Satzglieder: Subjekt - Prädikat - Akkusativobjekt


Internship Report, 2006

33 Pages, Grade: 1,7


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Inhaltsverzeichnis

1. Sachanalyse
1.1 Syntax: Die Lehre vom Bau des Satzes
1.2 Linguistische Operationen zur Differenzierung von Satzgliedern
1.2.1 Die Verschiebeprobe
1.3 Subjekt – Prädikat – Akkusativobjekt

2. Didaktische Analyse
2.1. Begründung der Lernaufgabe
2.1.1 Bedeutsamkeit des Unterrichtsinhaltes für die Schüler
2.2 Didaktische Reduktion
2.2.1 Schwierigkeitsanalyse
2.3 Stellung des Unterrichtsinhaltes im größeren Zu-

3. Voraussetzungen für den Unterricht
3.1 Situation der Klasse
3.2 Externe Voraussetzungen

4. Formulierung der Lernziele
4.1 Grobziel
4.2 Feinziele

5. Überlegungen zur Methodik
5.1 Einstiegsmöglichkeiten
5.2 Artikulation
5.3 Sozial- und Aktionsformen
5.4 Medien
5.5 Unterrichtsprinzipien
5.6 Tafelbild

6. Geplanter Unterrichtsverlauf

7. Literaturverzeichnis

8. Anhang
8.1 Folie mit grammatikalischen Regeln
8.2 Arbeitsblatt mit Transferübungen
8.3 „Kurgeschichte“ der Einstiegsphase

1. Sachanalyse

1.1 Syntax: Die Lehre vom Bau des Satzes

Die Lehre vom Bau des Satzes wird mit dem Begriff „Syntax“ beschrieben. Als eine grammatische Teildisziplin beschäftigt sich die Syntax mit dem Aufbau von Sätzen und deren grammatischen Eigenschaften (vgl. Kürschner, W. 2005, S.158). Dabei bestehen Sätze aus Wörtern und zusammengehörigen Wortgruppen. Diese „Fragmente“ aus denen sich Sätze zusammensetzen werden auch als „Konstituenten“ oder „Satzglieder“ bezeichnet.

Innerhalb der Syntax steht der grammatische Bau von Sätzen im Vordergrund. Dabei gilt es einfache von zusammengesetzten Sätzen zu differenzieren:

(1) Der einfache Satz:

Dem einfachen Satz liegt ein Verb zugrunde, welches weitere Satzglieder aufruft.

Beispiel: „Ich wünsche dir alles Gute zum Geburtstag.“

(2) Der zusammengesetzte Satz

Der zusammengesetzte Satz kann aus mehreren einfachen Sätzen bestehen. Diese Sätze sind einander nachgeordnet, könnten aber auch für sich alleine stehen. Man bezeichnet dies als Satzverbindung.

Beispiel: „Auf meinem Bücherregal haben viele Bücher gestanden, in denen waren Informationen über unterschiedlichste Bereiche zu finden.“

Darüber hinaus kann der zusammengesetzte Satz auch aus mehreren unselbständigen Teilsätzen bestehen, die nicht für sich alleine stehen können. Dabei handelt es sich in der Regel um mindestens eine Nebensatz und eine Hauptsatz. Man bezeichnet dies dann als Satzgefüge (vgl. Sitta, H. in Praxis Deutsch 68, S.22).

Beispiel: „Er kam nach Mannheim zurück, nachdem er drei Wochen In Paris gewesen war.“

Des Weiteren werden Sätze nach ihrer Form und Äußerungsabsicht unterschieden. Dabei gilt es Aussage-, Frage- und Aufforderungssätze zu unterscheiden:

- Der Aussagesatz:

Im Aussagesatz steht die Personalform des Verbs an zweiter Stelle.

Beispiel: „Christa fährt heute nach Frankfurt.“

- Der Fragesatz:

Der Fragesatz kann in Form einer Entscheidungsfrage gestellt werden, wobei er dann zwangsläufig mit der Personalform des Verbs beginnt. Als Antwort würde ein Wort reichen, das heißt man könnte ihn mit „ja/nein“ beantworten. Wobei natürlich auch vage Antworten wie zum Beispiel „vielleicht“ möglich sind.

Beispiel: „Gehst du einkaufen?“

Der Fragesatz kann darüber hinaus mit einem Fragewort eingeleitet werden. Ist dies der Fall, so erwartet man eine Antwort die über ein Wort hinausgeht.

Beispiel: „Wo gehst du heute Nachmittag hin?“

- Der Aufforderungssatz

Der Aufforderungssatz beginnt mit dem Imperativ des Verbs.

Beispiel: „Fahr doch endlich!“

Siezt der Sprecher die angesprochene Person oder bezieht sich in die Aufforderung mit ein, so steht das Verb im Konjunktiv I Präsens.

Beispiele: „Seien wir doch mal ehrlich!“

„Seien Sie unbesorgt!“

Bei allgemeinen Aufforderungen steht das Verb meist im Infinitiv.

