Die Fragehaltung dieser Arbeit geht noch über die oben angemerkten Erkenntnisse hinaus, indem sie den Bezug der Romancharaktere Emil Tischbein aus dem Kinderbuch Emil und die Detektive und Jakob Fabian aus der Erzählung für Erwachsene Fabian. Die Geschichte eines Moralisten untersuchen und die Erwachsenen- und Kinderwelt in Beziehung setzen wird: Ist Fabian der erwachsene Emil? Kann aus Emil tatsächlich ein tüchtiger Mann in Kästners Sinne werden? Bereitet er seine Buchkinder auf die Welt vor, in der Fabian sterben muss? Fred Rodrian stellte bereits 1960 die These auf: „Emil, das ist die Kindheit Fabians. Und als Fabian wird Emil vermutlich ertrinken.“
Die Romanfigur Fabian wird 1899 geboren und wächst im wilhelminischen Deutschland auf, erlebt die Umbruchzeit somit bewusst mit. Emil – ausgehend von der Entstehungszeit des Romans müsste demnach in dem beginnenden Krisenjahr 1919 geboren sein. Beide Erzählungen spielen in der Großstadt Berlin der ausgehenden Weimarer Republik. Unter Berücksichtigung der Entstehungszeit sollen in dieser Arbeit die Lebensentwürfe und Lebenswelten der beiden Protagonisten genauer untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Die Arbeit fängt noch gar nicht an oder: Einleitende Worte
- 1. Ich setze mich gern zwischen Stühle Kästner als Schriftsteller für Kinder und Erwachsene
- 2. Keiner blickt dir hinter das Gesicht Kästner im Wandel der Zeit: Rezeptions- und Forschungsgeschichte
- 3. Die Zeit fährt Auto, doch kein Mensch kann lenken Zeitgeschichtlicher Kontext und seine Folgen
- 3.1. Die gescheiterte Weimarer Republik
- 3.2. Weltwirtschaftskrise 1929 und die Auswirkungen auf Deutschland
- 3.3. 'Neue Sachlichkeit'
- 4. Weil man doch bloß über Dinge schreiben kann, die man kennt und gesehen hat Die Romane und ihre Gattung
- 4.1. Emil – Das Kinderbuch
- 4.2. Was ist neu an Kästners Kinderbuch?
- 4.3. Fabian - Roman der Moderne
- 4.4. Sonderform Satire bei Fabian
- 5. In Berlin geht es anders zu Emil und Fabian in Berlin
- 5.1. Orientierung und Desorientierung
- 5.2. Reduktion und Expansion
- 5.3. Tempo der Großstadt
- 5.4. Lichter der Großstadt
- 5.5. Resümee
- 6. Parole Emil! Die Protagonisten im sozialen Gefüge
- 6.1. Solidarisierung und Einzelkämpfertum
- 6.2. Kommunikation und Isolation
- 6.3. Mädchen und Frau
- 6.4. Resümee
- 7. Und dabei schlief er ein Von der Kraft der Symbolik und Metaphorik
- 7.1. Traumgeschehen
- 7.2. Metaphorik
- 7.2.1. Glas
- 7.2.2. Abgrund
- 8. So ein richtiger Kerl, aus dem später mal was werden wird Gestaltung der Figuren: Fabian ist Emil
- 8.1. Herkunft
- 8.1.1. Familienkonstellation
- 8.1.2. Mutterrolle
- 8.2. Verhaltensmuster und Wertevorstellungen
- 8.2.1. Emil, der Musterknabe
- 8.2.2. Fabian, der Melancholiker
- 8.3. Moral und Ideal
- 8.1. Herkunft
- 9. Lernt schwimmen!
- 10. Nur die Kinder sind für Ideale reif
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht vergleichend die Lebenswelten und Lebensentwürfe der Protagonisten aus Erich Kästners Werken „Emil und die Detektive“ (1929) und „Fabian – die Geschichte eines Moralisten“ (1931). Ziel ist es, Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen und die Bedeutung der beiden Romane im Kontext der Weimarer Republik zu beleuchten.
