Untersuchungen zur Infrastruktur Roms in der Kaiserzeit. Die Versorgung Roms mit Wasser, Waren und Energie


Tesis de Maestría, 2005

137 Páginas, Calificación: 1,0


Extracto


Inhaltsverzeichnis

A) Einführung
1. Wirtschaftliche Strukturen in der Kaiserzeit und
Bevölkerungsentwicklung der Stadt Rom
2. Vorgehensweise in der Magisterarbeit und Quellenlage

B) Untersuchungen zur Infrastruktur Roms in der Kaiserzeit
Die Versorgung Roms mit Wasser, Waren und Energie
I) Die Wasserversorgung Roms
1. Die römische Wasserversorgung im Allgemeinen
1.1 Quellenlage
1.2 Hydrotechnik im Römischen Reich bis zur Zeit Frontins
1.2.1 Wasserfassungen, Wasserhebung und Wasserspeicher
1.2.2 Wasserzuleitungen und Kanalbrücken
1.2.3 Wasserverteilung und Wasserableitung
2. Darstellung der Wasserversorgung am Beispiel der Stadt Rom
2.1 Die Entwicklung der stadtrömischen Wasserleitungen
2.2 Aqua Appia
2.3 Aqua Anio Vetus
2.4 Aqua Marcia
2.5 Aqua Tepula und Aqua Iulia
2.6 Aqua Virgo
2.7 Aqua Alsietina
2.8 Aqua Claudia
2.9 Aqua Anio Novus
2.10 Aqua Traiana
2.11 Aqua Alexandrina
3. Zusammenfassung
4. Organisation und Administration der Wasserversorgung Roms
4.1 Verwaltung in republikanischer Zeit
4.2 Veränderungen unter Augustus – Verwaltung unter Agrippa
4.3 Die Leitung der Wasserversorgung: cura aquarum
4.4 Das Subalternpersonal und der procurator aquarum
5. Öffentliche und private Nutzung des Wassers – Der Einfluss des Kaisers
6. Schlussbemerkung – Repräsentativer Charakter römischer Aquädukte
II) Die Versorgung Roms mit Waren
Ostia – Versorgungszentrale Roms
1. Das Gebiet von Ostia
2. Geschichtlicher Überblick
2.1 Die Ursprünge Ostias
2.2 Ostia in republikanischer Zeit
2.3 Ostia zur Kaiserzeit
2.3.1 Der Claudiushafen
2.3.2 Der Trajanshafen
2.3.3 Be- und Entladen in den Häfen
2.3.4 Aufbewahrung der Lebensmittel – die horrea
2.4 Der Niedergang Ostias
3. Exkurs: Wirtschaftliche Aktivität im Römischen Reich – Wrackfunde im Mittelmeer
4. Der Warentransport
4.1 Transport auf dem Seeweg
4.2 Transport über ein Binnengewässer und Bedeutung der Küstenschifffahrt
für den Nahverkehr
4.3 Der Landtransport
5. Die Organisation des Handels, des Transports und der Arbeit
5.1 Organisation der Arbeit und die Berufsvereine der Händler (collegia)
5.2 Die navicularii (Reeder)
5.3 Die transportierten Waren und Güter – Roms Sonderstellung
5.4 Exkurs: Versorgung innerhalb Roms – Geschäfte
6. Schlussbemerkung: Rückblick auf die Wirtschaft und den Handel in der Kaiserzeit
III) Die Holzversorgung Roms
1. Der Stellenwert des Holzes für das antike Rom
2. Wirtschaftliche Nutzung der Wälder
2.1 Die Holzarten und ihre Verwendung
2.2 Das Nutzholz und seine Verarbeitung
2.3 Die Holzarten des antiken römischen Schiffbaus
2.4 Holz als Luxusartikel
3. Wald- und Forstwirtschaft
3.1 Die Bewirtschaftung der Wälder im Allgemeinen
3.2 Die Waldwirtschaft auf römischen Landgütern
4. Exkurs: Holz als wichtiges Baumaterial
4.1 Die Holzverwendung beim Bau einer insula
4.2 Brandgefahr in Rom
5. Holzhandel und Holzbedarf
5.1 Transport und Vertrieb
5.2 Der Holzverbrauch dargestellt am Beispiel der Caracalla-Thermen
6. Schlussbemerkung: Auswirkungen der römischen Waldnutzung
auf das Landschaftsbild

C) Resumé

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

A) Einführung

1. Wirtschaftliche Strukturen in der Kaiserzeit und Bevölkerungsentwicklung der Stadt Rom

Das Imperium Romanum war ein geschlossener Wirtschaftsraum, in dem alle notwendigen Güter vorhanden waren. Allerdings hatte keine andere Stadt außer Rom solch eine Vielfalt an verschiedenen Waren. Das Hauptproblem der Versorgung war der Transport zum Verbrauchsort. Das Mittelmeer bildete dabei die Drehscheibe des Massenverkehrs. Da der Seetransport, trotz der Witterungsanfälligkeit der Schiffe (kaum Schiffsbewegungen zwischen November und März), insgesamt gesehen kostengünstiger als der Landtransport war, wurde er ihm meist vorgezogen. Zudem bemühte man sich vordringlich um die Nutzung der Binnengewässer (Tiber, Rhein, Donau, Rhône, Nil) für Transportzwecke.

Auch das römische Straßensystem, das wohl zunächst unter strategisch-militärischen Gesichtspunkten ausgebaut worden war, bot gute Möglichkeiten für einen Güteraustausch bis weit ins Binnenland. Der Ausbau der Verkehrswege sorgte insgesamt für eine Vernetzung der Städte und Dörfer und bildete sowohl das administrative, als auch ökonomische Rückgrat des Imperiums. Bis ins 3. Jh. n. Chr. wurden auf Anweisung des Kaisers unentwegt Straßen, Brücken, Häfen und Kanäle gebaut. Es entstand somit ein Straßennetz von ungefähr 100 000 km.

Ein intensiver Binnenhandel mit Olivenöl, Wein und Fischsauce (garum, allec) lässt sich archäologisch sehr gut nachweisen, da diese Waren meist in Amphoren transportiert wurden, die man in der Regel nur einmal verwendete. Andere Produkte aus vergänglichen Materialien wie Holz oder Textilien sind fast nur durch literarische Quellen bezeugt. Dennoch ist bekannt, dass etwa hochwertige Textilien aus Nordgallien bis nach Kleinasien gehandelt wurden[1]. Sobald es entsprechende Marktchancen gab wurden bestimmte Produkte, z.B. Luxusgüter, wertvolle Baumaterialien oder hochwertige Metalle oft über weite Distanzen transportiert.

An nahezu allen Grenzen (außer im Orient) erwarben die Römer zahlreiche Waren (Pelze, Bernstein, wilde Tiere) und auch Sklaven, im Tausch gegen Metallwaren, Nahrungsmittel oder wertvollem Geschirr. Aus dem Orient bezogen die Römer hochwertige Textilprodukte (Seide), Gewürze, exotische Tiere und Elfenbein.

Einen enormen Stellenwert hatte natürlich die staatlich organisierte Versorgung Roms mit den Grundnahrungsmitteln Getreide, Olivenöl, Fleisch und Wein.

Seit Augustus hatte der Herrscher die persönliche Verantwortung für die annona
(cura annonae), was auch ein direktes finanzielles Engagement des Kaisers bedeutete.

Später wurde diese Aufgabe an den ritterlichen praefectus annonae übertragen, der hinter dem praefectus Aegypti und dem praefectus praetorio die drittwichtigste ritterliche Stellung im Reich inne hatte[2]. Eine staatliche Kontrolle der Wirtschaft fehlte weitgehend. Nur im Falle von Versorgungsengpässen besaß der Staat die Möglichkeit, durch Verhängung von Spekulationsverboten und der Festsetzung von Höchstpreisen ins Marktgeschehen einzugreifen. Außerdem konnte er sich durch ein Vorkaufsrecht (coemptio) die eigene Versorgung sichern. Wenn der Staat als wirtschaftliche Kontrollinstanz fungierte standen meist Sicherheitserwägungen im Vordergrund[3].

Die Stadt Rom kann hinsichtlich ihrer Entwicklung mit keiner anderen antiken Stadt verglichen werden. Ihre Entwicklung fällt aus dem Rahmen und bleibt beispiellos. Rom wuchs von einer typischen Landstadt mit max. 10 000 Einwohnern zu einer Metropole mit der unglaublich hohen Einwohnerzahl von knapp einer Million um die Zeitwende.

Die Darstellung von Frontinus über die Wasserversorgung Roms macht deutlich, dass es mehrer Schübe starken Wachstums gab. In den Jahren 312-273, 144-127 und
40-27 musste die Wasserversorgung erheblich erweitert werden.

Frontinus begründete die umfangreichen Baumaßnahmen ausdrücklich mit der gestiegenen Bevölkerungszahl[4] und daher kann man annehmen, dass vor diesen Maßnahmen ein signifikant starker Anstieg der hauptstädtischen Bevölkerung stattgefunden hatte[5]. Nach der Unterwerfung zahlreicher Provinzen[6] konnte die Bevölkerungszahl Roms über die einer Landstadt hinauswachsen, da auch eine ausreichende Ernährung gewährleistet war. Die Verdoppelung der Bevölkerungszahl bis zum Ende der Republik lässt sich mit der rapid wachsenden Landflucht aus Italien und der ständig ansteigenden Zahl von Sklaven und Freigelassenen in Rom erklären[7].

Betrachtet man die politischen Voraussetzungen, so bedeutete die Errichtung des Prinzipats unter Augustus und die Konsolidierung durch seine Nachfolger einen tief greifenden Einschnitt in alle Lebensbereiche. Es setzte ein Prozess der Urbanisierung ein und in der Forschung wird über eine Zahl von 54 Millionen Menschen im gesamten Römischen Reich mit einem Wachstum von 30-40 % bis zum 3. Jh. n. Chr. diskutiert. Gestützt wird dieser postulierte Bevölkerungszuwachs durch die festzustellende Landnahme, das Wachstum und den Ausbau der Städte[8].

Darüber hinaus wurden günstige Voraussetzungen für die Entwicklung der Wirtschaft geschaffen. Neben dem Ausbau der Infrastruktur wurde allen Bewohnern des Reiches auch eine gewisse Rechtssicherheit (Eigentum und Besitz) garantiert.

Es herrschte zu dieser Zeit ein andauernder Friedenszustand, der mit dem Schlagwort Pax Romana bezeichnet werden kann.

Zwischenfälle wie etwa Bürgerkriege (68/69, 193-196) oder Volksaufstände
(66-70, 115-117, 130-135) beweisen aber, wie schnell es zu empfindlichen Störungen solch einer Entwicklung kommen konnte[9].

