Die Heilsarmee stellt sich in der Öffentlichkeit immer wieder als eine der ersten Freikirchen dar, in denen auch Frauen das Recht zu predigen zugestanden wurde. Gleichberechtigung wird von den Mitgliedern als ein Menschenrecht angesehen. Die Frau sei von Anfang an dem Mann gleichgestellt und habe in der „evangelistischen wie sozialen Arbeit Hervorragendes geleistet(.)“ , so heißt es in einer Selbstdarstellung der Gemeinschaft. Wie sieht es aber in der Wirklichkeit aus? Ist die Frau auf den sozialen Arbeitsbereich der Heilsarmee in den zugehörigen Sozialwerken beschränkt oder werden ihr auch Leitungspositionen anvertraut. Ist es möglich, dass sich eine religiöse Gemeinschaft konsequent von den Vorstellungen der Gesellschaft, in der sie existiert, loslösen kann?
Diese Arbeit möchte versuchen einige dieser Fragestellungen zu beleuchten und gleichzeitig einen Einblick in die Traditionen und Werte der Heilsarmee geben. Welche Rolle dabei die Selbsteinschätzung der Frauen auch im Hinblick auf die Vorschriften und "Gesetze" der Heilsarmee spielt, ist zentraler Untersuchungsansatz dieser Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Heilsarmee. Ein Einstieg
- Die Heilsarmee — kurzer Abriss zu ihrer Entstehung und Entwicklung
- Stellungnahmen der Heilsarmee zu „frauenrelevanten" Themen
- Ehe und Scheidung
- Sexualität
- Familie und Erziehung
- Herausragende Frauengestalten ganz oben in der Heilsarmee
- Catherine Booth — Die Mitbegründerin
- Evangeline Booth — Die erste Frau an der Spitze
- Eva Burrows — Die zweite Generalin
- Stellung der Frauen in der Heilsarmee heute
- Fazit
- Literaturangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Stellung der Frau in der Heilsarmee, einer freikirchlichen Gemeinschaft, die sich durch ihre hierarchische Struktur und ihre Betonung von Gleichberechtigung auszeichnet. Die Arbeit untersucht, ob die Frau in der Heilsarmee tatsächlich gleichberechtigt ist oder ob sie in bestimmten Bereichen, insbesondere im Hinblick auf ihre Karriere und Rollenverteilung, benachteiligt wird.
- Die historische Entwicklung der Heilsarmee und die Rolle der Frau in ihrer Gründung und Entwicklung.
- Die Stellungnahmen der Heilsarmee zu Themen wie Ehe, Scheidung, Sexualität und Familie und deren Auswirkungen auf die Rolle der Frau.
- Die Karrierewege von herausragenden Frauengestalten in der Heilsarmee, insbesondere der beiden Generalinnen, und ihre Bedeutung für die Gleichberechtigung.
- Die aktuelle Situation der Frau in der Heilsarmee, insbesondere im Hinblick auf Arbeitsteilung, Karrierechancen und Rollenverständnis.
- Die Frage, ob die Heilsarmee es geschafft hat, sich von traditionellen Geschlechterrollen in der Gesellschaft zu lösen.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema ein und stellt die Heilsarmee als eine freikirchliche Gemeinschaft vor, die sich durch ihre soziale Arbeit und ihre hierarchische Struktur auszeichnet. Es werden Fragen aufgeworfen, ob die Frau in der Heilsarmee tatsächlich gleichberechtigt ist oder ob sie eher in den sozialen Bereichen tätig ist und nur in Ausnahmefällen hohe Ämter bekleidet.
Das zweite Kapitel beleuchtet die Geschichte der Heilsarmee und die Rolle von William und Catherine Booth bei ihrer Gründung. Es wird gezeigt, wie die Heilsarmee sich von den Methodisten abgrenzte und eine militärische Struktur annahm. Die internationale Ausbreitung der Heilsarmee und ihre Bedeutung für die soziale Arbeit werden ebenfalls dargestellt.
Das dritte Kapitel analysiert die Stellungnahmen der Heilsarmee zu Themen wie Ehe, Scheidung, Sexualität und Familie. Es wird deutlich, dass die Heilsarmee eine traditionelle Sichtweise auf diese Themen hat, die jedoch auch Aspekte der modernen Gesellschaft berücksichtigt. So wird beispielsweise Verhütung akzeptiert, jedoch die Abtreibung nur in Ausnahmefällen.
Das vierte Kapitel stellt die Lebensläufe von Catherine Booth, Evangeline Booth und Eva Burrows vor, die drei herausragenden Frauengestalten der Heilsarmee. Es wird gezeigt, wie diese Frauen durch ihr Engagement und ihre Überzeugungskraft die Gleichberechtigung der Frau in der Heilsarmee vorangetrieben haben.
Das fünfte Kapitel untersucht die aktuelle Situation der Frau in der Heilsarmee. Es werden anhand von Interviews mit Offizierinnen die Herausforderungen und Diskriminierungen aufgezeigt, denen Frauen in der Heilsarmee ausgesetzt sind, insbesondere im Hinblick auf Arbeitsteilung, Karrierechancen und Rollenverständnis.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Heilsarmee, Gleichberechtigung, Frau, Mann, Rollenverständnis, Karriere, Familie, Ehe, Scheidung, Sexualität, Sozialarbeit, Hierarchie, Tradition, Religion, Freikirche, Deutschland. Die Arbeit beleuchtet die Frage, ob die Heilsarmee, trotz ihres Strebens nach Gleichberechtigung, traditionelle Geschlechterrollen reproduziert und ob die Frau in der Heilsarmee tatsächlich die gleichen Chancen wie der Mann hat.
- Quote paper
- Andrea Kuschel (Author), 2006, Gleichberechtigung trotz Hierarchie und Uniform? Stellung der Frau in der Heilsarmee, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55843
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