Die Ermordung Philipps II. und Alexanders Nachfolge


Term Paper, 2004

22 Pages, Grade: 2,5


Excerpt


Inhalt

1. Einleitung
1.1 Thema der Arbeit
1.2 Problemstellung

2. Das letzte Lebensjahr von Phillip II
2.1 Die Pixodarusaffäre
2.2 Phillips Tod

3. Die Nachfolge Alexanders
3.1 Alexanders Machtantritt
3.2 Maßnahmen zur Herrschaftssicherung

4. Schlusswort

Quellenverzeichnis

Literaturverzeichnis

1. Enleitung

Phillip II war König der Makedonen von 360- 336 V. Chr., dabei war er faktisch gesehen nur der Vormund des eigentlichen königlichen Erben, seines Neffen Amyntas, der minderjährige Sohn des Perdikkas.

Phillip starb jung im Alter von 47 Jahren. Zu der Zeit befand er sich auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn als König, hatte er doch in den 24 Jahren seiner Regentschaft viel erreicht.1

Zu seinen größten Verdiensten zählten die Einigung Makedoniens, die Neuordnung des makedonischen Heeres2 und die Bündnisse mit seinen Gegnern.3 Zu Phillips sorgsam bedachten Maßnahmen gehörte auch die Erziehung seines Thronfolgers. Phillip hatte überwiegend aus politischen und taktischen Gründen sieben Frauen geheiratet, von denen ihm aber nur zwei beinahe gleichaltrige Söhne geschenkt wurden.

Alexander, der 356 von Olympias geboren wurde, wurde als Thronfolger seinem Bruder Arrhidaios vorgezogen, da dieser retardiert war.4

Alexander wurde von nun an zu seiner Rolle als Thronfolger erzogen, wobei sein Lehrer Aristoteles eine wichtige Rolle einnahm.5

1.1. Thema der Arbeit

Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Übergang von der Herrschaft Phillips II von Makedonien zur Regierung Alexanders des Großen.

Im Wesentlichen werden das letzte Lebensjahr Phillips mit den besonders hervorhebungswürdigen Geschehnissen und der Machtantritt Alexanders beleuchtet.

Die Pixodarusaffäre und die Umstände von Phillips Tod nebst möglicher Drahtzieher des Mordes sind Gegenstand des zweiten Kapitels. Da sich die Forschung nicht sicher ist, ob es neben dem getöteten Pausanias, dem Mörder Phillips, noch andere Hintermänner gab, werden in 2.2 unterschiedliche Möglichkeiten diskutiert.

Alexanders Nachfolge folgt im dritten Kapitel. Neben seiner Machtübernahme werden dort auch die Maßnahmen seiner Herrschaftssicherung besprochen. In Kapitel 3.2 wird der Umgang Alexanders mit möglichen Anstiftern des Mordes an seinem Vater dargestellt.

Abschließend wird im Schlusswort eine kurze Diskussion und Stellungnahme der Verfasserin zu finden sein.

1.2. Problemstellung

Bei dem Anfertigen einer Hausarbeit zum Thema Alexander und Phillip stellt sich die Problematik der Quellenlage. Die Quellen sind meist aus zweiter oder dritter Hand und sind aus diesem Grund der Verfremdung und Verzerrung ausgesetzt. Quellen von Zeitgenossen sind nicht vorhanden und so muss versucht werden aus den unterschiedlichen Quellen den gemeinsamen Kern heraus zu filtern.

Obwohl Iustin nur bedingt glaubhaft ist, da er verschiedene Quellen zusammenfasste und sich des Tyrannentypos bei Alexander bediente, ist er für die Ermordung Phillips II nicht ganz auszuklammern, da es keine anderen Quellen zu diesem Thema gibt.

In der folgenden Arbeit werden Quellen von Iustin, Diodor, und Plutarch benutzt.

Die Ermordung Phillips stellt eine Problematik in der Forschung dar. Es ist nicht feststellbar, ob sein Mörder Pausanias Ausführer eines Mordkomplotts war, oder ob er eigenmächtig und aus persönlichen Gründen gehandelt hatte. Die Foschung gibt hier eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Spekulation, die in dieser Arbeit ausführlich vorgestellt werden.

War es Olympias, die verstoßene Ehefrau und Mutter Alexanders, die ihren Ehemann tot sehen wollte? Oder war es auch der makedonische Adel oder Alexander selbst, der den Mord Phillips in Auftrag gab?