2. Vorgehensweise in der Magisterarbeit und Quellenlage

Im Rahmen dieser Magisterarbeit mit dem Thema: „Untersuchungen zur Infrastruktur Roms in der Kaiserzeit. Die Versorgung Roms mit Wasser, Waren und Energie“ beschäftigt sich der Autor mit der wirtschaftlichen Versorgung Roms in der Kaiserzeit. Da aber aufgrund der Komplexität des Themas nicht alle Aspekte der wirtschaftlichen Versorgung hinreichend dargestellt werden können, empfiehlt sich eine Beschränkung auf drei wichtige Gebiete: zum einen die Wasserversorgung der Stadt Rom, zum anderen die Versorgung Roms mit Waren und als dritten Punkt die Verwendung und der Umgang mit dem Rohstoff Holz.

Der erste Teil der Arbeit ist der Wasserversorgung gewidmet. Zu Beginn wird auf die Quellenlage eingegangen – Frontinus ist hier als wichtigste Quelle zu nennen – ehe in einem theoretischen Teil die Hydrotechnik im Römischen Reich erläutert wird. Hierbei spielen v.a. die Wasserspeicherung, Wasserverteilung, sowie die Wasserableitung eine wichtige Rolle. Danach erscheint es sinnvoll konkret die Wasserversorgung Roms und die elf Fernwasserleitungen vorzustellen. Im nächsten Gesichtspunkt geht es um die Organisation und Administration der Wasserversorgung. Dabei stehen besonders die Veränderungen seit Augustus und unter der Verwaltung Agrippas im Vordergrund. Zum Abschluss des ersten Teilgebietes wird noch auf die öffentliche und private Nutzung des Wassers, sowie auf den repräsentativen Charakter der römischen Aquädukte eingegangen.

Im zweiten Teil der Arbeit wird erläutert wie die enorme Menge an Waren und Gütern nach Rom gelangte, um die Hauptstadt ausreichend zu beliefern.

Als Versorgungszentrale fungierte in der Kaiserzeit Ostia. Um die zentrale Funktion Ostias deutlich zu machen, wird zunächst das Gebiet von Ostia vorgestellt. Dann folgt ein geschichtlicher Überblick von den Ursprüngen Ostias bis zum Niedergang der Stadt. Entscheidend in punkto Versorgung waren der Bau des Claudius- und Trajanshafens in Ostia. Danach beschäftigt sich der Autor mit den anfallenden Arbeiten in den Häfen und mit der Aufbewahrung der Lebensmittel.

Mit Hilfe eines kurzen Exkurses über Schiffswrackfunde im Mittelmeer soll v.a. die große wirtschaftliche Aktivität im Römischen Reich hervorgehoben werden.

In einem weiteren Gliederungspunkt geht es um den Transport der Waren. Dabei wird der Landtransport mit dem bevorzugten Transport über ein Gewässer verglichen. Nicht zu vernachlässigen sind natürlich auch hier die Organisation des Handels und die damit verbundenen Arbeiten. Eine wichtige Rolle spielten dabei die Berufsvereine der Händler (collegia). Dann wird noch kurz auf die Sonderstellung Roms in Bezug auf die Versorgung mit wichtigen Gütern eingegangen und die Versorgung innerhalb Roms beschrieben. Den Abschluss des zweiten Teils bildet eine allgemeine Rückschau auf die Wirtschaft und den Handel in der Kaiserzeit.

Im dritten und letzten Teilgebiet dieser Magisterarbeit wird die Holzversorgung Roms vorgestellt. Sicherlich ist die Frage berechtigt, weshalb ein Schwerpunkt der Betrachtung auf die Holzversorgung gelegt wird, doch dies lässt sich leicht beantworten, da Holz nicht nur ein elementares Baumaterial, sondern der wichtigste Energielieferant der Antike war.

Zuerst wird der Stellenwert des Holzes in der Antike dargelegt und anschließend wird die wirtschaftliche Nutzung der Wälder behandelt. Hierbei geht es insbesondere darum, welche Hölzer wofür verwendet wurden. Außerdem erläutert der Autor die Verwendung von bestimmten Hölzern als Luxusartikel. Wichtig erscheint auch die Waldwirtschaft der Römer. Dabei wird der Umgang mit der Ressource Holz näher ausgeführt und danach in einem weiteren Gliederungspunkt konkret auf die Verwendung von Holz als Baumaterial eingegangen. Ein weiterer Aspekt ist auch noch der beschwerliche Transport der Hölzer, wobei am Beispiel der Caracalla-Thermen der immense Holzverbrauch der Römer vor Augen geführt wird. Im letzten Gesichtspunkt werden noch die Auswirkungen der römischen Waldnutzung auf das Landschaftsbild analysiert.

Betrachtet man die Quellenlage, so stellt man bei der Wasserversorgung fest, dass relativ viele antike Autoren dazu Stellung nahmen. Neben der Hauptquelle
De Aquaeductu Urbis Romae“ von Sextus Iulius Frontinus informieren uns u.a. Vitruv, Dionysios von Halikarnassos, C. Plinius Secundus, Rutilius Namatianus und auch Cassiodor über verschiedene Aspekte der Wasserversorgung.

Bei den beiden anderen Bereichen – Versorgung mit Waren und Holzversorgung – ist es schwierig eine zentrale Quelle zu nennen. Über Ostia bzw. den Warenaustausch äußerten sich ebenfalls zahlreiche antike Schreiber. Die meisten Informationen zu diesem Thema liefern einerseits C. Plinius Secundus in seiner „Naturgeschichte“ und andererseits Tacitus in den Annalen.

Bei der Holzversorgung sind die Agrarschriftsteller M. Porcius Cato („De agricultura“), M. Terentius Varro („res rusticae“), L. Iulius M. Columella („de re rustica“) und v.a. Vitruv („de architectura“) als bedeutendste Autoren zu nennen. C. Plinius Secundus („Naturgeschichte“) gibt uns ebenfalls Hinweise für den Gebrauch von verschiedenen Hölzern und deren Verarbeitung.

Neben den literarischen Quellen und Inschriften spielen natürlich die archäologischen Funde in allen drei genannten Bereichen eine herausragende Rolle. Unter anderem sind z.B. die Reste der Wasserleitungen, der Aquädukte, die Schiffswrackfunde und die Amphorenfunde, sowie die zahlreich erhaltenen Gebäude (Lagerräume, Schenken, Mietskasernen) und Mosaiken in Ostia wichtige Zeugnisse der damaligen Zeit.

Bei der Analyse der Holzverwendung ist es allerdings wegen der Vergänglichkeit des Materials schwierig archäologische Nachweise zu finden und daher ist man hier entweder auf antike literarische Quellen oder auf neuere Forschungsergebnisse (Pollenanalysen, Berechnungen zum Holzverbrauch, Untersuchungen des Bodens, etc.) angewiesen.

Den zeitlichen Rahmen der Magisterarbeit bildet hauptsächlich die Kaiserzeit[10], jedoch sind aufgrund der Zusammenhänge und des besseren Verständnisses teilweise Rückblicke auf die Vorkommnisse in republikanischer Zeit notwendig.

B)Untersuchungen zur Infrastruktur Roms in der Kaiserzeit. Die Versorgung Roms mit Wasser, Waren und Energie

I ) Die Wasserversorgung Roms

1. Die römische Wasserversorgung im Allgemeinen

Die stadtrömische Wasserversorgung gehört ohne Zweifel zu den Höchstleistungen antiker Ingenieurbauten und spiegelt auch den repräsentativen Charakter römischen Architekturschaffens wider. Monumentalbauten wie die heutige Porta San Lorenzo (von der Marcia-Tepula-Iulia des Augustus) und die Porta Maggiore (von der Claudio-Anio Novus des Claudius) gehören zu den beeindruckendsten Denkmälern Roms.

Wie schon Vitruv bemerkte, sind die Aquädukte nicht nur schön anzuschauen, sie waren in erster Linie notwendig, um die Bevölkerung ausreichend mit Wasser zu versorgen: „Est enim maxime necesseria et ad vitam et ad delectiones et ad usum cotidianum[11] “.

Im Folgenden wird nun auf die Quellenlage eingegangen. Bevor die Wasserversorgung Roms näher vorgestellt wird, erscheint es sinnvoll, die Hydrotechnik der damaligen Zeit zu betrachten. Im Mittelpunkt steht dann die stadtrömische Wasserversorgung durch die elf Fernwasserleitungen. Ein wichtiger Gesichtspunkt ist, wann und von wem die Leitungen errichtet wurden, wie sie verliefen, welche regiones von ihnen versorgt wurden, wie die Wasserqualität war und wie das Abwassersystem funktionierte.

Abschließend wird die Entwicklung der Organisation und Administration der Wasserversorgung von der republikanischen Zeit bis in die Kaiserzeit genauer untersucht und der Einfluss des Kaisers auf die Wassernutzung beleuchtet.

1.1 Quellenlage

Die Hauptquelle für die römische Wasserversorgung ist ein Werk von Sextus Iulius Frontinus, einem Direktor der stadtrömischen Wasserversorgung, mit dem Titel
De Aquaeductu Urbis Romae“ („Über die stadtrömischen Wasserleitungen“). Hier gibt uns Frontinus Auskunft über die Namen der Wasserleitungen (Kap. 4), Zeit und Umstände ihrer Erbauung (Kap. 5-22), informiert über die unterschiedlichen Bauweisen einzelner Leitungsabschnitte, über die Entwicklung von standardisierten Leitungsrohren (Kap. 24-63), ihre Abflussleistung, den damaligen Stand der außer- und innerstädtischen Wasserverteilung (Kap. 64-76), berichtet über Trajans Maßnahmen zur Verbesserung der Frischwasserversorgung (Kap. 87-93) und geht auf Wasserrechtsbestimmungen (lex quinctia) (Kap. 94-129), sowie Einzelheiten über ältere republikanische Gepflogenheiten, von der Errichtung der betreffenden Verwaltungsbehörde, ihrem Beamtenapparat und Sklavenpersonal bis hin zu illegalen Praktiken der Wasserbeschaffung ein.

Eigentlich war diese Schrift nur zur eigenen Belehrung und Unterweisung gedacht, wurde dann aber von Trajan veröffentlicht, so dass auch die nachfolgenden curatores aquarum davon profitieren konnten[12].

Frontinus wurde in der ersten Hälfte des ersten Jahrhunderts nach Christus geboren. Im Jahre 70 n. Chr. war er Stadtprätor und zuständig für die Rechtsprechung römischer Bürger. Später hatte er das militärische Kommando in Gallien, wo er die Lingonen unterwerfen konnte. Bereits 73 wurde er erstmals Konsul. Als Statthalter von Britannien (73-77) kümmerte er sich um die Verwaltung und die Verteidigung. Dann führte er erfolgreich Krieg gegen die Chatten[13]. Anschließend war er Statthalter der Provinz Asia. Ab 97 bis zu seinem Tod im Jahre 103 oblag Frontinus als curator aquarum die Verwaltung der stadtrömischen Wasserleitungen. Des Weiteren war er in den Jahren 98 und 100 n. Chr. nochmals Konsul[14].

