Das Fernsehen ist für eine große Anzahl von Menschen in Deutschland ein fester Bestandteil des Alltags. Aktuelle Studien kommen zu dem Ergebnis, dass mehr als „89 Prozent der Bevölkerung täglich fernsehen.“ Die Deutschen konsumieren jeden Tag durchschnittlich drei Stunden Fernsehen. Damit ist es das meistgenutzte Massenmedium in Deutschland. Die Zuschauer informieren sich bei Nachrichtensendungen und Dokumentationen, vor allem aber suchen Sie Entspannung und Unterhaltung. Schon immer wird ausgesprochen gerne über die Qualität der Programminhalte diskutiert, denn bei der hohen Anzahl von Zuschauern kann sich fast jeder Bürger dazu äußern. Die Veränderungen auf technologischer und infrastruktureller Ebene, von denen das Medium Fernsehen seit einigen Jahren betroffen ist, wurde von der Öffentlichkeit dagegen weit weniger aufmerksam verfolgt.
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass jeder Zuschauer weis, auf welchem Weg das Programm zum heimischen Fernseher gelangt? Manche Zuschauer können sich diese Information „zusammenreimen“, weil sie monatlich 15 Euro Kabelgebühren zahlen oder bei Gewitter die Bildqualität spürbar nachläßt. Einem großen Teil der Menschen ist aber vermutlich egal, ob sie Kabel oder Satellit nutzen. So lange es um die reine Dienstleistung der Übertragung von Fernsehsignalen geht, ist das verständlich. Doch in Zukunft wird sich diese Einstellung der Zuschauer ändern.
Die Wahl des Übertragungsweges hat Auswirkungen über den Fernsehempfang hinaus.
Die digitale Übertragungstechnologie ermöglicht eine Erweiterung der Vielfalt des Programmangebotes. Ebenso schafft sie neue Formen der Vermarktung von Fernsehprogrammen. Zur Umsetzung neuer Geschäftsmodelle sind Veränderungen in den Beziehungen zwischen den Programmanbietern und den Betreibern der Übertragungsnetzwerke notwendig. Nur so lassen sich neben dem Werbemarkt zusätzliche Einnahmequellen etablieren. Dabei ist die Bedeutung der Konzentrationskontrolle in Deutschland, wegen der eingeschränkten Wettbewerbssituation auf den betreffenden Märkten nicht zu unterschätzen.
Aus diesem Grund ist die Analyse und Diskussion der ökonomischen Zusammenhänge und marktlichen Beziehungen zwischen den Fernsehprogrammanbietern und den Distributoren das Thema dieser Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Vorgehensweise
- Begriffsbestimmungen und medientheoretische Grundlagen
- Der Medienbegriff
- Neue Medien
- Massenmedien
- Die Begriffe Rundfunk und Fernsehen in Entwicklung und aktueller Gültigkeit
- Die Entstehung eines technischen Rundfunkbegriffs in Deutschland
- Der juristische Rundfunkbegriff in der Entwicklung nach 1945
- Der Begriff Fernsehen in seiner aktuellen Ausprägung
- Der Begriff des Fernsehprogrammanbieters
- Was sind Programme?
- Anbieter und Veranstalter - Synonym im Rundfunkbereich
- Die Begriffe Distribution und Distributor
- Die verschiedenen Bedeutungen der Distribution
- Distributoren als Absatzmittler und Verkäufer
- Medienunternehmen und Medienprodukte
- Medienprodukte als Güter auf zwei Märkten
- Die Nicht-Rivalität des Gutes Fernsehen beim Konsum
- Ist Fernsehen ist in seiner Gesamtheit ein öffentliches Gut?
- Fernsehen als teilweise meritorisches Gut
- Die Zeitelastizität des Medienproduktes Fernsehen
- Medienprodukte sind Erfahrungs- und Vertrauensgüter
- Erlösformen für das Produkt Fernsehen
- Die vier Erlöskonzepte nach Sjurts
- Alternative Differenzierung der Erlöstypen im Rundfunkbereich
- Die Wertschöpfungskette
- Die Wertkette am Idealtyp des Industriebetriebes
- Wertschöpfungskette am Beispiel des Fernsehens
- Die Wertkette im Unternehmen als ein Ausgangspunkt für Wettbewerbsstrategien
- Wettbewerbsanalyse und die Formulierung passender Wettbewerbsstrategien
- Die Branchenstruktur und der Wettbewerb
- Die Bestimmung des relevanten Marktes
- Strukturanalyse von Branchen nach dem Five-Forces Model von Porter
- Das Konzept der fünf Wettbewerbskräfte
- Auswirkung der Wettbewerbskräfte auf die Branchenattraktivität
- Die Bedeutung der Wettbewerbskräfte auf die Formulierung einer Wettbewerbsstrategie
- Die Schritte zur Kostenführerschaft- und Differenzierungstrategie
- Entwicklung und aktuelle Ausprägung des Begriffs "Fernsehen"
- Analyse des Fernsehprogrammanbieter- und des Distributionsmarktes in Deutschland
- Die Bedeutung der Digitalisierung für die Akteure am Fernsehmarkt
- Wettbewerbsstrategien von Programmanbietern und Distributoren
- Das Zusammenspiel von Programmanbietern und Distributoren im digitalen Zeitalter
- Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in die Problemstellung und die Vorgehensweise der Arbeit.
- Das zweite Kapitel definiert zentrale Begriffe und erläutert medientheoretische Grundlagen, die für die Analyse relevant sind. Es befasst sich mit dem Medienbegriff, der Entstehung und Entwicklung des Begriffs "Rundfunk" sowie dem Begriff "Fernsehen". Des Weiteren werden die Begriffe "Fernsehprogrammanbieter" und "Distributor" definiert und die Struktur von Medienunternehmen und Medienprodukten im Kontext des Fernsehens erläutert.
- Das dritte Kapitel analysiert die Strukturen des Fernsehmarktes in Deutschland. Es befasst sich mit dem dualen Rundfunksystem, dem Zuschauermarkt, dem Werbemarkt und dem Free-TV-Angebot in Deutschland.
- Das vierte Kapitel befasst sich mit dem digitalen Fernsehen in Deutschland. Es untersucht die Bedeutung der Digitalisierung, die technischen Grundlagen des digitalen Fernsehens (DVB) und den Stand der Digitalisierung in Deutschland. Außerdem werden digitale Programmangebote in Deutschland vorgestellt.
- Das fünfte Kapitel analysiert die Distributoren Kabel und Satellit in Deutschland. Es untersucht die Empfangssituation für Fernsehsignale, den Kabelmarkt und die Rolle der Private Equity Fonds auf dem Kabelmarkt. Außerdem werden die technischen Grundlagen der Satellitenübertragung und die Geschäftsmodelle der Satellitenbetreiber erläutert.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit analysiert die Beziehungen zwischen Fernsehprogrammanbietern und den Distributoren Kabel und Satellit in Deutschland. Die Arbeit untersucht die Herausforderungen und Chancen, die sich für beide Akteure im Kontext der Digitalisierung des Fernsehens ergeben.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie der Digitalisierung des Fernsehens, der Wettbewerbslandschaft im deutschen Fernsehmarkt, der Bedeutung von Programmanbietern und Distributoren, dem dualen Rundfunksystem, den technischen Grundlagen des digitalen Fernsehens (DVB) und dem Einfluss von Private Equity Fonds auf den Kabelmarkt.
- Arbeit zitieren
- Frederik Schubert (Autor:in), 2006, Analyse der Beziehungen zwischen Fernsehprogrammanbietern und den Distributoren Kabel und Satellit in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/57483