Die menschliche Entwicklung ähnelt immens dem Heranwachsen einer Pflanze. Beide sind in verschiedene Phasen gegliedert, von denen jede einzelne mit bestimmten Anforderungen sowie damit einhergehenden Bedürfnissen verbunden ist und als letzte Konsequenz einen geeigneten Nährboden benötigt.
Diese Arbeit befasst sich mit einem der schwierigsten und gleichzeitig aufregendsten Abschnitte dieses Prozesses, dem Jugendalter. Kaum eine andere Zeit im Leben ist so von Veränderung und individueller Selbstfindung gekennzeichnet wie diese und kaum eine andere setzt so viel Raum für das einzelne Individuum voraus, um sich zu entfalten.
Zwei Bereiche, die den Nährboden für eine solche Entfaltung bereitstellen sollen stehen hier im Mittelpunkt: Freizeit und Subkulturen.
Dabei stellt schon die Definition der beiden Begriffe eine gewisse Herausforderung dar. Dem Wort Freizeit als solches kann man sich nur annähern, es anhand seiner Eigenschaften beschreiben oder von anderen Bereichen des Alltags abgrenzen, doch es in seiner Gänze erfassen dürfte sich als äußerst schwierig herausstellen. Ähnlich verhält es sich mit dem Begriff Subkultur. Er beschreibt grundsätzlich die Zugehörigkeit zu einer gestimmten Gruppe von Personen, mit denen der Jugendliche sich identifiziert und sich somit von der übrigen Gesellschaft abgrenzt. Gleichzeitig ist dieser Zusammenschluss von „Gleichgesinnten“ natürlich dennoch auf die eine oder andere Weise in die sie umgebende Kultur eingebettet.
Neben der rein begrifflichen Definition ist auch die nähere Betrachtung der Bereiche teilweise problematisch. Schon bei dem Versuch Freizeit und Subkulturen in feste Kategorien einzuordnen ergeben sich gewisse Diskrepanzen. Zwar lassen sich Beide in gewisse Schemata einordnen, doch verhindert dies weder Unsicherheiten noch Überschneidungen.
Obwohl - oder vielleicht sogar weil - Freizeit und Subkulturen Bereiche darstellen, die schwer zu fassen sind, bilden sie einen wichtigen Nährboden für die Aufgaben, die dem Einzelnen während der Jugendzeit abverlangt werden.
Mit all diesen Anforderungen, Funktionen, aber auch Schwierigkeit die sich aus der Verbindung von Jugendalter, Freizeit und Subkulturen ergeben beschäftigt sich diese Arbeit. Dabei versucht sie, unterschiedlichste Ansätze mit einzubeziehen und klarzumachen, dass es auf einige Fragen wohl keine eindeutige Antwort gibt und vielleicht auch nicht geben muss.
Inhaltsverzeichnis
- I. Freizeit
- 1. Definitionsversuche des Begriffes „Freizeit“
- 2. Kategorisierung von Freizeitaktivitäten
- 3. Aufgaben der Freizeit
- 4. Mit Freizeit verbundene Probleme
- II. Subkulturen
- 1. Definition des Begriffes „Subkultur“
- 2. Kategorisierung von Subkulturen
- 3. Faktoren der Erstehung jugendlicher Subkulturen und damit verbundene Aufgaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Bedeutung von Freizeit und Subkulturen für die Identitätsentwicklung von Jugendlichen. Sie analysiert, wie Freizeit und Subkulturen ein breites Spektrum an sozialen, emotionalen und moralischen Erlebnissen und Verhaltensweisen bieten und welche Probleme damit verbunden sind.
- Definition und Bedeutung von Freizeit
- Kategorisierung von Freizeitaktivitäten
- Zusammenhang zwischen Freizeit und Identitätsentwicklung
- Definition und Merkmale von Subkulturen
- Bedeutung von Subkulturen für die Identitätsfindung
Zusammenfassung der Kapitel
I. Freizeit
1. Definitionsversuche des Begriffes „Freizeit“
Dieses Kapitel beleuchtet die Schwierigkeiten, den Begriff „Freizeit“ wissenschaftlich präzise zu definieren. Es werden verschiedene Ansätze vorgestellt, die Freizeit in Relation zur Arbeitssphäre oder anhand ihrer Bedeutung setzen. Dabei werden auch die verschiedenen Theorien zur Funktion von Freizeit, wie die Regenerationsthese, das Kompensationskonzept und die Suspensionsthese, erläutert.
2. Kategorisierung von Freizeitaktivitäten
Die Kategorisierung von Freizeitaktivitäten ist ein weiteres komplexes Thema. Das Kapitel stellt verschiedene Herangehensweisen vor, die sich entweder auf den internen Zusammenhang der Aktivitäten oder auf die beteiligten Personen konzentrieren. Es werden Beispiele für verschiedene Klassifizierungssysteme und die Schwierigkeiten bei ihrer Anwendung dargestellt.
Schlüsselwörter
Jugendalter, Identitätsentwicklung, Freizeit, Subkulturen, Freizeitaktivitäten, Kategorisierung, Sozialisation, Problembereiche.
- Citation du texte
- Magistra Artium Daniela Herbst (Auteur), 2002, Freizeit und Subkulturen: Ein Überblick, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56510