Zunächst soll in dieser Hausarbeit das orthodoxe islamische Offenbarungsverständnis vorgestellt werden, welches von Abu Zaid als ideologieanfällig und rational inkonsistent kritisiert und als das Bild des Islam identifiziert wird, welches im Westen auf die beschriebene oberflächliche Ablehnung und Verurteilung trifft. Diesem Verständnis, welches für den Ägypter gerade nicht den Islam umfassend beschreibt, wird dann die eigene Position des Ägypters kritisch entgegengestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das orthodox-traditionelle Offenbarungsverständnis im Islam
- Der Urpakt Gottes mit den Menschen und die Vorgänger Muhammads
- Die Berufung Muhammads
- Der Koran als präexistente Urschrift
- Der Vorgang der Offenbarung
- Offenbarung als Kommunikationsgeschehen
- Verbalinspiration und, Autorschaft' Gottes
- Der schriftlich fixierte Koran als unfehlbarer Text mit göttlicher Autorität
- Die Uninterpretierbarkeit des Koran
- Die wissenschaftliche Lehre von Nasr Hamid Abu Zaid
- Zur Person
- Wissenschaftlicher Anspruch und Primat der Interpretation
- Bezugspositionen in der islamischen Theologiegeschichte
- Die Mu'taziliten
- Kritik
- Kritik am orthodoxen Offenbarungs- und Koranverständnis
- Politische Kritik
- Abu Zaids Offenbarungsverständnis
- Kommunikation in menschlicher Sprache
- Traumgesicht und Verbalinspiration
- Der Koran als Kulturprodukt
- Interpretationsmethode und -ziel Abu Zaids
- Die verschiedenen Bedeutungsebenen
- Zwischen Sinn und Gehalt
- Schlussbemerkung und Fokus auf den Dialog mit dem Christentum
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem islamischen Offenbarungsverständnis und den Interpretationsmöglichkeiten des Korans. Dabei stehen die Ansichten des ägyptischen Wissenschaftlers Nasr Hamid Abu Zaid im Vordergrund, der sich kritisch mit dem orthodox-traditionellen Offenbarungsverständnis auseinandersetzt. Die Arbeit analysiert die zentralen Elemente des orthodoxen Offenbarungsverständnisses im Islam und stellt Abu Zaids eigene Position als Alternative dagegen.
- Das orthodoxe Offenbarungsverständnis im Islam
- Die Kritik Abu Zaids am orthodoxen Offenbarungsverständnis
- Abu Zaids eigene Position zum Offenbarungsverständnis
- Die Interpretationsmethode und -ziele Abu Zaids
- Der Dialog zwischen Christentum und Islam im Kontext des Offenbarungsverständnisses
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik des interreligiösen Dialogs und der pluralistischen Religionshypothese ein. Sie beleuchtet die Problematik von Überlegenheitsansprüchen im Verhältnis von Christentum und Islam und stellt die Bedeutung eines unvoreingenommenen Verstehens der „Autointerpretation“ der anderen Religion heraus.
Kapitel 2: Das orthodox-traditionelle Offenbarungsverständnis im Islam
Dieses Kapitel stellt das orthodoxe Offenbarungsverständnis im Islam dar, welches von Abu Zaid als ideologieanfällig und rational inkonsistent kritisiert wird. Es werden die zentralen Elemente dieses Verständnisses erläutert, wie der Urpakt Gottes mit den Menschen, die Berufung Muhammads, die präexistente Urschrift des Korans und die Verbalinspiration.
Kapitel 3: Die wissenschaftliche Lehre von Nasr Hamid Abu Zaid
In diesem Kapitel wird Abu Zaids eigene Position zum Offenbarungsverständnis vorgestellt. Er kritisiert das orthodoxe Verständnis als dogmatisch und uneinsichtig und betont die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Interpretation des Korans. Abu Zaids Offenbarungsverständnis versteht Offenbarung als Kommunikation in menschlicher Sprache, wobei die Bedeutung des Korans vielschichtig und kulturgebunden ist.
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- Anonym (Author), 2004, Keine Interpretation, wenn ein Text vorhanden ist? Koran und Offenbarung zwischen Tradition und Moderne bei Nasr Hamid Abu Zaid, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55826