Bevor er curator aquarum wurde, durchlief er sehr erfolgreich die typische Laufbahn eines Senators (cursus honorum) unter den flavischen Herrschern. Das Amt des curator aquarum steht fast am Ende dieser festen Ämterlaufbahn, die nur noch mit dem Amt des Stadtpräfekten (praefectus urbi) hätte gekrönt werden können. Kaiser Nerva hat ihn wahrscheinlich nicht aufgrund seiner Fachkenntnis bezüglich der Wasserversorgung zum curator aquarum ernannt, sondern wohl wegen seiner vorherigen Karriere. Bisher ist es nicht geklärt, ob sich Frontinus mit diesem Bereich auskannte, er war Nerva einfach als „skilful senatorial colleague and a political survivor[15] “ bekannt.

Jedoch war sich Frontinus der Bedeutung seines neuen Amtes durchaus bewusst:.

„[…] Mich spornt darüber hinaus ein angeborener Eifer oder ein starkes Verantwortungsgefühl nicht nur zur Gründlichkeit an, sondern auch zum Einsatz für einen Auftrag, besonders jetzt, nachdem mich der Kaiser Nerva, […] mit der Aufsicht über die städtische Wasserversorgung betraut hat, die für die Bedürfnisse und zumal für die Hygiene und die Sicherheit der Stadt bedeutungsvoll ist, weshalb dieses Ressort immer in Händen der angesehensten Männer unserer Gemeinde lag[16] “.

Über den Verwaltungsapparat und die innere Organisation der stadtrömischen Versorgung gab nur er Auskunft[17]. Natürlich war Frontinus nicht mit allen Aufgaben der Wasserversorgung betraut, so dass sein „De Aquaeductu Urbis Romae“ nicht als einzige Quelle verwendet werden kann[18]. Auch der römische Baumeister Vitruv berichtete in seinem achten Buch „De architectura“ über die Gewässer im Allgemeinen und die Errichtung von Wasserversorgungsanlagen.

Vitruv sprach von der Notwendigkeit der Errichtung öffentlicher Bauten, die der Allgemeinheit nützlich sind. Dies sind, so Vitruv, die Würde und das Ansehen des Kaisers und des Staates hervorhebende Bauwerke[19]. Seine Erkenntnis lautete, dass die Nützlichkeit von Wasserleitungen und den damit verbundenen Bauten, viel höher anzusetzen ist im Vergleich zu den unnötigen und kostspieligen Dingen wie Perlen, Gold und Silber[20].

Zudem erwähnte der Rhetor und Geschichtsschreiber Dionysios von Halikarnassos (lebte 30 – 7 v. Chr. in Rom) in seiner „Römischen Urgeschichte[21] “, dass für ihn die Wasserleitungen zu den wichtigsten und prachtvollsten Bauwerken Roms gehören, die sowohl die Macht als auch die Größe Roms am deutlichsten symbolisieren. Als weitere „Prachtwerke“ nannte er Abwässerkanäle und die gepflasterten Straßen[22].

Der Historiker und Geograph Strabon (* 63 v. Chr. – 23/26 n. Chr.) verglich dagegen die jeweils typischen Bauten der Griechen mit denen der Römer. Dabei hob er für die römischen Städte die Wasserleitungen mit ihren Aquädukten, die Abwasserleitungen und die gepflasterten Straßen hervor[23].

C. Plinius Secundus (23/24 – 79 n. Chr.) ging in seiner auf Universalität angelegten „Naturgeschichte“ auch auf die Wasserversorgung ein (Buch 36). Neben den Wasserleitungen würdigt er die Abwasserkanäle Roms, „das großartigste Werk[24] “ („opus omnium dictu maximum“). Plinius steigerte seine Begeisterung für die Abwasserkanäle aber noch bei der Beschreibung der Wasserleitungen.

Sie sind „unübertroffene Wunderwerke[25] “ („invicta miracula“) und die größten Wunderwerke der Welt, neben denen sogar die ägyptischen Pyramiden als unnütz erscheinen[26].

Rutilius Namatianus (lebte im 5. Jh. n. Chr.; kaiserlicher Hofmeister und praefectus urbi in Rom ca. 412/414 n. Chr.[27] ) unterstrich ebenfalls mittels Vergleichen die Bedeutung insbesondere der römischen Aquädukte[28].

Als letzter in dieser Reihe antiker Autoren ist noch Cassiodor (485 – 580) zu nennen, der wie schon Plinius, von Wunderwerken Roms sprach. Er teilte die Bauwerke in zwei Kategorien ein. Sie können einerseits aufgrund ihrer Schönheit und Größe als Zierde dienen oder andererseits der Nützlichkeit[29]. Wasserleitungen gehörten seiner Ansicht nach zu den Bauten, die beide Voraussetzungen in sich vereinen[30]. Zudem schilderte Cassiodor die Kanäle der Wasserleitungen als unzerstörbar, allerdings nur bei entsprechender Pflege und Wartung[31]. Um die große Bedeutung der Wasserleitungen herauszustellen verglich er sie mit dem Nil: „Dem nur einmal im Jahr über seine Ufer tretenden und das Land befruchtenden Nil wird die das ganze Jahr über Wasser führende und nie versiegende Aqua Claudia vorgezogen. Sie ist ein größerer Segen als der Nil[32] “.

Trotz der großen zeitlichen Unterschiede (1. Jh. v. Chr. – 6. Jh. n. Chr.) finden sich zahlreiche Parallelen in den Aussagen der antiken Autoren. Vor allem wird bei der Beschreibung und Würdigung der Wasserleitungen der Aspekt der Nützlichkeit in den Vordergrund gestellt. Das Inschriftenmaterial ist leider eher spärlich. Natürlich gibt es noch Überreste vieler Wasserleitungen, doch wurden einige noch gar nicht gefunden, oder die Fundorte wurden nicht korrekt aufgezeichnet[33].

1.2 Hydrotechnik im Römischen Reich bis zur Zeit Frontins
1.2.1 Wasserfassungen, Wasserhebung und Wasserspeicher

Das Wasser für Rom war Grundwasser, Oberflächenwasser von Flüssen oder Seen und wurde in überdachten Quellhäusern gefasst, in die das Wasser durch Sickerschlitze oder Sickergalerien eintreten konnte. Die aus frischen Quellen gespeisten Leitungen verfügten in der Regel über das beste Trinkwasser.

Daher fassten die meisten Wasserleitungen Roms ihr Wasser aus Quellen (z.B. die Aquae Appia, Tepula, Marcia, Iulia, Virgo, Claudia, Trajana und Alexandrina[34] ).

Aus Gründen der Hygiene und der besseren Wasserqualität wurden am Beginn der Leitungen Rechen angebracht, die verunreinigende Elemente wie Holz, Laub oder ähnliche Materialien abhalten sollten.

An das Becken war das jeweilige Freispiegelgerinne angeschlossen. Das Wasser aus den Flüssen wurde meist oberhalb eines Stauwehrs in den Kanal eingeleitet[35]. Die Ableitungen sind wegen den erodierenden Kräften des Fließwassers kaum erhalten geblieben. Deshalb ist es oft nicht möglich exakt zu rekonstruieren, wie und wo das Wasser verlief. Meistens wurde der Abfluss durch eine Schwelle oder ein Wehr mit einer direkten Ableitung in einem Kanal aufgestaut. Gegen den mitgeführten Sand, Schlamm und Kies hatte man Spülöffnungen und Sandfänge in den Seitenwänden der Kanäle angebracht.

Die Wasserfassung aus Talsperrenspeichern erfolgte durch freistehende Türme in Seen oder durch so genannte Auslassbauwerke[36].

Zur Zeit Vitruvs gab es mehrere Einrichtungen zur Hebung von Wasser. Es wird beispielsweise von der Archimedischen Schraube und dem Kammerrad berichtet, die das Wasser aus bis zu eineinhalb Metern Tiefe heben konnten. Bei der Wasserversorgung von großen Städten waren die Fernwasserleitungen im freien Gefälle zwischen Quelle und Verbraucher angelegt. Mit der Behälterkette, einer Weiterentwicklung des Schöpfrades, hatte man eine größere Förderhöhe. Diese Eimerkette wurde sogar in der Stadt zum Fördern aus Brunnen oder zum Heben in obere Stockwerke verwendet[37].

Um eine sichere Wasserversorgung zu jeder Jahreszeit zu gewährleisten – die Niederschläge im Mittelmeerraum schwankten je nach Jahreszeit sehr stark – benötigte man Wasserspeicher[38]. Für diese Talsperren gibt es unterschiedliche Bauarten. So finden sich in den östlichen Provinzen und in Nordafrika (z.B. Wadi Meginin bei Tripolis oder am Qued Derb beim tunesischen Kasserine) Mauern; in Spanien (z.B. Proserpina und Cornalvo in Merida) wurden auch Erdanschüttungen als Stützkörper verwendet.

In Rom wusste man bereits mit dem Wasserdruck umzugehen, denn hier ist ein deutlicher Entwicklungsschritt, hin zum Bogenprinzip, festzustellen[39].

1.2.2 Wasserzuleitungen und Kanalbrücken

In Rom waren die Wasserzuleitungen abgedeckte Kanäle, die robuster, besser zugänglich und leichter zu warten waren, als mehrsträngige Rohrleitungen. Die Kanäle wurden in offenen Baugruben erstellt oder aus dem Gestein herausgearbeitet und dann mit Erde überdeckt. Das unterirdische Anlegen bot Schutz vor klimatischen Einflüssen und feindlichen Einwirkungen[40].

Die Querschnittsgröße der Kanäle lag zwischen b=0,4 m / h=0,35 m und
b=2,09 m / h=2,03 m. Später waren die Kanäle überwölbt und sogar begehbar. Die Kanäle waren außerdem mit einem komplexen Mehrschichtenputz ausgekleidet. Dieser verhinderte Spannungen und Risse, die durch Feuchtigkeit und andere Umwelteinflüsse auftreten konnten[41].

Nähere Untersuchungen ergaben z.B. in Caesarea folgende Schichten: grauer Putz von geringer Dichte; roter Mörtel von mittlerer Dichte und guter Festigkeit; Marmorsplitt und Marmormehl verstärkten die Endfestigkeit, Ziegelmehl verbesserte ebenfalls die Festigkeit und Beständigkeit[42].

Die Trasse der Kanäle folgte möglichst den Konturen des Geländes, jedoch ersetzten Aquädukte Talausfahrungen und durch den Bau von Tunneln wurde das Umlaufen von Bergnasen vermieden. Aquädukte gehören zu den eindrucksvollsten Bauwerken römischer Baukunst. Sie verbanden statisch-rationale Zweckmäßigkeit und ästhetische Formvollendung. In der römischen Campagna waren die Aquädukte bis zu acht Kilometer lang und fünfzig Meter hoch. Eine der wichtigsten Gründe, sich für den Aquädukt zu entscheiden, lag in der Wirtschaftlichkeit dieser Lösung. Aquädukte benötigten unter Umständen viel weniger zu bearbeitendes Material als eventuelle Ausfahrungen eines Tales, zumal die Leitungsstrecke dadurch um einiges verkürzt werden konnte[43].

