Nahtoderfahrungen


Hausarbeit, 2002

38 Seiten, Note: unbenotet


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Aktualität von TNE (TNE= TodesNäheErlebnis)

2.1.1 Dr. med. Raymond Avery Moody
2.1.2 Methode und Hauptergebnisse
2.1.3 Schlussfolgerung aus Moody’s Werk
2.2 Andere Erklärungen für Todesnähe- Erlebnisse

3. Interview
3.1 Interview mit einer „Nahtoderfahrenen“
3.2 Parallelen zu Moody’s Ergebnissen

4. Bedeutung von Nahtoderfahrungen für mein persönliches Leben

5. Literaturverzeichnis/ Bildnachweis

-Anlagen-

1. Aktualität von TNE (TNE= TodesNäheErlebnis)

Kurzer Blick in die heutige Medienwelt. Zahlreiche Filme haben den Tod, oder besser gesagt das Leben nach dem Tod als Thema. Sei es nun als einziges Thema, wie zum Beispiel in „Flatliner- Heute ist ein schöner Tag zu sterben“, oder als kurzen Ausschnitt, wie des öfteren in amerikanischen Serien, zum Beispiel in „Ein Hauch von Himmel“. Angestrebt wird, dem Zuschauer einen Blick ins „Leben nach dem Tod“ zu gewähren. Sei es in Begleitung von Engeln oder als Medizinstudenten, die sich selbst in Experimenten zum Herztod bringen, um sich der Frage zu widmen, was nach dem „Tod“ kommt, oder besser wohin der Mensch nach dem Tod kommt. Aufgegriffen werden immer wieder Elemente aus der professionellen Todesnäheforschung, wie sie unter anderem von Dr. med. Raymond A. Moody betrieben wird.

2.1.1 Dr. med. Raymond Avery Moody

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Raymond Avery Moody, geboren am 30. Juni 1944 in Georgia, studierte an der University of Virginia in Charlottesville und erwarb dort seinen B.A., M.A. und Ph.D.. Er unterrichtete Philosophie an der East Carolina University in Greenville und arbeitete auch an der University of Virginia Medical School.

1983 bis 1985 war er in der forensischen Psychiatrie des Central State Hospitals in Georgia tätig. Danach lies er sich in seinem Heimatstaat als Psychiater nieder. Außerdem lehrt er als Associate Professor of Psychology am West Georgia College in Carrolllton.

Während seines Studiums nahm Moody an einer Veranstaltung teil, in der Todesnäheerlebnisse zum Thema gemacht wurden. Moody vergas dies anschließend, stieß jedoch Jahre später wieder darauf und machte sich daran, Menschen ausfindig zu machen und zu interviewen, die ein solches Erlebnis hatten.

1975 erschien sein Buch “Life After Life: The Investigation of Phenomenon – Survival of Bodily Death” (Deutscher Titel: “Leben nach dem Tod”), 1988 „The Light Beyond. New Explorations by the Author of <Life after Life>” (Deutscher Titel: “Das Licht von drüben”).

Die Ergebnisse aus diesen Büchern werden im folgenden näher dargestellt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bild 2 Bild 3

2.1.2 Methode und Hauptergebnisse

Während einer fünfjährigen Untersuchung machte Dr. Moody circa 150 Fälle aus, in denen ein Mensch, der klinisch tot gewesen war, dann jedoch weitergelebt hat, von einem Leben jenseits der Grenze erzählte.

Diese Fälle wurden interviewt und auf gleiche Elemente hin untersucht.

Insgesamt lassen sich 9 dieser Elemente benennen, jedoch sind diese in Moodie`s erstem Buch noch weiter unterschieden. Von den folgenden Elementen kommen pro Bericht Häufungen zusammen, jedoch niemals alle während einem „Sterbeerlebnis“.

„Das Gefühl, tot zu sein“[1]

Wenn ein Mensch seinen Körper verlässt, dann ist ihm in dieser Situation oftmals nicht bewusst, dass er dem Tod nahe ist. Er betrachtet sich selbst und fühlt sich dadurch verwirrt oder ängstlich. Oftmals versucht er dann, mit den ihn umgebenden Menschen zu kommunizieren, etwa mit den Ärzten oder Schwestern, oder auf sich aufmerksam zu machen, was jedoch in diesem Zustand nicht möglich ist.

