Der vorliegende Text soll auf die Konsolidierung und den Ausbau des Dualen Systems eingehen. Damit wird zugleich das Berufsbildungsgesetz (BBIG) Schwerpunkt, da dieses wichtiger Bestandteil ist bzw. die Grundlage des heutigen Dualen Systems darstellt.
Hierbei ist eine kritische Beobachtung notwendig, um Schwächen, Stärken und berufsbildungsstrukturelle und berufspädagogische Implikationen des Berufsbildungsgesetzes klar darzustellen.
„Das Duale System der Berufsausbildung in Deutschland ist nicht das Ergebnis bewusster Planung und Entwicklung, es ist vielmehr in einem komplexen historischen Prozess zu einem in sich gefügten Ganzen gewachsen.“1
Deshalb möchte ich zunächst die Geschichte des Dualen Systems „skizzieren, und zwar nicht wegen eines allgemeinen historischen Interesses, sondern weil die Verfolgung der veränderten Ausgangslagen und des Zielwandels die Bedeutung oder die Belanglosigkeit des schließlich verabschiedeten Berufsbildungsgesetzes deutlicher zu Tage treten lassen.“2
1
Greinert, W.-D., Das >>Deutsche System<< der Berufsausbildung: Tradition, Organisation, Funktion, Baden-Baden 1998, S.17
2
Münch, J., Das Berufsbildungsgesetz in historischer und berufspädagogischer Sicht, in: Die Deutsche Berufs- und Fachschule, 65. jg. (1969), S. 810
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Geschichte und die politische Realisierung des „Dualen Systems“ und des Berufsbildungsgesetzes
- 2.1 Die Gründungsphase (1870 - 1920)
- 2.2 Die Konsolidierungsphase (1920 - 1970)
- 2.3 Die Ausbauphase (ab 1970)
- 3. Grundtypen beruflicher Bildung und institutioneller Rahmen der Berufsausbildung
- 4. Das Berufsbildungsgesetz
- 4.1 Geltungsbereich des Berufsbildungsgesetzes
- 4.2 Grundsätzliche Regelungen des Berufsbildungsgesetzes
- 4.3 Aufbau und wichtige Regelungen des BBiG
- 4.4 Berufsbildungsstrukturelle und berufspädagogische Implikationen des Berufsbildungsgesetzes
- 5. Aktuelle Entwicklungen / Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Konsolidierung und den Ausbau des dualen Systems der Berufsausbildung in Deutschland, wobei das Berufsbildungsgesetz (BBiG) im Mittelpunkt steht. Ziel ist es, die Stärken und Schwächen des BBiG sowie dessen berufsbildungsstrukturelle und berufspädagogische Implikationen kritisch zu beleuchten.
- Die historische Entwicklung des dualen Systems
- Die politische Realisierung des Berufsbildungsgesetzes
- Die Grundtypen beruflicher Bildung und ihr institutioneller Rahmen
- Der Aufbau und die wichtigen Regelungen des BBiG
- Berufsbildungsstrukturelle und berufspädagogische Implikationen des BBiG
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die These auf, dass das duale System nicht in erster Linie in der Krise steckt, sondern vielmehr auf seiner Konsolidierung und seinem Ausbau beruht. Das Berufsbildungsgesetz (BBiG) wird als wichtiger Bestandteil und Grundlage des heutigen dualen Systems identifiziert. Die Arbeit verspricht eine kritische Auseinandersetzung mit Stärken, Schwächen und Implikationen des BBiG. Die historische Entwicklung des dualen Systems wird als notwendiger Kontext für das Verständnis des Gesetzes hervorgehoben.