Das Baumaterial unterschied sich je nach örtlicher Gegebenheit: Natursteinquader, verblendetes Gussmauerwerk, oder Ziegelbau sind zu finden[44].

1.2.3 Wasserverteilung und Wasserableitung

Das Wasserverteilungsnetz der römischen Städte war ein „Durchlaufsystem“: Das Wasser floss kontinuierlich durch die Versorgungsleitungen zu den einzelnen Abnehmern und dann weiter in die Kanalisation. Verschiedene Überläufe und Durchlässe führten zur entsprechenden Verteilung. Zwischen den Wasserzubringern und dem Verteilungsnetz der Stadt gab es Wasserverteiler oder Wasserspeicher mit Verteilern nach den Abnehmergruppen: öffentliche Trinkwasserbrunnen, Zierbrunnen, öffentliche Bäder und private Haushalte[45].

Das Leitungsnetz innerhalb der Stadt bestand aus Ton- und Bleirohren[46]. Es gab bereits Armaturen in den Bleileitungen, die sogar das Absperren des Wasserflusses in den Einzelrohren ermöglichten[47]. Einflussreiche Bürger hatten oftmals ihren eigenen Hausanschluss, jedoch war dies nur mit der Bewilligung des Kaisers möglich. Die ärmere Bevölkerung war auf die öffentlichen Brunnen angewiesen.

Bei der Wasserableitung fungierten zunächst Bäche und Entwässerungsgräben als offenes Abwassersystem. Um 500 v. Chr. wurde die cloaca maxima errichtet, der wohl berühmteste und imposanteste antike Abwasserkanal. Die stadtrömischen cloacae (Abwasserkanäle) werden von einigen antiken Autoren sogar als triumphale Monumente römischer Technik empfunden. Ihre bewundernden Worte gelten vor allem aber der cloaca maxima[48]. Sie war zwar nur eine von mehreren, von einander unabhängigen cloacae, die das Abwasser des antiken Rom in jeweils verschiedene innerstädtische Flussabschnitte des Tibers leitete, aber sie entwässerte (sogar bis heute) gerade das innerste Stadtzentrum mit den fora. Ihre lange Baugeschichte begann schon im 6./5. Jh. v. Chr. und endete erst in der Kaiserzeit. Die beeindruckendsten Dimensionen erreichen Partien aus domitianischer Zeit, die Kanalweiten und -höhen von zirka 3,50 m aufweisen. Die Kanäle dienten hauptsächlich dazu, das Wasser von Straßen, Plätzen und Abwässer öffentlicher Bauten aufzunehmen. Die große Menge der stadtrömischen Haushalte blieb jedoch ohne Kanalanschluss[49].

Im Laufe der Zeit wurden auch die anderen offenen Gerinne unterirdisch verlegt, bis schließlich die meisten Wohngebiete an dieses Abwassersystem angeschlossen waren[50].

Die Hauptabwasserkanäle waren gemauert, durch Steinplatten abgedeckt und verliefen unter den Gassen und Hauptstraßen. Die Hauptsammler gaben die Abwässer dann an die nächsten Vorfluter ab.

Die Reinigung der Abwasserkanäle erfolgte durch die Ausspülung mit dem Überlaufwasser der Zwischenspeicher, öffentlicher Brunnen und Thermen[51].

2. Darstellung der Wasserversorgung am Beispiel der Stadt Rom

2.1 Die Entwicklung der stadtrömischen Wasserleitungen

Keine antike Stadt eignet sich besser zur exemplarischen Darstellung der Wasserversorgung als Rom. Man darf allerdings die Stadt Rom nicht als Modell mit Vorbildcharakter verstehen, denn Rom bleibt in Bezug auf die Wasserversorgung eine Ausnahme. Die Hauptstadt des Imperium Romanum war mit den meisten Wasserleitungen ausgestattet, die täglich gewaltige Wassermengen beförderten. Seit der Errichtung der Aqua Appia 312 v. Chr. bis zur Fertigstellung der Aqua Alexandrina im Jahre 226 n. Chr. wurden insgesamt elf große Wasserleitungen für die Stadt Rom erbaut.

Im Verlauf seiner Entwicklung musste Rom bei wachsender Bevölkerungszahl immer weiter in die Umgebung hinausgreifen, um den zunehmenden Wasserbedarf decken zu können. So entstand ganz pragmatisch und durch die steigenden Anforderungen bestimmt ein System von Zuleitungen, das in dem Maße nie im Ganzen geplant wurde[52].

Im Folgenden sollen nun die Geschichte und die Entwicklung der elf Wasserleitungen dargestellt werden[53].

2.2 Aqua Appia

Die Aqua Appia war die erste Wasserleitung nach Rom. Sie wurde im Jahre
312 v. Chr. fertig gestellt und nach ihrem Erbauer, dem Censor Appius Claudius Caecus, benannt[54]. Der zweite Censor Gaius Plautius trat nach 18 Monaten von seinem Amt zurück, während Appius Claudius so lange im Amt verblieb, bis er die Wasserleitung vollendet hatte und ihm der alleinige Ruhm des Erbauers zukam.

Gemäß Diodorus Siculus (90 – 21 v. Chr.) wurde der Bau durch öffentliche Spenden finanziert[55]. Die Quellen der Aqua Appia waren im Tal des Anio zu finden, und zwar begannen sie etwa 15 Kilometer von Rom entfernt auf dem ehemaligen Grundbesitz des Lucullus, an der Via Praenestina zwischen dem 7. und 8. Meilenstein[56]. Die heute nur noch in geringen Überresten erhaltene Aqua Appia verlief fast ausschließlich unterirdisch.

Ihre Gesamtlänge betrug 11 190 Schritt (16,561 km)[57], wobei nur knapp 90 Meter oberirdisch innerhalb der Stadt verlegt waren. Nach dem Eintritt in die Stadt vereinigte sich die Aqua Appia beim Tempel der „Alten Hoffnung“ (spes Vetus) mit der verstärkenden Zweigleitung Aqua Augusta. Auf einer knapp 90 Meter langen Bogenkonstruktion durchschritt sie das Tal zwischen Caelius und Aventin und kam schließlich bei der Porta Trigemina (bei den Salinen) an. Am clivus publicus begann dann die Verteilung des Wassers innerhalb der Stadt[58]. Den Abfluss der Aqua Appia bezifferte Frontinus mit „841 Quinarien[59] “. Die moderne Forschung schwankt hingegen bei der Abflussmenge zwischen 75 737 m3/Tag und 50 000 m3/Tag[60].

Die Verteilung des Wassers erfolgte über 20 verschiedene Verteilerbecken und erstreckte sich auf die Stadtbezirke II, VIII, IX, XI, XII, XIII und XIV[61].

Die Aqua Appia wurde 144 v. Chr. im Zuge des Baus der Aqua Marcia durch den Stadtprätor Q. Marcius Rex erstmals restauriert. Die zweite Erneuerung erfolgte
33 v. Chr. während des großen Reparaturprogramms Agrippas. Die letzten bekannten Reparaturen fanden zwischen 11 und 4 v. Chr. unter Augustus statt[62].

2.3 Aqua Anio Vetus

Vierzig Jahre später – 272 v. Chr. – vergab der Censor M. Curius Dentatus den Auftrag, die Aqua Anio Vetus nach Rom zu leiten. Zwei Jahre später wurde die Wasserleitung von Fulvius Flacchus fertig gestellt, nachdem Curius Dentatus bereits fünf Tage nach seiner Wahl verstorben war[63]. Die Bezeichnung Vetus wurde erst nachträglich hinzugefügt, da unter Kaiser Claudius (41 – 54 n. Chr.) eine weitere Wasserleitung mit dem gleichen Namen aus dem Anio-Tal nach Rom geleitet wurde. Zur besseren Unterscheidung wurde die ältere Leitung Aqua Anio Vetus und die jüngere Aqua Anio Novus bezeichnet[64].

Die zweitälteste Wasserleitung Roms mit einer Gesamtlänge von 63,640 km verlief überwiegend unterirdisch (63,312 km[65] )[66].

Sie schöpfte ihr Wasser oberhalb von Tibur (Tivoli) und gab hier auch einen Teil ihres Wassers sowohl an Tibur, als auch an die Hadriansvilla ab[67]. Sie führte dann nordwestlich am Ponte Lupo, der großen Brücke der Aqua Marcia vorbei und ging bis nach Capanelle[68]. Die Aqua Anio Vetus erstreckte sich weiter bis zur Porta Furba und verlief dann in nordwestlicher Richtung, bis sie Rom in der Nähe der Porta Maggiore erreichte[69]. Sie besaß laut Frontin[70] sogar ein eigenes Absetzbecken an der Via Latina, etwa zwei Meilen vor Rom. Ihr Hauptstrang verlief am Spes Vetus Tempel vorbei und wurde innerhalb der Porta Esquilina (heute in der Nähe von Stazione Termini) in hochgelegenem Gerinne auf die Stadt verteilt[71].

Das Wasser war relativ trüb und von nicht besonders hoher Qualität, so dass es hauptsächlich zur Gartenbewässerung, sowie zur Säuberung und Verarbeitungszwecken in Bädern und der Industrie benutzt wurde[72]. Über 35 Verteilerbecken erhielten die Stadtbezirke I (Porta Capena), III (Isis/Serapis), IV (Templum Pacis), V (Esquilin), VI (Alta Semita), VII (Via Lata), VIII (Forum Romanum), IX (Circus Flaminius), XII (Piscina Publica) und XIV (Transtiberim) ihr Wasser[73].

Das Leistungsvermögen der Aqua Anio Vetus entsprach 2 081,5 Quinarien
(85 000 m3/Tag).

Die nach der Überlieferung Frontins fehlenden 2 788 Quinarien wurden widerrechtlich abgeführt. Durch zwei Zuleitungen von der Aqua Marcia wurden ihr noch
164 Quinarien zugeführt[74].

Auch die Aqua Anio Vetus wurde mehrmals wieder Instand gesetzt und zwar von Quintus Marcius Rex 144 v. Chr., bei den Wiederherstellungsarbeiten unter Agrippa
33 v. Chr. und von Augustus zwischen 11 und 4 v. Chr.[75].

Vergleicht man nun die Aqua Appia und die Aqua Anio Vetus, so unterscheiden sich die beiden Leitungen vor allem in der ersten Bauphase kaum voneinander.

Beide Wasserleitungen wurden in der Steinsatzbauweise errichtet und fast ausschließlich unterirdisch als Kanalleitung verlegt. Der unterirdische Streckenverlauf sollte in erster Linie einen Schutz vor Fremdeinwirkung darstellen. Vor allem im Krieg erwies sich diese Maßnahme als äußerst hilfreich, da die Wasserleitungen für den Feind nicht sichtbar waren.

