Jeder kennt sie und jeder hat sie von Zeit zu Zeit mehr oder weniger gehäuft - Probleme! So mancher Erwachsener würde an dieser Stelle wahrscheinlich sagen: "Die Jugend von heute hat doch keine Probleme!", doch dem ist nicht so. Kinder und Jugendliche sind vor ihnen genauso wenig gefeit. Allein durch die Entwicklungsaufgaben, die es entsprechend der jeweiligen Altersstufe zu bewältigen gilt, ergeben sich zahlreiche Konflikte, die vor allem dem familiären und schulischen Bereich zuzuordnen sind. Die meisten von ihnen wissen sich selbst zu helfen. Die nötige Unterstützung finden sie im Freundeskreis oder in der Familie. Ob Lehrer auch zu den Ansprechpartnern gehören, wird in der vorliegenden Arbeit zu klären sein.
Es wäre ein Irrtum zu glauben, dass Schüler ihre Probleme ablegen, sobald sie das Schulhaus betreten. Sie sind eine generelle Belastung und können zu emotionalen, kognitiven und/oder physischen Beeinträchtigungen führen. Wenn es keine Anzeichen wie zum Beispiel Konzentrationsschwierigkeiten, Leistungsabbau oder aggressives Verhalten gibt, bekommt man kaum mit, was einen Schüler bedrückt. Demnach ist es als Lehrer besonders wichtig, sensibel für Schülerbotschaften zu sein, die darauf hinweisen, dass etwas nicht in Ordnung ist.
Leider wissen viele Lehrer nicht, was sie in solchen Situationen tun und wie sie dem Schüler gegenüber am effektivsten reagieren sollen. Die meisten verschanzen sich hinter der Maske, die ihnen ihr Beruf bietet, erheben sich über die Schüler und sehen sie dem entsprechend von einer ganz anderen Ebene, was sich in der Regel nachteilig auf das Lehrer-Schüler-Verhältnis auswirkt. Dabei ist es nach ROGERS gar nicht so schwer, wenn man als Lehrer drei Grundhaltungen verwirklicht. Echtheit, bedingungslose positive Wertschätzung sowie Empathie heißen die drei "Zauberworte", mit denen der Lehrer ein Klima schaffen kann, das für die zwischenmenschliche Beziehung sowie die Persönlichkeitsentwicklung des Schülers förderlich ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hinführung zum Thema
- Abgrenzung des Themas
- Gang der Untersuchung
- Konflikte
- Was versteht man unter dem Begriff Konflikt?
- Intrapersonale Konflikte
- Interpersonelle Konflikte
- Der Konfliktbegriff bei Kindern und Jugendlichen (FB)
- Entwicklungsaufgaben und daraus resultierende Konflikte
- Konfliktauslösende Faktoren während der Kindheit
- Konfliktauslösende Faktoren im Jugendalter
- Konfliktauslösende Situationen bei Kindern und Jugendlichen (FB)
- Der Umgang mit Konflikten
- Konfliktverhalten
- Konfliktbewältigung bei Kindern und Jugendlichen (FB)
- Der Lehrer als Ansprechpartner? (FB)
- Erwartungen an den Gesprächspartner (FB)
- Die Klientenzentrierte Psychotherapie nach CARL ROGERS
- Abriss zur Entwicklung
- Die Theorie des klientenzentrierten Ansatzes
- Echtheit
- Wirkungen auf den Klienten
- Wertschätzung und Anteilnahme
- Wirkungen auf den Klienten
- Empathie
- Wirkungen auf den Klienten
- Die drei Grundhaltungen in ihrer Anwendung
- Der therapeutische Prozess
- Anwendungsmöglichkeiten in der Pädagogik
- “Herr Lehrer, ich habe ein Problem!”
- Die Frage nach dem Problembesitz
- Was Lehrer tun können, wenn Schüler ein Problem haben.
- Passives Zuhören
- Bestätigende Reaktionen
- Der Gebrauch von Türöffnern
- Aktives Zuhören
- Äußere Einflussfaktoren
- Der zeitliche Rahmen
- Räumliche Bedingungen
- Stimmung des Lehrers
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Thematik von Konflikten in der Schule und untersucht, welche Bedingungen für den erfolgreichen Umgang mit diesen im schulischen Kontext notwendig sind. Im Zentrum der Untersuchung stehen die Erfahrungen und Perspektiven von Schülern, die mit Problemen konfrontiert sind. Die Arbeit beleuchtet die Frage, wie Lehrer effektiv auf Schüler mit Problemen reagieren können und welche Rolle die Klientenzentrierte Psychotherapie nach Carl Rogers in diesem Kontext spielen kann.
- Konflikte im schulischen Umfeld
- Entwicklungsaufgaben und Konfliktpotenziale im Kindes- und Jugendalter
- Schülerperspektiven auf Konflikte und den Umgang mit Problemen
- Die Klientenzentrierte Psychotherapie nach Carl Rogers als Ansatzpunkt für den Umgang mit Konflikten
- Die Rolle des Lehrers als Ansprechpartner und Konfliktmoderator
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Konflikte in der Schule ein und beleuchtet die Bedeutung des sensiblen Umgangs mit Schülerproblemen. Es wird die Problematik des Lehrer-Schüler-Verhältnisses angesprochen und die Klientenzentrierte Psychotherapie als möglicher Lösungsansatz vorgestellt.
Das Kapitel “Konflikte” beschäftigt sich mit der Definition des Begriffs Konflikt, wobei intrapersonale und interpersonale Konflikte im Vordergrund stehen. Es werden die besonderen Herausforderungen von Konflikten im Kontext der Kinder- und Jugendentwicklung betrachtet.
Im Kapitel “Entwicklungsaufgaben und daraus resultierende Konflikte” werden die spezifischen Entwicklungsaufgaben im Kindes- und Jugendalter und die daraus resultierenden Konfliktpotenziale erörtert.
Das Kapitel “Der Umgang mit Konflikten” beleuchtet das Konfliktverhalten von Schülern und untersucht, inwiefern sich Schüler an Lehrer wenden, wenn sie mit Problemen konfrontiert sind.
Im Kapitel “Die Klientenzentrierte Psychotherapie nach Carl Rogers” wird der Ansatz der Klientenzentrierten Psychotherapie nach Carl Rogers vorgestellt und die drei Grundhaltungen Echtheit, bedingungslose positive Wertschätzung und Empathie näher beleuchtet.
Das Kapitel “‘Herr Lehrer, ich habe ein Problem!’” befasst sich mit den spezifischen Herausforderungen, denen Lehrer im Umgang mit Schülerproblemen begegnen. Es werden verschiedene Ansätze des aktiven Zuhörens und der Konfliktlösung vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Konflikte, Schülerprobleme, Lehrer-Schüler-Verhältnis, Klientenzentrierte Psychotherapie, Echtheit, bedingungslose positive Wertschätzung, Empathie und aktives Zuhören. Die Arbeit untersucht, wie diese Konzepte im Kontext des schulischen Umfelds miteinander verbunden sind und wie sie für den erfolgreichen Umgang mit Konflikten genutzt werden können.
- Citar trabajo
- Janice Höber (Autor), 2005, "Herr Lehrer, ich habe ein Problem!" - Bedingungen für den erfolgreichen Umgang mit Konflikten in der Schule, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56871