In der politischen Diskussion in Deutschland stehen derzeit zwei Themen hoch im Kurs, zum einen die hohe Arbeitslosigkeit und zum anderen der demographische Wandel. Die Arbeitslosenzahl erreichte im Februar diesen Jahres ein neues Nachkriegshoch von über 5 Millionen Arbeitslosen. Damit lag die Arbeitslosenquote bei 12,6 Prozent. Der demographische Wandel ist gekennzeichnet durch die steigende Lebenserwartung der Bevölkerung und des gleichzeitigen Rückgangs der Geburtenzahlen. Daraus abzuleiten ist eine alternde Bevölkerung sowie eine quantitative Abnahme der Bevölkerungszahlen insgesamt.
Dieses Problem tritt aber nicht nur in Deutschland auf, auch andere europäische Staaten, wie auch die USA, erleben einen Wandel der Bevölkerungsstatistiken. Nahezu alle Industrienationen erfahren jetzt und insbesondere in den nächsten Jahrzehnten eine noch nie da gewesene Verschiebung der Bevölkerungs-zahlen. Während beispielsweise Frankreich mit einem Sofortprogramm die Geburtenzahlen innerhalb kürzester Zeit auf ein Niveau bringen konnte, das die derzeitige Elterngeneration fast vollständig ersetzten kann, hat man in Deutschland kaum erfolgsversprechende Programme starten können.
Der demographische Wandel rückt mehr und mehr ins öffentliche Bewusstsein, so stellt sich zunehmend die Frage: „Wie geht unsere Gesellschaft mit dem Altern und den Alten um?“ Immer deutlicher wird, dass eine zukunftsfähige Bewältigung dieses ganz speziellen Strukturwandels weit mehr umfasst als das kurzzeitige Anpassen sozialer Sicherungssysteme an die sich verändernden Alterszusammensetzungen. Hier scheint es um weit mehr zu gehen als um eine Neudefinition des Alters. Es geht um einen tiefgreifenden, alle gesellschaftlichen Bereiche umfassenden Gestaltungsbedarf. Eine „Gesellschaft des langen Lebens“ braucht veränderte Lebens- und Arbeitswelten. Doch reicht es aus, diesem Strukturwandel mit politischen Entscheidungen und Regelungen beizukommen? Die Denkweisen und Leitbilder unserer Gesellschaft beruhen noch zu einem großen Teil auf einer anderen Altersstruktur, die Alter mit Stillstand, Kompetenzverlust, Gebrechlichkeit und Verfall verbindet. Die Forschung hat dieses Altersbild inzwischen längst relativiert, doch hat unsere Gesellschaft das schon ausreichend verarbeitet und verinnerlicht?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kapitel 1
- Komponenten der demographischen Entwicklung
- Demographischer Wandel, was ist das?
- Die Ausgangslage
- Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung bis ins Jahr 2050
- Demographische Entwicklung in der Stadt Brandenburg
- Resümee
- Kapitel 2
- Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf das deutsche Bildungssystem
- Die Ausbildung im Dualen System
- Entwicklungslinien des Ausbildungsmarktes
- Beruflicher Strukturwandel
- Qualifikationsentwicklung in Deutschland
- Qualifikationsentwicklung im Zeichen der Flexibilisierung
- Qualifikationsstruktur nach Alter
- Die aktuelle Situation auf dem Ausbildungsmarkt
- Bildung in der Stadt Brandenburg
- Resümee
- Kapitel 3
- Demographie und Arbeitswelt - wichtige Einflussfaktoren
- Entwicklung des Erwerbspersonenpotentials
- Die Entwicklung des Arbeitskräftebedarfs
- Exkurs Altersteilzeit
- Die Entwicklung des Arbeitskräfteangebots
- Wirtschaftliche Entwicklung in der Stadt Brandenburg
- Beschäftigungsentwicklung in der Stadt Brandenburg
- Arbeitslosigkeit in der Stadt Brandenburg
- Resümee
- Kapitel 4
- Personalsituation in ausgewählten Unternehmen der Stadt
- Das qualitative Interview
- Der Interviewleitfaden
- Die Auswertung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Wechselwirkung zwischen demographischer Entwicklung, schulischer Bildung und der wirtschaftlichen Entwicklung in der Stadt Brandenburg. Sie untersucht die Auswirkungen des demographischen Wandels auf den Bedarf und das Angebot an Facharbeitern in der Stadt Brandenburg. Ziel ist es, die Herausforderungen und Chancen für die zukünftige Entwicklung des Arbeitsmarktes in Brandenburg zu analysieren.
- Demographischer Wandel und seine Auswirkungen auf die Stadt Brandenburg
- Entwicklung des Arbeitskräftebedarfs und -angebots in der Stadt Brandenburg
- Zusammenhang zwischen Bildungssystem und Arbeitsmarkt
- Die Rolle von Unternehmen und Bildungseinrichtungen bei der Fachkräftegewinnung
- Perspektiven für die zukünftige Entwicklung des Arbeitsmarktes in Brandenburg
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 beschreibt die Komponenten der demographischen Entwicklung, einschließlich der Ausgangslage, Prognosen und der spezifischen Situation in der Stadt Brandenburg. Kapitel 2 analysiert die Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf das deutsche Bildungssystem, insbesondere auf das duale Ausbildungssystem. Kapitel 3 beleuchtet die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Arbeitswelt, wie die Entwicklung des Erwerbspersonenpotentials, des Arbeitskräftebedarfs und -angebots. Dieses Kapitel analysiert auch die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Brandenburg. Kapitel 4 untersucht die Personalsituation in ausgewählten Unternehmen in der Stadt Brandenburg durch qualitative Interviews.
Schlüsselwörter
Demographischer Wandel, Stadt Brandenburg, Fachkräftemangel, Bildungssystem, duales Ausbildungssystem, Arbeitsmarkt, Wirtschaftliche Entwicklung, qualitative Interviews.
- Citar trabajo
- Nadin Zimpel (Autor), 2005, Wirtschaftliche Entwicklung, schulische Bildung und demographischer Faktor. Das Problem des Bedarfs und des Angebots an Facharbeitern in der Stadt Brandenburg, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56710