Aquädukte und andere oberirdisch verlegte Leitungen konnten dagegen leicht zerstört werden, was einen Zusammenbruch der Wasserversorgung zur Folge gehabt hätte[76].

2.4 Aqua Marcia

Die Bevölkerung Roms stieg immer weiter an und somit wurde mehr Wasser benötigt. Daher beauftragte der Senat im Jahre 144 v. Chr. den Praetor für Rechtssprechung (praetor urbanus), Q. Marcius Rex, eine zusätzliche, größere Wasserleitung zu bauen. Die neue Wasserleitung wurde nach ihrem Erbauer - Aqua Marcia - benannt[77]. Für die Instandsetzung der beiden bereits bestehenden Wasserleitungen und den Neubau hatte Q. Marcius Rex 180 Millionen Sesterzen zur Verfügung. Wahrscheinlich hatte man durch die Siege gegen Karthago und in Griechenland 146 v. Chr. genug Geld, um solche Bauprojekte zu finanzieren[78].

Die Wasserqualität der Aqua Marcia war ausgezeichnet und Plinius bezeichnete sie als „ein Geschenk der Götter“.

„Das berühmteste aller Gewässer auf der ganzen Erde, dem wegen Kälte und Heilkraft nach dem Urteil der Stadt der Vorzug gebührt, ist das der Aqua Marcia, eines unter den übrigen Geschenken, das die Götter der Stadt verliehen haben[79] “.

Die Quellen der Aqua Marcia befanden sich in der Nähe der Via Valeria und der Via Sublacensis.

Ihre Gesamtlänge betrug 91,331 km, wovon 80,286 km unterirdisch und 11,045 km oberirdisch verlegt wurden. Ein Teil verlief auf Untermauerungen (substructiones), der andere auf Bogenkonstruktionen[80].

Ab Vivocaro lief die Aqua Marcia weitgehend parallel zur Anio Vetus bis nach Rom. Unmittelbar südlich von Tivoli machte sie eine starke Wendung nach Südosten und führte weiter Richtung Gallicano. Unweit der Ponte S. Pietro (nahe Gallicano) wurde die wohl eindrucksvollste Brücke aller römischen Wasserleitungen über den Fluss von Focco dell´Acqua Rossa errichtet.

Dieser Aquädukt, Ponte Lupo genannt, war knapp 115 m lang, zwischen 18 und 22 m breit und am höchsten Punkt 29,60 m hoch[81]. Über fast 900 Jahre hinweg wurde die Brücke immer wieder restauriert.

Die gesamte Aqua Marcia wurde ebenfalls von Agrippa, Augustus, Titus, Hadrian, Caracalla, Septimius Severus und Diocletian, sowie mehrere Male im frühen Mittelalter (bis ins 10. Jh. in Gebrauch) restauriert[82].

In der Nähe von Capannelle wurden die Aqua Tepula und die Aqua Iulia mit der Aqua Marcia verbunden und zusammen auf Untermauerungen oder Bögen bis nach Rom geführt[83].

Innerhalb Roms führte die Aqua Marcia entlang der Aurelianischen Mauer, ihr genaues Ende ist jedoch nicht bekannt. Es wird angenommen, dass es sich nordwestlich der Porta Viminalis befunden hat, wo mehrere Nebenleitungen der Aqua Marcia abzweigten[84].

Insgesamt besaß die Aqua Marcia sechs Nebenleitungen, von denen nur der sogenannte rivus Herculaneus[85] und die Aqua Antoniniana namentlich bekannt sind. Der Bau der Caracalla-Thermen 212 bis 217 n. Chr. erforderte zudem aufgrund des enormen Wasserbedarfs der Thermen eine eigene Wasserleitung. Zu diesem Zweck wurde zur gleichen Zeit die Aqua Antoniniana errichtet. Die vier anderen Hilfsleitungen versorgten das Kapitol, den Quirinal, das Trajansforum und die Diokletians-Thermen[86].

Zudem hatte Augustus veranlasst, dass die Marcia von einer anderen Leitung unterstützt wird, vor allem wenn Trockenperioden eine Ergänzung erforderlich machten. So wurde ihr unterirdisch die Aqua Augusta zugeführt, die jenseits des Quellbezirks der Marcia entsprang[87].

Die Aqua Marcia versorgte die regiones I, III, IV, V, VI, VII, VIII, IX, X (Palatium), XIV[88]. Dabei ist festzuhalten, dass das Stadtzentrum eine umfangreichere Versorgung erhielt.

Die Marcia war die erste Wasserleitung, die den Palatin versorgte und deren Nebenleitungen aufgrund der Ausdehnung der Stadt, die nördlichen und östlichen Stadtteile mit mehr Wasser versorgte[89].

Bautechnisch von Bedeutung bei der Aqua Marcia ist die erstmalige Verwendung von Kalkmörtel, wodurch eine größere Festigkeit erreicht wurde. Daher war es auch möglich, dass die Konstruktion zwei weitere Kanäle – Aqua Tepula und Aqua Iulia – trug. Erstmals wurden mit dieser Wasserleitung längere Strecken auf Bögen geführt (10,263 km[90] ). Sowohl die Pfeiler, als auch die Bögen bestanden vorwiegend aus Tuffsteinblöcken, während das Gerinne mit Peperinplatten abgedeckt war.

Ohne Zweifel kann die Aqua Marcia aufgrund ihrer Länge und des Einsatzes aller zur Verfügung stehenden technischen Mittel als Meisterwerk der römischen Architektur in dieser Zeit angesehen werden.

2.5 Aqua Tepula und Aqua Iulia

Im Jahre 125 v. Chr. führten die Censoren Cn. Servilius Caepio und L. Cassius Longinus eine weitere Fernwasserleitung, namens Aqua Tepula nach Rom. Sie entsprang beim 10. Meilenstein der Via Latina auf dem Grundstück des Lucullus. Den Namen Tepula erhielt sie aufgrund ihres lauwarmen Wassers[91]. Durch Frontin ist uns überliefert, dass der Ädil Agrippa[92] 33 v. Chr. den Kanal der Tepula in seinem Oberlauf unterbrach und mit der Aqua Iulia verband[93]. So wurde das Absetzbecken der Iulia zum neuen Ausgangspunkt der Tepula. Sie verfügte ab hier wieder über einen eigenen Kanal, der aber gemeinsam mit der Iulia auf den Bogenführungen der Aqua Marcia verlief[94].

Sie hatte eine Gesamtlänge von ungefähr 18 km[95].

Die Aqua Tepula gehörte zu den kleinsten Wasserleitungen Roms (18 000 m3/Tag). Sie gab aber die gesamte an ihren Quellen gefasste Wassermenge ohne Verlust ab. Im Vergleich zu den anderen Leitungen stellt dies eine Seltenheit dar. Auch die Tepula erhielt ihr Wasser von der Marcia und im ersten Jahrhundert n. Chr. von der Fernwasserleitung Aqua Anio Novus[96].

Gemäß Frontin versorgte die Aqua Tepula neben dem Kaiser und einigen Privatleuten hauptsächlich die nördlichen und östlichen regiones IV, V, VI und VII[97].

Reparaturarbeiten fanden, wie bei den anderen zu dieser Zeit bestehenden Leitungen, unter Augustus (11- 4 v. Chr.) statt, sowie unter Claudius und den Flaviern. Die letzten feststellbaren Ausbesserungen lassen sich ins 7. bzw. 8. Jh. n. Chr. datieren[98].

92 Jahre nach dem Bau der Aqua Tepula ließ Agrippa im Jahre 33 v. Chr. die Aqua Iulia bauen[99]. Wahrscheinlich finanzierte Agrippa den Bau sogar selbst: „The next year Agrippa agreed to be made aedile, and without taking anything from the public treasury repaired all the public buildings and all the streets, cleaned […][100] “.

Die Aqua Iulia hatte eine Gesamtlänge von 22,831 km, von denen 10,360 km, also beinahe die Hälfte der Strecke, oberirdisch verlegt waren (0,781 km auf Substruktionen, 9,578 km auf Bogenkonstruktionen)[101]. Wie schon erwähnt, traf sie beim Absetzbecken nahe Capannelle auf die Aqua Marcia und Tepula, mit denen sie danach oberirdisch weitergeführt wurde. Die Strecke bis zum Becken verlief auf 12,471 km unterirdisch[102].

Die Kapazität konnte Frontin erst ab dem Absetzbecken messen, da die Quellen zu verstreut lagen und aus verschiedenen Zuleitungen bestanden.

Die Fördermenge der Aqua Iulia betrug 49 000 m3/Tag, die allerdings nach dem Bau der Aqua Claudia durch 7000 m3/Tag von dieser verstärkt wurde. Jedoch blieben für die intraurbane Verteilung aufgrund von Wasserdiebstahl in Form unerlaubter Privatanschlüsse und Abgaben für den Kaiser und Privatleute nur mehr 22 000 m3/Tag übrig[103]. Die Aqua Iulia versorgte mit ihrem ausgezeichneten Wasser über
17 verschiedene Verteilerbecken die regiones III, V, VI, VIII, X und XII[104].

Ob sie wirklich Wasserzweige hatte, die dem Caelius und dem Nymphaeum Alexandri bei der heutigen Piazza Vittorio Emanuele Wasser zuführten, ist sehr ungewiss, da es keine Funde oder andere Beweise gibt, die dies tatsächlich bestätigen[105].

Von der Aqua Iulia sind noch einige spärliche Überreste aus der ersten Bauphase unter Agrippa (33 v. Chr.) erhalten. Spätere Reparaturarbeiten gehören in die Zeit von Augustus und Caracalla[106].

2.6 Aqua Virgo

Vierzehn Jahre später – 19 v. Chr. – finanzierte Agrippa eine weitere Fernwasserleitung nach Rom selbst. „Die Wasserleitung, Aqua Virgo genannt, ließ er [Agrippa] auf eigene Kosten in die Stadt hereinführen […][107] “.

Nach der Meinung von Plinius erhielt sie den Namen Virgo, weil sie von dem in der Nähe verlaufenden rivus Herculaneus zurückgewichen sei[108]. Frontin dagegen überliefert, der Name entstand, nachdem einige Soldaten auf der Suche nach einer geeigneten Wasserader einem Mädchen begegneten und diese sie zu einer ergiebigen Quelle führte[109]. Glaubt man Cassiodor, so hat die Wasserleitung ihren Namen der Reinheit des Wassers zu verdanken[110].

Auch die Quellen der Aqua Virgo lagen auf dem ehemaligen Besitz des Lucullus, beim 8. Meilenstein der Via Collatina. Die Leitung wurde ebenfalls von zahlreichen Zuflüssen aus dem Anio-Tal verstärkt[111].

