Erziehung und Kommunikation


Seminararbeit, 2001

24 Seiten, Note: Sehr Gut


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Erziehung
1.1. - Begriffsbestimmung
1.2. Erziehungsstile
1.2.1. Autoritärer Erziehungsstil
1.2.2. Demokratischer Erziehungsstil
1.2.3. Laissez-faire Erziehungsstil
1.2.4. Übertragung typologischer Modellvorstellungen auf die Schulsituation
1.3. Erziehung und Kommunikation

2. Kommunikation
2.1. Grundlagen der Kommunikation
2.2. Kommunikationsmodelle
2.2.1. Kommunikationsmodell nach Shannon/Weaver
2.2.2. Kommunikationsmodell nach Watzlawick
2.2.3. Kommunikationsmodell nach O`Reilly
2.2.4. Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun
2.2.4.1. Sachinhalt
2.2.4.2. Beziehung
2.2.4.3. Selbstoffenbarung
2.2.4.4. Appell
2.3. Transaktionsanalyse
2.3.1. Das Eltern-Ich
2.3.2. Das Kindheits-Ich
2.3.3. Das Erwachsenen-Ich

3. Praktische Umsetzung im Unterricht
3.1. Anwendung der Transaktionsanalyse

Schlussbemerkung

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Sachindex

Einleitung

In der vorliegenden Semesterreflexion wird versucht, anhand der von mir verwendeten Literatur, die komplexen Zusammenhänge der Thematik „Erziehung und Kommunikation“ zu erläutern.

Es wird versucht, detaillierte Literaturangaben im Text sowie im Literaturverzeichnis zu formulieren, um dem an Fragestellungen interessieren Leser gezielt weitere Informationsmöglichkeiten aufzuzeigen. Auf Grund der Komplexität des umfangreichen Gebietes wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben. Es wird auch darauf hingewiesen, dass aus Gründen der Lesbarkeit auf „geschlechtsneutrale“ Formulierungen verzichtet wird.

Die Thematik „Erziehung und Kommunikation “ wird von mir nicht nur aus „Interesse“ gewählt. Diese Semsterreflexion versucht, neben einer theoretischen Auseinandersetzung mit dem Thema Kommunikation, praktische Anregungen für die Unterrichtstätigkeit darzustellen.

Kapitel 1 befasst sich dem Thema Erziehung. Ausgehend von der Begriffsbestimmung werden die verschiedenen Erziehungsstile, welche die Kommunikationsform in der Klasse beschreiben, erläutert. Ausgehend von dem Kapitel Erziehung und Kommunikation setzte ich mich im Kapitel 2 mit den Grundlagen der Kommunikation auseinander. Es wird versucht anhand von praktischen Beispielen Kommunikationsmodelle und die Transaktionsanalyse zu beschreiben. In Kapitel 3 wird versucht, praktische Lösungsansätze für den Unterricht zu finden. Eine Schlussbemerkung soll diese Arbeit abrunden und schließlich werden im Literaturverzeichnis alle Literaturangaben und im Abbildungsverzeichnis die Abbildungen dargestellt.

1. Erziehung

1.1. - Begriffsbestimmung

Laut Lukesch gibt es kaum ein Wort, das in so verschiedenen Bedeutungen verwendet wird, wie der Terminus Erziehung. In einigen Verwendungsweisen des Wortes Erziehung wird davon ausgegangen, dass Erziehung ein Geschehen ist, das durch bestimmte Faktoren ausgelöst wird und irgendwelche Veränderungen in den Personen hervorruft, die unter dem Einfluss dieser Faktoren stehen (vgl. Lukesch, 1975, S. 18). Da ich mich aufgrund der Komplexität der Thematik einschränken muss, möchte ich eine, meiner Ansicht nach für den Unterricht sehr gut gebrauchende, Begriffsdefinition zitieren (zit. Lexikon zur Soziologie, 1973, S. 208):