2. Die Geschichte und die politische Realisierung des „Dualen Systems“ und des Berufsbildungsgesetzes: Dieses Kapitel beschreibt die historische Entwicklung des dualen Systems, beginnend im Mittelalter. Es werden vier Entwicklungsstufen unterschieden: die Stufe des völlig ungeregelten Erwerbs beruflicher Qualifikationen, die Stufe berufsständisch-autonomen Berufsbildungsrechts, die Stufe gewerberechtlicher Einbindung der Berufsbildung und die Stufe spezialisierten Berufsbildungsrechts. Der Übergang von zunftbasierten Systemen zu staatlichen Regelungen wird detailliert dargestellt, wobei die Reichsgewerbeordnung von 1871 als wichtiger Meilenstein hervorgehoben wird. Das Kapitel betont den komplexen und evolutionären Charakter der Entwicklung des dualen Systems.
Schlüsselwörter
Duales System, Berufsbildungsgesetz (BBiG), Berufsausbildung, berufspädagogische Implikationen, berufsbildungsstrukturelle Implikationen, historische Entwicklung, Zünfte, Reichsgewerbeordnung, staatliche Regulierung.
FAQs zu: Konsolidierung und Ausbau des dualen Systems der Berufsausbildung in Deutschland
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Konsolidierung und den Ausbau des dualen Systems der Berufsausbildung in Deutschland, wobei das Berufsbildungsgesetz (BBiG) im Mittelpunkt steht. Ziel ist die kritische Beleuchtung der Stärken und Schwächen des BBiG sowie dessen berufsbildungsstrukturelle und berufspädagogische Implikationen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die historische Entwicklung des dualen Systems, die politische Realisierung des Berufsbildungsgesetzes, die Grundtypen beruflicher Bildung und ihren institutionellen Rahmen, den Aufbau und die wichtigen Regelungen des BBiG sowie die berufsbildungsstrukturellen und berufspädagogischen Implikationen des BBiG.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Geschichte und politischen Realisierung des dualen Systems und des BBiG (mit Unterkapiteln zu verschiedenen Entwicklungsphasen), ein Kapitel zu den Grundtypen beruflicher Bildung und dem institutionellen Rahmen, ein Kapitel zum Berufsbildungsgesetz (mit Unterkapiteln zu Geltungsbereich, grundsätzlichen Regelungen, Aufbau und Implikationen), und eine Schlussbetrachtung mit aktuellen Entwicklungen. Zusätzlich enthält sie ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter.
Welche These wird in der Einleitung aufgestellt?
Die Einleitung stellt die These auf, dass das duale System nicht in erster Linie in der Krise steckt, sondern vielmehr auf seiner Konsolidierung und seinem Ausbau beruht. Das BBiG wird als wichtiger Bestandteil und Grundlage des heutigen dualen Systems identifiziert.
Welche Entwicklungsphasen des dualen Systems werden unterschieden?
Die Arbeit unterscheidet vier Entwicklungsstufen des dualen Systems: völlig ungeregelter Erwerb beruflicher Qualifikationen, berufsständisch-autonomes Berufsbildungsrecht, gewerberechtliche Einbindung der Berufsbildung und spezialisiertes Berufsbildungsrecht.
Welche Rolle spielt die Reichsgewerbeordnung von 1871?
Die Reichsgewerbeordnung von 1871 wird als wichtiger Meilenstein im Übergang von zunftbasierten Systemen zu staatlichen Regelungen im Bereich der Berufsbildung hervorgehoben.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Duales System, Berufsbildungsgesetz (BBiG), Berufsausbildung, berufspädagogische Implikationen, berufsbildungsstrukturelle Implikationen, historische Entwicklung, Zünfte, Reichsgewerbeordnung, staatliche Regulierung.
Was ist das zentrale Ziel der Arbeit?
Das zentrale Ziel ist eine kritische Auseinandersetzung mit den Stärken, Schwächen und Implikationen des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) im Kontext der Entwicklung des dualen Systems in Deutschland.
- Quote paper
- Andreas Hinz (Author), 2003, Berufsbildungsgesetz und Konsolidierung des Dualen Systems. Geschichte, politische Realisierung, bildungsstrukturelle und pädagogische Implikationen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56223