Ihre Gesamtlänge betrug 20,875 km, von denen 19,040 km unterirdisch verliefen und
1,835 km auf einem oberirdischen Teilstück[112]. Die Wasserleitung nahm einen südwestlichen Kurs und gelangte zur Tenuta del Portonaccio, wo sie sich unweit der Porta Maggiore bzw. Praenestina im rechten Winkel nach Nordwesten wandte. Danach unterquerte sie die Via Tiburtina, gelangte in die unmittelbare Nähe des Anio wo sie dann nach Westen abbog. Richtung Westen kreuzte die Aqua Virgo die Via Nomentana und Salaria. Nach einer nochmaligen Richtungsänderung nach Süden lief die Virgo unter der heutigen Villa Borghese hindurch und erreichte die Stadt erstmals nicht bei der Porta Maggiore, sondern betrat sie im Norden[113].

Nach dem Eintritt in die Stadt führte die Leitung an der Villa Medici vorbei und lief weiter am Abhang des Monte Pincio. Hier zweigte sich eine Nebenleitung ab, die nach etwa 100 Metern in einem Absetzbecken endete.

Zu erwähnen ist, dass die Virgo zur Zeit Frontins – wie die Aqua Appia – kein Auffangbecken und kein Klärbassin besaß. Dieses wurde erst unter Kaiser Hadrian errichtet[114].

Der Hauptstrang verlief weiter nach Südwesten, der nahe der Via del Nazareno mit dem Bogen des Claudius (Arcus Claudii I) überbrückt wurde[115].

Nach dem Erreichen der heutigen Fontana di Trevi überquerte die Virgo noch die Via Lata (heute Via del Corso) auf dem zweiten Claudius-Bogen, bis sie an der Nordostecke der Saepta Iulia auf dem Marsfeld endete[116].

Die Aqua Virgo war bis dato neben der Tepula die einzige Leitung, die ihr Wasser ohne Verluste abgab. Genaue Messungen konnten aufgrund der verschiedenen Stellen der Wasserfassung nicht angestellt werden. Frontin ermittelte allerdings sieben Meilen vor der Stadt eine Fördermenge von 102 000 m3/Tag[117].

Aufgrund der geringen Überreste der Aqua Virgo ist eine vollständige Restaurierungsgeschichte nicht nachvollziehbar. Bekannt sind allerdings Instandsetzungen unter Tiberius und Claudius (Arcus Claudii I + II), nachdem Caligula durch seine rigorose Baupolitik viele Teile zerstört hatte. Aus der Zeit Hadrians sind nur wenige Überreste erhalten (Becken bei Piazza di Spagna); die letzte datierbare Reparatur fand unter Konstantin statt[118].

Mit der Einführung von Monumentalbögen in die Aquäduktarchitektur, sowie verschiedenen Ausschmückungen (Säulen, Statuen aus Marmor) erhielt der Aquädukt nun seinen repräsentativen Charakter[119].

.7 Aqua Alsietina

In den Jahren 10 bis 2 v. Chr. baute Kaiser Augustus die nächste Wasserleitung nach Rom, die eigentlich nach ihrem Erbauer auch Augusta genannt wurde, aber nur unter dem Namen Aqua Alsietina bekannt wurde[120]. Ihr Wasser stammte aus dem lacus Alsietinus und dem lacus Sabatinus (heute: Martignano-See und Bracciano-See).

Die Wasserqualität war sehr schlecht und daher nicht als Trinkwasser geeignet.

Frontin nahm an, dass die Leitung nur gebaut wurde, um Augustus Naumachie[121] mit einer eigenen Wasserleitung zu versorgen, um den enormen Wasserbedarf zu decken. Das überschüssige Wasser der Naumachie wurde zur Bewässerung angrenzender Gärten und zur Straßenreinigung verwendet. Wurden aber die Brücken in Trastevere repariert, so blieb die Wasserzufuhr rechts vom Tiber aus und die öffentlichen Laufbrunnen im Stadtbezirk wurden aushilfsweise doch mit dem schlechten Wasser der Aqua Alsietina versorgt[122].

Die Länge der Aqua Alsietina betrug 32,814 km, wobei nur knapp 530 m oberirdisch auf einer Bogenkonstruktion verliefen[123]. Da der fast vollständig unterirdisch geführte Trassenverlauf zerstört ist, kann er nicht mehr rekonstruiert werden. Mit Sicherheit kann nur gesagt werden, dass mit der Alsietina zum ersten Mal eine Wasserleitung Rom von Westen erreichte und diese nicht weit entfernt von der Kirche S. Cosimato endete[124]. Die Abflussmenge konnte Frontin nicht errechnen, da die Wassermenge je nach Bedarf schwankte.

Die Aqua Alsietina kann gewissermaßen als Privatleitung des Kaisers angesehen werden, da sie in erster Linie dessen Naumachie versorgte und nur das Überschusswasser für Privatleute zur Verfügung stand.

2.8 Aqua Claudia

Rom hatte zur Zeit um Christi Geburt mit insgesamt sieben Wasserleitungen das am besten ausgebaute Wassernetz im gesamten Imperium. Im Jahre 38 n. Chr. wurde dennoch unter Kaiser Caligula (37-41 n. Chr.) der Bau von zwei neuen Wasserleitungen beschlossen (Aquae Claudia und Anio Novus), da die bereits bestehenden nicht mehr ausreichten, um den öffentlichen Bedarf zu decken[125].

14 Jahre später, 52 n. Chr., wurden die beiden Leitungen prachtvoll fertiggestellt und von Kaiser Claudius (41-54 n. Chr.) feierlich eingeweiht[126].

Betrachten wir zunächst die Aqua Claudia. Sie erhielt ihr ausgezeichnetes, sehr reines Wasser aus zwei Quellen, namens Caeruleus und Curtius beim 38. Meilenstein der Via Sublacensis[127]. Die Trinkwasserqualität der Aqua Claudia wurde lediglich von der Aqua Marcia übertroffen.

Der Gesamtlänge der Claudia wird von Frontin mit 46 406 Schritt (68,680 km) beziffert. Der oberirdische Abschnitt mit zahlreichen Bogenkonstruktionen (4,55 km) umfasste 15,060 km.

Nahe der Stadt bestand der Kanal ebenfalls aus einer Bogenstellung (9,6 km), 901 m waren untermauerte Substruktionen[128]. Unterstützt wurde die Aqua Claudia außerdem von der Aqua Augusta, die wiederum von der Albudina-Quelle gespeist wurde, wenn die Aqua Marcia genügend mit Wasser versorgt wurde[129].

Der Beginn der Aqua Claudia lag nicht weit von dem der Aqua Marcia, östlich von Marano, entfernt. Die Forschungsliteratur[130] ist sich aber nicht ganz einig wo der Anfang der Leitung exakt lokalisiert war. Am nördlichsten Punkt des Anio-Flusses drehte sie sich nach Südwesten und lief Richtung S. Cosimato zu[131]. In der Nähe von Vivocaro befanden sich ein Zweigkanal und ein weiterer Nebenkanal. Ab Vivocaro führte die Aqua Claudia bis kurz vor Gallicano parallel neben den Aquae Anio Vetus und Marcia und behielt bis Rom dieselbe Richtung bei. Auf ihrem weiteren Weg durchschritt die Claudia den Fosso dell´Inferno und den Fosso dell´Acqua Rosso und erreichte danach Gallicano. Im Fosso dell´Acqua Nera angekommen, wurde die Aqua Claudia über den Ponte Diruto-Aquädukt geführt.

Von hier aus verlief sie weiter in südwestlicher Richtung und suchte sich ihren Weg durch die Schluchten von Fosso di Prata Porci, Fosso della Morte, Fosso del Cavaliere und Valle Lupara, die sie auf Aquädukten oder unterirdisch durchquerte[132].

Die Absetzbecken von insgesamt sechs Wasserleitungen befanden sich laut Frontin beim 7. Meilenstein der Via Latina (bei Capannelle). Ab dem Klärbassin wurden die Aqua Claudia und die Aqua Anio Novus auf eine Bogenführung gesetzt, wobei die Anio Novus über der Claudia lag[133]. Hinter der Kreuzung der heutigen Viae Appia Nuova und Tuscolana sind die ersten noch erhaltenen Bögen der Aqua Claudia in der Campagna (über 1 km lang) zu sehen[134].

Die Leitung lief dann in nordwestlicher Richtung auf die Stadt zu und traf bei S. Croce auf die Ostecke der Aurelianischen Stadtmauer. Darin wurde sie nachträglich integriert und blieb mit dieser bis hinter die Porta Maggiore verbunden[135].

Die ebenfalls 52 n. Chr. erbaute Porta Maggiore verhalf der Aqua Claudia zur Überquerung der Via Labicana und Via Praenestina.

Direkt hinter der Porta Maggiore kreuzten sich die Aquae Claudia / Anio Novus mit den durch die Aurelianische Mauer in die Stadt eintretenden Aquae Marcia / Tepula / Iulia.

Von der Porta Maggiore bis zum monumentalen Endbecken der Claudia und Anio Novus hinter den Pallatianischen Gärten ist vom innerstädtischen Hauptstrang nichts mehr erhalten[136].

Bemerkenswert ist noch eine Nebenleitung der Aqua Claudia, die sogenannte Arcus Neroniani (vom Spes Vetus Tempel bis zum Tempel des Divus Claudius), die neben dem Caelius, den Palatin, den Aventin und die Transtiberina versorgte[137]. Die aus Beton und Ziegeln errichteten Arcus Neroniani gehörten zu den beeindruckendsten innerstädtischen Aquäduktstrecken. Die bis zu 17 m hohen Pfeiler des Aquädukts machten auf jeden Rom-Besucher einen überwältigenden Eindruck und prägten das Stadtbild[138].

Im Vergleich zu den anderen Wasserleitungen war die Aqua Claudia die ergiebigste von allen, war aber auch dem größten Wasserdiebstahl ausgesetzt. An der Quelle stellte Frontin eine Abflussmenge von 187 000 m3/Tag fest, nach Rom kam nur noch eine Menge von 71 000 m3/Tag[139]. Innerhalb der Stadt wurde die Aqua Claudia mit der Aqua Anio Novus zusammengeführt, so dass insgesamt 142 000 m3/Tag über
92 Verteilerbecken auf alle 14 Stadtbezirke verteilt wurden[140]. Restaurierungen sind bis ins 4./5. Jh. n. Chr. bekannt. Die Aqua Claudia war die Wasserleitung mit der längsten oberirdischen Trassenführung (über 15 km) und ihre majestätischen Bogenreihen in der Campagna (knapp 30 m hoch und 9,6 km lang) waren eine technische Meisterleistung.

Diesen Meilenstein im Wasserleitungsbau verglich Cassiodor mit „gebauten Bergen“ und sogar der ägyptische Nil schneidet im Vergleich zur Aqua Claudia schlecht ab[141].

2.9 Aqua Anio Novus

Die Aqua Anio Novus bekam ihr Wasser aus dem oberen Teil des Anio-Flusses, beim 42. Meilenstein der Via Sublacensis[142]. Wie bereits erwähnt, wurde sie gemeinsam mit der Aqua Claudia (38 n. Chr.) von Caligula begonnen und unter Claudius (52 n. Chr.) fertiggestellt[143].

