Am 18. Oktober 1961 unterschrieb die Bundesrepublik Deutschland die Europäische Sozialcharta, welche am 26. Februar 1965 in Kraft trat. Damit verpflichtete sich die BRD unter anderem zur Einführung bzw. Aufrechterhaltung eines Systems der Sozialen Sicherheit und dessen fortschreitender Optimierung. Die Basis der sozialen Sicherung stellen die gesetzlichen Sozialversicherungen. Zu ihnen gehören die Krankenversicherung, Unfallversicherung, Arbeitslosenversicherung, Rentenversicherung und Pflegeversicherung. In allen Fällen wird der Leistungsbedarf durch das Beitragsaufkommen in einem Jahr finanziert, wobei angesammeltes Kapital als kurzfristige Schwankungsreserve dient. Im Fall der Rentenversicherung spricht man auch von Umlageverfahren beziehungsweise Generationsvertrag, bei dem der Beitragsatz der Versicherungspflichtigen sofort für den Leistungssatz der Rentenempfänger aufgewendet wird. Demnach investieren die Beitragszahler nicht in ihre eigene Rente, sondern finanzieren die auszuzahlenden Renten. Hierbei ergibt sich jedoch folgendes Problem. Aufgrund des demographischen Wandels wird für die Bundesrepublik Deutschland eine Verringerung der Bevölkerungszahl von heute (Stand: 2000) 82 Millionen auf 65 bis 70 Millionen im Jahr 2050 und eine starke Besetzung der Rentnergeneration vorausberechnet. Gründe dafür sind das Absinken des Geburtenniveaus und die steigende Lebenserwartung in Deutschland. Folglich wird sich die Zahl der Leistungsempfänger im Vergleich zu den Beitragszahlern erhöhen, so dass die Rentensicherung kraft des Generationsvertrages seine Funktion, bei steigendem Altenquotient und ohne entsprechende Maßnahmen, verlieren könnte. Mittels genauerer Betrachtung des demographischen Wandels und dessen Einfluss auf das Rentensystem in der BRD sowie der Erläuterung des Rentensystems und der Darstellung von Maßnahmen und Änderungen seitens der Rürup – Kommission (SPD) und der Herzog – Kommission (CDU) zur Sicherung des Rentensystems soll im folgenden Text geklärt werden, inwiefern sich der demographische Wandel negativ auf das soziale Sicherungssystem, im speziellen auf die Rentenversicherung in der BRD, auswirkt. Abschließend soll beurteilt werden, ob ein modifiziertes Rentensystem, angepasst an die demographischen Veränderungen, weiterhin als Bestandteil des sozialen Sicherungssystems betrachtet werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der demographische Wandel
- 2.1 Der demographische Wandel und dessen Entwicklung bis 2050
- 3. Das Rentensystem der BRD
- 4. Die Folgen des demographischen Wandels in Bezug auf das Rentensystem der BRD
- 5. Reformierungsvorschläge seitens der etablierten Parteien CDU und SPD zur Aufrechterhaltung der gesetzlichen Altersvorsorge
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht den Einfluss des demographischen Wandels auf das Rentensystem der Bundesrepublik Deutschland. Sie analysiert die Bevölkerungsentwicklung bis 2050 und beleuchtet die Auswirkungen auf das deutsche Rentensystem, insbesondere auf das Umlageverfahren.
- Der demographische Wandel und seine Komponenten (Geburtenrate, Lebenserwartung und Migration)
- Das deutsche Rentensystem und das Umlageverfahren
- Die Folgen des demographischen Wandels für das Rentensystem
- Reformierungsvorschläge der CDU und SPD zur Aufrechterhaltung der gesetzlichen Altersvorsorge
- Die Zukunft des Rentensystems im Kontext des demographischen Wandels
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und beleuchtet die Bedeutung des Sozialen Sicherungssystems in Deutschland. Kapitel 2 erläutert den demographischen Wandel und dessen Entwicklung bis 2050, wobei die drei Komponenten Geburtenrate, Lebenserwartung und Migration analysiert werden. Kapitel 3 beschreibt das Rentensystem der Bundesrepublik Deutschland, insbesondere das Umlageverfahren. Kapitel 4 fokussiert auf die Folgen des demographischen Wandels für das Rentensystem. In Kapitel 5 werden Reformierungsvorschläge der etablierten Parteien CDU und SPD zur Aufrechterhaltung der gesetzlichen Altersvorsorge vorgestellt. Das Fazit fasst die zentralen Erkenntnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Demographischer Wandel, Rentensystem, Bundesrepublik Deutschland, Umlageverfahren, Generationsvertrag, Geburtenrate, Lebenserwartung, Migration, Reformvorschläge, Soziales Sicherungssystem, Altersvorsorge.
- Quote paper
- Josepha Helmecke (Author), 2005, Welchen Einfluss hat der demographische Wandel auf das Rentensystem der BRD? , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56852