Die Montage ist ein zentrales Element des heutigen Films. Schon zu Zeiten des Stummfilms entdeckt und, für damalige Verhältnisse, perfektioniert, ist sie heute ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteils des Films. Die Funktionen und somit auch Definitionen der Montage sind vielfältig und differieren je nach Filmart und Zusammenhang. Viele Filme nutzen die Kunst der Montage, um durch die Organisation der Bestandteile dem objektiven Inhalt der Bilder eine andere Bedeutung zu geben (vgl. BAZIN, 258). So werden anhand von Montagen dem Rezipienten häufig innere Zusammenhänge deutlich gemacht, oder Hintergründe gezeigt (vgl. PUDOWWKIN, 77), die Rezipienten werden bewusst zur Interpretation geführt, wodurch die Vieldeutigkeit der Situation stark eingeschränkt wird. Dem Zuschauer wird vielmehr durch die Gestaltung des Bildinhalts und das Hilfsmittel der Montage das Rüstzeug gegeben, die dargestellten Ereignisse im Sinne des Regisseurs zu interpretieren (vgl. BAZIN, 259).
Hierbei ist es von großer Bedeutung, dass die einzelnen aufgenommenen Teilstücke so vereinigt werden, dass der Zuschauer des Films den Eindruck einer ganzen, fortlaufenden und kontinuierlichen Bewegung bekommt (vgl. PUDOWKIN, 75). Laut BORSTNAR reiht die Montage „Elemente aneinander und integriert sie in einem übergeordneten, kohärenten Kontext“ (2002, 133). Dabei muss jedoch für den Rezipienten ein deutlich zu erkennender Zusammenhang zwischen den einzelnen Bestandteilen bestehen, der sowohl tief sinnbestimmt, als auch auf sehr abstrakter Ebene realisiert werden kann (vgl. PUDOWKIN, 76). Eine andere und häufig gewählte Art, den Zusammenhang zu beschreiben, ist der Kontrast oder scharfe Widerspruch, wie er z.B. zur Darstellung des Konfliktes zwischen arm und reich gerne verwendet wird.
Inhaltsverzeichnis
- Montage - die Verbindung von Einstellungen am Beispiel des Films: „Amores Perros“ (Alejandro González Iñárritus)
- Der Episodenfilm
- Die Verknüpfung der Handlungsstränge
- Die unterschiedliche Darstellung der Unfallsituation
- Die Alternationsmontage
- Die innere Montage
- Der Match cut
- Die komplexe Erzählstruktur des Filmes
- Die Handkamera
- Die Nahaufnahmen
- Die stilistische Montagetechnik
- Die drei Teile des Films
- Die erste Episode
- Die zweite Episode
- Die dritte Episode
- Stilistische Elemente
- Die Montagen
- Die Beziehung der Brüder Octavio und Ramiro zu Susanna
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay untersucht die Montagetechniken und -elemente des Films „Amores Perros“ von Alejandro González Iñárritu. Ziel ist es, die Funktionsweise der Montage im Film zu analysieren und zu verstehen, wie sie zur Gestaltung der Erzählstruktur, der Atmosphäre und der emotionalen Wirkung beiträgt.
- Die Rolle der Montage in der Verknüpfung von Handlungssträngen
- Die Wirkung verschiedener Montagetechniken auf die Wahrnehmung der Geschichte
- Die Bedeutung der Montage für die charakterliche Darstellung
- Die Beziehung zwischen Montage und Bildsprache
- Die Funktion der Montage für die Vermittlung von Stimmung und Atmosphäre
Zusammenfassung der Kapitel
Der Essay beginnt mit einer Einführung in die Montage und deren vielfältigen Funktionen im Film. Anschließend wird der mexikanische Film „Amores Perros“ vorgestellt, der in drei Handlungsstränge aufgeteilt ist, die durch ein traumatisches Ereignis miteinander verknüpft sind. Der Essay beleuchtet die verschiedenen Montagetechniken, die im Film eingesetzt werden, wie die Alternationsmontage, die innere Montage und der Match cut. Besondere Aufmerksamkeit wird auf die komplexe Erzählstruktur des Films gelegt, die durch den Einsatz von Handkamera und Nahaufnahmen verstärkt wird. Schließlich wird die spezifische Gestaltung der drei Teile des Films im Hinblick auf Montage und Bildsprache analysiert.
Schlüsselwörter
Montage, Filmsprache, „Amores Perros“, Alejandro González Iñárritu, Episodenfilm, Handlungsstränge, Verknüpfung, Alternationsmontage, innere Montage, Match cut, Handkamera, Nahaufnahmen, Bildsprache, Stimmung, Atmosphäre, Mexiko-City.
- Quote paper
- Neele Onnen (Author), 2006, Montage - die Verbindung von Einstellungen am Beispiel des Films: Amores Perros (Alejandro González Iñárritus), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56473