Ereignissen wie dem Goldrausch). Staatliche Einwanderungskommissionen spielten ebenfalls eine Rolle durch die Verbreitung von Werbebroschüren.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es darin?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: 1. Eingrenzung des Begriffes (Definition von "Amerikaliteratur"); 2. Adressat und Herausgeber mit unterschiedlichem Interesse (Untersuchung der Interessen beider Seiten); 3. Typische Muster der Amerikaliteratur (Kategorisierung nach Projekt- und Regionsbezug); 4. Rezeption der Amerikaliteratur (Wirkung auf potenzielle Auswanderer); 5. Fallbeispiel: Friedrich Münch (konkrete Fallstudie).
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Amerikaliteratur, Auswanderung, 19. Jahrhundert, Reiseberichte, Auswanderungsführer, Handbücher, Adressateninteressen, Herausgeberinteressen, Typologie, Projektbezug, Regionsbezug, Informationsquellen, Neue Welt.
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- Konrad Burckhardt (Author), 2006, Die Bedeutung der Amerikaliteratur für die Auswanderung nach Amerika, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54985