Das Lustspiel „Die Juden“ nicht im Zusammenhang mit der Rolle dieser Volksgruppe in der Gesellschaft zu betrachten erscheint unsinnig. Vielmehr ist es geradezu zwingend erforderlich, sich ein Bild darüber zu machen, inwieweit Vorurteile das Handeln und Denken von Christen gegenüber Juden bestimmte. Daher habe ich es als notwendig betrachtet, den ersten Teil meiner Arbeit den Hintergründen zur Entwicklung des Judenbildes zu widmen. Im zweiten Kapitel nehme ich dann Bezug auf Lessings Verhältnis zu Juden in der Mitte des 18. Jahrhunderts, in der Zeit, als das Stück entstand und die Situation der Juden allgemein.
Im dritten Abschnitt beschäftige ich mich mit dem Stück an sich, beschreibe dargestellte Vorurteile, Bezüge auf reale Zustände, die Wirkung auf das Publikum und versuche abschließend zu resümieren, welche Resultate und Nachwirkungen „Die Juden“ mit sich brachte.
Zur Quellensituation lässt sich sagen, dass zwar einiges über das Verhältnis Lessings zu Juden und sein Toleranzdenken zu finden ist. Jedoch nimmt ein Großteil der Literatur dabei Bezug auf „Nathan der Weise“, welches vielen Leuten wohl auch eher ein Begriff sein wird. Dennoch finden sich aber auch Abhandlungen über sein Frühwerk „Die Juden“.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hintergründe zur Entwicklung des Judenbildes im 18. Jahrhundert
- Eisenmenger als Vertreter christlicher Traditionen
- Rationalistisches Denken
- Voltaire
- Umgang mit Juden in der Entstehungszeit von „Die Juden“
- Lessings Verhältnis zu den Juden
- Judenproblematik in der Gesellschaft
- Lessings „Die Juden“
- Antisemitische Vorurteile des Pöbels
- Antisemitische Vorurteile des Adels
- Realitätsnähe des Stücks
- Wirkung auf das Publikum
- Erkenntnisse und Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Lessings Lustspiel „Die Juden“ im Kontext des Judenbildes im 18. Jahrhundert. Sie untersucht die Hintergründe der Vorurteilsentwicklung und die Situation der Juden in der Gesellschaft. Dabei wird Lessings eigene Haltung gegenüber Juden beleuchtet und die Darstellung antisemitischer Vorurteile im Stück analysiert. Die Arbeit beleuchtet die Realitätsnähe des Stücks, seine Wirkung auf das Publikum und die daraus resultierenden Erkenntnisse.
- Entwicklung des Judenbildes im 18. Jahrhundert
- Lessings Verhältnis zu Juden
- Darstellung antisemitischer Vorurteile im Stück
- Realitätsnähe des Stücks und seine Wirkung auf das Publikum
- Erkenntnisse und Ergebnisse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Stücks und die Rolle der Juden in der Gesellschaft des 18. Jahrhunderts ein. Das zweite Kapitel beleuchtet verschiedene Sichtweisen auf die Juden, darunter die traditionelle christliche Sichtweise Eisenmengers, das rationalistische Denken und Voltaires Perspektive. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit dem Umgang mit Juden in der Entstehungszeit von „Die Juden“, wobei Lessings eigene Haltung und die allgemeine Situation der Juden in der Gesellschaft betrachtet werden. Der vierte Abschnitt analysiert Lessings „Die Juden“ selbst, die im Stück dargestellten antisemitischen Vorurteile, die realen Bezüge, die Wirkung auf das Publikum und die daraus resultierenden Erkenntnisse und Ergebnisse.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themenbereichen Judenbild, Antisemitismus, Toleranz, Aufklärung, Lessing, „Die Juden“, Realitätsnähe, Theatergeschichte, Wirkung des Stücks, Vorurteile.
- Citation du texte
- Stefan Schusterbauer (Auteur), 2002, Das Vorurteil in 'Die Juden' von G.E. Lessing, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56287