Das Wasser der Anio Novus war eher schlammig und trüb. Als Grund gab Frontin an, dass beim 42. Meilenstein der Via Sublacensis der Anio-Fluss von bebauten Feldern aus fettem Erdreich umgeben war und das Ufer sich leicht löste. Deshalb wurde am Leitungsanfang ein Klärbecken angebracht[144].

Die Aqua Anio Novus erreichte eine Länge von 86,876 km. Dabei verliefen 72,964 km unterirdisch und 13,912 km oberirdisch. Die Brückenbögen innerhalb Roms waren gemeinsam mit der Aqua Claudia die höchsten der Stadt (bis zu 32,26 m)[145].

Die Wasserleitung, deren Ursprung bei Subiaco lag, folgte dem Fluss Anio zuerst in westlicher und dann in nordwestlicher Richtung. Danach lief sie nördlich weiter und kreuzte die Aqua Marcia und die Aqua Claudia. Ihr Kurs änderte sich dann nach Nordwesten und folgte dem Anio bis in die Nähe von Vivocaro[146]. Die Leitung führte weiter in das Tal von Empiglione, wo sie sich bei Osteriola in zwei verschiedene Leitungsstränge aufteilte. Ein Strang folgte den Aquae Anio Vetus und Claudia in Richtung Tivoli, der andere erstreckte sich in südwestlicher Richtung. Südlich von Tivoli änderte die Aqua Anio Novus ihren Kurs nach Südsüdosten und lief entlang der Ausläufer des Colle Ripoli und Monte Arcese, bis sie sich nach fünf Kilometern hinter Gericomio mit dem kürzeren Strang wieder vereinigte[147].

Südlich von Gericomio gelangte die Wasserleitung ins Tal von Acqua Raminga, welches sie über den eindrucksvollen Ponte S. Antonio (32 m hoch und ca. 125 m lang) überquerte. Die Leitung kam dann bei Gallicano an und überquerte Fosso Caipoli auf einem Aquädukt, den sie gemeinsam mit der Aqua Claudia teilte. Die Reste sind in der neuzeitlichen Straßenbrücke Ponte Scalino verarbeitet[148].

In der Nähe der Villa Bertone bei Capannelle mündete die Anio Novus in ihr Absetzbecken. Von dort aus hatte sie den gleichen Weg wie die Aqua Claudia und wurde ab der Via Latina 9,6 km auf Bogenstellungen und Substruktionen (0,9 km) getragen[149].

Innerhalb der Stadt endete die Anio Novus genauso wie die Aqua Claudia nahe dem Tempel der Minerva Medica.

Am Beginn der Leitung fasste die Anio Novus noch 193 000 m3/Tag. Davon kamen aber nur knapp 171 000 m3/Tag an den jeweiligen Bestimmungsorten an.

Der Rest wurde folglich illegal abgeführt, wobei Frontin aber vermutet, dass der Wasserdiebstahl später in noch größerem Maße praktiziert wurde[150].

Wichtige Restaurierungen wurden unter Trajan durchgeführt. Er verlegte die Wasserfassung der Anio Novus in die Gegend von Subiaco und versah die Leitung mit qualitätvollem Beton und einer Verkleidung aus Tuff und Ziegelmaterial.

Weitere Restaurierungen und Reparaturen fanden unter Hadrian und nach dem Zerfall des weströmischen Reiches (6. Jh. n. Chr.) statt[151].

2.10 Aqua Traiana

Von der Aqua Traiana existieren kaum antike literarische Überlieferungen, die über die Entwicklungsgeschichte Aufschluss geben. Denn nach dem Tode Frontins 103 n. Chr. gibt es nur mehr wenige Informationen zu den stadtrömischen Wasserleitungen. Die Aqua Traiana wurde zirka 109 n. Chr. erbaut. Frontin erlebte diesen Bau nicht mehr und konnte so in seinem Werk noch nichts von ihr berichten. Die Errichtung der Wasserleitung wird allerdings durch eine Inschrift[152] (109 n. Chr. datiert) bezeugt. Außerdem wurden Münzen mit demselben Prägedatum gefunden.

Die Gesamtlänge der Aqua Traiana betrug etwa 57 km[153]. Nach dem Verlassen des Quellgebietes am lacus Sabatinus führte die Leitung Richtung Vicarello und erreichte Trevignano, was durch Überreste gesichert ist.

Ihr weiterer Verlauf richtete sich nach dem Lauf der nach Rom führenden Straßen (Via Clodia, Via Cassia, Via Triumphalis). Danach folgte sie der Via Aurelia bis zur Porta S. Pancrazio[154].

Der Endpunkt der Traiana lag auf dem Janiculum[155]. Neben der Versorgung der Getreidemühlen, war wohl der Bau der Trajansthermen ein entscheidender Grund für den Bau der Aqua Traiana.

Mit ihrem Wasser versorgte die Leitung wohl die ganze Stadt; das beweisen zum einen Karten aus dem 16. Jahrhundert, sowie die Fasti Ostiensis : „VIII k(alendas) Iul(ias) (Traianus) aquam suo nomine tota urbe salientem dedicavit[156] “.

Das Leistungsvermögen der Traiana ist nicht überliefert, in der Forschung errechnete man einen Betrag von 116 000 m3/Tag.

Die Aqua Traiana ist in einem sehr schlechten Erhaltungszustand, aufgrund dessen man kaum Angaben zur Restaurierung und Entwicklung machen kann. Die wenigen Reste der Leitung stammen fast ausschließlich aus der trajanischen Periode und verfügen teilweise über Blendmauerwerk, Ziegelverkleidung und einer Bausubstanz aus hochwertigem opus caementitium[157].

2.11 Aqua Alexandrina

Die letzte der großen stadtrömischen Wasserleitungen, Aqua Alexandrina, wurde im Jahre 226 n. Chr.[158] von Alexander Severus zur Versorgung seiner Thermen fertiggestellt: „Opera veterum principum instauravit, ipse nova multa constituit, in his thermas nominis sui iuxta eas, quae Neronianae fuerunt, aqua inducta quae Alexandriana nunc dicitur[159] “.

Ihre Quellen lagen am Fuß der Albaner Berge, südlich der Via Praenestina.
Die Alexandrina hatte eine Gesamtlänge von 22,4 km[160].

Am Leitungsbeginn befand sich ein Absetzbecken, das zur Filtrierung des Wassers diente. Den genauen Verlauf kann man noch bis zur Überquerung der Via Labicana zurückverfolgen. Die weiteren Angaben beruhen auf Mutmaßungen, da keine Überreste auf der Strecke nach Rom und innerhalb der Stadt vorhanden sind. Gesichert scheint allerdings, dass sich ihr Endpunkt auf dem Marsfeld befunden hat, da sie hauptsächlich zur Versorgung der Thermen des Alexander Severus diente[161].

[...].


[1] Vgl. Herz, P.: Die Römische Kaiserzeit. In: Geschichte der Antike. Hrsg. v. H.J. Gehrke u.a.. S. 346.

[2] Vgl. Ebd. S. 347.

[3] Vgl. Ebd. S. 348.

[4] Vgl. Frontin. 1-12.

[5] Vgl. Fellmeth, U.: Brot und Politik. S. 73.

[6] z.B.: 241 Sicili a, 222 Gallia cisalpina, 206 Hispania citerior, ulterior, 148 Makedonien, 146 Africa, 133 Asia, 121 Gallia Narbonensis ;.

[7] Vgl. Fellmeth, U.: Brot und Politik. S. 74.

[8] Vgl. Drexhage, H.J.: Die Wirtschaft des Römischen Reiches. S. 23.

[9] Vgl. Ebd. S. 24/25.

[10] Kaiserzeit: 30 bzw. 27 v. Chr. (Etablierung der Alleinherrschaft des Augustus) – 284 n. Chr. (Regierungsbeginn von Kaiser Diokletian); Vgl. Herz, P.: Die Römische Kaiserzeit. S. 301.

[11] Vitruv: De architectura 8.1.1.

[12] Vgl. Sextus Iulius Frontinus: Wasser für Rom. Die Wasserversorgung durch Aquädukte. S. 6.

[13] Chatten: germ. Stamm im hessischen Raum; als chatti in Tacitus „Germania“ eingehend beschrieben.

[14] Vgl. Sextus Iulius Frontinus. Wasser für Rom. S. 5.

[15] de Kleijn, G.: The water supply of ancient Rome. S. 4.

[16] Frontin. 1.

[17] Bruun, C.: The Water Supply of Ancient Rome. S. 4.

[18] Vgl. Ebd. S. 4f.

[19] Vgl. Vitr. 1, praef. 2.

[20] Vgl. Ebd. 1, praef. 2.

[21] Insgesamt 20 Bücher, von denen die ersten 10 erhalten sind, das 11. bruchstückhaft und der Rest als Zusammenfassung des Konstantinos VII. Porphyrogenetos (byzant. Kaiser 905-959); KP 2,70 Jacoby 1885; Cary 1961. Sein Werk, das die römische Geschichte bis zum Jahr 264 v. Chr., dem Beginn der Punischen Kriege, beschreibt, wurde im Wesentlichen aus den römischen Annalen zusammengestellt und ist in Auszügen erhalten und in Zusammenfassungen anderer Autoren überliefert.

[22] Vgl. Dion.Hal. 3, 67, 5.

[23] Strab.geogr. 5, 3, 8.

[24] Plin.nat.hist. 36, 104.

[25] Ebd. 36, 121, 123.

[26] Vgl. Ebd. 36, 75.

[27] Kek, D.: Der römische Aquädukt als Bautypus und Repräsentationsarchitektur. S. 45.

[28] Vgl. Rut.Nam. 97.

[29] Vgl. Cassiod.Var. 7, 6, 1.

[30] Vgl. Ebd. 7, 6, 2. 3.

[31] Vgl. Ebd. 7, 6, 2.

[32] Ebd. 7, 6, 4.

[33] Vgl. Bruun, C.: The Water Supply of Ancient Rome. S. 5.

[34] Vgl. Garbrecht, G.: Wasser, Vorrat, Bedarf und Nutzung in Geschichte und Gegenwart. S. 133f.

[35] Vgl. Fahlbusch, H.: Wasserfassungen. S. 146.

[36] Vgl. Garbrecht, G.: Wasserversorgungstechnik in römischer Zeit. S. 17f.

[37] Vgl. Ebd. S. 20.

[38] Zwischen Spanien und Syrien gibt es 16 Talsperren römischen Ursprungs.

[39] Vgl. Garbrecht, G.: Wasserversorgungstechnik in römischer Zeit. S. 20f.

[40] Vgl. Ebd. S. 21.

[41] Vgl. Ebd. S. 21f.

[42] Vgl. Malinowski, R.: Auskleidung der Kanäle. S. 153.