Unter Erziehung versteht man „die Gesamtheit der persönlichkeitsprägenden Einflüsse, denen das Kind in seiner sozialen Umgebung unterliegt, ohne daß diese immer erzieherisch beabsichtigt sei müssen.“ und „alle Lernvorgänge, die die Erwachsenen über Kindheit und Jugend hinaus in formalen Ausbildungsinstitutionen wie im alltäglichen Leben vollziehen.“

1.2. Erziehungsstile

Erziehungsstile beschreiben die Art und Weise der Erziehung im Hinblick auf die Begründung und den Gebrauch von Autorität. Im allgemeinen werden – in Anlehnung an den Führungsstil – drei Erziehungsstile unterschieden: der autoritäre, der demokratische und der laissez-faire oder permissive Erziehungsstil (vgl. Lexikon zur Soziologie, 1973, S. 208)

Im einzelnen werden die drei Typen wie folgt von einander abgegrenzt (Es wurden zahlreiche Experimente zum Einfluss des Erziehungsstils auf die Gruppenatmosphäre durchgeführt) (vgl. Lukesch, 1975, S. 51):

1.2.1. Autoritärer Erziehungsstil

1. Alle Regeln werden durch den Gruppenleiter bestimmt.
2. Techniken und Verhaltensschritte werden schrittweise nacheinander durch die Autorität befohlen, so dass die in der Zukunft liegenden Schritte bis zu einem großen Ausmaß unbekannt sind.
3. Der Leiter diktiert üblicherweise die besonderen Arbeitsaufgaben jedes Gruppenmitgliedes.
4. Bei dem Lob und der Kritik der Arbeit jedes einzelnen Gruppenmitgliedes handelt der Leiter persönlich, aber er hält sich frei von aktiver Gruppenteilnahme, ausgenommen er demonstriert etwas. Er ist eher freundlich und unpersönlich als offen feindlich.

1.2.2. Demokratischer Erziehungsstil

1. Alle Regeln sind Gegenstand der Gruppendiskussion und –entscheidung. Dieser Prozess wird durch den Gruppenführer unterstützt und bestärkt.
2. Die Arbeitsperspektive wird durch die erste Gruppendiskussion festgelegt. Allgemeine Schritte zur Erreichung des Gruppenziels werden entworfen und falls technische Unterstützung notwendig ist, schlägt der Gruppenleiter zwei oder drei alternative Verfahren vor, aus denen gewählt werden kann.
3. Die Gruppenmitglieder können frei wählen, mit wem sie arbeiten wollen und die Aufgabenverteilung wird der Gruppe überlassen.
4. Bei Lob und Kritik ist der Gruppenleiter objektiv oder tatsachenorientiert und er versucht, ein möglichst vollwertiges Gruppenmitglied zu sein, ohne sich aber zu viel der Arbeit selbst zu widmen.

1.2.3. Laissez-faire Erziehungsstil

1. Es besteht völlige Freiheit für Gruppen- oder Einzelentscheidungen. Der Gruppenführer nimmt nicht daran teil.
2. Der Gruppenleiter stellt verschiedene Materialien zur Verfügung und erklärt, dass er nur dann Auskunft gibt, wenn er gefragt wird. Er nimmt an der Arbeitsbesprechung in keiner anderen Form teil.
3. Der Gruppenleiter nimmt an der Aufgabenverteilung überhaupt nicht teil.
4. Er gibt nur sehr selten Kommentare über die Arbeiten der Gruppenmitglieder, außer er wird darum gefragt. Er versucht nicht, am Lauf der Dinge teilzunehmen oder diesen zu unterbrechen.

