In den letzten Jahren rückte die international zu beobachtende Intensivierung der Akquisitions- und Fusionstätigkeit den firmenwert bzw. Goodwill und seine bilanzielle Behandlung zunehmend in den Fokus des Interesses von Rechnungslegung und Unternehmensanalyse.1 Da die Kluft zwischen Marktkapitalisierung und dem bilanziellen Eigenkapital immer größer wird, treten oftmals hohe Differenzen zwischen den Kaufpreisen und den Buchwerten der Akquisitionsobjekte auf.2 Dies resultiert daraus, dass entsprechend der traditionellen Rechnungslegung der oftmals dominierende Teil des Unternehmenswertes3 - die immateriellen Werte4 - nur eingeschränkt bilanziert werden können, wodurch erhebliche Goodwills entstehen.5 Die in den meisten Rechtskreisen geltenden Bilanzierungsregeln erfordern eine ertragswirksame Goodwill-Verrechnung in den Folgejahren, die langfristig die Jahresergebnisse mindert, wodurch die Goodwill-Bilanzierung einen erheblichen Einfluss auf die zukünftigen Ertragserwartungen der Unternehmen und damit auf deren Beurteilung durch potentielle Investoren erlangt.6
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1 Vgl. Sellhorn, DB 2000 S. 885
2 Vgl. Küting/Weber/Wirth, KoR 2001 S.185
3 Vgl. Anhang 1
4 Vgl. dazu näher: Keitz, Immaterielle Güter in der Rechnungslegung, 1997
5 Vgl. Maul, DB 2000 S. 529
6 Vgl. Sellhorn, DB 2000 S. 885
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- I. Problemstellung
- II. Zielsetzung, Aufbau und Abgrenzung der Arbeit
- B. SFAS 141 „Business Combinations“
- I. Geltungsbereich von SFAS 141
- II. Identifikation des Erwerbers
- III. Ermittlung des Goodwill
- C. SFAS 142 „Goodwill and Other Intangible Assets“
- I. Ausgangspunkt der Neuregelung
- II. Geltungsbereich von SFAS 142
- III. Erstmalig Bilanzierung und Bewertung des Goodwill
- 1. Bildung und Abgrenzung der sog. Reporting Units
- 2. Zuordnung von Vermögenswerten und Schulden zu den Reporting Units
- 3. Verteilung des Gesamt-Goodwill auf die Reporting Units
- IV. Folgebilanzierung des Goodwill
- 1. Fair Value der Reporting Unit
- 2. Zeitpunkt des Impairment-Tests
- 3. Ermittlung des Wertberichtigungsbedarfs mittels Impairment-Test
- V. Beispiel
- D. Offenlegungspflichten
- E. Inkrafttreten und Übergangsregeln
- F. Kritische Würdigung
- I. Goodwill Interpretation
- II. Höhere Transparenz durch verstärkte Offenlegungspflichten
- III. Vermengung von Derivativen und originärem Goodwill
- IV. Auswirkungen auf die Ertragslage
- V. Auswirkungen auf die Vergleichbarkeit von Geschäftsabschlüssen und Kennzahlen
- G. Anwendbarkeit für deutsche Unternehmen
- H. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Neuregelung der Goodwill-Bilanzierung gemäß US-GAAP SFAS 141 und SFAS 142. Ziel ist es, die neuen Regelungen zu erläutern und kritisch zu würdigen. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen der Neuregelung auf die Praxis der Unternehmensbewertung und -berichterstattung.
- Goodwill-Ermittlung nach SFAS 141
- Goodwill-Bewertung und -Bilanzierung nach SFAS 142
- Impairment-Test für Goodwill
- Offenlegungspflichten im Zusammenhang mit Goodwill
- Auswirkungen der Neuregelung auf deutsche Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
A. Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Goodwill-Bilanzierung ein und beschreibt die Problemstellung der bisherigen Regelungen. Es wird die Zielsetzung der Arbeit dargelegt, der Aufbau erläutert und der Umfang der Arbeit abgegrenzt. Der Fokus liegt auf der Analyse der neuen Regelungen nach SFAS 141 und SFAS 142 im Kontext der US-amerikanischen Rechnungslegung.
