Sport-Events - Ansatz einer Systematisierung


Hausarbeit, 2004

22 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Gliederung

Abbildungsverzeichnis

Einleitung

1. Begriffsklärung und –definition
1.1 Das Event
1.2 Das Sport-Event
1.3 Die historische Entwicklung von (Sport-)Events
1.4 Faktoren für erfolgreiche (Sport-)Events

2. Unterscheidung von Breiten- und Spitzensport
2.1 Breitensport
2.2 Spitzensport

3. Mögliche Kriterien zur Abgrenzung von Sport-Events
Besucher
Vielfalt der integrierten Sportarten
Veranstaltungsort eines Sport-Events
Einzugsgebiete von Sport-Events

4. Systematisierung von Sport-Events
4.1 Ansatz über das Kriterium Besucher
4.2 Ansatz über Vielfalt der integrierten Sportarten
4.3 Ansatz über Einzugsgebiete von Sport-Events

5. Ausblick auf die weitere Entwicklung von Sport-Events

Anhang

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Abgrenzung von Events

Abbildung 2: Abgrenzung nach Besuchern

Abbildung 3: Abgrenzung nach Vilefalt der integrierten Sportarten

Abbildung 4: Abgrenzung Einzugsgebieten von Sport-Events

Einleitung

Der Begriff „Event“ hat sich in den letzten Jahren zu einem festen Bestandteil der Kommunikationspolitik unzähliger Unternehmen entwickelt. Wer die Aufmerksamkeit möglichst großer Gruppen auf sich oder seine Produkte lenken möchte, veranstaltet ein Event. Schließlich muss ein Unternehmen seinen Kunden etwas Außergewöhnliches bieten, um sich auf den heutigen übersättigten Märkten behaupten zu können. Da Konsumenten kontinuierlich einer Fülle von Werbebotschaften gegenüberstehen, kann sich nur diejenige durchsetzen, welche stärker als andere ihre Aufmerksamkeit erregt. Ebenso versuchen sich auch Vereine und Sport-Event-Veranstalter von anderen abzugrenzen. So hat das Event auch im Sport-Marketing seinen festen Platz eingenommen. Ziel der sportlich orientierten Unternehmen und Vereine ist es, mit Hilfe von Sportereignissen möglichst viele Besucher anzusprechen und die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf sich zu lenken. Dabei spielt auch der Faktor Einnahmen eine wesentliche Rolle. Die nachfolgende Arbeit wird Sport-Events und ihre Entstehung näher beleuchten. Weiterhin werden Kriterien zur Abgrenzung von sportlichen Ereignissen identifiziert und in Bezug mit verschiedenen Sport-Events gebracht. Abschließend sollen verschiedenste Sportereignisse anhand der entworfenen Kriterien voneinander abgegrenzt und daraufhin systematisiert werden. Am Ende dieser Arbeit möchte der Autor einen Ausblick auf eine mögliche zukünftige Entwicklung des Events geben.

1. Begriffsklärung und –definition

Im nachfolgenden Abschnitt sollen grundlegende Dinge, wie die Definition und Begriffsklärung des Events bzw. Sport-Events, die Kriterien für eine erfolgreiche Gestaltung dieser sowie ihre historische Entstehung, erläutert und die Bedeutung der Events für die heutigen Unternehmen herausgestellt werden.

1.1 Das Event

Der Begriff „Event“ stammt ursprünglich aus dem Englischen und bedeutet Ereignis.[1] Ein Ereignis ist nicht etwas, was jeden Tag geschieht, sondern etwas Einmaliges, etwas Außergewöhnliches, d.h. ein Lichtblick im grauen Arbeits- oder Lebensalltag, etwas was sich diesem deutlich abhebt. Menschen verspüren oftmals das Bedürfnis aus ihrem monotonen Leben auszubrechen, wie es zum Beispiel beim Urlaub der Fall ist. Dies machen sich Unternehmen zunutze. Sie inszenieren Ereignisse, um den Menschen eine willkommene Abwechslung zu ihrem gewohnten Leben zu bieten. Das Ziel des