2. Das letzte Lebensjahr von Phillip II

In seinem letzten Lebensjahr erreichte Phillip II von Makedonien eines seiner größten Ziele. Die Vereinigung der griechischen Staaten in einem Bund. Dieser Bund, bekannt als der griechische oder korinthische Bund, wurde im Frühjahr 337 von den griechischen Staaten anerkannt.6

Es wurde ein Bundesrat eingerichtet, der eine souveräne Körperschaft bildete. Hammond schreibt dazu:

„ (...)der korinthische Bund [war] dem makedonischen Staat, was die St ä rke der einsetzbaren Truppen anging, deutlich ü berlegen. Der Rat hatte disziplin ä re. Juristische und finanzielle Befugnisse, durch welche die Mitgliedstaaten gebunden waren. “ 7

Phillip befand sich zu der Zeit schon im Kriegszustand mit Persien. Ihm war es nun wichtig, den Rat für sich zu gewinnen und ein militärisches Bündniss zwischen dem korinthischen Bund und Makedonien zu erwirken. Ende 337 erklärte der Rat Persien den Krieg und Phillip wurde zum Hegemon gewählt.8

Im Frühjahr des Jahres 336 schickte Phillip eine Vorhut der zusammengestellten Streitkräfte nach Asien unter der Führung dreier makedonischer Generäle. Phillip sollte mit seinen Truppen im Herbst gleichen Jahres folgen.

Phillips Ziele in Persien unterschieden sich von denen des korinthischen Bundes. Der Bund wollte Persien für seine Missetaten in Griechenland bestrafen und die Griechen in Asien befreien, während Phillip vor hatte eine totale Niederlage Persiens zu erreichen.9

Ein weiteres einschneidenes Erlebnis in Phillips letztem Jahr, war seine Vermählung mit einer makedonischen Bürgerlichen, namens Kleopatra.10 Diese Vermählung führte zu einem Bruch mit seiner Frau Olympias und seinem Sohn Alexander.

Olympias sah ihre Stellung als künftige Königinmutter und den Rang ihres Sohnes Alexanders als Thronerbe in Gefahr, da Phillip die neue Frau an seiner Seite anscheinend bevorzugte.11

Diese Befürchtungen sind nicht ganz unbegründet gewesen, denn die junge Frau, Kleopatra, von Phillip später Eurydike genannt, könnte einen Sohn zur Welt bringen, der Alexander seine Stellung streitig machen könnte.

Umstritten ist nun die von Satyros überlieferte Geschichte von einem Streit zwischen Attalos, dem Vormund der Braut, und Alexander auf dem Hochzeitsfest.12

Demnach trank Attalos auf das Wohl der Braut mit den Worten: „Von nun an werden die, welche uns zu Königen geboren werden, echtbürtige Söhne sein und keine Bastarde.“

Alexander muss das auf sich bezogen haben, da seine Mutter Molosserin war und er demnach kein reiner Makedone war.

Alexander soll nach dieser Aussage von Attalos, seinen Becher nach ihm geschmissen haben, woraufhin Phillip sein Schwert gezogen haben soll um auf seinen Sohn loszugehen. Phillip sei dabei gestolpert und Alexander soll ihn daraufhin beschimpft haben.13

Erstaunlich bei dieser umstrittenen Geschichte ist, dass Phillip Attalos gewähren lies und seinen Sohn nicht verteidigt hat, schlimmer noch, er soll sogar auf ihn losgegangen sein.14

Gleichzeitig wird deutlich, wie groß der Einfluss des makedonischen Adels war und dass Phillip diesen Einfluss respektierte.15

Der makedonische Adel war sehr daran interessiert, einen rein makedonischen Thronfolger zu sehen und sah sich im Recht dies frei kund zu tun. Dieses Recht beschnitt Alexander, indem er den Becher nach Attalos geworfen haben soll und Phillip konnte dieses Verhalten seines Erben nicht dulden, da er selber als König dieses Recht der Adeligen respektierte.

Nach dem Zerwürfniss mit Alexander und Olympias, die zu ihrem Sohn gehalten hatte, flohen sie nach Epirus zu Olympias Bruder Alexander.16 Phillip holte Alexander auf Anraten von Demaratos aus Korinth, einem der angesehensten Vertreter des promakedonischen Griechenlands, zurück an den Hof.17

2.1. Die Pixodarusaffäre

Die karische Affäre, oder auch die Pixodarusaffäre genannt, ist zeitlich nicht genau einzuordnen. Wirth legt die Affäre in die Zeit, als Alexander sich in Illyrien befand und seine Rolle als Thronfolger wackelig zu sein schien.18

Pixodarus war Satrap von Karien. Da Karien auf dem Weg nach Persien lag, musste Phillip unweigerlich durch dieses Gebiet, wenn er in Asien einmarschieren wollte. Um dies besser durchführen zu können, brauchte er das Wohlwollen von Pixodarus. Am Besten konnte Phillip das durch eine politische Heirat erreichen.19

Also verabredete er mit dem Satrapen die Heirat von dessen Tochter mit seinem Sohn Arrhidaios. Als Alexander von den Plänen seines Vaters erfuhr, war er derart aufgebracht und in Sorge um seine Rolle als Thronerbe, dass er sich persönlich an Pixodarus wandte um sich selbst als Bräutigam anzubieten.20

Phillip hörte davon und entgegnete seinem Sohn, dass der Thronerbe, also Alexander, zu gut wäre um in eine karische Familie einzuheiraten. Aus diesem Grund hätte er Arrhidaios als Bräutigam vorgesehen.