- Vergleich der Protagonisten Emil und Fabian
- Analyse der sozialen und politischen Bedingungen der Weimarer Republik
- Untersuchung der moralischen und idealistischen Aspekte in beiden Werken
- Die Rolle der Großstadt Berlin in beiden Romanen
- Interpretation der Symbolik und Metaphorik in Kästners Werken
Zusammenfassung der Kapitel
0. Die Arbeit fängt noch gar nicht an oder: Einleitende Worte: Diese Einleitung stellt Erich Kästner als Schriftsteller vor, der aus kleinbürgerlichen Verhältnissen stammte und die soziale und materielle Krise des untergehenden Kaiserreichs erlebte. Sie betont seine Rolle als Vermittler zwischen den einfachen Leuten und den Intellektuellen und seinen Einfluss durch pädagogische Reformen des beginnenden 20. Jahrhunderts.
1. Ich setze mich gern zwischen Stühle Kästner als Schriftsteller für Kinder und Erwachsene: Dieses Kapitel untersucht Kästners Position als Autor, der sowohl Kinder- als auch Erwachsenenliteratur schrieb. Es beleuchtet seine Schreibweise und die verschiedenen Themen, die er in seinen Werken aufgriff, und wie er diese für unterschiedliche Altersgruppen anpasste.
2. Keiner blickt dir hinter das Gesicht Kästner im Wandel der Zeit: Rezeptions- und Forschungsgeschichte: Hier wird die Rezeption und die Forschungsgeschichte von Erich Kästners Werk behandelt. Es analysiert, wie seine Bücher über die Zeit hinweg aufgenommen und interpretiert wurden und wie sich die wissenschaftliche Beschäftigung mit seinem Oeuvre entwickelt hat.
3. Die Zeit fährt Auto, doch kein Mensch kann lenken Zeitgeschichtlicher Kontext und seine Folgen: Dieses Kapitel setzt Kästners Werke in den zeitgeschichtlichen Kontext der Weimarer Republik, der Weltwirtschaftskrise und der "Neuen Sachlichkeit". Es untersucht, wie diese historischen Ereignisse die Handlung und die Thematik seiner Romane beeinflusst haben.
4. Weil man doch bloß über Dinge schreiben kann, die man kennt und gesehen hat Die Romane und ihre Gattung: Hier werden "Emil und die Detektive" und "Fabian" als literarische Werke analysiert. Es untersucht die jeweiligen Gattungen (Kinderbuch vs. Roman der Moderne), sowie die Besonderheiten des Schreibstils und der Erzählstruktur.
5. In Berlin geht es anders zu Emil und Fabian in Berlin: Dieses Kapitel analysiert die Darstellung Berlins in beiden Romanen. Es untersucht, wie die Großstadt die Charaktere beeinflusst, welche Rolle die Stadt in der Handlung spielt und wie die verschiedenen Aspekte des Stadtlebens gezeigt werden (Orientierung, Tempo, Lichter etc.).
6. Parole Emil! Die Protagonisten im sozialen Gefüge: In diesem Kapitel wird ein Vergleich der Protagonisten Emil und Fabian im Kontext ihres sozialen Umfelds vorgenommen. Es untersucht ihre Beziehungen zu anderen Figuren, ihre sozialen Rollen und wie sie mit den Herausforderungen ihrer Zeit umgehen.
7. Und dabei schlief er ein Von der Kraft der Symbolik und Metaphorik: Das Kapitel konzentriert sich auf die symbolischen und metaphorischen Elemente in den Romanen. Es analysiert die Bedeutung von Träumen, Glas und Abgrund als Metaphern und ihre Rolle im Gesamtkontext des Werkes.
8. So ein richtiger Kerl, aus dem später mal was werden wird Gestaltung der Figuren: Fabian ist Emil: Dieser Abschnitt untersucht die Gestaltung der Figuren Emil und Fabian. Es beleuchtet ihre Herkunft, Verhaltensmuster, Wertevorstellungen und wie diese sich auf ihre Handlungen und ihre moralischen Entscheidungen auswirken.
