1 Einführung
Im Rahmen der deutschen Rechnungslegung sind Unternehmen verpflichtet, einen Konzernabschluss aufzustellen. Dieser besteht aus den primären Rechenwerken der Bilanz, der Gewinn - und Verlustrechnung und dem Anhang. Während die Bilanz Auskunft über die Vermögenslage, und die Gewinn - und Verlustrechnung Auskunft über die Ertragsla-ge gibt, so stellt die Kapitalflussrechnung als eigenständiger Teil des Anhangs die dyna-mische Finanzlage eines Unternehmens dar. Sie ist eine unternehmensexternorientierte, retrospektive Finanzierungsrechnung. International haben sich dafür die Begriffe Cash Flow Statement (IAS / IFRS) und Statement of Cash Flow (US - GAAP) etabliert. Somit ist die Kapitalflussrechnung eine Ergänzung der Bilanz und der GuV, indem sie die Ur-sachen der Veränderung der Liquidität eines Unternehmens detailliert darstellt. Aufgrund der in der aktuellen Berichterstattung auftretenden gehäuften Insolvenzanträge von Großunternehmungen wie beispielsweise im Jahre 2002 der Untergang des bis dato größten deutschen Baukonzerns, Phillip Holzmann AG, Frankfurt am Main, wird die Problematik und Wichtigkeit der Kapitalflussrechnung deutlich. Sie kann als ein Instrument hinsicht-lich der Früherkennung finanzieller Fehlentwicklungen und einer Insolvenzgefährdung herangezogen werden.
In der Bundesrepublik Deutschland ist die Erstellung und Offenlegung einer Kapitalflussrechnung nur für börsennotierte Unternehmen (Unternehmen mit Inanspruchnahme des Kapitalmarktes) Pflicht. Dies sind Unternehmen, die unter Berücksichtigung des § 2 Absatz 5 WpHG am organisierten Markt tätig sind. Es trägt keine Entscheidungsrelevanz, ob das Mutterunternehmen oder deren Tochterunternehmen die Wertpapiere ausgegeben haben. Der Antrag zur Zulassung zum Handel mit Wertpapieren ist ausreichend, um als bör-sennotiertes Unternehmen klassifiziert zu werden. Nach § 297 Absatz 1 Satz 2 HGB müssen die gesetzlichen Vertreter von Mutterunternehmen für die Geschäftsjahre seit dem 31.12.2002 ihren Konzernanhang um eine Kapitalflussrechnung als eigenständigen Teil erweitern. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Prüfungspflicht der Kapitalflussrechnung
- Konzernabschluss nach nationalen Vorschriften
- Konzernabschluss nach internationalen Vorschriften
- Prüfungsnormen für die Kapitalflussrechnung
- Prüfung der Kapitalflussrechnung
- Inhalt und Erstellung einer Kapitalflussrechnung
- Prüfungsansatz bei originärer Ermittlung der Zahlungsströme
- Prüfungsansatz bei derivativer Ermittlung der Zahlungsströme
- Prüfungsziele und Prüfungsunterlagen
- Prüfungsergebnis und Berichterstattung über die Prüfung
- Ausgewählte Probleme bei der Prüfung der Kapitalflussrechnung
- Abgrenzung der Finanzmittelfonds
- Auswirkungen von Währungsumrechnungen
- Änderungen des Konsolidierungskreises
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Prüfung der Kapitalflussrechnung. Das Ziel ist es, die Prüfungspflicht der Kapitalflussrechnung im Kontext nationaler und internationaler Vorschriften zu beleuchten, sowie die Inhalte und den Prüfungsansatz dieser wichtigen Finanzierungsrechnung zu analysieren.
- Prüfungspflicht der Kapitalflussrechnung
- Inhalt und Erstellung einer Kapitalflussrechnung
- Prüfungsziele und -methoden für die Kapitalflussrechnung
- Ausgewählte Probleme bei der Prüfung der Kapitalflussrechnung
- Bedeutung der Kapitalflussrechnung für die Früherkennung finanzieller Fehlentwicklungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Dieses Kapitel bietet einen einleitenden Überblick über die Kapitalflussrechnung und ihre Bedeutung im Kontext des Konzernabschlusses. Es beleuchtet die Notwendigkeit der Kapitalflussrechnung als ein Instrument zur Darstellung der dynamischen Finanzlage eines Unternehmens und ihrer Bedeutung für die Analyse der Liquidität.
- Prüfungspflicht der Kapitalflussrechnung: Dieses Kapitel behandelt die rechtlichen Grundlagen der Prüfungspflicht der Kapitalflussrechnung. Es analysiert die Vorschriften für Konzernabschlüsse nach nationalen und internationalen Standards, sowie die spezifischen Prüfungsnormen für die Kapitalflussrechnung.
- Prüfung der Kapitalflussrechnung: Dieses Kapitel beleuchtet den Inhalt und die Erstellung einer Kapitalflussrechnung im Detail. Es analysiert verschiedene Prüfungsansätze, die bei der Ermittlung von Zahlungsströmen angewandt werden können, und betrachtet die Prüfungsziele und -unterlagen, die im Rahmen der Prüfung relevant sind.
- Ausgewählte Probleme bei der Prüfung der Kapitalflussrechnung: Dieses Kapitel widmet sich besonderen Herausforderungen und Problemen, die im Rahmen der Prüfung der Kapitalflussrechnung auftreten können. Es beleuchtet Themen wie die Abgrenzung von Finanzmittelfonds, die Auswirkungen von Währungsumrechnungen und Änderungen des Konsolidierungskreises.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieser Seminararbeit sind die Kapitalflussrechnung, Konzernabschluss, Prüfungspflicht, Prüfungsansatz, Prüfungsziele, Prüfungsnormen, Zahlungsströme, Finanzmittelfonds, Währungsumrechnungen, Konsolidierungskreis und die Bedeutung der Kapitalflussrechnung für die Früherkennung finanzieller Fehlentwicklungen.
- Citation du texte
- Marko Beranic (Auteur), 2005, Die Prüfung der Kapitalflussrechnung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56585