Kaiser Friedrich der Zweite fasziniert damals wie heute die Menschen. Nicht ohne Grund schreiben Historiker in aller Welt über ihn, verfassen Bücher über seine sagenumwobene Geburt, seine Kindheit in Sizilien unter der Vormundschaft des Papstes, seine abenteuerliche Reise nach Deutschland und die Wiedererlangung der Königskrone, seinen Konflikt mit Kurie und Papst, seinen erfolgreichen Kreuzzug als Exkommunizierter. Selten aber wird der ungewöhnlich offene, wenn auch mit viel politischen Kalkül versehene, Umgang mit den Muslimen seitens des Christen und Kaisers auf seine Ursachen hin untersucht. Das Ziel dieser Arbeit soll darin liegen erstens das Verhältnis zwischen Friedrich II. und den Muslimen 1 zu beleuchten, zweitens die historischen Hintergründe dieser Beziehung aufzuzeigen und drittens mögliche Ursachen für das Verhalten Friedrichs II. gegenüber den Muslimen herauszuarbeiten. Es werden hierzu vergleichend die ältere und neuere Geschichtsschreibung herangezogen und auf ihre Schlüssigkeit hin untersucht. Zunächst aber ist es notwendig die Positionen der älteren wie der neueren Geschichtsschreibung bezüglich Friedrichs und der Muslime zu erläutern. Die alte Geschichtsschreibung betont sehr stark die Persönlichkeit Friedrichs II., so vermutet Ernst Kantorowicz etwa, dass der junge Friedrich auf seinen Streifzügen durch Palermo einen „weisen Iman“ 2 kennen lernte, der die Funktion eines Chiron übernahm. Kantorowicz begründet diese Annahme mit der Tatsache, dass der Knabe sehr schnell mit den unterschiedlichen Sprachen auf Sizilien umzugehen vermochte. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Geschichte Siziliens
- Kindheit und Jugend
- Der 5. Kreuzzug
- Die Geschichte des 5. Kreuzzuges
- Die Verhandlung für den Frieden von 1229
- Friedrich II. – Ein Freund der Muslime?
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert das Verhältnis zwischen Kaiser Friedrich II. und den Muslimen im 13. Jahrhundert. Sie beleuchtet die historischen Hintergründe dieser Beziehung und untersucht mögliche Ursachen für Friedrichs Verhalten gegenüber den Muslimen. Die Arbeit vergleicht dabei die ältere und neuere Geschichtsschreibung und analysiert ihre Schlüssigkeit.
- Die Beziehung zwischen Friedrich II. und den Muslimen
- Die historischen Hintergründe des Verhältnisses
- Die Rolle der politischen Kalkulation
- Der Einfluss der Kultur Siziliens auf Friedrich II.
- Die Analyse der älteren und neueren Geschichtsschreibung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und die Zielsetzung der Arbeit vor. Sie beleuchtet die unterschiedlichen Sichtweisen der älteren und neueren Geschichtsschreibung auf das Verhältnis zwischen Friedrich II. und den Muslimen.
Das zweite Kapitel widmet sich der Geschichte Siziliens und zeigt auf, wie die Insel unter arabischer Herrschaft zu einem wichtigen kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum wurde. Es beschreibt die Begegnung des jungen Friedrichs II. mit der muslimischen Kultur auf Sizilien.
Im dritten Kapitel werden Kindheit und Jugendzeit Friedrichs II. auf Sizilien beleuchtet. Es wird gezeigt, wie diese Zeit seine späteren Entscheidungen und sein Verhältnis zu den Muslimen beeinflusste.
Kapitel vier behandelt den 5. Kreuzzug und erläutert die historischen und politischen Hintergründe der Verhandlungen für den Frieden von 1229. Es analysiert die Gründe für Friedrichs II. Entschluss, mit dem muslimischen Sultan Frieden zu schließen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit Themen wie Kaiser Friedrich II., Muslime, Sizilien, Kreuzzug, Frieden, politische Kalkulation, Kultur, Geschichte, mittelalterliche Geschichte, Geschichte Siziliens, Geschichtsschreibung.
- Citation du texte
- Philipp Berner (Auteur), 2006, Kaiser Friedrich der Zweite und die Muslime, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55238