Suchtrisiken für Kinder und Jugendliche in Armut


Hausarbeit, 2005

15 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Begriffserläuterung

3. Ausmaße der Armut

4. Tabak
4.1 Tabakkonsum im Vergleich Armut und Bevölkerung
4.2 Ursachen des Rauchverhaltens
4.3 Umfrageauswertung

5. Alkohol
5.1 Alkoholkonsum im Vergleich Armut und Bevölkerung
5.2 Umfrageauswertung

6. Prävention

7. Fazit

8. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Kinder und Jugendliche beginnen immer früher und häufiger Zigaretten und Alkohol zu konsumieren. Die Armut in Deutschland wird immer größer. Im folgenden Aufsatz wird aufgezeigt, ob Kinder und Jugendliche die in Armut leben, ein erhöhtes Suchtrisiko haben und daraus folgend die nötigen Präventionsaufgaben aufgeführt. Die nachfolgende Arbeit bezieht sich auf den Aufsatz von Prof. D. Henkel (2003).

2. Begriffserläuterung

Der folgende Aufsatz bezieht sich auf die „gewöhnliche“ Armut, von der Millionen Menschen in Deutschland betroffen sind, die allerdings kaum wahrgenommen wird. Diese Armut bezieht sich auf das Nettoäquivalenzeinkommen der einzelnen Haushalte. Dieses Nettoäquivalenzeinkommen berechnet sich nach der Anzahl der Familienmitglieder, deren Alter und dem zur Verfügung stehenden Einkommen aller Familienmitglieder mit unterschiedlicher Gewichtung der einzelnen Personen, im Vergleich zum Durchschnittsnettoeinkommen der Bevölkerung. Beträgt das errechnete Einkommen einer Familie weniger als 50% oder 60% des Durchschnittseinkommens der Gesamtbevölkerung, so zählt die Familie als einkommensarm. Dies wird betitelt mit der „gewöhnlichen“ Armut.

3. Ausmaße der Armut

Bei Kindern und Jugendlichen, die in Armut leben und aufwachsen, wurden die Ursachen dafür in der Regel durch die Armutssituation ihrer Eltern begründet. Ende 2003 waren rund ein Drittel der Sozialhilfeempfänger Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren (Statistisches Bundesamt 2004). Allerdings sind die Familien, die aus Unwissenheit, Scham oder Angst vor der sozialen Kontrolle, keine Sozialhilfe in Anspruch nehmen nicht mitgerechnet. Man kann also davon ausgehen, dass noch viel mehr Kinder und Jugendliche in Sozialhilfe begründeter Armut leben als bekannt ist. Sicher ist allerdings, dass 2001 jedes zehnte Kind in Deutschland in Armut aufgewachsen ist, das waren ca. 1,5 Millionen Kinder (Deutsches Kinderhilfswerk). Diese Zahl ist, bedingt durch die zunehmende Arbeitslosenzahl, steigend. Zudem nimmt die Zahl der sich scheidenden Ehen immer mehr zu. Heutzutage werden 54,0% aller Ehen geschieden. (Statistisches Bundesamt 2005) Viele Menschen, überwiegend Frauen, geraten nach einer Scheidung zumindest kurzfristig in eine Armutssituation. Jene Frauen sind meist allein erziehend und erhalten oft keinen oder unregelmäßigen Kindes-, wie auch Trennungsunterhalt. (Bundesministerium für Arbeit und Soziale Sicherung 2005) Gelingt es jemandem sich aus der Armut herauszubewegen, verbleibt er meist im Bereich des Armutsrisikos und ist somit in hohem Maße armutsgefährdet. Diese Personen haben ein so geringes Einkommen, dass eine kritische Veränderung der Lebenssituation sie oft wieder in die Armut führen kann. Solch eine Veränderung wäre unter anderem eine Ehetrennung, die Geburt eines Kindes und die Arbeitslosigkeit.

4. Tabak

Nach dem Jugendschutzgesetz dürfen Kinder erst ab einem Alter von 16 Jahren öffentlich rauchen und Tabakwaren erwerben. Trotzdem ist die Raucherquote der Kinder und Jugendlichen immens gestiegen, wie auch das Alter des ersten Rauchkonsums gesunken. November 2004 lag das Durchschnittsalter des Rauchens der ersten Zigarette bei einem Alter von 13,6 Jahren, der Beginn des täglichen Rauchens bei 15,6 Jahren. (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 2004)

4.1 Tabakkonsum im Vergleich Armut und Bevölkerung

Von den 11- bis 15-Jährigen Schülerinnen und Schülern rauchten 1995, anhand eines repräsentativen WHO-Surveys ermittelt, 17 % der Armen. Im Vergleich hierzu rauchten 7% der Wohlhabenden und 10% der Kinder mit mittlerem Status. Dieses Verteilungsmuster erstreckt sich über alle Altersklassen, wie die Daten des Mikrozensus von 1995 zum täglichen Zigarettenkonsum zeigen. Damals rauchten 46% der Sozialhilfeempfängerinnen und 49% der Sozialhilfeempfänger, während in der Vergleichsgruppe der 18- bis 29- Jährigen lediglich 26% bzw. 36% Tabak konsumierten. „Bei den vorgestellten Daten handelt es sich um Querschnittsdaten, die noch keine Rückschlüsse auf Ursache-Wirkungsbeziehungen zulassen, weil kausale mit selektiven Prozessen konfundiert sein können“ (Henkel 2003:4). Es ist nicht bekannt, ob die Raucher schon geraucht haben, bevor sie arm waren oder ob sie durch die Armut damit begonnen haben. Allerdings geraten Kinder und Jugendliche nicht in Armut, weil sie rauchen, sondern die Ursache ist mit der Armut ihrer Eltern begründet. Man kann folglich davon ausgehen, dass die Armut ein bedeutsamer Risikofaktor in Bezug auf das Rauchen ist. „Arme rauchen nicht nur häufiger, sondern sie beginnen damit auch wesentlich häufiger im frühen Kindesalter. Für sie besteht daher (…) ein deutlich erhöhtes Risiko, das Rauchen beizubehalten, zu intensivieren und tabakabhängig zu werden“ (Henkel 2003:4). Zudem fällt es Armen besonders schwer mit dem Rauchen wieder aufzuhören.

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Suchtrisiken für Kinder und Jugendliche in Armut
Hochschule
Frankfurt University of Applied Sciences, ehem. Fachhochschule Frankfurt am Main
Veranstaltung
Gesellschaft und Persönlichkeit
Note
1,0
Autor
Jahr
2005
Seiten
15
Katalognummer
V55992
ISBN (eBook)
9783638508025
ISBN (Buch)
9783656785873
Dateigröße
472 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Suchtrisiken, Kinder, Jugendliche, Armut, Gesellschaft, Persönlichkeit
Arbeit zitieren
Kerstin Hamsen (Autor:in), 2005, Suchtrisiken für Kinder und Jugendliche in Armut, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55992

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