B. SFAS 141 „Business Combinations“: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Geltungsbereich von SFAS 141 und der Identifizierung des Erwerbers bei Unternehmenszusammenschlüssen. Ein zentraler Punkt ist die Ermittlung des Goodwill als Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem beizulegenden Zeitwert der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden des erworbenen Unternehmens. Die komplexen Aspekte der Identifikation und Bewertung werden detailliert behandelt, um ein umfassendes Verständnis der Anwendung von SFAS 141 zu ermöglichen. Der Fokus liegt auf der korrekten Anwendung der Regelungen zur Ermittlung des Goodwill im Rahmen von Unternehmenskäufen.
C. SFAS 142 „Goodwill and Other Intangible Assets“: Dieses Kapitel behandelt die Neuregelung der Goodwill-Bilanzierung nach SFAS 142. Es erläutert den Ausgangspunkt der neuen Regelungen, ihren Geltungsbereich und die erstmalig Bilanzierung und Bewertung von Goodwill. Besonders relevant ist die Bildung und Abgrenzung von sogenannten „Reporting Units“, die Zuordnung von Vermögenswerten und Schulden, sowie die Verteilung des Gesamt-Goodwill. Das Kapitel beleuchtet die Folgebilanzierung, insbesondere den zweistufigen Impairment-Test mit der Ermittlung des Wertberichtigungsbedarfs. Durch detaillierte Erklärungen und ein Beispiel wird die praktische Anwendung der komplexen Regelungen verdeutlicht.
D. Offenlegungspflichten: Dieses Kapitel behandelt die erhöhten Offenlegungspflichten, die mit der Neuregelung der Goodwill-Bilanzierung einhergehen. Es wird detailliert beschrieben, welche Informationen Unternehmen offenzulegen haben, um Transparenz und Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Die Diskussion konzentriert sich auf den Zusammenhang zwischen der erhöhten Transparenz und der Verbesserung der Qualität der Rechnungslegung.
E. Inkrafttreten und Übergangsregeln: Dieses Kapitel beschreibt das Inkrafttreten der neuen Regelungen und die zugehörigen Übergangsregeln. Es beleuchtet die praktischen Herausforderungen bei der Umsetzung und die verschiedenen Möglichkeiten der Anpassung an die neuen Standards. Der Fokus liegt auf den konkreten Auswirkungen des Übergangs auf die betroffenen Unternehmen.
F. Kritische Würdigung: Dieses Kapitel bietet eine kritische Analyse der neuen Regelungen. Es untersucht die Interpretation von Goodwill, die erhöhte Transparenz durch verstärkte Offenlegungspflichten, die Vermengung von derivativen und originärem Goodwill, die Auswirkungen auf die Ertragslage und die Vergleichbarkeit von Geschäftsabschlüssen und Kennzahlen. Die kritische Auseinandersetzung mit den Vor- und Nachteilen der Neuregelungen ermöglicht eine fundierte Beurteilung ihrer Auswirkungen auf die Unternehmenspraxis.
G. Anwendbarkeit für deutsche Unternehmen: Dieses Kapitel analysiert die Relevanz der neuen US-GAAP Regelungen für deutsche Unternehmen, insbesondere im Hinblick auf internationale Konzerne und die damit verbundenen Herausforderungen der Rechnungslegung.