Unternehmens ist es, seine neuen Produkte oder Dienstleistungen den Besuchern in außergewöhnlicher Art und Weise darzubieten und so eine emotionale Bindung zwischen ihnen und dem Produkt herzustellen. Der deutsche Kommunikationsverband BDW definiert Events als „… inszenierte Ereignisse sowie deren Planung und Organisation im Rahmen der Unternehmenskommunikation .., die durch erlebnisorientierte firmen- oder produktbezogene Veranstaltungen emotionale und physische Reize darbieten und einen starken Aktivierungsprozess auslösen.“[2] Events verfolgen also das Ziel, dem Teilnehmer einer solchen Veranstaltung einen bestimmten Inhalt auf eine solch außergewöhnliche Weise zu präsentieren, dass das Interesse des Gastes am Kern der Veranstaltung geweckt wird, dieser eine emotionale Bindung dazu herstellt und dass seine Aufmerksamkeit erregt wird. Der Kern, dass sind überwiegend Produkte bzw. Dienstleistungen, Konzerte oder auch Sportarten, Vereine etc. . Um eine bleibende Impression zu hinterlassen, soll das Produkt für möglichst viele Sinne wie dem Geruchs-, Geschmack-, Tast-, Hör- und Sehsinn, erlebbar gemacht werden.[3] Weiterhin sind bei solchen Events oftmals auch die Medien involviert, die ihre Impressionen der Ereignisse an ihre Leser oder Zuschauer bzw. Zuhörer weiter vermitteln. Außerdem muss hinzugefügt werden, dass sich Events hinsichtlich des Veranstalters und ihrer Intention voneinander abgrenzen lassen und dass sie meistens auf eine bestimmte Zielgruppe zugeschnitten werden. Daraus folgend lassen sich Events unterteilen in: kulturelle, wirtschaftliche, gesellschaftspolitische, natürliche und sportliche Events. (Siehe dazu Abbildung 1 im Anhang Seite 14) Diese lassen sich jeweils in verschiedene Untergruppen aufsplitten.

1.2 Das Sport-Event

Abgeleitet aus der Definition des Events allgemein, kann ein Sport-Event als ein inszeniertes Ereignis charakterisiert werden, bei dem die Ausübung einer oder mehrerer Sportarten oder das Zuschauen im Mittelpunkt steht. Dieses soll bei den Besuchern Aufmerksamkeit erregen und eine emotionale Bindung zwischen ihnen und dem aktiven Sportler oder einem Sportverein schaffen. Aus Veranstaltersicht, kann das Ziel eines solchen Ereignisses die Generierung neuer Kunden, also Sportbegeisterter, die für den Besuch der Veranstaltung Geld bezahlen, sein. Des Weiteren kann die Absicht aber auch in der Popularisierung einer neuen Sportart und im Akquirieren einer Anhängerschaft oder in Intensionen liegen. Für den Konsumenten bietet sich hier einerseits die Gelegenheit, der Routine des Alltags zu entfliehen und gegebenenfalls seinen Stress und seinen Sorgen für die Dauer des Events hinter sich zu lassen und in

eine „andere Welt“ einzutauchen. Andererseits können die Besucher ihre Ikonen oder Lieblingsvereine sowie die Atmosphäre im Stadion oder am

Veranstaltungsort hautnah erleben und zusammen mit Gleichgesinnten mit ihren Sportstars mitfiebern, sie anfeuern oder neue Erfahrungen sammeln.

1.3 Die historische Entwicklung von (Sport-)Events

Events sind jedoch keine neue Erfindung der heutigen Unternehmen. Ihr Aufkommen beruht auf der gesellschaftshistorischen Entwicklung der Lebensweisen, -inhalte und – ziele der Menschen.[4]

Bereits vor 10.000 Jahren feierten die Steinzeitmenschen Feste. Sie wurden oftmals zu Anlässen wie der Ehrung oder Anbetung von Gottheiten, aber auch als genesungsfördernde Maßnahme zur Heilung eines Stammesmitglieds oder als Abschied vom Winter veranstaltet. Schon zu dieser Zeit bildeten diese Veranstaltungen Höhepunkte im Alltag.