[43] Vgl. Kek, D.: Der römische Aquädukt als Bautypus und Repräsentationsarchitektur. S. 90.

[44] Vgl. Garbrecht, G.: Wasserversorgungstechnik in römischer Zeit. S. 23/26.

[45] Vgl. Ebd. S. 26.

[46] Siehe Anhang Teil I Abb. 8/9, S. 115.

[47] Siehe Anhang Teil I Abb. 5/6/7, S. 113/114.

[48] Cassiod.var. 3, 30; Dion.Hal. 3, 67, 5; Liv. 1, 56, 2; Plin.nat.hist. 36, 104ff.; Strabo. 5, 3, 8.

[49] Vgl. Thüry, G. E.: Müll und Marmorsäulen. S. 10; Vgl. Weeber, K.W.: Alltag im Alten Rom. S. 13f.

[50] Vgl. Weeber, K.W.: Alltag im Alten Rom. S. 27.

[51] Vgl. Ebd. S. 30.

[52] Vgl. Ebd. S. 32.

[53] Siehe Anhang Teil I Abb. 1, S. 109.

[54] Vgl. Frontin. 5.

[55] Vgl. Diod.Sic. 20, 36, 1.

[56] Vgl. Frontin. 5.

[57] Frontin. 5. Schritt = passus – eigentlich ein Doppelschritt. Länge 1, 48 m. Eine römische Meile besteht aus 1000 passus.

[58] Vgl. Frontin. 5.

[59] Frontin. 5. 1 Quinarie ist ein sog. 5er Rohr mit einem Durchmesser von 1 ¼ Fingern.

[60] Vgl. Kek, D.: Der römische Aquädukt als Bautypus und Repräsentationsarchitektur. S. 130.

[61] Vgl. Frontin. 79.; Siehe Anhang Teil I Abb. 10, S. 116.

[62] Vgl. Frontin. 7., 9., 125.

[63] Vgl. Frontin. 6.

[64] Vgl. Frontin. 13.

[65] Frontin. 6.

[66] Siehe Anhang Teil I Abb.4, S. 112.

[67] Vgl. Frontin. 6., 66.

[68] Vgl. Kek, D.: Der römische Aquädukt. S. 134.; Ashby, T.: The aqueducts of ancient Rome. S. 70ff.

[69] Vgl. Ashby, T.: The aqueducts of ancient Rome. S. 78ff.

[70] Frontin. 21.

[71] Frontin. 21.

[72] Vgl. Aicher, P.: Guide to the aqueducts of ancient Rome. S. 36.; Frontin. 92.

[73] Frontin. 80.

[74] Frontin. 67/68.

[75] Vgl. Kleijn, G.: The water supply of ancient Rome. S. 12.; Frontin. 7., 9., 125.

[76] Vgl. Kek, D.: Der römische Aquädukt. S. 139.

[77] Vgl. Frontin. 7.

[78] Vgl. Kleijn, G.: The water supply of ancient Rome. S. 15.

[79] Plin.nat.hist. 31, 41.

[80] Vgl. Frontin. 7.

[81] Vgl. Kek, D.: Der römische Aquädukt. S. 143.

[82] Vgl. Aicher, P.: Guide to the aqueducts of ancient Rome. S. 37.

[83] Vgl. Ashby, T.: The aqueducts of ancient Rome. S. 129.; CIL 15 (Ziegel waren mit Stempeln versehen).

[84] Vgl. Evans, H.B.: Water distribution. S. 85.; Kek, D.: Der römische Aquädukt. S. 150.

[85] Frontin. 19.

[86] Vgl. Kek, D.: Der römische Aquädukt. S. 151f..; Frontin. 7.

[87] Vgl. Frontin. 12.

[88] Frontin. 81.

[89] Vgl. Bruun, C.: The Water Supply of Ancient Rome. S. 134.; Vgl. Evans, H.B.: Water distribution. S. 90.

[90] Vgl. Frontin. 7.

[91] Vgl. Frontin. 8.; lat. tepeo : lauwarm .

[92] M. Vispsanius Agrippa (63-12 v. Chr.) war Jugendfreund, Schwiegersohn und engster Vertrauter von Kaiser Augustus.

[93] Vgl. Frontin. 9.; 19.

[94] Vgl. Frontin. 68.; 19.

[95] Vgl. Frontin. 19.

[96] Vgl. Frontin. 68.; Vgl. Kek, D.: Der römische Aquädukt. S. 161.

[97] Frontin. 82.

[98] Vgl. Kek, D.: Der römische Aquädukt. S. 162.

[99] Vgl. Frontin. 9.

[100] Cass.Dio 49, 43, 1.

[101] Vgl. Frontin. 9.

[102] Vgl. Frontin. 7.; 9.; 19.

[103] Vgl. Kek. D.: Der römische Aquädukt. S. 166.

[104] Frontin. 83.; siehe Anhang Teil I Abb. 10, S. 116.

[105] Vgl. Kleijn, G.: The water supply of ancient Rome. S. 21.

[106] Vgl. Frontin. 125.; Vgl. Kek, D.: Der römische Aquädukt. S. 166.

[107] Cass.Dio. 54, 11, 7.

[108] Vgl. Plin.nat.hist. 31, 42.

[109] Vgl. Frontin. 10.

[110] Vgl. Cassiod.Var. 7, 6, 3.

[111] Vgl. Frontin. 10.; Plin.nat.hist. 31, 42.

[112] Frontin. 10.

[113] Vgl. Ashby, T.: The aqueducts of ancient Rome. S. 172ff..; Vgl. Kek, D.: S. 168.

[114] Vgl. Aicher, P.: Guide to the aqueducts of ancient Rome. S. 40.

[115] Vgl. Frontin. 22.

[116] Vgl. Frontin. 22.; Ashby, T.: S. 181f..; Kek, D.: S. 172.

[117] Frontin. 70.

[118] CIL 6, 31564.

[119] Vgl. Kek, D.: Der römische Aquädukt. S. 174.

[120] Frontin. 11.

[121] Die Naumachie ist ein von Kaiser Augustus zur Veranstaltung von Seeschlachten (z. B. wurde die Schlacht von Actium nachempfunden – 2 v. Chr.) angelegter See am rechten Tiberufer (536 m lang, 357 m breit) in Trastevere und ist heute von S. Cosimato, S. Fransesco a Ripa und dem Janiculum umgeben. (Vgl. Aicher: S.41.).

[122] Vgl. Frontin. 11.

[123] Frontin. 11.

[124] Vgl. Ashby, T.: The aqueducts of ancient Rome. S. 189.; Aicher, P.: Guide to the aqueducts. S. 41.

[125] Vgl. Frontin. 13.; Suet.Calig. 21.

[126] Vgl. Frontin. 13.; Suet.Calig. 20.

[127] Frontin. 14.

[128] Frontin. 14.

[129] Frontin. 14.

[130] Vgl. z. B. Garbrecht, G.: Wasserversorgungstechnik in römischer Zeit (1989) Abb. 17; Aicher, P.: Guide to the aqueducts. S. 42.

[131] Vgl. Ashby, T.: The aqueducts of ancient Rome. S. 193ff..; Aicher, P.: Guide to the aqueducts. S. 156ff.

Abb. 41/42.

[132] Vgl. Kek, D.: Der römische Aquädukt. S. 182.; Ashby, T.: The aqueducts of ancient Rome. S. 220ff.

[133] Vgl. Frontin. 19/20.

[134] Vgl. Kek, D.: Der römische Aquädukt. S. 183.

[135] Vgl. Ebd. S. 186.

[136] Vgl. Ebd. S. 187.

[137] Vgl. Frontin. 20.

[138] Vgl. Kek, D.: Der römische Aquädukt. S. 189.

[139] Frontin. 72.

[140] Vgl. Kek, D.: Der römische Aquädukt. S.189.

[141] Vgl. Cassiod.Var. 7, 6, 2/4.

[142] Frontin. 15.

[143] Vgl. Frontin. 13.; CIL 6, 1256.

[144] Vgl. Frontin. 15.

[145] Vgl. Frontin. 15.

[146] Vgl. Ashby, T.: The aqueducts of ancient Rome. S. 253ff..; Kek, D.: Der römische Aquädukt. S. 193f.

[147] Vgl. Ebd. S. 194ff.

[148] Vgl. Ebd. S. 197.

[149] Vgl. Frontin. 14.

[150] Vgl. Frontin. 73.

[151] Vgl. Kek, D.: Der römische Aquädukt. S. 200 f.

[152] CIL 6, 1260.

[153] Vgl. Hainzmann, M.: Untersuchungen zur Geschichte und Verwaltung der stadtrömischen Wasserleitungen. S. 139.

[154] Vgl. Kek, D.: Der römische Aquädukt. S. 203.

[155] Vgl. Garbrecht, G.: Wasserversorgung. S. 32.

[156] Fasti Ostiensis 22, 111/112.; Kleijn, G.: The water supply of ancient Rome. S. 27f.

[157] Vgl. Kek, D.: Der römische Aquädukt. S. 204.

[158] Vgl. Garbrecht, G.: Wasserversorgung. S. 26.

[159] Hist.Aug.,Alex.Sev. 25.: „Die Bauten früherer Kaiser stellte er wieder her; er selbst führte viele Neubauten durch, darunter Thermen, die seinen Namen tragen und in diejenigen Neros lagen; sie wurden mit einer eigenen Wasserleitung versehen, die heutzutage die alexandrinische genannt wird“.

[160] Garbrecht, G.: Wasserversorgung. S. 32f.

[161] Vgl. Ashby, T.: The aqueducts of ancient Rome. S. 315.; Vgl. Kek, D.: Der römische Aquädukt. S. 209.

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Detalles

Título
Untersuchungen zur Infrastruktur Roms in der Kaiserzeit. Die Versorgung Roms mit Wasser, Waren und Energie
Universidad
University of Regensburg  (Philosophischen Fakultät III)
Calificación
1,0
Autor
Año
2005
Páginas
137
No. de catálogo
V55754
ISBN (Ebook)
9783638506267
ISBN (Libro)
9783638709279
Tamaño de fichero
10414 KB
Idioma
Alemán
Notas
Die Arbeit befasst sich mit der wirtschaftlichen Versorgung der Stadt Rom in der Kaiserzeit.Dabei wird die Wasserversorung und die Versorgung Roms mit Waren besonders beleuchtet. Eine wichtige Rolle spielte dabei als "Versorgungszentrale" die Stadt Ostia. Im letzten Teil der Arbeit geht es um die Holzversorgung und den Energieverbrauch im antiken Rom, dargestellt anhand von anschaulichen Beispielen (z.B. Caracalla-Thermen).
Palabras clave
Untersuchungen, Infrastruktur, Roms, Kaiserzeit, Versorgung, Wasser, Waren, Energie
Citar trabajo
M.A. Nico Ernstberger (Autor), 2005, Untersuchungen zur Infrastruktur Roms in der Kaiserzeit. Die Versorgung Roms mit Wasser, Waren und Energie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55754

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