Bereits während meiner Berufsausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin verstärkte sich der Gedanke, dass nach meinem bestandenen Examen das Weiterlernen nicht aufhören wird. Dieser Gedanke bestätigte sich rasch. Besonders stark merkte ich dies in der Einlernphase als frisch examinierte und neue Mitarbeiterin einer internistischen Station mit dem Schwerpunkt Kardiologie/ Nephrologie. Ich konnte nur auf meine in der Ausbildung erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege zurückgreifen. Das mir bisher fehlende Erfahrungswissen versuchte ich durch Fachwissen zu kompensieren. Im Nachhinein habe ich den Eindruck, dass während meiner Ausbildung besonders großen Wert auf die Fachkompetenz gelegt wurde. Meine Fachkompetenz im Bereich der Kardiologie/ Nephrologie zu erweitern empfand ich als weniger schwierig. Es fiel mir weitaus schwerer zu lernen, meinen Arbeitsalltag mit allen plan- und unplanbaren Anteilen zu organisieren, bei Schüler/innen eine Vorbildfunktion zu haben, diese anzuleiten sowie eigenverantwortlich Entscheidungen zu treffen und zu handeln.
Während meiner Arbeit im Berufsalltag habe ich täglich dazugelernt und meine Kompetenzen in allen Bereichen erweitert. Nach der Einlernphase nahm ich an Fortbildungen teil, z. B. Kinästhetik oder Basale Stimulation. Dies geschah vor dem Hintergrund, Neues hinzuzulernen sowie die Pflege, die ich durchführte, verbessern und optimieren zu können.
Im Zusammenhang mit dem Thema Lernen wurde mir klar, dass ich viele Kompetenzen erst nach der Ausbildung im praktischen Handeln erworben habe. Ich stellte mir die Frage, wann, wo und wie ich während meiner beruflichen Tätigkeit gelernt habe. Außerdem überlegte ich zum einen, was mich beim Lernen unterstützte und hilfreich war und zum anderen, welche Gegebenheiten eher negativen Charakter hatten. Neue pflegerische Tätigkeiten direkt an der/ dem Patient/in durchzuführen, und nicht erst in einem geschützten Rahmen üben zu können, verursachte bei mir beispielsweise große Unsicherheit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Bedeutung des Lernens am Arbeitsplatz
- Arbeitsplatzbezogenes Lernen
- Definitionen
- Beispiele von arbeitsplatzbezogenem Lernen in der Pflege und deren Einschätzung
- Das Skillslab-Konzept
- Lerninseln
- Qualitätszirkel
- Projektlernen
- Fort- und Weiterbildung
- Mentoring und Fortbildung
- Computergestütztes Lernen
- Arbeitsplatzbezogenes Lernen in der Lernwerkstatt
- Definition, Merkmale und Entstehungsgeschichte der Lernwerkstatt
- Varianten und Infrastruktur
- Nutzungs- und Lernmöglichkeiten sowie Überlegungen zur Umsetzung in der Praxis
- Nutzung durch die innerbetriebliche Fort- und Weiterbildung
- Nutzung durch die Pflegeschule und durch Schüler/innen
- Weitere Überlegungen zur Umsetzung in der Praxis
- Didaktische Grundsätze
- Die Rolle und die Aufgaben von Lehrenden und Lernenden
- Vor- und Nachteile
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Lernen am Arbeitsplatz in der Gesundheits- und Krankenpflege, insbesondere am Beispiel der Lernwerkstatt. Sie analysiert die Bedeutung des Lernens am Arbeitsplatz, definiert die verschiedenen Formen des arbeitsplatzbezogenen Lernens und untersucht die Einsatzmöglichkeiten der Lernwerkstatt in der Pflege.
- Die Bedeutung von lebenslangem Lernen in der Pflege
- Die verschiedenen Formen des arbeitsplatzbezogenen Lernens
- Die Lernwerkstatt als Instrument des arbeitsplatzbezogenen Lernens
- Die Umsetzungsmöglichkeiten und Herausforderungen der Lernwerkstatt in der Pflege
- Die Rolle von Lehrenden und Lernenden in der Lernwerkstatt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik des Lernens am Arbeitsplatz in der Pflege dar und formuliert die Zielsetzung der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet die Bedeutung des Lernens am Arbeitsplatz im Kontext der aktuellen Entwicklungen in der Pflege. Kapitel 3 definiert verschiedene Formen des arbeitsplatzbezogenen Lernens und bietet Beispiele aus der Praxis, wie z. B. Skillslab, Lerninseln, Qualitätszirkel und Projektlernen. Kapitel 4 untersucht die Lernwerkstatt als spezifische Form des arbeitsplatzbezogenen Lernens, beschreibt deren Definition, Merkmale, Varianten und Einsatzmöglichkeiten in der Pflege. Das Kapitel beleuchtet auch die didaktischen Grundsätze der Lernwerkstatt und die Rolle von Lehrenden und Lernenden.
Schlüsselwörter
Lernen am Arbeitsplatz, Gesundheits- und Krankenpflege, Lernwerkstatt, Skillslab, Qualitätszirkel, Projektlernen, Fort- und Weiterbildung, Didaktik, Lehrende, Lernende.
- Arbeit zitieren
- Bettina Schank (Autor:in), 2006, Lernen am Arbeitsplatz in der Gesundheits- und Krankenpflege: Möglichkeiten und Umsetzung - im Besonderen am Beispiel Lernwerkstatt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55367