Beispiel: „Vor Gebrauch öffnen!“

(vgl. Hoberg, R. und U. 2003, S.41)

1.2 Linguistische Operationen zur Differenzierung von Satzgliedern

Die Satzglieder eines Satzes können mit Hilfe verschiedener Methoden ermittelt werden. Dabei können diese als selbständige „Blöcke“ verschoben werden. Dies bezeichnet man dann als „Verschiebeprobe“. Die Satzglieder können jedoch auch durch Wörter oder Wortgruppen ersetzt werden, was dann als „Ersatzprobe“ bezeichnet wird.

Darüber hinaus führt Sitta in seinem Basisartikel „Syntax – Die Lehre vom Bau des Satzes“ noch die „Klangprobe, Umformungsprobe“, sowie die „Abstrichprobe“ auf (vgl. Sitta, H. in Praxis Deutsch 68, S.23).

Da die geplante Unterrichtsstunde die Methode der „Verschiebeprobe“ zum Gegenstand haben wird, wird an dieser Stelle nicht näher auf die anderen Methoden eingegangen werden.

1.2.1 Die Verschiebeprobe

Die Verschiebeprobe geht auf Hans Glinz zurück. Ihre „Prinzipien haben - von der ersten Auflage (1959) an – stark die Satzgliedlehre der Dudengrammatik beeinflusst (vgl. Sitta, H. in Praxis Deutsch 68, S.24).

Es werden hierbei unter Zuhilfenahme der Verschiebeprobe (=Permutationstest) die Satzglieder eines Satzes ermittelt. Dabei handelt es sich um Wörter oder auch Wortgruppen, welche als Ganze verschoben werden können.

Im Rahmen des Schreibunterrichts dient diese Methode zur „Herstellung eines variationsreicheren Ausdrucks und zur Verbesserung des argumentativen Aufbaus der Rede“ (vgl. Sitta, H. in Praxis Deutsch 68, S.23).

Beispiel: „Im März / blühen / die ersten Blumen.“

„Die ersten Blumen / blühen / im März.“

„Blühen / die ersten Blumen / im März?“

1.3 Subjekt – Prädikat – Akkusativobjekt

I. Das Subjekt:

Das Subjekt wird auch unter dem Begriff „Satzgegenstand“ geführt. Erfragt wird das Subjekt mit Hilfe der „wer oder was – Frage“.

Das Subjekt kann aus einem Nomen, Pronomen oder auch einer Substantivgruppe bestehen.

Beispiele: „Der Schüler schreibt.“ à Subjekt = Nomen

Er schreibt eine Arbeit.“ à Subjekt = Pronomen

Der Leiter der Schule schreibt.“ à Subjekt = Substantiv-

gruppe

Besteht das Subjekt aus einem ganzen Satz, so spricht man von einem „Subjektsatz“

Beispiel: „Wann er kommt, interessiert uns nicht.“

(vgl. Hoberg, R. und U. 2003, S.42)

II. Das Prädikat

Der Satzteil, durch den die Wortart des Verbs vertreten wird, bezeichnet man als „Prädikat“ oder auch „Satzaussage“. Bei der Verschiebeprobe behält das Prädikat seinen festen Platz, außer man stellt den Satz zu einem Fragesatz um. Im Fragesatz nimmt das Prädikat die so genannte V1-Stellung ein, das heißt es steht zu Beginn des Satzes. „In der Prädikatsrolle stehen Verben, die nach Person und Zahl mit dem Satzgegenstand (Subjekt) übereinstimmen (grammatische Kongruenz).“ (vgl. Hoberg, R. und U. 2003, S.42). Das Prädikat kann ein- oder mehrteilig sein.

Beispiele: „Der Schüler schreibt einen Brief.“

„Der Schüler hat einen Brief geschrieben.“

„Der Schüler will einen Brief schreiben.“

III. Das Akkusativobjekt

Das Akkusativobjekt wird als eine Ergänzung des Satzes angesehen. Welche Ergänzungen ein Satz mit sich führt hängt vom Verb ab, welches diese „aufruft“. Die vorliegende Ergänzung wird vor allem durch Pronomen und Substantivgruppen vertreten. Bei bestimmten Verben kann das Akkusativobjekt auch ein Nebensatz sein.

Beispiele: „Der Junge ruft den Hund.“

„Der Junge ruft ihn.“

„Ich weiß, dass er hier ist.“

(vgl. Hoberg, R. und U. 2003, S.42).

2. Didaktische Analyse

2.1. Begründung der Lernaufgabe

Die Bildungsstandards für den mittleren Schulabschluss legen für das Fach Deutsch vier Kompetenzbereiche zugrunde, deren Inhalte bis zum Ende des oben genannten Schulabschlusses erreicht sein sollen. Dabei steht der Kompetenzbereich „Sprache und Sprachgebrauch untersuchen“ in enger Beziehung zu den Kompetenzbereichen „Sprechen/Zuhören, Schreiben“ und „Lesen – mit Texten und Medien umgehen“ (vgl. Bildungsstandards im Fach Deutsch für den Mittleren Schulabschluss 2003, S.7). Laut den Standards sollen sich die Schüler im Rahmen des Kompetenzbereichs „Sprache und Sprachgebrauch untersuchen“ mit grammatischen Phänomenen und deren Funktion auseinandersetzen. Das so erlernte Wissen soll auf die Sprachbewusstheit, sowie die Textherstellung und Textüberarbeitung angewendet werden. Die grammatischen Phänomene sollen dabei nicht isoliert, sondern in ihrer Funktion vermittelt werden. Dabei wird zu einer „Verbindung von grammatischer Analyse und Sprachhandeln (Sprechen und Schreiben)“ geraten (vgl. Erwartungshorizonte für das Fach Deutsch: Klassenstufen 6 und 8, S.37).