„ Friede und Schmerzlosigkeit

Solange der Patient sich noch in seinem Körper aufhält, hat er oft intensive Schmerzen. Werden „die Schnüre durchtrennt“, breitet sich jedoch ein echtes Gefühl von Frieden und Schmerzfreiheit in ihm aus.“[2]

„Das Verlassen des Körpers“[3]

Sehr oft verlässt der Geist eines Menschen seinen stofflichen Körper, wenn er die Todesnachricht vernimmt, sei es von einem Arzt, oder dass er selbst feststellt, dass er dem Tod nahe ist. Er nimmt dann in einer Art „spirituelle[m] Körper“[4], der eine andere Zusammensetzung besitzt als der bisherige stoffliche Körper, einen erhöhten Zuschauerplatz im Raum, oder in der Nähe seines stofflichen Körpers ein.

„Das Tunnelerlebnis“[5]

Wenn der Betroffene wahrgenommen hat, dass er dem Tod nahe ist und seinen Körper verlassen hat, kommt er in einen dunklen Raum oder Tunnel. Er „beweg[t] sich durch diesen dunklen Raum, bis [er] an seinem Ende in ein strahlend helles Licht eintr[itt].“[6]

Der Betroffene bewegt sich [also] durch einen Verbindungsgang auf ein strahlendes Licht zu.[7]

„Lichtgestalten“[8]

Nach dem Tunnel erfolgt ein Treffen auf Lichtwesen, die selbst lichtdurchflutet sind und Liebe ausstrahlen. Dieses Licht ist heller, aber weniger aggressiv als auf der Erde bekanntes Licht.

Hier werden auch bereits verstorbene Angehörige und Freunde getroffen, die die gleiche körperliche Gestalt besitzen, wie der „Sterbende“ selbst.

Von hier gibt es auch Berichte von „wunderschöne[n] ländliche[n] Szenen[9].

„Das Lichtwesen“[10]

Nach dem Zusammentreffen mit mehreren lichtdurchfluteten Wesen begegnet die Person gewöhnlich einem höheren Lichtwesen.“[11] Hierbei handelt es sich um „jemand Hochheiliges[12], grenzenlose Liebe und Verständnis ausstrahlend. Von diesem Wesen wird dem „Sterbenden“ meist mitgeteilt, dass er in seinen stofflichen Körper, in das Leben vor dem Tod zurückkehren muss.

„Der Lebensrückblick“[13]

Eines Menschen ganzes Leben ist da im Nu[14], wenn der „Sterbende“ sein ganzes Leben als Rückblick anstelle seiner Umgebung wahrnimmt. Seine Handlungen und deren Folgen werden ihm aufgezeigt. Er fühlt die negativen Folgen, aber auch Glück und Freude bei liebevollen Handlungen.

„Rascher Aufstieg zum Himmel“[15]

„...nicht alle, die ein Todesnähe- Erlebnis durchmachen, [gleiten] durch einen Tunnel [...]. Manche berichten von einem Gefühl des „Schwebens“, das sie rasch zum Himmel aufsteigen und die Welt aus einer sonst nur Satelliten und Astronauten vorbehaltenen Perspektive sehen lässt.“[16]

„Widerwillige Rückkehr“[17]

Unmittelbar nach einem Todesnähe- Erlebnis sind die meisten Menschen enttäuscht, dass sie in ihr diesseitiges Leben zurückkehren mussten, oder zurückgeholt wurden. Das jenseitige Leben wird als so schön und angenehm empfunden, ja gar als lebendig, wie das folgende Zitat eines „Zurückgekehrten“ aus dem Gespräch mit dem behandelnden Arzt zeigt:

Ich war wütend, weil du mich nicht ins Leben, sonder in den Tod zurückgeholt hast.“[18]

„Verändertes Zeit- und Raumempfinden“[19]

Die meisten „Zurückgekehrten“ berichten außerdem, dass die Zeit- und Raumwahrnehmung sich von der im „wirklichen“ diesseitigen Leben unterscheidet.

Die Zeit scheint gerafft, Sekunden können die Ewigkeit sein, aber die Ewigkeit könnte auch lediglich ein Sekundenzeitraum sein. Die diesseitige Wahrnehmung hierfür ist nicht gleichzusetzen.

Die Räumlichkeiten können in Sekundenbruchteilen gewechselt werden, ohne irgendwelche „weltlichen“ Schranken wie zum Beispiel Wände, Türen, Glas,...

2.1.3 Schlussfolgerung aus Moody’s Werk

Dr. Raymond Moody gibt einen sehr guten Überblick, über die Elemente und Besonderheiten von Nahtoderfahrungen. Dies schützt ihn jedoch nicht vor Kritikern, auf die später noch eingegangen wird.