Auch die Griechen veranstalteten Feste zu Ehren von Göttern. Es wird vermutet, dass die alle 4 Jahre stattfindenden olympischen Spiele ein Fest zu Ehren des Göttervaters Zeus gewesen seien. An der Austragungsstätte der Spiele in Olympia trafen sich die besten griechischen Athleten zu einem Kräftemessen. Anfänglich standen ausschließlich sportliche Wettkämpfe im Mittelpunkt, doch im Laufe der Zeit kamen auch gesellschaftliche Aspekte wie Erfahrungsaustausch, Handel und geselliges Beisammensein hinzu und machten die olympischen Spiele somit zu dem gesellschaftlichen Ereignis, das es heute ist.

Auch die Römer arrangierten zahlreiche Großveranstaltungen mit Namen „Brot und Spiele“, die zum Beispiel „… Wagenrennen, Gladiatorenkämpfe, Hinrichtungen von Christen …“[5] beinhalteten. Sicherlich stand hier weniger der sportliche Gedanke im Vordergrund. Demnach war es der Regierung,

die diese Ereignisse inszenierte, wichtiger, den Besuchern, unter denen sich viele wütende Arbeitslose befanden, „… ein Ventil für ihren Zorn …“[6] zu bieten,

der zweifellos in einem Putsch gegen das römische Regime endete. So wurde dem römischen Volk regelmäßig eine Abwechslung zum Alltag geboten und es wurde gleichzeitig besänftigt.

Im Mittelalter wurden neben den vom christlichen Glauben geprägten Veranstaltungen wie beispielsweise Adventsfeiern, Fronleichnamsprozessionen oder Erntedankfeiern auch die ersten Messen und Verkaufsaustellungen durchgeführt. Hier boten diverse Händler ihre Waren an.

Im Zuge der industriellen Revolution und der aufkommenden technischen Neuerungen des 19. Jahrhunderts erregten erstmals Weltausstellungen als „… Spiegel der industriellen Entwicklung …“[7] das Aufsehen von unzähligen

Menschen. Gleichzeitig wurden diese Ausstellungen zu einem „… partnerschaftlichen Kräftemessen der Organisatoren ..“[8]. Ein Beispiel dafür, dass Events auch zu einer negativen Manipulation führen können, sind die „… Großveranstaltungen des Dritten Reiches.“[9] Jährlich versammelten sich viele Menschen, um dem Reichsparteitag der NSDAP und seinem Programm, zu dem Turnveranstaltungen und Paraden gehörten, beizuwohnen und sich mitreißen zu lassen. Diese „Events“ waren eine willkommene Abwechslung zum damaligen Lebensalltag und verzauberten die Menschen in solch einem Maße, dass eine starke emotionale Bindung zwischen Menschen und Partei entstand und sie die wahren Absichten der NSDAP nicht erkannten.

In der Zeit um den 2. Weltkrieg war das Leben der Menschen überwiegend vom Kampf um ihr Überleben und der Befriedigung ihrer existenziellen Grundbedürfnisse wie beispielsweise Nahrung und Unterkunft geprägt. Nach dem Ende des Weltkriegs, als die Grundbedürfnisse weitgehend befriedigt waren, veränderten sich auch die Ansprüche und Lebensziele der Individuen. Durch den sich entwickelnden Wohlstand und die florierenden Märkte eröffneten sich für die Menschen neue „… Möglichkeiten für die freie Lebensgestaltung ..“[10]. Anstelle des Überlebenskampfes tritt nun der Kampf gegen die einkehrende Langeweile und der Wunsch nach einer „… möglichst erlebnisreichen Gestaltung …“[11] des eigenen Lebens. Vorangetrieben durch diese Erlebnisorientierung der Gesellschaft, erschienen nun immer mehr wetteifernde „… Konsum und Erlebnisangebote …“[12] auf den Märkten, die um die Gunst der Konsumenten kämpften. Durch die Entwicklung immer neuer Produkte und kurz darauf erscheinender Äquivalente verschärfte sich auch der Wettbewerb zwischen den Unternehmen. Somit wurde es immer wichtiger, sich auf dem Markt zu etablieren und sich bzw. seine Produkte von rivalisierenden

