Das Tier im Menschen und der Mensch im Tier anhand von Michail Bulgakows 'Hundeherz'


Dossier / Travail, 2006

8 Pages, Note: 1,3


Résumé ou Introduction

Moskau Mitte der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Der vor allem für sein Hauptwerk „Der Meister und Margarita“ im Westen bekannte russische Schriftsteller Michail Bulgakow, der Medizin studiert und eine Zeit lang als Arzt gearbeitet hat, stellt sich in seiner Erzählung „Hundeherz“ die Frage, die schon die antiken Philosophen beschäftigte: die Frage nach dem Wesen des Menschen. Diese Erzählung ist nicht aus der Zeit, in der sie entstand, wegzudenken. Sie spielt im neuen zarenlosen Russland, in dem sich die Menschen nach einem neuen Menschenbild und nach einer neuen Gesellschaftsform sehnen, in dem man die Konzepte von Marx und Engels in die Praxis umzusetzen versucht und daran scheitert, wie es sich fast siebzig Jahre später herausstellen wird. Mit der für Bulgakow charakteristischen sarkastischen Schärfe und dem ihm eigenen Humor greift er das damals in der Sowjetunion propagierte Leitbild des „Neuen Menschen“ an: Des Menschen, der stets bereit ist, uneigennützig für das Wohl der Gemeinschaft zu sorgen. Dadurch distanziert er sich in dieser Erzählung von der offiziellen Ideologie und erlaubt sich kritische Kommentare gegen das Proletariat. Diese Tatsache erklärt, warum dieses Werk erst in den achtziger Jahren in der durch Gorbatschows Glasnost und Perestrojka veränderten Sowjetunion veröffentlicht wird. Erst mehr als sechzig Jahre nach seiner Vollendung wird „Hundeherz“ ein spektakulärer Bühnen- und Leinwanderfolg. Lässt man den politischen Hintergrund dieser Erzählung beiseite, so kristallisiert sich am Ende die Essenz heraus, die auch heute noch enorm aktuell ist und uns weiterhin vor neue Herausforderungen stellt. Wodurch unterscheiden sich Mensch und Tier? Was macht eigentlich den Menschen aus? Im Folgenden sei jedoch zunächst der Inhalt des Werkes skizziert: Professor Preobrashenskij bedient sich eines Hundes für ein revolutionäres Experiment. Ihm geht es um die Eugenik, die Verbesserung der menschlichen Art. Er möchte herausfinden, ob man die Hypophyse transplantieren kann. Ferner will er feststellen, ob dieser Eingriff einen Einfluss auf die Verjüngung des menschlichen Organismus hat. So werden dem Hund die Hoden und die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) entfernt und durch entsprechende Organe eines zuvor verstorbenen Säufers und Diebes (Klim Tschugunkin) ersetzt, wodurch er in kurzer Zeit ein dem Menschen ähnelndes Wesen wird. [...]

Résumé des informations

Titre
Das Tier im Menschen und der Mensch im Tier anhand von Michail Bulgakows 'Hundeherz'
Université
Free University of Berlin  (Institut für Theaterwissenschaft)
Cours
Tiere in Literatur und Theater
Note
1,3
Auteur
Année
2006
Pages
8
N° de catalogue
V55494
ISBN (ebook)
9783638504218
ISBN (Livre)
9783656760665
Taille d'un fichier
458 KB
Langue
allemand
Annotations
Mots clés
Tier, Menschen, Mensch, Tier, Michail, Bulgakows, Hundeherz, Tiere, Literatur, Theater
Citation du texte
Julia Kies (Auteur), 2006, Das Tier im Menschen und der Mensch im Tier anhand von Michail Bulgakows 'Hundeherz', Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55494

Commentaires

  • Pas encore de commentaires.
Lire l'ebook
Titre: Das Tier im Menschen und der Mensch im Tier anhand von Michail Bulgakows 'Hundeherz'



Télécharger textes

Votre devoir / mémoire:

- Publication en tant qu'eBook et livre
- Honoraires élevés sur les ventes
- Pour vous complètement gratuit - avec ISBN
- Cela dure que 5 minutes
- Chaque œuvre trouve des lecteurs

Devenir un auteur