Tom Cruise in Steven Spielbergs „Krieg der Welten“ , Tony Leung Chiu Wai in Wong Kar
Wais „2046“ oder doch lieber Christian Bale in Christopher Nolans „Batman Begins“? Auf
Grund der thematischen Unterschiede der Filme eine eher undenkbare Alternativenaufzählung
würde man denken. Doch ist es wirklich nur das Genre oder eine eventuelle Werbekampagne,
welche die Entscheidung maßgeblich beeinflusst oder steckt mehr dahinter? Individuelle
Gratifikationen etwa oder Sympathien den Schauspielern gegenüber?
Parasoziale Beziehungen liefern hier die Antwort. Wie können solche antiorthosoziale,
quasisozialen Beziehungen entstehen? Und welche Auswirkungen haben sie auf unsere
orthosozialen Beziehungen? Sind sie psychologische Extremfälle oder postmoderner
Bestandteil unseres Daseins? Auf diese und weitere Fragen wird im Nachfolgenden
eingegangen.
Der erste Teil der Arbeit beschäftigt sich mit der grundlegenden Wesensbestimmung
parasozialer Interaktion in Abgrenzung zu Interaktionen orthosozialen Charakters und die
daraus resultierende Entstehung parasozialer Beziehungen. Darüber hinaus wird im Hauptteil
der Arbeit die meyrowitz’sche Medientheorie wichtige Erkenntnisse zur Erklärung der
Entstehung parasozialer Beziehungen liefern, weshalb zuerst auf die Medientheorien
Meyrowitz’ und anschließend auf die jeweilige Bedeutung für die Entstehung parasozialer
Beziehungen eingegangen wird. Zur Verdeutlichung der auf parasoziale Interaktion
ausgerichteten Moderationsweise und Darstellung von Menschen im Fernsehen wird vor dem
am Schluss stehenden Fazit mit Beispielen aus dem Fernsehalltag eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Parasoziale Beziehungen
- Parasoziale Interaktion
- Unterschiede und Gemeinsamkeiten orthosozialer und parasozialer Interaktion
- Rezipientengratifikationen durch parasoziale Beziehungen
- Entstehung parasozialer Beziehungen
- Extreme parasoziale Beziehungen - ein pathologisches Phänomen
- Die meyrowitz'sche Medientheorie
- Basisannahmen/Rahmenbedingungen
- Öffentliche Bereiche vermischen sich
- Öffentliches und privates Verhalten vermischen sich
- Sozialer und physischer Ort werden getrennt
- Parasoziale Beziehungen in der meyrowitz'schen Medientheorie
- Beispiele prominenter parasozialer Interaktion
- Fazit
- Quellenangabe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Phänomen der parasozialen Beziehungen und untersucht deren Entstehung und Auswirkungen auf die orthosoziale Interaktion. Im Zentrum stehen dabei die Theorien von Meyrowitz, die wichtige Erkenntnisse für die Erklärung der Entstehung parasozialer Beziehungen liefern.
- Definition und Abgrenzung parasozialer Interaktion
- Unterschiede und Gemeinsamkeiten orthosozialer und parasozialer Interaktion
- Rezipientengratifikationen durch parasoziale Beziehungen
- Die meyrowitz'sche Medientheorie und ihre Relevanz für parasoziale Beziehungen
- Beispiele prominenter parasozialer Interaktion im Fernsehen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Phänomen der parasozialen Beziehungen vor und liefert einen Überblick über die Forschungsfragen, die in der Arbeit behandelt werden.
- Parasoziale Beziehungen: In diesem Kapitel werden die Definition und Abgrenzung parasozialer Interaktion von orthosozialer Interaktion diskutiert. Außerdem werden die wichtigsten Erkenntnisse zu den Rezipientengratifikationen und der Entstehung parasozialer Beziehungen vorgestellt.
- Die meyrowitz'sche Medientheorie: Dieses Kapitel befasst sich mit den wichtigsten Annahmen der Medientheorie von Meyrowitz und zeigt auf, wie diese Theorie die Entstehung parasozialer Beziehungen erklären kann.
Schlüsselwörter
Parasoziale Beziehungen, parasoziale Interaktion, orthosoziale Interaktion, Medientheorie, Meyrowitz, Rezipientengratifikationen, Fernsehen, Medienwirkung.
- Arbeit zitieren
- Matthias Kistler (Autor:in), 2005, Parasoziale Beziehungen in der Kontinuität der Meyrowitz'schen Medientheorie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55093