Ausgehend von der in den letzten Jahren zunehmend prekären Situation am deutschen Arbeitsmarkt nehmen Gründungsvorhaben in Deutschland einen immer größeren Stellenwert ein. Sind es doch u.a. auch die Unternehmensneugründungen, die rein volkswirtschaftlich einem Staat neue Arbeitsplätze und zusätzliches Steueraufkommen einbringen. Neben neuen Arbeitsplätzen können Existenzgründungen außerdem viele innovative Ideen, Produkte, neuartige Technologien und Dienstleistungen hervorrufen, welche immens zum Fortschritt und somit zur notwendigen Wettbewerbsfähigkeit einer Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft wie Deutschland beitragen. Weiterhin eröffnet die Existenzgründung dem Gründer eine nachhaltige berufliche Perspektive und ermöglicht ihm, einen ansprechenden Beruf mit hoher Verantwortung und Selbstständigkeit auszuüben. Eines seiner Ziele ist dabei sicherlich, ausreichend Einkommen für den gewünschten Lebensstandard zu erwirtschaften und die eigenen Ideen umsetzen zu können. Allerdings scheuen sich viele Menschen in diesem Land ihr eigenes Unternehmen zu gründen, weil sie Angst vor zu hohen Steuern und Abgaben, zu viel Bürokratie und den Auswirkungen von Basel II haben. Sie gehen davon aus, dass mit den Beschlüssen von Basel II viele Banken benötigte Finanzmittel zukünftig nicht mehr bewilligen und sogar kündigen werden. Dadurch fühlen sich viele junge Menschen, die vor der Frage stehen, ob sie es sich leisten können, ihr eigenes Unternehmen zu gründen, zunehmend verunsichert. Schließlich ist auf-grund des oft anfänglich geringen Eigenkapitals, welches in das Gründungsvorhaben eingebracht werden kann, zunächst die langfristige Fremdfinanzierung für das Bestehen der Unternehmung von großer Bedeutung. Daher sollte die Einführung von Basel II sowie das Kreditrating von Banken zugleich als Chance und Aufforderung verstanden werden, das unternehmerische Vorhaben durch ein überzeugendes Konzept mit einer grundsoliden Vermögens- und Kapitalstruktur zu präsentieren. Dafür ist es notwendig, sich gezielt und frühzeitig auf das Ratingverfahren vorzubereiten, indem man intensiv eine Analyse und strategische Planung des eigenen Gründungsvorhabens betreibt. Dann wird Unternehmensgründern auch weiterhin der Weg zur ausreichenden Kreditversorgung durch die Banken nicht versperrt sein. Die Banken werden in ihren Bewertungsverfahren nicht nur das Unternehmen allein betrachten, sondern sich auch an den Umweltfaktoren und Branchenentwicklungen orientieren. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorie und Historie der Baseler Eigenkapitalvereinbarungen
- Basel I
- Gründe für die Einführung von Basel II
- Herkunft und Entwicklung in Deutschland
- Auswirkungen von Basel II
- auf Banken
- auf bestehende Unternehmen
- Ratingverfahren bei bestehenden Unternehmen
- Theoretische Grundlagen
- Begriffsbestimmung
- Ablauf / Vorgehensweise
- Ratingmethoden
- Kritische Würdigung
- Bestehende Bewertungskriterien von Banken
- Businessplan
- Harte Faktoren
- Weiche Faktoren
- Erfolgskennzahlen von Unternehmen
- Wie sich Unternehmen auf ein Rating vorbereiten
- Strategien für die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Banken
- Aufbau eines Unternehmensplans
- Theoretische Grundlagen
- Bewertungsmethoden von Existenzgründungen
- Ausgangssituation und Problematik
- von Banken
- von Existenzgründern
- Empirische Untersuchung der Bewertungsmethoden
- Ziel der Untersuchung
- Die telefonische Befragung als Möglichkeit der Primärforschung
- Telefonische Befragung von Kapitalgebern
- Bestimmung der Testpersonen
- Durchführung der Befragung
- Auswertungen und Schlussfolgerungen der Befragung
- Interpretation der Ergebnisse
- Ausgangssituation und Problematik
- Einführung eines Existenzgründerratings
- Das BVR II- Ratingverfahren
- Geeignete qualitative Ratingkomponenten für Existenzgründungen
- Bank- und Kontoverbindung
- Unternehmen / Management
- Marktbedingungen / Wettbewerbsposition
- Wesentliche Unterschiede zu Ratingverfahren bei bestehenden Unternehmen
- Maßnahmenplan für die praktikable Umsetzung eines Ratingverfahrens
- Anforderungen an Banken und Existenzgründer
- Verfahrensvorschlag
- Abbildung der Bewertungsmethodik
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Bewertung von Gründungsvorhaben und verfolgt das Ziel, ein Verfahren zur Bewertung von Existenzgründungen zu entwickeln. Dabei werden die gängigen Bewertungsmethoden bei bestehenden Unternehmen untersucht und auf ihre Anwendbarkeit auf Gründungsvorhaben analysiert.
- Bewertung von Gründungsvorhaben
- Anwendbarkeit von Ratingverfahren
- Entwicklung eines Verfahrensvorschlages
- Analyse bestehender Bewertungsmethoden
- Empirische Untersuchung von Kapitalgebern
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Problematik der Bewertung von Gründungsvorhaben dar und erläutert den Aufbau der Arbeit.
- Theorie und Historie der Baseler Eigenkapitalvereinbarungen: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Baseler Eigenkapitalvereinbarungen und ihre Auswirkungen auf Banken und Unternehmen.
- Ratingverfahren bei bestehenden Unternehmen: Hier werden verschiedene Ratingverfahren und Bewertungskriterien vorgestellt, die von Banken bei der Bewertung bestehender Unternehmen verwendet werden.
- Bewertungsmethoden von Existenzgründungen: Dieses Kapitel befasst sich mit den spezifischen Herausforderungen bei der Bewertung von Gründungsvorhaben und analysiert die aktuellen Praktiken von Banken und Kapitalgebern.
- Einführung eines Existenzgründerratings: Hier wird ein Verfahren zur Bewertung von Existenzgründungen vorgeschlagen, das auf den Erkenntnissen der vorherigen Kapitel basiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen der Bewertung von Gründungsvorhaben, Ratingverfahren, Baseler Eigenkapitalvereinbarungen, Existenzgründungen, Kapitalgeber und Empirische Forschung. Sie untersucht bestehende Bewertungsmethoden und entwickelt einen konkreten Verfahrensvorschlag für die Bewertung von Gründungsvorhaben.
- Quote paper
- Dipl.-Betriebswirt (FH) Stephan Grombach (Author), 2006, Methoden zur Bewertung von Gründungsvorhaben -Bestandsaufnahme und Entwicklung eines Verfahrensvorschlages-, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55462