Konzerne wie Adidas oder Nike unterhalten schon lange keine eigenen Produktionsstätten mehr und vergeben Aufträge über den Weltmarkt. Da die Kapazitäten der Produzierenden weitaus höher sind, als nachgefragt wird, lässt die Macht der Konzerne die Preise sinken. Damit sich die Arbeit für die Weltmarktfabriken weiterhin lohnt, werden Gewinnschmälerungen über diegrößtenteils weibliche - Arbeiterschaft kompensiert, die einen Lohn unter dem Existenzminimum erhält, darüber hinaus zu Höchstleistungen und Überstunden gezwungen wird. Gesundheit und Familienleben der ArbeiterInnen spielen für die Unternehmen keine Rolle. Ein weiteres Übel ist, dass sich Regierungen durch „drohende[] Standortverlagerungen“ unter Druck setzen lassen. Da die Wirtschaftslage in den so genannten Billiglohnländern ohnehin eher schwierig ist, interessieren sich viele Regierungen eher für Steuerabgaben der Unternehmen, als für die Bedingungen, unten denen ihre Bevölkerung arbeitet. Sexuelle Übergriffe, Überstunden sowie Unterdrückung so genannter Gewerkschaften sind gängige Praxis. Um die Quoten zu schaffen, werden zu viele Überstunden verlangt, die außerdem nicht oder nur unzureichend bezahlt werden. In den Weltmarktfabriken arbeiten größtenteils Frauen zwischen 18 und 25. Die vielen Überstunden lassen den ArbeiterInnen nicht viel Freizeit. Der eine Ruhetag pro Woche - wenn es denn einen gibt - wird für jene Dinge genutzt, die während der Woche vernachlässigt werden, wie Hausarbeit, Einkäufe etc.. Viele Frauen machen sich Vorwürfe, ihre Kinder zu vernachlässigen. Der hart erarbeitete Lohn reicht nicht aus, um die Familie zu versorgen. Der physische und psychische Druck lässt niemanden lange in den Weltmarktfabriken arbeiten. Infolge dessen bilden sich vermehrt Initiativen und Institutionen, welche es sich zur Aufgabe machen, eine sozialere Gestaltung der Arbeitsbedingungen voranzutreiben. Eine dieser Institutionen ist die Clean Clothes Campaign, welche eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Bekleidungs-und Sportartikelbranche anstrebt. Im Verlauf dieser Hausarbeit möchten wir den Hintergrund, welcher ausschlaggebend für die Arbeit der Clean Clothes Campaign ist, Vorhaben und realisierte Projekte näher erläutern, sowie auf Probleme und Hindernisse, die sich der Kampagne gegenüberstellen, eingehen. Kernpunkt unserer Arbeit ist die Darstellung der Entwicklung und Implementierung des Arbeitskodex für die Bekleidungsindustrie. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Corporate Social Responsibility
- Begriffserläuterung
- Implementierung der CSR in Unternehmen
- Die Clean Clothes Campaign
- Aufbau und Historie der Clean Clothes Campaign
- Ziele der Clean Clothes Campaign
- Verhaltenskodizes
- Definition: Verhaltenskodizes
- Der Model Code der Clean Clothes Campaign
- Aufbau
- Entwicklung
- Zielsetzungen und Inhalte
- Anwendungsbereich
- Zwischenbetrachtung
- Implementierung der im Model Code festgesetzten Standards
- Multistakeholderansätze versus Pilotprojekte
- Multistakeholderansätze
- Pilotprojekte
- Überprüfung der Einhaltung der im Kodex genannten Verpflichtungen
- Internes Monitoring
- Independent Monitoring
- Darstellung wesentlicher Kernbegriffe
- Monitoring
- Intern
- Extern
- Audits
- Verifizierung
- Monitoring
- Überprüfung, Anerkennung und Zertifizierung bei der Clean Clothes Campaign
- Zwischenbetrachtung
- Multistakeholderansätze versus Pilotprojekte
- Erfolge und Veröffentlichungen
- Erfolge
- Publikationen
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Clean Clothes Campaign, einer internationalen Kampagne, die sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Bekleidungs- und Sportartikelindustrie einsetzt. Ziel der Arbeit ist es, den Hintergrund der Kampagne, ihre Ziele und realisierten Projekte näher zu beleuchten sowie auf Probleme und Hindernisse einzugehen, die sich der Kampagne gegenüberstellen.
- Die Entwicklung und Implementierung des Model Code der Clean Clothes Campaign
- Die Rolle von Corporate Social Responsibility (CSR) in der Bekleidungsindustrie
- Die Herausforderungen bei der Durchsetzung von Arbeitsstandards in globalen Lieferketten
- Die Bedeutung von Multistakeholderansätzen für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen
- Die Bedeutung von Monitoring und Auditing zur Überprüfung der Einhaltung von Arbeitsstandards
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung beschreibt die prekären Arbeitsbedingungen in der globalen Bekleidungsindustrie und die Entstehung der Clean Clothes Campaign als Reaktion auf diese Missstände.
- Corporate Social Responsibility: Dieses Kapitel erläutert das Konzept der Corporate Social Responsibility (CSR) und seine Bedeutung für Unternehmen in der Bekleidungsindustrie.
- Die Clean Clothes Campaign: Dieses Kapitel beleuchtet die Geschichte und die Ziele der Clean Clothes Campaign.
- Verhaltenskodizes: Dieses Kapitel beschreibt die Bedeutung von Verhaltenskodizes in der Bekleidungsindustrie und analysiert den Model Code der Clean Clothes Campaign in Bezug auf seinen Aufbau, seine Entwicklung, seine Zielsetzungen, seine Inhalte und seinen Anwendungsbereich.
- Implementierung der im Model Code festgesetzten Standards: Dieses Kapitel behandelt die Herausforderungen bei der Implementierung der im Model Code festgesetzten Standards, insbesondere die Frage, wie Multistakeholderansätze und Pilotprojekte die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Praxis unterstützen können. Darüber hinaus werden wichtige Konzepte wie Monitoring, Audits und Verifizierung erläutert, die zur Überprüfung der Einhaltung der im Kodex genannten Verpflichtungen dienen.
- Erfolge und Veröffentlichungen: Dieses Kapitel beleuchtet die Erfolge der Clean Clothes Campaign und stellt wichtige Publikationen der Kampagne vor.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter und Themengebiete der Hausarbeit sind: Clean Clothes Campaign, Corporate Social Responsibility, Model Code, Arbeitsbedingungen, Bekleidungsindustrie, Globalisierung, Lieferketten, Multistakeholderansätze, Monitoring, Audits, Verifizierung.
- Citation du texte
- Stephanie Holthaus (Auteur), 2005, Clean Clothes Campaign: Model Code, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/57494