Schlüsselwörter
Goodwill, US-GAAP, SFAS 141, SFAS 142, Unternehmenszusammenschlüsse, Impairment-Test, Bewertung, Bilanzierung, Reporting Units, Offenlegungspflichten, Transparenz, Vergleichbarkeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Neuregelung der Goodwill-Bilanzierung gemäß US-GAAP SFAS 141 und SFAS 142"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Neuregelung der Goodwill-Bilanzierung gemäß den US-amerikanischen Generally Accepted Accounting Principles (US-GAAP), speziell SFAS 141 ("Business Combinations") und SFAS 142 ("Goodwill and Other Intangible Assets"). Sie erläutert die neuen Regelungen, würdigt sie kritisch und untersucht deren Auswirkungen auf die Praxis der Unternehmensbewertung und -berichterstattung.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit deckt ein breites Spektrum an Themen ab, darunter die Goodwill-Ermittlung nach SFAS 141, die Goodwill-Bewertung und -Bilanzierung nach SFAS 142, den Impairment-Test für Goodwill, die Offenlegungspflichten im Zusammenhang mit Goodwill, und die Auswirkungen der Neuregelung auf deutsche Unternehmen. Die Kapitel befassen sich detailliert mit dem Geltungsbereich der Standards, der Identifizierung des Erwerbers, der Bildung von Reporting Units, der Zuordnung von Vermögenswerten und Schulden, und der Folgebilanzierung des Goodwill.
Was sind die zentralen Aspekte von SFAS 141?
SFAS 141 behandelt den Geltungsbereich bei Unternehmenszusammenschlüssen und die Identifizierung des Erwerbers. Ein Kernpunkt ist die Ermittlung des Goodwill als Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem beizulegenden Zeitwert der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden des erworbenen Unternehmens. Die Arbeit beleuchtet die komplexen Aspekte der Identifikation und Bewertung, um ein umfassendes Verständnis der Anwendung von SFAS 141 zu ermöglichen.
Welche Rolle spielt SFAS 142 in der Goodwill-Bilanzierung?
SFAS 142 regelt die Neuregelung der Goodwill-Bilanzierung. Die Arbeit beschreibt den Ausgangspunkt, den Geltungsbereich und die erstmalig Bilanzierung und Bewertung von Goodwill. Ein wichtiger Aspekt ist die Bildung und Abgrenzung von Reporting Units, die Zuordnung von Vermögenswerten und Schulden, die Verteilung des Gesamt-Goodwill und die Folgebilanzierung, inklusive des zweistufigen Impairment-Tests zur Ermittlung des Wertberichtigungsbedarfs.
Wie wichtig sind die Offenlegungspflichten?
Die Arbeit hebt die erhöhten Offenlegungspflichten hervor, die mit der Neuregelung einhergehen. Sie beschreibt detailliert, welche Informationen Unternehmen offenlegen müssen, um Transparenz und Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Die Diskussion konzentriert sich auf den Zusammenhang zwischen erhöhter Transparenz und verbesserter Qualität der Rechnungslegung.
Welche Kritikpunkte werden an den neuen Regelungen geübt?
Die kritische Würdigung der Arbeit untersucht verschiedene Aspekte: die Interpretation von Goodwill, die erhöhte Transparenz durch verstärkte Offenlegungspflichten, die Vermengung von derivativen und originärem Goodwill, die Auswirkungen auf die Ertragslage und die Vergleichbarkeit von Geschäftsabschlüssen und Kennzahlen. Vor- und Nachteile der Neuregelung werden diskutiert.
Welche Relevanz haben die US-GAAP Regelungen für deutsche Unternehmen?
Die Arbeit analysiert die Relevanz der US-GAAP Regelungen für deutsche Unternehmen, besonders für internationale Konzerne und die damit verbundenen Herausforderungen der Rechnungslegung.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Goodwill, US-GAAP, SFAS 141, SFAS 142, Unternehmenszusammenschlüsse, Impairment-Test, Bewertung, Bilanzierung, Reporting Units, Offenlegungspflichten, Transparenz, Vergleichbarkeit.
- Arbeit zitieren
- Max Lochbrunner (Autor:in), 2002, Die Neuregelung der Goodwill-Bilanzierung gemäß US-GAAP SFAS 141 und 142, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5629