1.2.4. Übertragung typologischer Modellvorstellungen auf die Schulsituation

Ursula Walz fand z.B. in ihrer Untersuchung heraus, dass eine gewisse Parallelität zwischen demokratischen Erziehungsstil und Gruppenunterricht herrscht. „Gruppenunterricht und Gruppenarbeit, wenn sie im gruppenpädagogischen Sinne verstanden werden, bieten ganz von selbst, d.h. durch die situativen Nötigungen (z.B. als Lehrer zurückzutreten, Gruppenführer einzusetzen, zwischen den Gruppen zu vermitteln, Berichterstatter einzuteilen) eine Fülle von pädagogischen Chancen, sich demokratisch, d.h. partnerschaftlich, schiedsrichterlich, ausgleichend, abwartend, diskussionsbereit usw. zu verhalten.“ (zit. Walz, 1964 in Lukesch, 1975, S. 56)

Meiner Ansicht nach hängen demnach Methodenvielfalt und Erziehungsstil in der Klasse eng zusammen. Der Frontalunterricht wird z.B. eher dem autoritären Erziehungsstil zuzuordnen sein oder Gruppenunterricht dem demokratischen Erziehungsstil. Der Laissez-fair Erziehungsstil kann bei Projektarbeiten sinnvoll sein.

1.3. Erziehung und Kommunikation

Erziehung findet in einem Austausch von Botschaften statt, mit denen Situationsdeutungen übermittelt, modifiziert oder bestätigt werden. Allerdings geschieht dieser Austausch von Botschaften nur teilweise mit vollem Bewusstsein der Interaktions- und Kommunikationspartner. Die Botschaften werden auf verschiedene Ebenen der Kommunikation oder in verschiedenen Sprachen übermittelt, die dem Bewusstsein der Sprachenden individuell verschieden weit zugänglich sind. Die verbale Sprache als das bevorzugte Ausdrucksmittel bewusster Botschaften wird durch die Körpersprache begleitet und interpretiert (Gesten, Mienen). So können zwischen diesen beiden Sprachen auch direkte Widersprüche entstehen (vgl. Wandel, 1977, S. 26ff).

Lehrer haben die Aufgabe, im Gespräch mit den Schülern ein bestimmtes Thema zu entfalten und dabei dem Sachanspruch des jeweiligen Gegenstandsgebietes genügen. Hinzu kommt die Notwendigkeit, den mitgeteilten Dingen eine persönliche Bedeutung für die Schüler zu geben. Dafür ist ein steter Perspektivenwechsel nötig, ein Verlassen der Lehrerperspektive und ein „Hineinversetzen“ in die Situation von Kindern oder Jugendlichen. Der Lehrer muss versuchen zu abstrahieren und die Sache des Unterrichtes mit den Augen der Schüler zu sehen (vgl. ebd., S. 32f).

Das nächste Kapitel setzt sich mit den Grundlagen der Kommunikation auseinander, die auch für den Unterricht eine entscheidende Rolle spielen.

2. Kommunikation

2.1. Grundlagen der Kommunikation

Ein einfaches Kommunikationsmodell erklärt das Prinzip der Informationsübermittlung. Ein Sender verschickt über einen Kanal eine Nachricht. Diese kommt beim Empfänger an und wird von diesem verstanden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Damit die Nachricht vollständig beim Empfänger ankommt, müssen verschiedene Fehlerquellen ausgeschaltet oder zumindest möglichst gering gehalten werden:

a) Störungen beim Sender: Die Nachricht wird nicht verständlich verschlüsselt,
z.B der Lehrer spricht in einer Fachsprache, die die Schüler nicht verstehen oder verwendet Fremdwörter
b) Störungen beim Übertragungskanal:
z.B.. der Lehrer spricht nicht laut genug, die Schüler können ihn nicht verstehen, die Schrift auf der Overheadfolie ist nicht groß genug, d.h. unleserlich
c) Störungen beim Empfänger:
z.B die Schüler passen nicht auf

(vgl. Tepperberg, 2000, S. 107f)

Nachstehend möchte ich das bekannteste Kommunikationsmodell (Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun) näher erläutern.

[...]

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Erziehung und Kommunikation
Hochschule
Pädagogische Akademie des Bundes in der Steiermark  (Abteilung für Berufsschulen)
Note
Sehr Gut
Autor
Jahr
2001
Seiten
24
Katalognummer
V5578
ISBN (eBook)
9783638134132
Dateigröße
580 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Erziehung
Arbeit zitieren
Mag. Andrea Kanzian (Autor:in), 2001, Erziehung und Kommunikation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5578

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