Nahtoderfahrungen sind von großem Interesse für die Gesellschaft, sind sie doch ein Ansatz, eine der existenziellen Fragen, nämlich die Frage nach dem „wohin“ zu beantworten. Wohin geht der Mensch nach dem physischen Tod? Weshalb stirbt der Mensch?

Moody ist sich bewusst, dass die wissenschaftlichen Methoden fehlen, beziehungsweise noch nicht weit genug entwickelt sind, das Leben nach dem Tod zu beweisen, aber auch der Irrtum, dass die Erde eine Scheibe ist, wurde aufgeklärt. Durch Fortschritt ist es vielleicht schon in wenigen Jahren möglich, das Leben nach dem Tod zu besuchen und somit für die diesseitige Welt zugänglich oder zumindest erklärbar zu machen. Doch bis es soweit ist, muss den Berichten der Nahtoderfahrenen Gehör geschenkt werden.

2.2 Andere Erklärungen für Todesnähe- Erlebnisse

Wie bei beinahe allen Forschungen, die nicht 100%ig empirisch bewiesen werden können, gibt es auch für Nahtoderlebnisse viele theoretische andere Erklärungsmöglichkeiten. Diese wiederum spiegeln die jeweilige Haltung der Vertreter dieser Erklärungen gegenüber TNE wieder.

„Übernatürliche Erklärungen“[20]

Nur sehr wenige versuchen, TNE mit Dämonen zu erklären, „etwa in dem Sinne, dass diese Erfahrungen zweifellos von bösen Kräften ausgelöst worden seien.“[21] Diese Dämonen versuchen, den Menschen auf den „Weg des Hasses und der Zerstörung[22] zu führen.

„Natürliche (naturwissenschaftliche) Erklärungen“[23]

a) Die pharmakologische Erklärung

Todesnähe- Erlebnisse sind „durch chemische Substanzen, die dem Patienten zum kritischen Zeitpunkt aus therapeutischen Gründen verabreicht wurden[24], verursacht worden. Durch die Anwendung dieser Stoffe kann es zu „wahnhafte[n] und halluzinatorische[n] Geisteszustände[n] und Erlebnisse[n] kommen[25].

Allerdings befanden sich nicht alle „Sterbenden“ zum Zeitpunkt ihres Erlebnisses in medizinischer Behandlung oder unter Drogeneinfluss.

b) Physiologische Erklärungen

Da die Sauerstoffversorgung des Gehirns bei klinischem Tod und einigen anderen Formen schwerster Lebensgefahr unterbrochen ist, müssen die dann wahrgenommenen Phänomene gleichsam als letztes Ersatzluftholen des absterbenden Gehirns verstanden werden.“[26]

Allerdings kann ein Todesnähe- Erlebnis auch eintreten, wenn der Betroffene kurz vor einer lebensgefährlichen Situation steht, wie zum Beispiel während dem Kontrollverlust über ein Fahrzeug. Hierbei sind die physiologischen Funktionen noch intakt, erleiden also noch keine Krise.

[...]


[1] Raymond A. Moody, Das Licht von drüben, Reinbek, 2002, Rowolth Taschenbuch Verlag GmbH,
S. 23

[2] Ibid. S. 25

[3] Ibid. S. 25

[4] Ibid. S. 26

[5] Ibid. S. 26

[6] Ibid.

[7] Ibid. S. 27

[8] Ibid.

[9] Ibid. S. 28

[10] Ibid.

[11] Ibid. S. 28

[12] Ibid.

[13] Ibid. S. 29

[14] Ibid.

[15] Ibid. S. 30

[16] Ibid.

[17] Ibid.

[18] Ibid. S. 31

[19] Ibid. S. 32

[20] Raymond A. Moody, Leben nach dem Tod, Reinbek, 2001, Rowolth Taschenbuchverlag GmbH,
S. 152

[21] Ibid.

[22] Ibid. S. 153

[23] Ibid.

[24] Ibid.

[25] Ibid.

[26] Ibid. S. 158

Ende der Leseprobe aus 38 Seiten

Details

Titel
Nahtoderfahrungen
Hochschule
Technische Hochschule Köln, ehem. Fachhochschule Köln  (Geisteswissenschaftliches Zentrum)
Veranstaltung
Prüfungsvorleistung, Sterben und Tod als pädagogische Arbeitsfelder
Note
unbenotet
Autor
Jahr
2002
Seiten
38
Katalognummer
V5524
ISBN (eBook)
9783638133708
Dateigröße
655 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Nahtoderfahrungen, Prüfungsvorleistung, Sterben, Arbeitsfelder
Arbeit zitieren
Katrin Vihl (Autor:in), 2002, Nahtoderfahrungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5524

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