mit der Absicht abzuheben, beim Kunden eine größere Aufmerksamkeit zu erzielen als ähnliche Produkte. Dies soll in Zeiten, in denen der Verbraucher nicht ausschließlich auf die Funktionalität eines Erzeugnisses, sondern auch auf einen integrierten Erlebniswert achtet, mit Hilfe von Events erreicht werden. Wie bereits in Punkt 1.1 beschrieben, soll unter Zuhilfenahme dieser künstlich inszenierten Ereignisse ein sehr starker Eindruck eines Erzeugnisses oder einer Dienstleistung bei dem Besucher erzeugt werden und der Wiedererkennungswert des Produktes bei ihm gesteigert werden. So kann ein

Unternehmen erreichen, dass der Konsument bei seiner nächsten Kaufentscheidung die eigene statt einer ähnlichen Ware wählt, obwohl sie die

gleichen Eigenschaften besitzen. Auch im Sport wurden diese Tatsachen erkannt und in die Kommunikationspolitik der Sportvereine integriert. Ihr Ziel ist

es mit Hilfe von Events, ähnlich wie bei Dienstleistungs- oder anderen Unternehmen, Menschen von sich und ihren Leistungen sowie Sportangeboten zu überzeugen, sie für sich zu gewinnen und sich in der Öffentlichkeit zu profilieren. So haben Events in den letzten Jahren stärker als zuvor einen festen Platz in der Kommunikationspolitik verschiedenster Unternehmen eingenommen. Zudem haben auch die Ansprüche, die an Events gestellt werden, ein höheres Niveau als noch vor einigen Jahren erreicht.

[...]


[1] Vgl. O.V. (2003); Langenscheidt Business-Wörterbuch Englisch.

[2] Inden, T. (1993); „Alles Event?!“; S.28.

[3] Dreyer, A. (2004); Skript - Grundlagen der Kundenzufriedenheit; S.35.

[4] Die Informationen dieses Abschnitts beziehen sich überwiegend auf das Buch „Alles

Event!?“ von Inden, T. (1993); Seite 11 – 16.

[5] Inden, T. (1993); „Alles Event?!“; S.12.

[6] Inden, T. (1993); „Alles Event?!“; S.13.

[7] Inden, T. (1993); „Alles Event?!“; S.14.

[8] Inden, T. (1993); „Alles Event?!“; S.14.

[9] Inden, T. (1993); „Alles Event?!“; S.14.

[10] Band, H. (1994); Die Erlebnisgesellschaft.

[11] Band, H. (1994); Die Erlebnisgesellschaft.

[12] Band, H. (1994); Die Erlebnisgesellschaft.

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Sport-Events - Ansatz einer Systematisierung
Hochschule
Hochschule Harz - Hochschule für angewandte Wissenschaften (FH)
Veranstaltung
Sporttourismus
Note
1,3
Autor
Jahr
2004
Seiten
22
Katalognummer
V55090
ISBN (eBook)
9783638501330
ISBN (Buch)
9783656776444
Dateigröße
423 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die nachfolgende Arbeit wird Sport-Events und ihre Entstehung näher beleuchten. Weiterhin werden Kriterien zur Abgrenzung von sportlichen Ereignissen identifiziert und in Bezug mit verschiedenen Sport-Events gebracht. Abschließend sollen verschiedenste Sportereignisse anhand der entworfenen Kriterien voneinander abgegrenzt und daraufhin systematisiert werden. Am Ende dieser Arbeit wird der Autor einen Ausblick auf eine mögliche zukünftige Entwicklung des Events geben.
Schlagworte
Sport-Events, Ansatz, Systematisierung, Sporttourismus
Arbeit zitieren
Matthias Schulz (Autor:in), 2004, Sport-Events - Ansatz einer Systematisierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55090

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Titel: Sport-Events - Ansatz einer Systematisierung



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