Schlüsselwörter
Erich Kästner, Emil und die Detektive, Fabian – die Geschichte eines Moralisten, Weimarer Republik, Weltwirtschaftskrise, Neue Sachlichkeit, Kinderliteratur, Moderne, Großstadt, Berlin, Moral, Idealismus, Sozialkritik, Protagonist, Vergleichende Literaturwissenschaft.
Erich Kästner: Emil und Fabian - Eine vergleichende Analyse
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit vergleicht die Lebenswelten und Lebensentwürfe der Protagonisten Emil (aus „Emil und die Detektive“) und Fabian (aus „Fabian – die Geschichte eines Moralisten“) von Erich Kästner. Sie untersucht Gemeinsamkeiten und Unterschiede und beleuchtet die Bedeutung beider Romane im Kontext der Weimarer Republik.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: einen Vergleich der Protagonisten Emil und Fabian, eine Analyse der sozialen und politischen Bedingungen der Weimarer Republik, eine Untersuchung der moralischen und idealistischen Aspekte in beiden Werken, die Rolle der Großstadt Berlin in beiden Romanen und eine Interpretation der Symbolik und Metaphorik in Kästners Werken.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in zehn Kapitel: Eine Einleitung, Kapitel zu Kästner als Schriftsteller, zur Rezeptions- und Forschungsgeschichte seines Werks, zum zeitgeschichtlichen Kontext (Weimarer Republik, Weltwirtschaftskrise, Neue Sachlichkeit), zur Gattung und Analyse der Romane, zur Darstellung Berlins in beiden Romanen, zum Vergleich der Protagonisten im sozialen Gefüge, zur Symbolik und Metaphorik, zur Figuren-Gestaltung und abschließende Kapitel.
Wie werden Emil und Fabian verglichen?
Der Vergleich von Emil und Fabian umfasst ihre Herkunft, Verhaltensmuster, Wertevorstellungen, ihre soziale Einbindung und ihren Umgang mit den Herausforderungen ihrer Zeit. Die Arbeit untersucht, wie die Großstadt Berlin beide Figuren beeinflusst und welche Rolle Moral und Idealismus in ihren Lebensentwürfen spielen.
Welche Rolle spielt die Weimarer Republik?
Die Weimarer Republik bildet den zentralen historischen Kontext der Arbeit. Die Analyse untersucht, wie die gescheiterte Republik, die Weltwirtschaftskrise und die "Neue Sachlichkeit" die Handlung und Thematik der beiden Romane beeinflusst haben.
Welche Bedeutung haben Symbolik und Metaphorik?
Die Arbeit analysiert die symbolischen und metaphorischen Elemente in den Romanen, insbesondere Träume, Glas und Abgrund als Metaphern und ihre Bedeutung im Gesamtkontext.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Erich Kästner, Emil und die Detektive, Fabian – die Geschichte eines Moralisten, Weimarer Republik, Weltwirtschaftskrise, Neue Sachlichkeit, Kinderliteratur, Moderne, Großstadt, Berlin, Moral, Idealismus, Sozialkritik, Protagonist, Vergleichende Literaturwissenschaft.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit richtet sich an Leser, die sich für Erich Kästner, seine Werke und den Kontext der Weimarer Republik interessieren. Sie eignet sich für akademische Zwecke, insbesondere im Bereich der Vergleichenden Literaturwissenschaft.
Gibt es eine Zusammenfassung der Kapitel?
Ja, die Arbeit enthält eine detaillierte Zusammenfassung jedes Kapitels, welche die zentralen Inhalte und Argumentationslinien der jeweiligen Kapitel beschreibt.
Wo finde ich den vollständigen Text?
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- Quote paper
- Kyra Damke (Author), 2005, Die Lebenswelten und -entwürfe der Protagonisten in Erich Kästners „Emil und die Detektive“ und „Fabian – die Geschichte eines Moralisten“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/57520