Schriftsprache begegnet uns immer und überall. Wer Lesen und Schreiben gelernt hat, kann sich kaum noch vorstellen, es nicht zu können. Der Mensch neigt dazu, Schriftzeichen entziffern zu wollen und sei es noch so uninteressant. Jeder kennt diesen Drang, wenn man in der U-Bahn sitzt und eine Reklametafel direkt neben sich leuchten sieht. Man muss einfach wissen, welche Botschaft diese uns vermitteln möchte und beginnt zu lesen.
Kinder bekommen dieses Verhalten schon sehr früh mit. Allerdings ist die Schriftsprache eines von vielen Rätseln dieser Welt, die sie ergründen wollen. Einige schaffen dies ansatzweise schon vor dem Schuleintritt, während andere in den ersten Schuljahren und auch noch länger erhebliche Probleme haben, jenes zu lernen, was doch so einfach und selbstverständlich erscheint. Da jedoch dem Lesen und Schreiben in unserer heutigen Gesellschaft eine große Bedeutung beigemessen wird, haben Kinder mit Lese- und Rechtschreiblernproblemen eine sehr ungünstige Ausgangssituation, denn in der Schule wird das Wissen hauptsächlich über die Schriftsprache vermittelt. Dadurch ist ein Abrutschen schon in den ersten Klassenstufen regelrecht vorprogrammiert. Dies kann sich in eine Spirale verwandeln und eine Gefährdung der schulischen, beruflichen sowie sozialen Integration bedeuten, denn die Fähigkeiten des Lesens und Schreibens werden als selbstverständlich vorausgesetzt. Werden nicht frühzeitig Fördermaßnahmen veranlasst, so führt dies schnell zu Enttäuschung und beeinträchtigt häufig das Selbstbewusstsein vieler Schüler.
In dieser Arbeit möchte ich das Problem des Lesens und teilweise auch des Schreibens aufgreifen. Welche Ausgangsituationen beeinflussen das Lesenlernen? Wie muss der Unterricht gestaltet sein und wie muss sich der Unterricht verändern, damit ein Kind unter den günstigsten Bedingungen lernt? Wie kann man Lese- und Schreibschwierigkeiten vorbeugen? Welche Bedeutung hat der Legastheniebegriff auf die Entwicklung eines Kindes und ist dieser überhaupt gerechtfertigt?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Teil l: Lesen und Schreiben im schulischen Alltag
- Definitionen
- Definition Lesen
- Definition Schreiben
- Geschichte des Lesens
- Bedeutung des Lesens
- Vorraussetzungen für das Lesen- und Schreibenlernen
- Fähigkeiten beim Lesen und Schreiben
- Verschiedene Methode des Lesenlernens
- Überblick über die Leselehrmethoden
- Die synthetischen Verfahren
- Die Buchstabiermethode
- Die Lautiermethode
- Kritische Zusammenfassung
- Das analytische Verfahren
- Die Ganzheitsmethode
- Kritische Zusammenfassung
- Methodenintegration
- Gründe für das Auftreten von Lese- und Schreibschwierigkeiten
- Probleme durch allgemeine Faktoren
- Probleme aufgrund sozialer Herkunft
- Leseunterricht gestalten
- Unterricht verändern
- Lernen aus Fehlern
- Prävention
- Definitionen
- Teil 11: Legasthenie und seine Kritik
- Legasthenie
- Definition von Legasthenie
- Der schwankende und inkonsistente Legastheniebegriff (Position von Jörg Schlee)
- Standpunkt von Hans Brügelmann
- Erlass zu Förderung von Schülern mit besonderen Schwierigkeiten beim Lernen des Lesens und Rechtschreibens
- Klassifizierung von Lernschwierigkeiten
- Legastheniekonzept aus psychologischer Sicht
- Legasthenie als Krankheit
- Zusammenfassung
- Allgemeiner Blick auf Legasthenie
- Erlass zu Förderung von Schülern mit besonderen Schwierigkeiten beim Lernen des Lesens und Rechtschreibens
- Position von Renate Valtin
- Kritische Bemerkung zum Umgang mit Legasthenikern
- Schlusswort
- Anhang: Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Thematik des schulischen Lesens und Schreibenlernens im Kontext der Veränderung. Dabei wird der Fokus auf das Konstrukt der Legasthenie gelegt und kritisch beleuchtet. Ziel ist es, die Herausforderungen des Lesens und Schreibens im schulischen Alltag zu analysieren und die Bedeutung des Legastheniebegriffs in der Entwicklung von Kindern zu hinterfragen.
