Seit dem Ende des zweiten Weltkrieges und dem nationalsozialistischen Staat sind nun etwa 60 Jahre vergangen. Blicken wir zurück, so können wir nicht glauben, dass so etwas Wirklichkeit werden konnte, können nur schwer begreifen wie es so weit kam. Arbeiten dieser Art, die sich mit den NS-Verbrechen gegenüber behinderten und kranken Menschen auseinandersetzen, haben natürlich zum einen immer einen aufklärenden Charakter, der meines Erachtens überaus wichtig ist, da diese schreckliche Zeit nicht in Vergessenheit geraten sollte.
Hauptziel dieser vorliegenden Arbeit ist es jedoch aufzuzeigen was zu solch grausamen Taten geführt hat, welche Einflüsse zu dieser Entwicklung beitrugen. Hierzu wird im ersten Teil zunächst der Wandel des Bildes von Menschen mit Behinderung in verschiedenen Epochen und die Entwicklung der Hilfsschule behandelt, der im Nationalsozialismus eine ganz besondere Rolle zukam, um dann zu klären, welche Gedankenströmungen schon vor 1933 entstanden und einen enormen Beitrag zu den späteren Folgen beisteuerten. Der zweite Teil dieser Arbeit soll im Anschluss an eine Erklärung der rechtlichen Änderungen bezüglich der faschistischen Behindertenpolitik darlegen, welche Maßnahmen durchgeführt wurden und welche Verbindungen sich hier zu der Hilfsschule abzeichneten.
Roland Raabe
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Teil 1: Geschichtliche Entwicklungen vor dem Nationalsozialismus
- Menschen mit Behinderung im Wandel der Epochen
- Die Entwicklung der Hilfsschule bis 1933
- Ursprünge rassenhygienischen Denkens
- Von Darwin's Thesen zum Sozialdarwinismus
- Das Rassendenken
- Die Schrift „Die Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens“
- Teil 2: Der Nationalsozialismus (1933 - 1945)
- Rechtliche Änderungen bezüglich der Rassenhygiene
- Das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ von 1933
- Schwangerschaftsabbruch aus eugenischen Gründen
- Gesetz zum Schutze der Erbgesundheit des deutschen Volkes
- Die Hilfsschule
- Gedanken zur Wirtschaftlichkeit der Hilfsschule
- Aufgaben der Hilfsschule
- Die Hilfsschule während des 2. Weltkrieges
- Die Euthanasieaktionen (1939 - 1945)
- Rechtliche Änderungen bezüglich der Rassenhygiene
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die nationalsozialistische Behindertenpolitik, ihre Ursprünge und Auswirkungen, unter besonderer Berücksichtigung der Hilfsschule. Sie strebt nach Aufklärung über die historischen und ideologiebedingten Hintergründe der NS-Verbrechen an Menschen mit Behinderung und möchte deren Folgen aufzeigen.
- Die Entwicklung des Bildes von Menschen mit Behinderung in verschiedenen Epochen
- Der Einfluss des Rassenhygienischen Denkens auf die Behindertenpolitik
- Die Rolle der Hilfsschule im nationalsozialistischen System
- Rechtliche Änderungen und Maßnahmen der nationalsozialistischen Behindertenpolitik
- Die Euthanasie-Aktionen und ihre Auswirkungen auf Menschen mit Behinderung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der nationalsozialistischen Behindertenpolitik ein und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Im ersten Teil werden die historischen Entwicklungen des Bildes von Menschen mit Behinderung in verschiedenen Epochen beleuchtet, die Rolle der Hilfsschule vor 1933 dargestellt und die Entstehung des rassenhygienischen Denkens erörtert. Der zweite Teil der Arbeit behandelt die rechtlichen Änderungen bezüglich der Behindertenpolitik im Nationalsozialismus, die spezifischen Aufgaben und die Rolle der Hilfsschule während dieser Zeit.
Schlüsselwörter
Nationalsozialismus, Behindertenpolitik, Rassenhygiene, Hilfsschule, Euthanasie, Menschen mit Behinderung, Geschichte, Sozialdarwinismus, Eugenik.
- Quote paper
- Roland Raabe (Author), 2005, Behinderung unter dem Hakenkreuz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56751