Darüber hinaus sollen die Schüler laut den Erwartungshorizonten bis zum Ende der Klassenstufe 6 die Fähigkeit besitzen, Satzglieder mit Hilfe von Proben zu ermitteln. Als Satzglieder werden unter anderem Prädikat, Subjekt und auch die Akkusativergänzung aufgeführt. Der spielerische Umgang zur Ermittlung der Satzglieder soll über die Umstellprobe vollzogen werden. Auch für Übungen die dem Schreibstil der Schüler zuträglich sein sollen, werden Umstellproben empfohlen (vgl. Erwartungshorizonte für das Fach Deutsch: Klassenstufen 6 und 8, S.38).

Zudem sind die Vermittlung der Fachtermini, sowie die Differenzierung zwischen Wortarten und Satzteilen inhaltliche Ziele der Erwartungshorizonte.

Der Lehrplan des Fachs Deutsch für die Klassenstufen 5-9/10 stellt im vierten Lernbereich „Sprachbetrachtung und Grammatik“ fest, dass die Schüler in diesem Lernbereich unter anderem „beim Sprechen und Schreiben nach, verschiedenen Ausdrucksmöglichkeiten“ suchen sollen und „dass der jeweilige Zusammenhang von Form und möglicher Wirkung“ bewusst gemacht werden soll. Diese Beziehung zwischen Ausdruck und Inhalt bzw. Funktion kann laut Lehrplan auf verschiedenen Ebenen stattfinden. Eine der im Lehrplan aufgeführten Ebenen wäre die Satzebene.

Mit Blick auf die vorliegende Unterrichtsplanung und die vom Lehrplan erhobenen Ziele, sollen die Schüler:

- „die Funktion grammatischer Strukturen erkennen und wichtige Begriffe der grammatikalischen Fachsprache kennen und verwenden,
- die eigenen Ausdrucksmöglichkeiten mit Hilfe grammatikalischen Wissens bzw. metasprachlicher Kompetenz erweitern“ (Lehrplan Deutsch für die Klassenstufen 5-9/10, S. 40).
- Unter dem Teilbereich „Satzglieder“ benennt der Lehrplan Zielsetzungen, die mit denen der Erwartungshorizonte identisch sind. Ziele sind unter anderem, dass die Schüler die Umstellprobe, sowie die Ermittlung der Satzglieder mittels der Fragemethode erlernen sollen. Auch das Wissen über die entsprechenden Fachtermini soll den Schülern laut Lehrplan vermittelt werden (vgl. Lehrplan Deutsch für die Klassenstufen 5-9/10, S. 78/79).

2.1.1 Bedeutsamkeit des Unterrichtsinhaltes für die Schüler

Sprache ist das Medium über das Menschen miteinander kommunizieren. Schüler begegnen diesem Medium tagtäglich. Sie benötigen sprachliche Kompetenz um sich mitteilen, sowie Mitteilungen verstehen zu können. Mit dem Verlassen der Schule, aber auch schon vorher, werden unterschiedlichste Lebensbereiche diese Kompetenz einfordern. Als wichtige Lebensbereiche wären hier das soziale Umfeld der Schüler, ihre sozialen Beziehungen zu anderen Menschen und darüber hinaus der später anstehende, berufliche Bereich zu erwähnen. Der Blick auf die Lehrstellensituation zeigt die Bedeutsamkeit der sprachlichen Kompetenz. Viele Arbeitgeber klagen über Defizite im Bereich der sprachlichen Fähigkeiten der Bewerber. Hier wird nicht allein die Rechtschreibung, sondern auch die Fähigkeit zum sprachlichen Ausdruck angesprochen.

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Details

Title
Satzglieder: Subjekt - Prädikat - Akkusativobjekt
College
University of Koblenz-Landau  (Germanistik)
Course
Fachpraktikum Germanistik
Grade
1,7
Author
Year
2006
Pages
33
Catalog Number
V55954
ISBN (eBook)
9783638507738
ISBN (Book)
9783656783794
File size
611 KB
Language
German
Notes
Die Unterrichtsstunde wurde im Rahmen des germanistischen Fachpraktikums erstellt und auch gehalten. Die Arbeitsblätter wurden selbst entworfen.
Keywords
Satzglieder, Subjekt, Prädikat, Akkusativobjekt, Fachpraktikum, Germanistik
Quote paper
Christina Schulz (Author), 2006, Satzglieder: Subjekt - Prädikat - Akkusativobjekt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55954

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