Für den "Exportweltmeister" Deutschland sind die Handelsbeziehungen mit den ost- und mitteleuropäischen Staaten von enormer Bedeutung. Ein Wandel dieser Beziehungen hat direkte Auswirkungen auf deutsche Unternehmen, Arbeitsplätze aber auch auf die gesamteuropäische Wirtschaftskraft.
Der Außenhandel der neuen EU-Mitgliedstaaten unterlag einem dramatischen Wandel nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Ostblocks. Die vormals zentral-gelenkten Warenströme orientierten sich bereits vor dem EU-Beitritt der ostmitteleuropäischen Staaten im Mai 2004 Richtung Westen und integrierten sich zunehmend unter den Bedingungen der Marktwirtschaft. Die vorliegende Arbeit analysiert die Entwicklung der Handelsbeziehungen der neuen EU-Mitgliedsstaaten zu den bisherigen EU-Staaten vor und nach der EU-Osterweiterung.
Neben der Frage nach den Gewinnern und Verlieren dieser Handelsumlenkungen, wird das Ausmaß der potentiell erreichbaren Handelvolumina untersucht. Zur Klärung welche Handelschaffung möglich ist, werden verschiedene theoretische Aspekte von Integrationseffekten auf den Außenhandel betrachtet und deren Auswirkungen aufgezeigt. In einem Schwerpunkt werden analytische und empirische Studien vorgestellt, die vor allem unter dem Ansatz von Gravitations-Modellen die Potentiale der Handelsverflechtungen analysieren und deren Einflussfaktoren aufzeigen. Unter anderem werden die Wirkungen institutioneller Strukturen, Währungsschwankungen und sogenannter negativer Integrationseffekte wie Handelsumlenkungen untersucht.
Zudem werden Daten der tatsächlichen Handelsentwicklungen betrachtet, die die Feststellung erlauben, dass die langfristigen Vorhersagen der theoretischen Modelle grundsätzlich bestätigt werden.
Im Ergebnis stellt die Arbeit fest, dass die neuen EU-Mitgliedstaaten erfolgreich ihre Außenhandelspotentiale werden ausnutzen können. Herausforderungen, denen sie hierbei gegenüberstehen, werden benannt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Analyse der Außenhandelsverflechtungen nach dem Systemwechsel
- 2.1 Handelsstruktur vor 1990
- 2.2 Allgemeine theoretische Aspekte
- 2.2.1 Statische Integrationseffekte
- 2.2.2 Dynamische Integrationseffekte
- 2.3 Das Gravitationsmodell
- 3. Prognosen und Ergebnisse empirischer Studien
- 3.1 Frühe Prognosen und tatsächliche Entwicklung bis zur Osterweiterung
- 3.2 Potentiale durch die Europäischen Währungsunion
- 3.3 Einfluss von Institutionen
- 3.4 Die besondere Situation der ostdeutschen Bundesländer
- 3.5 Erkenntnisse weiterer Studien
- 4. Erste Erkenntnisse über das Ausmaß der tatsächlichen Entwicklung nach der EU-Osterweiterung
- 5. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung der Handelsbeziehungen zwischen den neuen und alten EU-Mitgliedstaaten vor und nach der Osterweiterung. Sie analysiert die Veränderung des Außenhandels der neuen Mitgliedstaaten im Anschluss an den Zusammenbruch des Kommunismus und die Verschiebung hin zu einer westlichen Integration im Vorfeld der EU-Erweiterung im Mai 2004. Ein Schwerpunkt liegt auf der Bewertung der potenziellen Handelsströme, wobei verschiedene theoretische Aspekte der Integrationseffekte auf den Außenhandel betrachtet und deren Folgen dargestellt werden.
- Theoretische Analyse der Integrationseffekte auf den Außenhandel
- Anwendung des Gravitationsmodells zur Prognose von Handelsströmen
- Empirische Studien zur Analyse des Einflusses von Institutionen, Währungsschwankungen und anderen Faktoren auf die Handelsbeziehungen
- Bewertung der tatsächlichen Entwicklung des Handels nach der EU-Osterweiterung
- Identifizierung von Erfolgsfaktoren für die neuen Mitgliedstaaten zur Nutzung des Handelspotenzials
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 stellt die Forschungsfrage und die Relevanz der Untersuchung dar. Kapitel 2 analysiert die theoretischen Grundlagen der Integrationseffekte auf den Außenhandel und beleuchtet die Handelsstruktur vor 1990. Kapitel 3 diskutiert die Ergebnisse empirischer Studien, einschließlich Prognosen und der tatsächlichen Entwicklung vor der Osterweiterung. Kapitel 4 behandelt die ersten Erkenntnisse über die tatsächliche Entwicklung nach der EU-Osterweiterung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Außenhandel, Integration, Osterweiterung der EU, Gravitationsmodell, empirische Studien, Institutionen, Währungsschwankungen, Handelsströme und Erfolgsfaktoren.
- Quote paper
- Dipl.-Volkswirt Stephan Bartke (Author), 2006, Die Entwicklung der Handelsverflechtung zwischen den alten und den neuen EU-Mitgliedern vor und nach der Osterweiterung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56018