Direkte Demokratie steht als vielschichtiges Thema schon immer im Focus der Diskussionen der Vor- und Nachteile und wirft die Frage nach dem möglichen Beitrag zur Demokratisierung der Demokratie im 20. und auch 21. Jahrhundert auf.
Gegenstand dieser Arbeit ist eine möglichst umfangreiche Beschäftigung mit verschiedenen Teilaspekten der unmittelbaren Demokratie. So steht zunächst die historische Entwicklung und Rechtfertigung der Mittel direkter Demokratie im Blickwinkel der Betrachtung, welche besonders die Einstellung zur unmittelbaren Demokratie in Deutschland geprägt haben. Daher ist es wichtig, das Ansehen der Volksentscheide und Volksabstimmungen in Deutschland in Bezug auf die Erfahrungen der Weimarer Republik und die Folgen der Plebiszite Hitlers zu erläutern und zu beurteilen. Zusätzlich müssen aber auch die positiven Erfahrungen anderer Länder, wie der Schweiz, der USA und Italien, für eine vollständige Betrachtung mit hinzugezogen werden.
Gleichzeitig stehen auch die bisherigen Volksentscheide in Deutschland im Mittelpunkt der Betrachtung. Hierzu ist gleichzeitig eine Skizzierung der rechtlichen und gesetzlichen Grundlagen nötig, um die Frage nach der Vereinbarkeit von direkter Demokratie mit dem Grundgesetz zu klären. Eine Auflistung der Argumente der Befürworter gibt Aufschluss über die Gründe für den Wunsch nach mehr direkter Beteiligung des Volkes am politischen Geschehen. Eine Darstellung der gegensätzlichen Position hingegen zeigt mögliche Gefahren und Probleme durch mehr unmittelbare Demokratie auf.
Abschließend soll versucht werden, unter Berücksichtigung aller herausgearbeiteten Aspekte, die Vorzüge und Mängel direkter Demokratie herauszustellen und ihre möglichen positiven Folgen und negativen Auswirkungen für die Demokratisierung der Demokratie benannt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Was heißt „direkte Demokratie“ – eine Definition
- Historische Entwicklung der direkten Demokratie
- Ursprünge der direkten Demokratie
- Die Weimarer Republik – direkte Demokratie in Theorie und Praxis
- Weimar, Hitlers Plebiszite und ihre Folgen für die Entstehung des Grundgesetzes
- Direkte Demokratie in der Schweiz, den USA und Italien
- Die Schweiz
- Volksgesetzgebung in den USA
- Direkte Demokratie in Italien
- Direkte Demokratie in Deutschland
- Gesetzliche Regelungen und Voraussetzungen für direkte Demokratie auf Bundesebene
- Direkte Demokratie auf Länderebene
- Bayern als Beispiel für einen hohen Stellenwert direkter Demokratie
- Direkte Demokratie auf Kommunalebene
- Erfahrungen mit Volksgesetzgebung auf Länder- und Kommunalebene
- Argumente für und wider der Einführung von plebiszitären Elementen in das Grundgesetz
- Contra mehr direkte Demokratie
- Pro mehr direkte Demokratie
- Direkte Demokratie als Weg zu einer Demokratisierung der Demokratie?
- Demokratisierung – eine Definition
- Politische Demokratisierung oder gesellschaftliche Demokratisierung?
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der direkten Demokratie und ihrer potenziellen Rolle bei der Demokratisierung der Demokratie. Die Analyse betrachtet die historische Entwicklung der direkten Demokratie, untersucht verschiedene Formen und Beispiele in verschiedenen Ländern, insbesondere in Deutschland, und beleuchtet die Argumente für und gegen eine verstärkte Anwendung von direkten Demokratieinstrumenten.
- Die historische Entwicklung der direkten Demokratie und ihre Bedeutung für die heutige politische Landschaft
- Die unterschiedlichen Formen der direkten Demokratie und ihre Anwendung in verschiedenen Ländern
- Die rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen für direkte Demokratie in Deutschland
- Die Argumente für und gegen eine stärkere Einbindung der Bevölkerung in politische Entscheidungsprozesse
- Die Potenziale und Risiken der direkten Demokratie für die Demokratisierung der Demokratie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der direkten Demokratie und ihre Bedeutung für die Demokratisierung der Demokratie vor. Im Hauptteil wird zunächst eine Definition der direkten Demokratie gegeben und die historische Entwicklung beleuchtet. Dabei werden die Ursprünge der direkten Demokratie, die Erfahrungen der Weimarer Republik und die Folgen der Plebiszite Hitlers sowie die Beispiele der Schweiz, der USA und Italiens betrachtet. Im weiteren Verlauf werden die rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen für direkte Demokratie in Deutschland auf Bundes-, Länder- und Kommunalebene dargestellt. Es werden Argumente für und gegen die Einführung von plebiszitären Elementen in das Grundgesetz dargelegt und die Möglichkeiten der direkten Demokratie zur Demokratisierung der Demokratie diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Begriffen und Themen wie direkte Demokratie, repräsentative Demokratie, Volksentscheid, Volksbegehren, Referendum, Plebiszit, Demokratisierung, politische Partizipation, Tyrannei der Mehrheit, Weimarer Republik, Grundgesetz, Schweiz, USA, Italien, Bundesebene, Länderebene, Kommunalebene, und historische Entwicklung.
- Quote paper
- Alke Eilers (Author), 2003, Kann direkte Demokratie zur Demokratisierung der Demokratie beitragen? , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56991