Unternehmenskauf


Seminar Paper, 2005

26 Pages, Grade: 2,0


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Problemstellung und Aufbau der Arbeit

2. Unternehmenstransaktionen im Wege des Asset-Deals
Unternehmenskauf im Rahmen des Asset-Deals
Ertragsteuerliche Behandlung des Käufers
Umsatzsteuer und Grunderwerbsteuer beim Unternehmenskäufer
Unternehmensverkauf im Rahmen des Asset-Deals
Ertragsteuerliche Verkaufsfolgen bei natürlichen Personen und Personengesellschaften
Ertragsteuerliche Behandlung der veräußernden Kapitalgesellschaft
Umsatzsteuer und Grunderwerbsteuer beim Unternehmensverkäufer

3. Unternehmenstransaktionen im Wege des Share-Deals
Unternehmenskauf im Rahmen des Share-Deals
Ertragsteuerliche Behandlung des Anteilskäufers
Umsatzsteuer und Grunderwerbsteuer beim Anteilskäufer
Unternehmensverkauf im Rahmen des Share-Deals
Ertragsteuerliche Behandlung des Anteilsverkäufers
Umsatzsteuer und Grunderwerbsteuer beim Anteilsverkäufer

4. Gegenüberstellung der beiden Transaktionsformen
4.1 Vergleich der Transformationsarten Share-Deal bzw. Asset-Deal
4.1.1 Vorteile und Nachteile aus Sicht des Käufers
4.1.2 Vorteile und Nachteile aus Sicht des Verkäufers
4.2 Einsatz von Unternehmenskaufmodellen
4.2.1 Alte und neue Step-up-Modelle
4.2.2 Vorgeschaltete Umwandlung

5. Rückblick und offene Probleme

Anhang

Quellenverzeichnis
1. Literatur
Bücher
Zeitschriftenaufsätze
2. Rechtsprechung

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Problemstellung und Aufbau der Arbeit

Durch die Umsetzung einer weitreichenden Reform bei der Unternehmensbesteuerung haben sich die Rahmenbedingungen seit 2001 für Unternehmenstransaktionen stark geändert.[1] Weiterhin ist aber beim Unternehmens(ver)kauf zwischen zwei Grundtypen zu unterscheiden, nämlich dem Asset-Deal und dem Share-Deal.

Beim Share-Deal kommt es zur Firmenübernahme durch Erwerb der einzelnen Anteile, sprich das Unternehmen wird durch Übertragung seines Rechtsträgers veräußert. Im Gegensatz dazu werden beim Asset-Deal einzelne Wirtschaftsgüter erworben, nicht Anteile, und das Unternehmen geht durch Übertragung der Vermögenswerte über.[2] Folglich wird gerade nicht die rechtlich selbständige Unternehmensbeteiligung verkauft. Für die steuerrechtliche Behandlung dieser beiden Fallgruppen ist es sinnvoll eine vom Zivilrecht abweichende Definition festzuhalten. Als Asset-Deal im steuerlichen Sinne wird nicht nur die Transaktion von Wirtschaftsgütern bzw. Wirtschaftsgütergesamtheiten bezeichnet, sondern auch der Kauf und Verkauf von Personengesellschaftsanteilen. Dagegen ist der Share-Deal aus steuerlicher Sicht die Transaktion von Kapitalgesellschaftsanteilen.[3] Innerhalb dieser beiden Formen der Unternehmenstransaktion kommt es zu Interessenskonflikten zwischen Erwerber und Veräußerer, da beide unterschiedliche steuerliche Ziele verfolgen. Während der Verkäufer die Steuerbefreiung gem. § 8b Abs. 2 KStG oder die Tarifermäßigung gem. §§ 16, 34 EStG in Anspruch nehmen möchte, stehen beim Erwerber folgende Gestaltungsziele im Vordergrund: Transformation von Anschaffungskosten in Abschreibungspotential, Nutzung übernommener Verlustvorträge, sowie die steuerliche Abzugsfähigkeit von Finanzierungskosten.[4]

Im Rahmen dieser Arbeit wird auf die Behandlung der beiden Modelle für die jeweiligen Vertragspartei und auf die steuerrechtlichen Fragen und Gestaltungsmittel beim Unternehmens(ver)kauf eingegangen.[5]

2. Unternehmenstransaktionen im Wege des Asset-Deals

Der Begriff Asset-Deal bezieht sich steuerrechtlich sowohl auf den (Ver)Kauf von Wirtschaftsgütern und Wirtschaftsgütergesamtheiten, als auch auf die Transaktion von Anteilen an Personengesellschaften und Mitunternehmerschaften.

