Nachdem die wendischen Städte Waldemar IV. Atterdag unterstützt hatten, den dänischen Thron wiederzuerlangen, verschaffte dieser wiederum der Hanse weitreichende Privilegien. Gemeinsam bekämpften Dänemark und die Städte die Piraterie im Ostseeraum und unterhielten zudem gute Beziehungen im Handel. Es schien, dass Waldemar IV. die Expansionspolitik seiner Vorgänger nicht weiterführen würde. Nach einer Phase der Konsolidierung Dänemarks sollte sich dies jedoch schlagartig ändern: Unter dem Deckmantel der dänischen Zurückhaltung wurde der dänische Staat grundlegend reorganisiert und zentralisiert. Das Jahr 1360 markierte bereits den Bruch des Verhältnisses von Dänemark und den wendischen Städten, nachdem Waldemar IV. Schonen besetzt hatte. In dessen Folge kam es zu zwei Auseinandersetzungen/ Kriegen zwischen den hansischen Städten und Dänemark, welche mit dem Frieden von Vordingborg beendet wurden.
In der vorliegenden Seminararbeit - Das Ringen der Hansestädte mit König Waldemar IV. Atterdag – Krieg oder Diplomatie? Vom Ende des ersten Waldemarkrieges bis zum Entstehen der Kölner Konföderation 1364 – 1367. – soll die Waffenstillstandszeit zwischen der Hanse und Dänemark, also der Zeitraum von 1364 bis 1366 näher betrachtet werden. Nach einer kurzen Vorbetrachtung, welche auf die historischen Ereignisse bis 1364 eingeht, soll insbesondere die Zwischenkriegszeit näher beleuchtet werden. Im Zentrum der Betrachtung steht dabei, welche Politik die Hansestädte betrieben, um ihre Niederlage des ersten Krieges zu überwinden. Parallel dazu wird die Politik Waldemars IV. dargestellt. Weiterhin soll untersucht werden, wie sich die Suche sowohl Dänemarks als auch der Städte nach neuen möglichen Bündnispartnern gestaltete.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ereignisse bis zum Jahr 1364
- Erste Phase der Zwischenkriegszeit – Erstarken Dänemarks 1364 bis 1365
- Städtepolitik
- Hamburg
- Lübeck
- Rostock, Greifswald und uns Stralsund
- Fazit
- Politik Waldemars IV.
- Waldemars Europareise 1363/1364
- Das dänische Bündnis mit Polen
- Waffenstillstandsvertrag vom 21.06.1364
- Zweite Phase der Zwischenkriegszeit - Die Entwicklungen bis zum Frieden von Vordingborg 1365
- Dritte Phase der Zwischenkriegszeit - Der Weg zur Kölner Konföderation
- Diskussion
- Warum zögerten die Städte ein weiteres Vorgehen gegen Waldemar IV. hinaus?
- Waldemar IV. und die Flucht nach vorn – Kaperei und Abgabenerhöhung
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit untersucht die Waffenstillstandszeit zwischen der Hanse und Dänemark, den Zeitraum von 1364 bis 1366, und beleuchtet die Politik der Hansestädte sowie König Waldemars IV. während dieser Phase. Ziel ist es, die Strategien beider Seiten im Umgang mit der Niederlage des ersten Krieges zu analysieren und die Suche nach neuen Bündnispartnern zu erforschen. Dabei werden die besonderen Schwierigkeiten, die sowohl die Städte als auch Dänemark in dieser Situation erlebten, beleuchtet.
- Die politische Strategie der Hansestädte nach der Niederlage des ersten Krieges
- Die Politik König Waldemars IV. und seine Bestrebungen, die dänische Hegemonialpolitik zu festigen
- Die Schwierigkeiten bei der Suche nach neuen Bündnispartnern auf beiden Seiten
- Die Entwicklung der Beziehungen zwischen der Hanse und Dänemark in der Zwischenkriegszeit
- Die Entstehung der Kölner Konföderation als Reaktion auf die Politik Waldemars IV.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit gliedert die Zwischenkriegszeit in drei Phasen. Die erste Phase (Kapitel 2) analysiert das Erstarken Dänemarks bis 1365, beleuchtet die Städtepolitik der Hansestädte und untersucht die Politik Waldemars IV. sowie seine Europareise. Die zweite Phase (Kapitel 3) beschäftigt sich mit den Entwicklungen bis zum Frieden von Vordingborg 1365, in der die Städte sich konsolidierten und neue Bündnisse eingingen. Die dritte Phase (Kapitel 3) zeigt den Weg zur Kölner Konföderation auf, der durch Impulse des Deutschen Ordens und Hollands initiiert wurde.
Kapitel 4 diskutiert das zögerliche Vorgehen der Städte gegen Waldemar IV. und beleuchtet die Strategie des Königs, seine Hegemonialpolitik durch Kaperei und Abgabenerhöhung zu behaupten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Spannungsverhältnis zwischen der Hanse und Dänemark in der Zwischenkriegszeit, der Zeit zwischen den beiden Waldemarkriegen. Im Zentrum stehen die politische Strategie der Hansestädte, die Politik Waldemars IV. und die Suche nach neuen Bündnispartnern. Wichtige Themen sind die Rolle des Handels, die Sicherung von Privilegien und die Bedeutung von Bündnissen im Ostseeraum.
- Quote paper
- Thomas Mrotzek (Author), 2006, Das Ringen der Hansestädte mit König Waldemar IV Atterdag. Krieg oder Diplomatie?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/57351