Als die Affäre herauskam, wies Pixodarus die Heitratspläne von sich und wandte sich wieder seinem persischen König zu.21

Bei der anschließenden Aussprache zwischen Vater und Sohn war Philotas, der Sohn Parmenions anwesend. Dadurch können Rückschlüsse auf den Einfluss des makedonischen Adels geschlossen werden.

[...]


1 Wirth, Phillip II, S. 169

2 Das Heer wurde nun mit Schilden und langen Speeren, den Sarissen, ausgestattet. Eine neue Einheit „Phalanx“ wurde gegründet, die ein Fußheer darstellten.

3 Phillip hatte die Absicht, die Griechen zu einer Gemeinschaft mit den Makedonen zu gewinnen. Durch die Aneignung griechischer Zivilisation erreichte er eine griechisch- makedonische Integration. Damit läutete er den Hellenismus ein. Vgl. Wirth, Phillip II, S.10

4 Gehrke, Geschichte des Hellenismus, S. 7. Olympias stammte aus dem Geschlecht der Molosser in Epirus ab. Phillips Ehe mit ihr besiegelte ein Bündnis mit Olympias Bruder, dem epirotischen König Alexander.

5 Ebd. S, 8. Alexander war zu der Zeit schon 15 Jahre alt und von Akarnane Lysimachos erzogen worden. Aristoteles studierte zwei Jahre mit Alexander wichtige Mythen und Ansätze geographischer und physischer Phänomene.

6 Hammond, Alexander der Große, S. 40. Der korinthische Bund wurde beschlossen, um den Frieden zu bewahren und die bestehenden Verfassungen beizubehalten. Es wurde vereinbart sich gegen jeden zusammenzuschließen, der dem allgemeinen Frieden zuwiderhandelte.

7 Ebd. S. 40

8 Ebd. S, 40. Philllips Befugnisse waren durch den Titel „Hegemon“, den er im Rahmen des Bundes tragen durfte, genau festgelegt. Er sollte die Truppen anführen und war somit der Befehlshaber der gemeinsamen Streitkräfte des Bundes.

9 Ebd. S 41

10 Kleopatra war der Mündel von Attalos, der zu der makedonischen Oberschicht gehörte und einer der ranghöchsten Truppenführer Phillips war. Außerdem war er mit einer Tochter Parmenions verheiratet. Vgl: Wirth, Phillip II, S. 165

11 Cawkwell, Phillip of Macedon, S. 178 „ The marriage was an affair of the heart and instantly menaced the position Olympias at court(...) “

12 Hammond, Alexander der Große, S. 44

13 Vgl. Iustin 9,7

14 Plutarch Al 9,5 schreibt, dass Phillip nur durch gutes Zureden davon abzuhalten war, seinen Sohn zu töten.

15 Vgl. dazu Müller, S. 28

16 Phillip soll Olympias wegen Ehebruchs verstoßen haben. Gleichzeitig wurde Kleopatra in Eurydike umbenannt, was eine Degradierung Olympias darstellte. Phillips Mutter hieß Eurydike; es ist nun anzunehmen, dass Kleopatra die Stelle der Königinmutter einnehmen sollte. Dies war nicht im Interesse von Olympias, die ihren Sohn auf dem Thron sehen wollte und selbst Königinmutter werden wollte, um ihren Einfluss nicht zu verlieren. (Hammond, S. 44-46) Badian berichtet, Alexander sei nach Illyrien ins Exil gegangen, während seine Mutter allein nach Epirus zu ihrem Bruder floh. (Badian, The Death of Phillip II, S.244)

17 Vgl. dazu Müller, S.28; Wirth, Phillip II, S. 165

18 Wirth, Phillip II, S. 165; zur zeitlichen Einordnung der Affäre vgl. Müller, S. 29 f.

19 Badian, The Death of Phillip II, S. 245

20 Hammond, Alexander der Große, S. 46

21 Badian, The Death of Phillip II, S. 245

Excerpt out of 22 pages

Details

Title
Die Ermordung Philipps II. und Alexanders Nachfolge
College
Justus-Liebig-University Giessen  (Geschichts- und Kulturwissenschaften)
Course
Alexander der Große- Entstehung und Krise eines Weltreiches
Grade
2,5
Author
Year
2004
Pages
22
Catalog Number
V56141
ISBN (eBook)
9783638509121
ISBN (Book)
9783638664370
File size
588 KB
Language
German
Keywords
Ermordung, Philipps, Alexanders, Nachfolge, Alexander, Große-, Entstehung, Krise, Weltreiches
Quote paper
Jasmine Weimann (Author), 2004, Die Ermordung Philipps II. und Alexanders Nachfolge, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56141

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