2.1 Unternehmenskauf im Rahmen des Asset-Deals

2.1.1 Ertragsteuerliche Behandlung des Käufers

Eine Unterscheidung nach Erwerb der Wirtschaftsgüter von Einzelunternehmen bzw. Personengesellschaften und von Kapital-gesellschaften ist nicht notwendig, da die steuerliche Qualifizierung aus Sicht des Erwerbers rechtsformunabhängig ist.[6]

Der Beteiligungskauf an einer Personengesellschaft steht dem Betriebserwerb in Form des Asset-Deals im Grundsatz gleich: Der Kauf eines Betriebs oder Teilbetriebs wird steuerlich wie der Kauf aller einzelnen Wirtschaftsgüter des Betriebs bzw. des Teilbetriebs behandelt. Dass nicht ein einheitliches Ganzes, sondern einzelne Bestandteile erworben werden, ergibt sich aus § 6 Abs. 1 Nr. 7 EStG, wonach beim Kauf eines Betriebs die einzelnen Vermögensgegenstände mit dem jeweiligen Teilwert anzusetzen sind.[7] Wesentliches steuerliches Ziel beim Erwerb eines Unternehmens ist die Verteilung des Kaufpreises auf abschreibungsfähige Wirtschaftsgüter durch Aufstockung der Vermögensgegenstände, ein sog. Step-up.[8] Dabei gilt es für Einzel-unternehmen den Kaufpreis auf die erworbenen Vermögensgegenstände aufzuteilen und für Personengesellschaften positive Ergänzungsbilanzen zu bilden. Im Ergebnis führt es in beiden Fällen zu steuerwirksamen Abschreibungspotential.[9] Die Aufteilung des Gesamtkaufpreises, der auch sämtliche passivierungsfähige Verbindlichkeiten des Veräußerers beinhaltet[10], erfolgt laut BFH-Rechtsprechung nach der sog. Stufentheorie: Auf erster Stufe werden die übernommenen und zuvor beim Verkäufer bilanzierten Vermögensgegenstände mit ihrem Teilwert aktiviert. Stufe zwei besagt die Aufnahme der jetzt originären, immateriellen Wirtschaftsgüter in die Bilanz. Eine ggf. verbleibende Residualgröße ist auf dritter Stufe als Geschäfts- oder Firmenwert zu aktivieren. Kann nachgewiesen werden, dass ein solcher nicht besteht, ist der Mehrbetrag auf Stufe vier als sofort abzugsfähige Betriebsausgabe zu behandeln.[11] Bzgl. dem so geschaffenen, neuen Abschreibungspotential besteht nun beim Käufer das Interesse dieses innerhalb möglichst kurzer Zeit gem. den Afa-Regeln (§ 7 EStG) abzuschreiben. Dem Firmenwert wird eine gewöhnliche Nutzungsdauer von 15 Jahren zugesprochen (§ 7 Abs. 1 S. 3 EStG) und daher liegt es im Rahmen einer vorteilhaften Steuergestaltung nahe, möglichst hohe Werte auf den ersten beiden Stufen zu erreichen.

[...]


[1] Vgl. Schaumburg, H., in: Schaumburg, H., Unternehmenskauf im Steuerrecht, 2004, S. 4.

[2] Vgl. Holzapfel, H.-J., Unternehmenskauf in Recht und Praxis, 2001, S. 101, Tz. 131.

[3] Vgl. Rödder, T./Hötzel, O./Müller-Thuns, T., Unternehmenskauf, 2003, S. 518, Tz. 1.

[4] Vgl. Schaumburg, H., Unternehmenskauf im Steuerrecht, 2004, S. V.

[5] Im Rahmen der Arbeit wird angenommen, dass es sich bei beiden Vertragsparteien um Steuerinländer handelt und der Vertragsgegenstand ausschließlich das Inland betrifft.

[6] Vgl. Hötzel, O., Unternehmenskauf, 1997, S. 9.

[7] Vgl. Rödder, T./Hötzel, O./Müller-Thuns, T., Unternehmenskauf, 2003, S. 756 f., Tz. 1 f.

[8] Vgl. Herzig, N., in: Schaumburg, H., Unternehmenskauf im Steuerrecht, 2004, S. 134.

[9] Vgl. Schaumburg, H., in: Schaumburg, H., Unternehmenskauf im Steuerrecht, 2004, S. 15.

[10] Vgl. Rödder, T./Hötzel, O./Müller-Thuns, T., Unternehmenskauf, 2003, S. 759 f., Tz. 9 - 12.

[11] Vgl. Ott, H., Unternehmenskauf, UM 2003, S. 52 (S. 53).

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Details

Title
Unternehmenskauf
College
University of Regensburg  (Institut für Betriebswirtschaftslehre Lehrstuhl für Betriebswirtschaftliche Steuerlehre )
Course
Seminar: Vorteilhafte Steuergestaltungen
Grade
2,0
Author
Year
2005
Pages
26
Catalog Number
V56150
ISBN (eBook)
9783638509183
ISBN (Book)
9783656620433
File size
507 KB
Language
German
Keywords
Unternehmenskauf, Seminar, Vorteilhafte, Steuergestaltungen
Quote paper
Eva Reiter (Author), 2005, Unternehmenskauf, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56150

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Title: Unternehmenskauf



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