- Definition und Bedeutung von Lesen und Schreiben im schulischen Kontext
- Geschichte des Lesens und die Entwicklung der Lesekultur
- Voraussetzungen und Fähigkeiten beim Lesen- und Schreibenlernen
- Verschiedene Methoden des Lesenlernens und ihre Kritik
- Gründe für das Auftreten von Lese- und Schreibschwierigkeiten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik des Lesens und Schreibens im schulischen Alltag dar und erläutert die Bedeutung des Themas für die Entwicklung von Kindern. Im ersten Teil der Arbeit werden die Begriffe Lesen und Schreiben definiert und die Geschichte des Lesens beleuchtet. Die Bedeutung des Lesens in der heutigen Gesellschaft wird hervorgehoben und die Voraussetzungen sowie Fähigkeiten für das Lesen- und Schreibenlernen werden erläutert. Verschiedene Methoden des Lesenlernens, wie die Buchstabiermethode, die Lautiermethode und die Ganzheitsmethode, werden vorgestellt und kritisch betrachtet. Im Anschluss werden die Gründe für das Auftreten von Lese- und Schreibschwierigkeiten untersucht, wobei allgemeine Faktoren und Probleme aufgrund sozialer Herkunft, insbesondere bei Migrantenkindern, beleuchtet werden. Der zweite Teil der Arbeit befasst sich mit dem Konstrukt der Legasthenie und seiner Kritik. Zunächst wird der Begriff Legasthenie definiert und anschließend die Position von Jörg Schlee, der den Legastheniebegriff als schwankend und inkonsistent kritisiert, erläutert. Der Standpunkt von Hans Brügelmann, der die Ausgrenzung einer gesonderten Gruppe von Legasthenikern ablehnt, wird im Anschluss dargestellt. Brügelmann kritisiert den bayerischen Erlass zur Förderung von Schülern mit besonderen Schwierigkeiten beim Lernen des Lesens und Rechtschreibens und hinterfragt die wissenschaftliche Grundlage des Legastheniekonzepts. Die Position von Renate Valtin, die die Existenz der Legasthenie als Krankheit in Frage stellt, wird im Anschluss erläutert. Valtin schlägt vor, den Begriff Legasthenie durch die Bezeichnung „Lese- Rechtschreib- Schwierigkeiten" zu ersetzen. Zum Schluss werden kritische Bemerkungen zum Umgang mit Legasthenikern geäußert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das schulische Lesen und Schreibenlernen, die Legasthenie, Leseschwierigkeiten, Rechtschreibschwierigkeiten, Lese- und Schreibmethoden, Lese- und Schreibförderung, Inklusion, Integration, schulische Entwicklung und Lernprozesse. Die Arbeit analysiert die Herausforderungen des Lesens und Schreibens im schulischen Alltag und hinterfragt die wissenschaftliche Grundlage des Legastheniebegriffs. Dabei werden verschiedene Methoden des Lesenlernens, die Gründe für das Auftreten von Lese- und Schreibschwierigkeiten sowie die Bedeutung von Inklusion und Integration im schulischen Kontext beleuchtet.
- Arbeit zitieren
- Anja Neugebauer (Autor:in), 2006, Schulisches Lesen und Schreibenlernen im Kontext der Veränderung mit dem kritischen Blick auf das Konstrukt der Legasthenie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56097
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