Gegenstand dieser Hausarbeit sind soziologische Akteurmodelle bzw. ihre Funktion in der Soziologie. Wenn zum Gegenstand der Soziologie prinzipiell alles gehört was Sozialität ausmacht, also wenn der Gegenstand der Soziologie die Sozialität an sich ist, dann stellt sich die Frage, welche Funktion erfüllen hierbei die Akteurmodelle. Die zwei grundsätzlichen Erklärungsprobleme der Soziologie sind die Handlungsursachen und Handlungsauswirkungen. In diese Arbeit geht es um Handlungsursachen, noch genauer um die Handlungswahl. Für die Untersuchung der einzelnen Akteurmodelle habe ich dennoch einen übergeordneten Rahmen gewählt und zwar die integrative Sozialtheorie von Hartmut Esser. Für mich ist es wichtig, die zu bearbeitenden Theorien in einen größeren Zusammenhang zu integrieren, damit ich weiß, wo ich mich mit meiner Arbeit verorten kann. Zunächst einmal musste ich die einzelnen Akteurmodelle durcharbeiten, um ihre Funktion zu verstehen. Ich habe deshalb den Studienbrief zusammengefasst. Dabei habe ich auch noch einige andere Autoren herangezogen. Diese Zusammenfassung findet man dann unter der Logik der Selektion. Für diese Hausarbeit hätte wohl auch eine kürzere Zusammenfassung ausgereicht, doch für mein Verständnis war sie nötig, deshalb die etwas höhere Seitenanzahl. Die eigentliche Hausarbeit von ca. 20 Seiten sind dann Kapitel III und IV. Bei der Zusammenführung der Akteurmodelle orientierte ich mich hauptsächlich an den Studienbrief, da eine derartige Zusammenführung und „friedliche Koexistenz“ der Akteurmodelle habe ich in der soziologischen Literatur nicht gefunden. Hier wird die eigentliche Funktion der Akteurmodelle behandelt, nämlich die in der Sozialen Wirklichkeit beobachtbare Phänomene angemessen zu erfassen und die Handelungswahl zu erklären. Im letzten Kapitel versuche ich eine Anwendung der Akteurmodelle zu demonstrieren. Hierbei analysiere ich die Handlungen eines Arbeitstages und versuchte diese hinsichtlich der Handlungsantriebe zu untersuchen und die Handlungswahl dementsprechend mit den passenden Akteurmodellen soziologisch zu erklären.
Inhaltsverzeichnis
- LOGIK DER SITUATION
- Die Subjektive Definition der Situation
- Framing
- Skript
- Modus der Informationsbearbeitung
- LOGIK DER SELEKTION
- Homo Sociologikus
- Das Normative Paradigma
- Rollenhandeln. Die Strukturfunktionalistische Rollentheorie
- Das interpretative Paradigma „Role making“
- Rational Choice: Homo Oeconomicus
- Die Rationale Nutzverfolgung
- Interdependenzbewältigung
- Der „emotional man“. Emotionen als Handlungsantriebe
- Analytische Differenzierung emotionsgeleiteten Handels
- Auslösung von bestimmten Emotionen als Handlungsantrieb
- Der Identitätsbehaupter. Identität als Handlungsantrieb
- Identität als Selbstbild
- Soziale Relevanz von Identität
- LOGIK DER AGGREAGATION
- Transformationsinstrumente
- Transformationsregel
- Transformationsbedingung
- Transformationsvorgang
- ERKLÄRUNG SOZIALEN HANDELNS DURCH ZUSAMMENFÜHRUNG DER AKTEURMODELLE
- ANALYTISCHE PRIORITÄTENORDNUNG DER AKTEURMODELLE UNTER ERKLÄRUNGSÖKONOMISCHEN GESICHTSPUNKTEN
- Dimensionen der Handlungswahl
- Modalität des Handlungsantriebes
- Ausmaß an Reflexion
- Funktionale Ordnung der Akteurmodelle nach Gesichtspunkten der Erklärungsökonomie
- Die Fünf Prüfungsschritte
- THEORIE DER MODERNEN GESELLSCHAFT UND DIE AKTEURMODELLE
- ERKLÄRUNG DER HANDLUNGSWAHL ANHAND DER GESCHEHNISSE EINES ARBEITSTAGES
- SITUATION UND ROLLENERWARTUNGEN
- EIN ARBEITSTAG
- Analyse und soziologischer Erklärungsversuch der Handlungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit soziologischen Akteurmodellen und ihrer Funktion in der Soziologie. Sie konzentriert sich auf die Frage, welche Funktion Akteurmodelle bei der Erklärung von Handlungsursachen und -wahlen in der Soziologie spielen, insbesondere im Kontext der integrativen Sozialtheorie von Hartmut Esser.
- Die verschiedenen Akteurmodelle der Soziologie und ihre Anwendung
- Die integrative Sozialtheorie von Hartmut Esser und ihre drei Logiken (Situation, Selektion, Aggregation)
- Die Funktion von Akteurmodellen bei der Erklärung von Handlungswahlen in sozialen Situationen
- Die Anwendung von Akteurmodellen zur Analyse von alltäglichen Handlungen
- Die Bedeutung von Akteurmodellen für das Verständnis sozialer Phänomene und Prozesse
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel I: Einführung in die Thematik der Akteurmodelle und ihre Bedeutung für die soziologische Erklärung von Handlungsursachen.
- Kapitel II: Vorstellung der verschiedenen Akteurmodelle und ihrer Charakteristika, u.a. Homo Sociologikus, Homo Oeconomicus, der „emotional man“ und der Identitätsbehaupter.
- Kapitel III: Analyse der Funktion von Akteurmodellen in der integrativen Sozialtheorie von Hartmut Esser, unter Berücksichtigung der drei Logiken der Situation, Selektion und Aggregation.
- Kapitel IV: Anwendung der Akteurmodelle zur soziologischen Erklärung von Handlungen in einem konkreten Beispiel, dem Ablauf eines Arbeitstages.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind soziologische Akteurmodelle, Handlungswahl, integrative Sozialtheorie von Hartmut Esser, Logik der Situation, Logik der Selektion, Logik der Aggregation, Handlungsantriebe, Homo Sociologikus, Homo Oeconomicus, „emotional man“, Identitätsbehaupter, Analyse von Alltagshandlungen.
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- Attila Steinbach (Autor), 2005, Die Funktion der Akteurmodelle in der Soziologie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/57142